Entfernen von wildem Wein

Liebe/-r Experte/-in,

wir haben uns vor einiger Zeit dazu entschlossen, an unserer Hauswand wilden Wein anzupflanzen.

Dieser ist in kurzer Zeit förmlich nach oben gewuchert und verursacht nun regelmäßig hohe Kosten, um diesen wieder zurückschneiden zu lassen.

Außerdem wächst offensichtlich das Wurzelwerk in unsere Abwasserrohre rein, sodaß es regelmäßig zu Verstopfungen im Haus kommt, was dann auch wieder immense Kosten verschlingt.

Lange Rede, kurzer Sinn: wir wollen den Wein wieder los werden!

Reicht es, dafür einfach unten knapp über dem Boden den Strang zu kappen?

Verrottet dann der Wein oberhalb an der Hauswand und unter der Erde ohne Probleme?

Oder muss hier mehr getan werden?

Viele Grüße,

Andreas

Der muss ausgegraben werden!!
Die Hauptwurzeln müssen entfernt werden, sonst kommt er wieder.

Hallo Andreas,
eigenartig, dass ihr solche Probleme mit dem Wein habt. Bei uns hat er schon das Dach erreicht, macht aber überhaupt keine Schäden. Und Kosten entstehen keine. Irgendwie scheinen dann aber auch Eure Abwasserohre nicht in Ordnung zu sein.
Natürlich reicht es ihn zu kappen, evtl. neu kommende Triebe einfach wieder zurückschneiden. Viel Spaß beim Entfernen der Haftscheiben…
Gruß
Leonhard

Hallo,
das Kappen direkt am Boden müsste eigentlich reichen, um die Pflanzen zum Absterben zu bringen. Dann hat man natürlich noch die Zweige an der Hauswand mit den ‚Füßchen‘, was nicht so gut aussieht. Aber die zu entfernen, ist gar nicht so einfach…

Allgemeiner Tipp für die Fassadenbegrünung : Kletterpflanzen an Rankgerüst (oder stabilem Draht) anstatt von Selbstklimmern sind an Fassaden sicherer. Wobei ich vorsichtig sein würde bei sehr starkwüchsigen Arten (z.B. Blauregen + Knöterich). Aber es gibt ja noch viele andere Kletterpflanzen.

Lieber Andreas,
ein schwieriges Problem. Jede der nachfolgenden Maßnahmen erfordert eine Renovierung des Untergrundes.

  1. Wein am untersten Hauptstrang durchtrennen und die Reste an der Wand eintrocknen lassen.
  2. Verbliebene Ästchen und Noppen an der Wand entfernen. Entweder mit Heißwasser-Hochdruckreiniger und/oder Bürstenschleifaufsatz. Handelt es sich um keinen mineralischen Unterputz, kann man auch Absäuern (verd. Essigsäure, Salzsäure, ACHTUNG! Gefährlich und nicht umweltfreundlich). Abflammen mit Gasbrenner ist auch sehr effektiv, geht natürlich nicht bei Holzverkleidungen und Wärmedämmputz. Von Bekannten hab ich gehört, dass sie die Haftwurzeln mit einem Fungizid behandelt haben, danach konnte man die Reste relativ leicht entfernen.
  3. Unbedingt die Wurzel großzügig ausgraben und NICHT auf dem Kompost entsorgen. Manche Sorten wuchern und kommen sonst überall im Garten wieder raus.
  4. Es gibt Spezialfirmen, die sich auf das Entfernen von Wildem Wein spezialisiert haben. Kenn aber keine direkt und kann so niemand empfehlen.
  5. Fassade streichen.
    Viel Erfolg.

Hallo Andreas,
da kenn ich mich auch nicht so aus…
Würde mal guggeln.
Was immer hilft aber verboten ist, ein 1/4 Altöl in den Hauptstamm.
Vorher ein Loch hineinbohren !!. Mehr Rat weis ich auch nicht.
Gruß Maxl

Dieser Rat kann doch nicht wirklich Ihr Ernst sein, oder? Schon mal etwas von Umweltverschmutzung gehört?

*kopfschüttel*

Ich glaube das es am besten ist so zu tun wie Sie gedacht haben. Aber auch könnte man versuchen etwas mehr nach unten die Wurzeln durch zu schneiden.
Viel Glück, Paul.

Hallo Andreas,

Ich nehme an, es handle sich um Parthenocissus, der ganze Wände begrünt und im Herbst wundervoll rotlaubig wird.
Wilder Wein verschönert kahle Mauern und bietet Futter und Lebensraum für Vögel und Insekten. Aber er kann auch lästig werden…

Wir selber hatten während Jahren eine Pflanze wuchern. Ihre Ranken hielten sich am Dachablauf fest und kletterten zwischen den Latten der Dachunterseite durch in den Estrich. Es wurde also Zeit, diese zu kappen.
Wir schnitten sie über den Wurzeln ab, die Ranken vertrockneten und konnten heruntergerissen werden.

Der Wurzelballen befand sich jedoch in einem grossen Eternittrog und konnte wegen anderer Pflanzen nicht entfernt werden. Immer wieder erschienen neue Triebe, welche wir ständig abschnitten - bis die Pflanze für einen erneuten Austrieb nicht mehr genügend Kraft hatte.

Ich kann mir also vorstellen, dass unser Vorgehen auch für Ihre Pflanze richtig sein könnte.
Wenn zusätzlich möglichst viele Wurzeln ausgegraben werden könnten, damit diese nicht mehr ausschlagen, wäre dies natürlich noch besser, um den Wilden Wein zu eliminieren.

Ich hoffe also, meine Hinweise helfen weiter - viel Erfolg beim Gärtnern und schöne Grüsse,
Erika Rusterholz