Enthüllte Brexit-Analyse: Britische Regierung gerät in Erklärungsnot – Schluss mit lustig?

Hallo,

Der Regierungsanalyse zufolge kann Großbritannien wirtschaftlich durch den EU-Austritt nichts gewinnen.

Wer hätte das gedacht? Na jeder, der seinen Kopf nicht nur dazu verwendet, eine Mütze zu tragen!

Demnach würden fast alle Wirtschaftsbereiche in Großbritannien leiden, egal wie die Verhandlungen mit der Europäischen Union verlaufen. Ein Verbleib im Europäischen Binnenmarkt würde lediglich den Schaden begrenzen. Offiziell besteht die Regierung in London darauf, dass der Brexit dem Land erhebliche Chancen eröffne.

https://www.finanzen.net/nachricht/aktien/enthuellte-brexit-analyse-britische-regierung-geraet-in-erklaerungsnot-5942080

spectator 1

Selbst der den Konservativen wohlgesonnene „Spectator“ veröffentlicht diese Karikatur.

Wenn die jungen Leute merken, was da auf sie zu kommt, geht der Tanz erst richtig los.

Gruß, Hans-Jürgen Schneider

Kritisch wird es, wenn aufgrund von Einschränkungen der Arbeitnehmer-Freizügigkeit die Premier League im europäischen Wettbewerb um die besten Fußballer abfällt. Das würde die sportbegeisterten Briten schon mächtig wurmen! Trösten könnten sie sich dann nur noch damit, dass sie den Indern und Pakistanern die besten Cricket-Spieler wegkaufen!

Hi,

die jungen Leute wissen es jetzt schon, die haben mehrheitlich remain gewählt. Die Älteren, 50+ und deutlich drüber, haben Leave gewählt. Es ist zu befürchten, dass von den richtig Alten, die Leave gewählt haben, schon jetzt „genug gestorben“ sind, um das Abstimmungsergebnis zu verändern :frowning: Für die Ergebnisse nach Altersgruppen nach unten scrollen

die Franzi

Die Jungen sind mehrheitlich mit ihrem faulen Hinterteil im Bett geblieben und haben gar nicht abgestimmt. https://www.welt.de/politik/ausland/article156576085/Unfassbar-niedrige-Wahlbeteiligung-junger-Briten.html

Dein „Abstimmunsergebnis“ ist btw keines, sondern nur ein Umfrageergebnis (einige Tage zuvor) gewesen.

Gruß
vdmaster

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a) Die Entscheidung für den Brexit hatte nicht primär wirtschaftliche Gründe. Es ging um den Erhalt einer nationalstaatlichen Demokratie, mithin um den Aspekt der Identität.

b) Prognosen über die wirtschaftliche Entwicklung von irgendwas haben noch nie gestimmt. Wenn sie stimmten, hätten wir seit Mitte der neunziger Jahre blühende Landschaften in Sachsen-Anhalt und Ende der neunziger Jahre keine gedruckten Zeitungen und Dokumente mehr gehabt.

Hmmm,

die Briten haben sich demokratisch für den Austritt aus der EU entschieden.

der liebe Peter

OMG https://www.buzzfeed.com/albertonardelli/the-governments-own-brexit-analysis-says-the-uk-will-be?utm_term=.cmenXXb1o#.cb7w77ANp

Zwischen zwei und acht Prozent Wachstum „lower over the next 15 years“. Ist damit der Gesamtzeitraum gemeint oder jedes Jahr für sich?

Falls also das UK nach 15 Jahren ohne Brexit insgesamt 20% (Wirtschafts)Wachstum erreichen würde, dann wären es etwa mit Brexit nur zwischen 18,4 und 19,6%? Oder habe ich was falsch verstanden? Unglaublich. Das UK wird wahrscheinlich schon zittern und vor den Suppenküchen stapeln sich die Verhungerten.

Wie würden sich denn in diesem Zeitraum die öfftl. Kassen entwickeln?

Man munkelt zuweilen ja, dass es mehrere Betrachtuungswinkel geben kann.

Gruß
vdmaster

Na, man hat doch bislang stets eine Möglichkeit gefunden, solcherlei Fachkräfte ganz schnell mit einer Aufenthaltsgenehmigung und schnellstmöglichen Einbürgerung zu integrieren.

Das war keine Prognose, sondern eine Aussage von Helmut Kohl. Schon 1989 gab es hingegen erste Schätzungen, daß es wenigstens 30 Jahre dauern würde, bis Ost- und Westdeutschland auf dem gleichen Niveau liegen. Als dann Anfang der 90er die ersten realistischen Zahlen zum Wirtschaftswachstum in Ost und West gab, gab es Prognosen, daß es eher 50 Jahre dauern würde, weil zu der Zeit die ostdeutsche Wirtschaft langsamer wuchs als die westdeutsche.

Welcher Ökonom hat sich den mit der Thematik beschäftigt und dazu noch diese Behauptung in den Raum gestellt?

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„Neuwahlen, Neuwahlen!“

Ach nee, das war ja bei uns…
Gruß
Dirk

Ja, Du hast was falsch verstanden.

Wir können am Ende des Jahres mal nachsehen, ob sich die Schere am Ende der Grafik weiter auftut und in welchem Maß.

Die beiden ETFs, die ich im Depot habe, sind schon nach Dublin gezogen. Das Pfund fällt weiter, obwohl die Bank of England die Zinsen erhöht hat. Die Inflation steigt schneller als die Löhne.

Das Wirtschaftswachtum fällt bereits seit 2017 hinter die Resteuropäer zurück. Die Firmen investieren nicht mehr.

Ob die Briten das ebenso lustig finden wie Du?

Gruß, Hans-Jürgen Schneider

Hi,

das Referendum ist am 23. Juni 2016 gewesen, der Artikelö ist vom 24. Juni 2016, und nirgendwo spricht der Artikel von Umfrageergebnissen. Hier noch mal von der [BBC][1], aber das hat auch keinen größeren Abstand zum Referendum.
Außerdem ist Dir anscheinend entgangen, dass mein Argument war, dass die Alten für das Verlassen der EU gestimmt haben, und nicht die Jungen. Weil sie hingegangen sind, und weil sie für Leave gestimmt haben.

die Franzi
[1]: http://www.bbc.com/news/uk-politics-36616028

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Zu Grafik 1:

Was wird hier in welcher Währung verglichen (bitte Link der Welt nachreichen)? Der OECD-Wert ist eher uninteressant als Vergleichsmaßstab, da Du ja mit der EU vergleichen möchtest. Da habe ich für Dich die aktuellsten Zahlen des BIP von Eurostat

http://ec.europa.eu/eurostat/statistics-explained/index.php/File:Real_GDP_growth,2006-2016(%25_change_compared_with_the_previous_year;_%25_per_annum)_YB17-de.png

Die Zahlen für 2017 werden erst im späteren Verlauf von 2018 veröffentlicht werden. Man sehe und staune, dass sich das UK wacker schlug und in einer Liga mit D, A und F zu finden war.

Zu Grafik 2:

Die Rate für 2017 ist keinesfalls atypisch für das UK.

Zu Grafik 3:

Auch hier handelt es sich nur um Prognosen der EU-Kommission. Man muss schon arg blauäugig sein, um der nicht eine gewisse Voreingenommenheit zu attestieren.

Gruß
vdmaster

Zitat aus dem Zeit-Artikel „Online-Umfrage von YouGov (n=1652) im Zeitraum 17-19. Juni 2016.“

Dass ist mir keinesfalls entgangen. Aber „die“ Jungen haben es wg. ihrer grotesk niedrigen Abstimmungsbeteiligung schlicht vergeigt. Wobei man lange darüber debattieren könnte, ob die Ablehnung des Brexit bei dieser Alterskohorte noch in gleicher Höhe vorhanden gewesen wäre, falls sich mehr Junge beteiligt hätten. Allerdings würde diese Debatte am Ergebnis nun auch nichts mehr ändern und ist daher von mäßiger Relevanz.

Btw können „die“ Jungen sich ja pol. engagieren und wieder in die EU eintreten, wenn erst einmal „genug“ Alte verstorben sind. Falls sie in ein paar Jahren mal den Hintern hochbekommen.

Deine Argumentation (Junge als „Opfer“ der Alten) kann auf jede Wahl und Abstimmungen angewandt werden, ändert aber nichts am Ergebnis, da inn demokratischen Systemen alle Stimmen gleichermaßen zählen.

Gruß
vdmaster

Hi,

das hab ich auch nicht gesagt :smile:
die Angaben zu den Altersgruppen entstammen tatsächlich einer Umfrage von vor der Wahl, aber was viel besseres gibt es aus naheliegenden Gründen nicht (Wahlen sind frei, geheim, …). Hab nur einen repräsentativen exit poll gefunden, der die Zahlen aus der Umfrage im Zeit-Artikel stützt.

die Franzi

Doch … Nachwahlbefragungen :smile:. Aus denen wissen wir bspw., wie Wählerströmungen von einer zur anderen Partei aussehen. Da werden nur die befragt, die sich tatsächlich zur Urne schleppen konnten.

Gruß
vdmaster

Ist eine Nachwahlbefragung.

Wobei es IMHO keine gab. Die Gewichtung der Alterskohorten dürfte daher aus einer anonymisierten statistischen Erhebung aus dem Wählerverzeichnis stammen. Ich kann mich aber auch irren.

Gruß
vdmaster

Das sind die exit polls die ich genannt habe. Aber die sind auch „nur“ repräsentativ, offizielle gibt es nicht, daher meine Formulierung „nichts besseres“