Entlassungsgespräche führen - aber wie?

Hallo

Demnächst muss ich diverse Mitarbeiter aus betrieblichen Gründe (zuwenig Umsatz, kein Gewinn, Produktelinien werden gestrichen) entlassen. (Firma in der Schweiz)

Nun stellt sich für mich die Frage: Wie beantworte ich den Mitarbeitern Ihre Fragen? Wieso werde ich entlassen und nicht der andere? Was kann ich tun um die Stelle nicht zu verlieren?
Generell bin ich für offen und ehrlich, in Fall der Entlassung will ich die Mitarbeiter nicht noch weiter runter ziehen mit Antworten wie: Der Andere ist leistungsfähiger, oder er ist lernfähiger oder er wehrt sich nicht gegen Überstunden.
Das mag zwar zustreffen, das will keiner der Entlassen hören - sie brauchen Argumente damit sie vor der Frau oder Partnerin gut da stehen.

Hat jemand von Euch entsprechende Erfahrungen??

Freundliche Grüsse

Hallo,

generell wird ein Entlassungsgespräch nie ein angenehmes oder gutes Gespräch.
Da es eine Extremsituation für den Betreffenden darstellt ist es durchaus sinnvoll das Gespräch zu zweit zu führen.
Offenheit und ehrlichkeit gegenüber den Mitarbeitern ist eine Frage des Respektes und der Wertschätzung. Die Gründe der Auswahl sollten also so weit möglich klar angesprochen werden und nicht irgendetwas was vermeintlich leichter zu verdauen ist vorgeschoben werden.
Ich sage soweit möglich deßhalb, weil natürlich zu beachten ist, dass man in einer evtl. nachgelagerten Kündigungsschutzklage keine Angriffsfläche bietet.
In Deutschland wäre hierbei die Betrachtung der Sozialauswahl wichtig (also Firmenzugehörigkeit, Kinder, Alter etc.).
Psychologisch richtig ist es auch, die Endgültigkeit der Entscheidung deutlich zu machen um keine falsche Hoffnung aufkommen zu lassen.
Sieh Dir hierzu die Trauerphasen der Sterbeforscherin Kübler-Ross an. Das Prinzip ist absolut identisch und Du kannst den Gesprächsverlauf dadurch besser einschätzen.
Spare Dir Phrasen wie „ist doch nicht so schlimm“. Es ist für den Betreffenden Schlimm.
Lege Taschentücher bereit.
Sprich wenn möglich danach mit einer Person Deines Vertrauens darüber, wie es Dir ging.

Freundlicher Gruß

Kalte Fakten
Hallöchen,

aus eigener Erfahrung empfehle ich, ein faktenbasiertes „Standardprogramm“ abzurattern.

Es gibt bei Entlassungsgesprächen keinen Gewinner. Das Beste, was man als Vorgesetzter schaffen kann, ist nicht auch selbst noch emotionale Wunden durch den Vorgang davon zu tragen.

Ein Kündigungsgespräch sollte am besten gar nicht so viel Platz für Emotion bieten, da man überhaupt nicht erst suggerieren darf, dass sich mit der Tränendrüse noch etwas ändern ließe.

Am Besten fängt man das Gespräch mit der vollendeten Tatsache an: "Wir müssen uns leider von Ihnen trennen. Leicht ist das nicht, aber die folgenden Gründe lassen uns keine andere Wahl (…) "

Wie schon erwähnt wurde, rein aus juristischen Gründen empfiehlt es sich, stets bei der Wahrheit zu bleiben, auch wenn man nicht gezwungen ist, jedes Detail in der Tiefe anzusprechen.

Kollegen, auf deren Leistung man ungern verzichtet, kann man dies auch offen sagen, das macht die Unvermeidbarkeit der Entscheidung noch deutlicher.

Wichtig ist, dass man die Entlassungsgespräche so koordiniert, dass keine Panik in der Belegschaft entsteht.

Am Besten macht man bereits vor dem ersten Gespräch alle Termine fest, dann wissen sämtliche „Überlebenden“, dass sie „sicher“ sind und spätestens nach dem 3. Gespräch werden die weiteren Gespräche quasi mechanisch ablaufen, da die Mitarbeiter ohnehin wissen, was ihnen blüht.

Gruß,
Michael

man müsste das pferd von hinten aufzäumen.
dem kanditaten vielleicht erklären,dass er der
ist,mit seiner erfahrung als erster wieder einen job zu bekommen.

Du hast noch nie in deinem Leben ein Entlassungsgespräch geführt, stimmts?