Natürlich habe ich eine Meinung zur AfD: sie ist (inzwischen) eine Partei wie jede andere.
1.) Sie lässt sich über die bekannten Stilmittel finanzieren (Mitgliedsbeiträge, Fananzierung durch die Gesellschaft anhand der Stimmanteile sowie (und das wird gern vergessen) über eine „parteinahme“ Stiftung). Gerade über das letzte Instrument kann man gut die Einflussnahme durch die wirklich Mächtigen in diesem Land verschleiern, was aber gut geeignet war, um auch diese Partei „auf Linie“ zu bringen.
2.) Trägt auch diese Partei erfolgreich zur Spaltung der Gesellschaft bei - teile und herrsche. Ein Volk in ständiger Angst und Panik lässt sich leichter über den Tisch ziehen.
3.) Wird auch diese Partei von zwei wichtigen Strömungen beherrscht: zum einen wären das die völkisch nationalen um Gauland und Storch, die aber langsam ruhiger und gemäßigter werden. Zum anderen haben wir die marktradikale, ich neige dazu, sie sogar als marktfaschistiode Strömung zu bezeichnen, die die weitere Umverteilung von „unten nach oben“ sowie eine Privatisierung der Gewinne und Vergesellschaftung von Verlusten forcieren möchte. Im Grunde also eine potenzierte Mischung aus CSU und FDP.
4.) Hat auch diese Partei sich einen wichtigen Grundsatz zu eigen gemacht, der Helmut Kohl zugeschrieben wird: was interessiert mich mein Geschwätz von gestern?! Vor der Wahl und in diversen Interviews versprächen und versprechen sie, die „Regierung vor sich her zu treiben“, „endlich mal wieder was zu tun“. Nur liefern sie keine Ergebnisse.
Letzten Endes ist also die AfD eine Melange aus CDU, CSU, FDP und SPD, mit dem kleinen aber feinen Unterschied, dass sie die Spaltung über völkisch national angehauchte Themen vorantreibt und dass Ihre Meinungsmultiplikatoren deutlich mehr als andere durch Pöbeleien und Platidüden auffallen. Mit ihr bleibt die Humanität der Gesellschaft noch stärker auf der Strecke und der Umbau zu einer „marktkonformen Gesellschaft“ (so Merkel) wird weiter voran getrieben.
Grüße.
P.S.: ja, es scheint mir völlig egal, wen man wählt. Der Gestaltungsspielraum, den die Mächtigen den Parteien übrig lassen, ist so klein, dass sich nichts oder nur sehr wenig im Sinne eines großen Teils der Gesellschaft ändern wird.