Entschuldigung ablehnen

Hallo,
Im Verein hatte ich eine Frage zu einem komplexen Thema und hoffte jemanden zu finden der mir die Zusammenhänge erklären könnte.
Ein Vereinsmitglied riss das Wort an sich und tat gewichtig konnte aber für seine „Behauptung“ keine Erkärung der Zusammenhänge und Gründe geben. Es war offenkundig, dass er noch weniger Ahnung von der Materie hatte als ich. Als ich ihn darauf hinwies, dass eine Aussage „weils eben nicht geht“ keine Begründung sei, wurde er beleidigend und frech. Es schaukelte sich hoch und er schubste mich, wobei er sich selbst ordentlich den Kopf anstieß, da ich „gut stand“. Die Vereinskameraden haben ihn dann erst mal beruhigt und ich bin gegangen. Ich kenne ihn weniger, aber mir wurde später erzählt, dass er ein schlimmer Schwätzer ohne wirklichen Background sei. Was auch der Grund für die geringe „Beteiligung“ anderer an der Diskusion, nachdem er sich dabei eingeklinkt hatte, erklärte.
Ich habe mir mein eigenes Verhalten mehrfach vergegenwärtigt und kann mit Sicherheit sagen, dass ihn weder beleidigt noch lächerlich gemacht habe.
Ich „befürchte“, dass er beim nächsten Vereinsabend ankommt und eine Relativirung versucht, nach dem Motto „wir haben beide überreagiert, Schwamm drüber, ich geb Dir n’ Bier aus“.
Erwähnenswert ist noch, dass er, als ich mit einem Vereinskamerden mit dem ich noch eine ganze weile vor seinem Haus quatschte, angerannt kam. Der Kamerad mit dem ich redete, bekamm offensichtlich einen gehörigen Schrecken. Auf meine ruhige Frage an den aufgebrachten Kameraden ob er denn noch Wechselgeld zu bekommen hätte, beschwerte er sich über die Lautstärke mit der wir (definitiv nicht) geredet hätten. Seinem Verhalten war zu entnehmen, dass er sich ein weiteres Mal blamiert sah, da er hier nicht den Scheid hatte, das zu beenden was er vor dem Eingreifen der anderen begonnen hatte.
Wie lehne ich eine Quasientschuldigung von ihm ab?

Hallo,

genau so, wie Du es vorhast:

Überreagiert hast nur Du, aber Schwamm drüber ist o.k. und das Bier nehme ich gerne.

Damit machst Du klar, dass die Sache für Dich erledigt ist, Du aber die Schuld nur auf seiner Seite siehst.

Grüße
Pierre

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Ich will ja nicht Schwamm drüber und Bier annehmen! Ich denke die ganze Zeit drüber nach zu sagen: „Belassen wir es künftig bei einer höflichen Distanziertheit und fühl die Dich nicht angesprochen, wenn ich den Verein zum Hoffest einlade!“ Ich will mit dem Typ keinerlei Berührungspunkte.
So wie dem anderen das Herz in die Hose gerutscht ist, als der angestürmt kam, sagt über den Typ schon einiges aus.
Gruß Hartmut

Na dann sag ihm doch ganz gerade heraus, ohne viel Herumgestelze, dass Du seine Art nicht magst und mit ihm nicht mehr als zwingen notwendig zu tun haben möchtest.

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Falls es dazu kommen sollte, dreh Dich kommentarlos um und geh weg und erst dann, wenn er Dir hinterher kommt und Dich wieder blöd anmacht,

reagierste genau so.
ramses90

Eigentlich kannst du ihm alles sagen, was du oben beschreibst - du solltest aber versuchen freundlich und trotzdem sachlich klar zu bleiben. Das klärt (hoffentlich) OHNE viel Verletzungen aber er weiß dann, wo er dran ist bei dir. Ich hab auch (selten mal) auf die Weise Klartext geredet und es ist Ruhe danach im Karton ohne dass das Gegenüber meint, noch nachtreten zu müssen.

„Danke schön, aber du brauchst dich nicht zu entschuldigen - ich bin nicht nachtragend.“

Damit bleibst du freundlich und höflich, weist die Entschuldigung nicht direkt zurück, aber nimmst sie auch nicht offensichtlich an. Zusätzlich erklärst du mit dem „nicht nachtragend sein“ deine Großzügigkeit und weist gleichzeitig auf deine Ansicht hin, dass ER die Schuld trage.

Ganz ehrlich? Das käme bei mir ganz anders an:

Ein „du brauchst dich nicht zu entschuldigen“ bedeutet in meinem Sprachgebraucht, dass der Vorfall so harmlos war, dass eine Entschuldigung nicht notwendig ist.

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Du kennst mich nicht! Wenn eine Schwelle überschritten wird, die ich m. E. recht hoch anlege, dann ist Schicht im Schacht!
Der Typ Mensch wird diese Entschuldigung auch nicht versuchen anzubringen, weil er merkt zu weit gegangen zu sein oder sich im Ton vergriffen zu haben, sondern um das Gesicht vor den anderen zu wahren.

Lieber @Hartmut_c879f0: die ganze Geschichte erinnert mich an die Anekdote des jungen Mädchens, das sagt „Oh, wenn er doch anrufen würde, ich würde ja sowas von direkt den Hörer auflegen!“ (jaja, erstens als und zweitens ein wenig hinkend).

Was ich sagen will: dieser Vorfall hat Dich geärgert. Das ist auch völlig in Ordnung. Und mir scheint, Du hast da einen gewissen Gesprächsbedarf mit dem Kerl. Warum also warten, bis der - womöglich noch vor „Zeugen“ - Dir eine mehr oder weniger halbherzige Entschuldigung „hinknallt“, die Du nicht annehmen magst. Wäre es denn nicht viel klüger, Dich mit diesem Kerl mal zu einem offenen Gespräch zu verabreden, in dem Du Deinen Standpunkt nochmal ruhig darlegst?

Wie das dann taktisch zu führen ist, ist sicher ne andere Frage und kommt auch ein bisschen drauf an, wie Euer „Vereinskosmos“ so gestrickt ist, wie die „Hierarchien“ sind und auch wie viel Ihr beiden tatsächlich miteinander zu tun haben „müsst“.

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Hi,

wenn der Typ immer so diskutiert (die anderen scheinen das ja zu kennen und zu wissen, dass man da nicht mitmacht), wird er nie im Leben bei dir auftauchen und sich entschuldigen. Für ihn gibt es nichts, für das er sich entschuldigen muss: Er hat in dieser Diskussion der Runde in seinen Augen gezeigt, wie wichtig und kompetent er ist. In seinen Augen bist Du der Einzige, der das nicht gecheckt hat. Und auch dir hat er es gezeigt.
Du solltest für Dich überdenken, wie wichtig es ist, dass Du ihm klarmachst, dass Du recht hast bzw. deiner Länger ist.
Kleiner Denkanstoß: grafik

die Franzi

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Ja das ist bestimmt so!

Ist mir überhaupt nicht wichtig. Von mir aus kann jeder nach seiner eigenen Fasson selig werden (frei nach Friedrich) .

Schaun wir morgen mal.