Hallo.
Wenn A. Gauland von „Entsorgen“ einer gewissen Person in Anatolien spricht, ist das ganz schlimm.
Aber hat nicht auch ein SPD Mann 2013 gesagt: Man möge Frau Merkel entsorgen?
Wird hier mit unterschiedlichen Maßen gemessen?
Bei der ARD kann man nicht von einer ausgewogenen Berichterstattung sprechen.
Gestern bei Anne Will waren 4 Linke (Scholz, Wagenknecht u.a. ) und 1 Schwarzer (Laschet).
Aus meiner Sicht ist Merkel entsorgen und Özoguz entsorgen durchaus vergleichbar.
Gibt es dazu auch eine Quelle, die nicht Herr Gauland ist?
Ja, sehe ich auch so. Hab gestern leider den öffentlich rechtlichen Mist nicht gesehen.
Ich werde suchen, aber so bedeppert kann selbst der Idiot nicht sein, um sowas in die Welt zu setzen, wenn kein Hintergrund vorhanden ist.
Nein, es wird nicht mit unterschiedlichen Maßen gemessen, weil das völlig unterschiedliche Aussagen sind. Die Aussage vom Kahrs hat nullkommajosef mit der Aussage vom Gauland zu tun, oder wem wird von Kahrs ihr Deutschsein abgesprochen oder wer soll sich bei Kahrs in ein anderes Land verpissen müssen?
Gruß
F.
Mit völlig unterschiedlichem Maß.
Die Entsorung von Politikern gibt es seit Jahrzehnten in D. Die meisten werden in Brüssel entsorgt.
Aber interessierte, pol. Kreise ziehen natürlich sofort die Nazikeule und blasen zum Frontalangriff, wenn so einer wie Gauland ähnliches fordert (wenn auch mit anderer Destination). In den 90ern hätte man sich noch totgelacht, bei solch hysterischen Empörungsangriffen.
Wenn Spitzenpolitiker(innen) mit solch hanebüchenen Vorschlägen wie dem Wahlrecht für alle Ausländer um die Ecke kommen (nicht grundgesetzkompatibel), um vor allem ihrer eig. Ethnie Vorteile zuzuschustern, dann darf man sich über harsche Gegenangriffe nicht wundern. Und auch den Deutschen eine eig. Kultur jenseits von nur der Sprache abzusprechen, war alles andere als konsensfähig.
Frau Ö. gehört schon lange abgesägt.
Oh, vielleicht war das jetzt auch „unangemessene“ Wortwahl. Nicht KITA-gerecht und auch nicht stuhlkreiskompatibel.
Gruß
vdmaster
Dorthin, wo der Pfeffer wächst?
(…) entmenschlichend (man „entsorgt“ Gegenstände, nicht Personen). (…)
Wow, offenbar fiel der TAZ gar nicht auf wie sehr sie selbst kürzlich einen arg. Politiker noch in der Headline „entmenschlichten“.
Ein Amigo wird entsorgt
Diese leicht provokante Aussage des Herrn Alexander Gauland diente in erster Linie dazu, dem Wähler, kurz vor der BT-Wahl, noch einmal vor Augen zu führen, was sich dort für merkwürdig-queere Genoss*innen in der SPD „tummeln“. Da kann die Pinocchio-Presse jetzt soviel Gift und Galle spucken, wie sie möchte, …
… denn das hat gesessen!
Chapeau, Herr Gauland, alles richtig gemacht!
Gruß Oberberger
Von der „Entsorgung“ von Menschen zu sprechen ist eine Entgleisung, die von einem sehr gestörten Verhältnis zu den Mitmenschen und - insbesondere in Deutschland - von fehlendem/fragwürdigen Verhältnis zur deutschen Geschichte zeugt. Und dies gilt zunächst unabhängig davon, welchem politischen Lager der Verwender einer solchen Formulierung zuzuordnen ist.
Trotzdem gibt es natürlich Situationen, die jeder von uns kennt, in denen man einmalig und ohne weiteren konkreten Zusammenhang mit sonstigen Einstellungen, auch mal „etwas Dummes“ sagt. Und wenn es bei so einem Einzelfall bleibt, dann sollte man dies auch nicht überbewerten. Auch strafrechtlich wird man bei kleineren, einmaligen Vergehen zwar deutliche Worte finden, dies aber nicht darüber hinaus sanktionieren.
Herr Kahrs ist ein bunter Hund, der sich einige Dinge geleistet hat, für die er sicherlich Kritik verdient. Meine Sympathie hat er jedenfalls nicht.
Als jemand der grundsätzlich eine rechte Gesinnung hätte, ist er allerdings nicht aufgefallen. Insoweit sollte man die Sache nach vier Jahren dann doch vielleicht einfach mal als einmaligen Ausrutscher betrachten und bewerten. Der Mann hat offenbar gelernt, dass diese Rhetorik nicht angebracht war und ist.
Auf der anderen Seite haben wir hingegen einen notorischen verbalen Brandstifter, dem man schon lange keinen „einmaligen Ausrutscher“ mehr zubilligen kann, und bei dem man daher von fortgesetzter vorsätzlicher Verwendung von Nazi-Vokabular sprechen muss. Hier passt die „Entsorgung“ einfach in ein konstant gezeigtes Gesamtbild. Und daher ist es gerechtfertigt hier auch ganz anders zu reagieren.
Der Strafrichter würde über den einmaligen kleinen Ladendiebstahl von vor vier Jahren angesichts ansonsten sauberer Weste heute auch kein Wort mehr verlieren. Wer hingegen mit schöner Regelmäßigkeit einschlägig auffällig wird, muss sich dann nicht wundern, wenn die Reaktionen im X. Wiederholungsfall deutlich härter ausfallen.
Bullshit Deine Behauptungund das weisst Du hoffentlich.
Gauland verfolgt weiterhin die perfide Strategie der Brandstifter-Partei der kalkulierten Grenz- und Regelverletzung:
wenn sich dann alle so richtig schön echauffiert, entrüstet und distanziert haben, wird ein bißchen zurückgerudert und relativiert.
Der Plan, die 20 Prozent der möglichen AfD-Wählerschaft weiter zu moblisieren ist aufgegangen.
Nach dem Motto, „das wird man ja nochmal sagen dürfen, ohne gleich in die Naziecke gesteckt zu werden…“
Durchsichtig. Leider fallen in solchen Diskussionen auch die Moderatoren weiter darauf hinein.
Konsequent diese Strategie demaskieren und souverän cool bleiben wäre die einzig vernünftige Reaktion.
https://www.tagesschau.de/inland/afd-strategiepapier-101.html
MG
LOL.
Vielleicht genau dahin, wenn da schon @paprika steht.
Ist in manchen Sprachen ja begriffsgleich mit dem Pfeffer.
Gruß
F.
Schöner Kommentar aus der Welt zu dem Thema, das man auch als „wie sage ich etwas, ohne es zu sagen“ bezeichnen könnte:
Die Vorsilbe -ent birgt durchaus positives in sich. Denke ich beispielsweise an ent-waffnen oder ent-nazifizieren. Was nun dieses ent-sorgen betrifft:
Deinem „gestörten Verhältnis zu den Mitmenschen“ steht ein „gestörtes (manipuliertes) Verhältnis zur Sprache“ gegenüber. Oder: Historisch gewachsenes Deutschtümeltum moralischer Mahnkultur.
Irritierend, dass du nach dieser Einleitung wie selbstverständlich auch noch gute Worte des Verständnisses für „etwas Dummes“ findest. Welches man nicht überbewerten darf. Und rechtlich unbedenklich, wenn auch ein wenig fragwürdig ist.
Dieses „Grenzen verschieben“ nach persönlicher Willkür ist eine Unkultur. Man soll und muss sie stets Hinterfragen aus unterschiedlicher Sicht heraus.
Franz