Ich erkläre gerne warum: Ich bin der Meinung dass mehr Atomkraftwerke viele Menschenleben retten würden, und dass das Müllproblem diesen Umstand nicht ändert. Ist das kein guter Grund?
Desweiteren bin ich der Meinung, dass wenn wir den Aufwand an mobilisierten Menschen (Proteste) und Geld, den wir in die Atommüllfürsorge stecken, in die eigentlichen Probleme, die die Menschheit hat, stecken würden, dass wir viele Leben retten könnten und viele Krankheiten vermeiden. Unabhängig davon ob ich recht habe - dazu muss jeder selbst seinen Weg der Recherche finden - ist das doch ein guter subjektiver Grund sich einzubringen, oder?
Für mich stellen Deine Beiträge puren Atomkraftlobbyismus dar.
Aspekte, die die Vorteile von Kernerngie zeigen sollen, werden durch ungleiche Betrachtungsweisen positiviert.
Andere, negative Aspekte werden von Dir einfach ignoriert oder heruntergespielt.
Eine letzte Frage zu CO2-Bilanzen bei der Stromerzeugung:
Atomenergie verursacht im Schnitt etwa 5-10% der CO2-Emissionen durch Kohle.
Das ist nicht wenig. Bei Gaskraftwerken ist der Unterschied noch geringer.
Nutzung von Wind- und Wasserkraftanlagen (und diese Techniken sind noch lange nicht so „ausgereift“, d.h. da ist noch Luft nach oben) produzieren je nachdem ca. 1/3 bis 1/10 soviel CO2 wie die Nutzung von Atomenergie freisetzt! Solarenergie liegt auch noch knapp unterhalb der CO2-Bilanz von AKWs.
Dabei rede ich von kompletten Energiebilanzen, die auch den Bau der Anlagen, Rohstoffgewinnung usw. einbeziehen, nur die Risiko- und Entsorgungsproblematik bei der Kernenergienutzung, um die es hier eigentlich geht, über die Du aber offenbar nicht sprechen willst, sind dabei nicht (vollständig) berücksichtigt.
Wenn es Dir nur um die CO2-Belastung geht, warum plädierst Du also nicht für die Nutzung von Wind- und Wasserkraft?
Technisch nicht machbar? Reicht nicht aus? Wir haben dann alle Windräder vorm Wohnzimmerfenster? Grundlast? Oder was mag da jetzt als Antwort kommen?
Für interessierte Leser ein in meinen Augen neutraler Report zu Energiebilanzen:
Lenzen, M. (2008) Life cycle energy and greenhouse gas emissions of nuclear energy: A review. Energy Conversion and Management49, 2178-2199
http://www.isa.org.usyd.edu.au/publications/documents/ISA_Nuclear_Report.pdf
Zum Thema Risiko zwei aktuelle GAU-Szenarien:
https://www.youtube.com/results?search_query=windrad+brennt
https://www.youtube.com/results?search_query=fukushima
So, damit beende ich von meiner Seite aus diese Diskussion. Liest eh kaum noch jemand mit und einen (möglicherweise professionellen) Lobbyisten zu bekehren, das wird hier wohl nichts und der Versuch wäre m.E. Zeitverschwendung.
Danke jedenfalls für die Diskussion. Ich bin kein Lobbyist, und hatte nie auch nur entfernt etwas mit Atomkraft beruflich zu tun. Warum musstest Du diese Unterstellung aufbringen? Falls Du meine Quellen gelesen hättest, dort war die CO2-Problematik sogar ausgeklammert. Die hohen Death Rates kamen allein von Luftverschmutzung und Bergbau, CO2 verschlimmert die Sache nur noch zusätzlich. Und wer von uns die Dinge einseitig sieht, liegt im Auge des Betrachters. Ich vertraue wie gesagt den wissenschaftlichen gesamt-Bilanzen. EE sind im Übrigen okay, wenn es denn genug gäbe.
Vor längerem habe ich, leider nur mit halbem Ohr und Auge weil beschäftigt, in einer Dokumentation gehört dass die Idee, radioaktiven Abfalls in einer Subduktionszone einzubringen (auch) verworfen wird, weil unbekannt ist wann und wo in x-mio. Jahren die strahlenden Abfälle wieder auftauchen. Sind dann nicht die meisten Stoffe soweit abgeklungen dass kaum noch eine Gefahr besteht?