Entwicklung am Vogelfutterplatz - wie "spricht" sich das rum?

Hallo,

die Situation: ich ziehe im Frühjahr aufs Land, bin derzeit ab und zu 1-2 Tage dort, einmal im Monat bis zu 10 Tage.
Ich streue im Winter an unterschiedlichen Stellen Vogelfutter aus (nichts Besonderes).
Wenn ich kurz da bin kommen nur Spatzen und Meisen, ev. noch Buchfinken (Amsel und Drossel auch, aber die wohnen wohl einfach vor Ort).
Bin ich länger dort, tauchen manchmal auch Bergfinken und Kernbeißer auf, aber erst nach 7-10 Tagen.
Ich gehe daher davon aus, dass Spatzen und Meisen risikofreudiger und/oder umtriebiger sind und daher als Erste kommen. Die Bergfinken und Kernbeißer müssen aber irgendwie mitkriegen, dass es etwas zu holen gibt. Beobachten die später auftretenden Vögel das Treiben von Meisen und Spatzen und kommen, wenn sie sich sicher fühlen oder folgen den Schwärmen ev. oder ist das purer Zufall?

Gruß, Paran

Hallo

Ich glaube, dass Spatzen und Meisen vor allen Dingen häufiger sind als Bergfinken und Kernbeißer, und deswegen fast überall näher dran sind an interessanten Stellen. - Allerdings kann natürlich eine größere Umtriebig- oder Findigkeit in direktem Zusammenhang mit Häufigkeit stehen. Das müsste aber schon ein wirklicher Spezialist sein, der dazu was Konkretes sagen könnte.

Ich kann mir auch leicht vorstellen, dass Spatzen und Meisen wesentlich weniger Angst vor Menschen und damit auch vor von Menschen ausgelegtem Futter haben.

Dass Vögel - ebenso wie Menschen - es mitkriegen, wenn irgendwo was los ist, und dann auch neugierig werden, daran zweifele ich eigentlich nicht, auch wenn ich es nicht belegen kann. Ich denke, dass sie es in erster Linie am Geschwatze der anderen Vögel auch aus größeren Entfernungen hören. - Wenn Spatzen irgendwo einen Futterplatz haben, das höre ja sogar ich, ohne sie zu sehen.

Viele Grüße

Hallo,

die Spatzen sind in diesem Fall arg in der Unterzahl und machen garkeinen Lärm. Die Meisen sind weit auffälliger, vor allem optisch. Aber das ist letzlich egal. Es wird sicher einen Einfluss haben.
Kann nat. sein, dass die anderen Vogelarten weil sie seltener sind nur hin und wieder vorbeikommen und den Trubel bemerken.
Ich werde das im Auge behalten, auch sehen, wie es wird, wenn ich ständig dort wohne und füttere. Bin gespannt, wer dann noch alles auftaucht.

Gruß, Paran

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O ja! Wir haben einen Spatzenschwarm im Garten, der sich eine hohe Hecke als Winterquartier erkoren hat. Wenn nach dem Frühstück alle da drin sitzen und sich unterhalten, hört man das ein paar Straßen weit :smile:
Gruß,
Eva

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Hallo,

ich füttere jeden Winter die Vögel. (wohne am Dorfrand)

Die häufigste Besucher sind (nach Häufigkeit sortiert)

  1. Haus- und Feldsperling
  2. Meise, (Kohl-, Blau, Tannen-)
  3. Amsel
  4. Grünfink
  5. Rotkehlchen
  6. Goldammer
  7. Buntspecht

Und ja, Du hast Recht: Es dauert eine Weile, bis die Vögel gelernt haben, dass es an bestimmten Orten Futter gibt.
Die ersten Besucher sind die oben unter 1. und 2. genannten.
Es dauert aber gewöhnlich nur ein bis zwei Tage nach einer Fütterungspause, bis alle wieder da sind.

Aber dann kommen alle (mehr oder minder) regelmäßig.

Insofern trifft wohl beides zu: Es muss sich erst „herumsprechen“ und die absolute Häufigkeit spielen eine Rolle.

Ro

Hallo,

das ist regional recht unterschiedlich, die Spatzen verstreichen in manchen Gegenden dahin, wo sie mehr Sämereien finden. Bei mir sind erst seit Anfang Februar überhaupt wieder welche da, ich dachte schon, sie wären ausgestorben.
In den Wäldern gab es dieses Jahr, laut Aussagen vom LBV, relativ viel natürliches Nahrungsangebot, deshalb sind einige Körnerfresser an den Futterstellen unterrepräsentiert.

Hier sind dieses Jahr die Blaumeisen invasiv, hatten wohl letztes Jahr bessere Bruterfolge, die Kohlmeisen sind in der Anzahl weit weniger.
Meisen werden generell viel schneller zutraulich, sie lassen sich am Futterplatz aus 2-3 Metern Distanz fotografieren.

Sie sind seltener und auch entsprechend scheuer. Singvögel drehen ihre Runden und fliegen täglich mehrere Plätze an, von denen ihnen Nahrungsangebot bekannt ist. Hier z.B. fällt alle paar Tage eine „Gang“ von 3 fetten Wacholderdrosseln ein, mischen die Amseln auf, fressen, und hauen wieder ab.
Der Trubel macht andere Vögel aufmerksam, auch den Sperber.

Wenn du in deinem Garten keinem Aufräumwahn erliegst, kannst du die alten Staudengräser bis in den Frühjahr stehen lassen, Fallobst und Nüsse nicht radikal ernten, sondern liegen lassen. Dann bietest du auch natürliches Nahrungsangebot.

Grüße
Heidi

Tja, jetzt gehts los in den Gärten:Bäume werden gefällt, weil kein Mensch mehr das Obst brauchen kann. Die Vögel sind sehr irritiert :flushed: Wir werden versuchen, Ausgleich zu schaffen und bei uns noch eine Vogelbeere Pflanzen…