Was meint ihr? Wie hätte sich die DM in ihrem Kurs entwickelt, wenn Deutschland sie weiterhin als ihre Währung gebraucht hätte?
Wir haetten einen (weitgehend ausgeglichenen) Aussenhandel. Die Waehrung waere so gestiegen, dass der Exportueberschuss nah bei null waere.
Servus,
wie ist zu erklären, dass eine solche Entwicklung im Fall der CH nicht stattgefunden hat?
Schöne Grüße
MM
Hallo!
Seit der Europäischen Währungseinheit https://de.wikipedia.org/wiki/Europäische_Währungseinheit und der Einführung des ECU in der damaligen Europäischen Gemeinschaft gab es keine dem Markt anheim gegebenen Wechselkurse. Man konnte ECU-Konten führen, mit ECU bezahlen, nur ECU-Bargeld gab es abgesehen von Sondermünzen nicht. Die Einführung des €-Bargelds mit 1:1-Umrechnung zum ECU war das öffentlich wahrgenommene Ereignis, hatte aber nur noch symbolischen Charakter, denn eine Gemeinschaftswährung gab es längst.
Der Weg zur Europäischen Währungseinheit begann schon in den 70ern, aber die Einführung einer gemeinsamen Währung auch als Bargeld gehörte zu den Punkten für eine Zustimmung Frankreichs zur Wiedervereinigung und Souveränität Deutschlands. Das alte Misstrauen mit dem Unfug von Erbfeindschaft gegen Frankreich, den unsere Altvorderen pflegten, war zwar Vergangenheit, aber ein nicht aufs Engste in Europa eingebundener Machtblock stieß in Paris und London auf Widerstand. Spitze Zungen trafen damals den Kern der Sache, als sie spotteten, dass Deutschland angesichts der Geschichte so geliebt wurde, dass man lieber zwei davon hätte.
Ohne die Gemeinschaftswährung wäre die Geschichte Deutschlands und ganz Europas vermutlich anders gelaufen. Jedenfalls kann man den Euro nicht isoliert betrachten, um zu sinnieren, wie es uns wohl mit der DM ginge.
Gruß
Wolfgang
Woher nimmst du diese Annahme?