Hi,
nun, als langjährige Führungskraft erlebe ich in den letzten Jahren live die geänderte Vorstellung von „Work-Life-Balance“ und neue Leute, egal wie alt, die nach 5 Monaten im Unternehmen meinen, alle anderen wären doof.
Dennoch maße ich mir nicht an, für alle Unternehmen in Deutschland zu sprechen.
Ein Mensch mit mannigfaltigen Führungsaufgaben weiß irgendwann nicht mehr jedes Detail. Er kann aber einschätzen, wer in welchem Projekt wonach gefragt werden muss.
Das zeichnet dann u.a. eine Führungskraft aus: Entscheidungen vernünftig vorzubereiten.
Was das Thema Personalführung betrifft, so wird man immer wieder auf Menschen treffen (meist solche die den Führungsjob wollen), die meinen, alles besser zu können.
Da muss man durch und wenn wirklich mal ein solcher dabei ist, sollte man die Größe haben, im Interesse der Firma den Weg frei zu machen und ggf. einen anderen Aufgabenbereich zu akzeptieren.
Ist mir bislang allerdings noch nicht passiert.
Was ich aber häufig erlebe sind diejenigen, die sich ständig ungerecht behandelt fühlen und häufig zudem meinen, alles besser zu können.
Hier ist dann ein wirklich umsichtiger „Oberboss“ gefragt, der so etwas erkennt und kanalisiert.
Hier finden sich dann natürlich viele Schwächen, denn in KMUs kann sich der Eigentümer nicht ständig um solcherlei Unfug kümmern.
Ganz ehrlich: Stuhlsäger säge ich ab. Da kenne ich nichts.
Wer aber weiterkommen möchte und die entsprechende Leistung bringt, wird in mir einen wohlwollenden Vorgesetzten finden, der auch mal die Strategie an entwicklungswerte MA anpasst.
Generell jedoch benötigt eigentlich jeder ab und an einen wohlwollenden Kollegen oder Vorgesetzten, mit dessen Hilfe er sich ab und an rekalibrieren und selbst besser einordnen lernen kann. Denn der Mensch neigt häufig zur Selbstüberschätzung.
Findet man sehr oft beim „typischen deutschen Ingenieur“, der einen „BWLer“-Chef für doof hält, weil er die Gesetze der Thermodynamik nicht auswendig herunterbeten kann. Dass man den Ingenieur bei Kundenbesuchen besser in den keller sperrt und der „BWLer“ solche termine eben souverän meistert, wobei er sich die Hilfe schlauerweise dann beim ingenieur holt wenn er sie braucht, merkt der Ingenieur oft nicht.
Dass es genügen „Spruchbeutel“ gibt, die nix drauf aber ständig die Waffel offen haben, ist auch klar. Die sind jedoch in einer abnehmenden Minderheit.
M.