Zuerst ein paar Worte zur Entwicklung:
Der Mensch und seine Entwicklung werden als vollkommen durch externe Reize konrollierbar angesehen, deren Manipulation jedes gewünschte Ergebnis bringt.
Anlagen und Reifung sind die Erklärung für Veränderungen. Das Genetische Entwicklungsprogramm wird für jeweils spezifische äußere Einflüsse nur in bestimmten (sensiblen) Perioden offen angesehen.
Sowohl dem Individuum, als auch dem Entwicklungskontext wird gestaltende Funktion zugebilligt. Der Mensch und seine Umwelt bilden ein Gesamtsystem und Mensch und Umwelt sind aktiv in Veränderung begriffen.
Der Mensch selbst wird als Gestalter seiner Umwelt betrachtet. Er wird als erkennendes, selbstreflektierendes Wesen aufgefasst, das ein Bild von sih und seiner Umwelt hat und beides im Zuge der Auswertung neuer und vorausgehender Erfahrungen modifiziert.
Wechselwirkungen von Entwicklungsbedingungen: Anlage. Umwelt, Selbststeuerung
Ausgangspunkt der Entwicklung ist die Befruchtung. Folgende Bedingungen steuern und lösen die Entwicklung aus:
Endogener Faktor
Mit dem Begriff „Anlage“ wird die genetische Ausstattung bezeichnet, die Übertragung der Anlage an die Nachkommen ist die Vererbung.
Der endogene Faktor umfasst das Programm der Entwicklung, d.h.:
- das Wachstum und Entwicklungspotential
- die logische Reihenfolge der Entwicklung
- das Auftreten der sensibler Phasen der Entwicklung
- Gesetzmäßigkeit des Lernens
Prozesse, die vom endogenen Faktor ausgelöst werden, sind Wachstum und Reifung. Wachstum ist die unumkehrbare Zunahme an Körpersubstanz(Quantitative Zunahme). Reifung ist die Ausbildung organischer Funktionen aufgrund genetische Informationen.
Exogener Faktor
Der exogene Faktor umfasst alle Umwelteinflüsse. Das können folgende Einflüsse sein:
- materielle (natürliche, kulturelle)
- soziale (formelle, informelle soziale Netze)
- ökologische (Mikro-, Meso, Exo-, Makrosystem)
Der Prozess, der vom exogenen Faktor ausgelöst wird, ist das Lernen. Exgene Faktoren legen fest, was, wann und wieviel gelernt wird.
Autogener Faktor
Der autogene Faktor ist die Selbststeuerung. Der mensch wird dabei als aktives Wesen gesehen, er führt Entwicklungsprozesse selbst herbei, er kann die eigene Entwifklung fördern oder hemmen, er kan die Wirkung der Anlage bzw. der Umwelt verstärken oder beeinträchtigen.
Die Selbststeuerung dient der:
- Bedürfnisbefriedigung
- schöpferischen Expansion
- Anpassung an gegebene Bedingungen
- Herstellung des Gleichgewichts
Die Wirkung einzelner Entwicklungsfaktoren kann wissenschaftlich nicht bewiesen werden. Alle drei Faktoren wirken untrennbar zusammen, sind aufeinander angewiesen. Der Mensch ist sowohl ein Werk der Natur, als auch der Gesellschaft als auch seiner selbst:
- gleiche bzw. ähnliche Anlage- und Umweltbedingungen können aufgrund der Selbststeuerung völli8g unterschidliche Wirkung haben
- gleiche genetische Ausstattung und ähnliche Selbststeuerung können aufgrund verschiedener Umweltbedingungen völlig unterschiedliche Wirkung haben
- ähnliche Umweltbedingungen und Selbststeuerung können aufgrund untershiedlicher anlage verschiedene Wirkung haben.
Das Überwiegen eines Faktors kann wie folgt angenommen wrden:
Anlage bei sehr hoher Musikalität, Intelligenz (Kritik: Anlage reicht immer für ein Genie)
Umwelt bei sozialer und emtionaler Entwicklung (Auswirkungen fehlender emotionaler Zuwendung)
Aus Hobmair H.: Pädagogik/Psychologie, S 14-18
Gruß