Entwicklungsstand bei 2-Jährigen?

Hallo zusammen,

ich kenne ein knapp 2-jähriges Mädchen um das ich mir wirklich Sorgen mache, da ich fürchte, daß sie in ihrer Entwicklung zurückliegt.

Sie spricht nur genau 3 Worte („Pappa“, „Mama“, „Puh“ [der Bär]), alles andere signalisiert sie durch „uh“-Laute und Deuten. Sie kann hören und ist auch phsysisch aktiv. Allerdings hat sie auch keine Veranlassung Sprechen zu lernen, da ihr Umfeld beim kleinsten Deuten oder „uh“ ihr nicht nur das gewünschte gibt, sondern auch für sie spricht, teilweise sogar in der Ich-Form. Dh. Die Kleine hat Durst, deutet auf ihre Nuckelflasche und Oma hebt sie auf den Schoß mit den Worten „Ich haben Durst“ und gibt ihr die Flasche.
Ich fürchte, daß, wenn sie tatsächlich hinterher hinkt, sich dies bis zur Einschulung verschlimmern wird, da sie auch nicht in einen Kindergarten gehen wird (man kann der Oma doch ihren „kleinen Engel“ nicht wegnehmen) und bisher auch keinerlei Kontakt zu anderen Kindern hat („die sind immer so grob“), entsprechend ist sie auch in keiner Krabbelgruppe o.ä.

Frage: Was sollte ein Kind in dem Altern normalerweise können?

Danke
N.

Hi Nic,
vielleicht hilft Dir dieser Link weiter:
http://www.wdr.de/radio/wdr2/westzeit/psychologie990…
Gruß,
Anja

Hallo zusammen,

ich kenne ein knapp 2-jähriges Mädchen um das ich mir wirklich
Sorgen mache, da ich fürchte, daß sie in ihrer Entwicklung
zurückliegt.

Sie spricht nur genau 3 Worte („Pappa“, „Mama“, „Puh“ [der
Bär]), alles andere signalisiert sie durch „uh“-Laute und
Deuten.

Ich kannte ein Kind, bei dem war es genauso, auch ein Oma-Opa Kind. Neben dem akzeptieren von Gesten (Hand hoch= „Ja, Marcel wird mal so groß wie der Papa“)sprechen die Mitgleider in der Familie auch noch sehr schnell, was es dem Kind sicher auch schwer machte, die Sätze zu selber zu wiederholen. Sprachlich war mit über zwei Jahren also kaum was da, außerdem war noch keine ICH-Wahrnehmung erkennbar, das Kind stand am Tor, wenn die Postfrau kam und rief auf sich selber zeigend: Du auch! Er wollte also auch einen Brief abhaben.
Verstanden hat er sehr gut, Wäscheklammern konnte er auf Ansage schon nach Zahlen sortieren.

Interessanterweise ist aus dem Knaben ( es ist der sohn einer Freundin) ohne besondere Mühen ein intelligenter junger Mann geworden, er hat das Gymnasium besucht und ist ein sehr freundlicher und gar nicht maulfauler Zeitgenosse geworden.

Manchmal platzt der Knoten erst später. :wink:

Gruß Maid

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Hi Nic,

daß ein fast zweijähriges Kind noch nicht spricht ist, wie schon beschrieben, völlig im Rahmen. Auch unser Sohn (2 1/2) ist in der Sprachentwicklung recht langsam, aber was er grob- und feinmotorisch hinbekommt ist manchmal erstaunlich.
Jedes Kind hat seine eigene Entwicklungsreihenfolge und -geschwindigkeit, alle statistischen Angaben sind eben nur Durchschnittswerte (und die Streuung ist in der Biologie gigantisch!). Du kannst, wenn Du z.B. das Archiv im Elternbrett durchsuchst, massenhaft Anfragen und Geschichten zu diesem Thema finden. Oft geht es dabei sogar um Dreijährige die nur Mama und Papa sagen…
Wichtigster Ansprechpartner zu diesem Thema ist der Kinderarzt - er kann am ehesten einschätzen ob eine Entwicklungsstörung vorliegt. Es per Ferndiagnose an einzelnen Fähigkeiten festzumachen ist völlig unmöglich.

Bedenklich finde ich es aber, wenn, wie in Deiner Frage durchklingt, der Kontakt zu anderen Kindern systematisch blockiert wird. Da würde ich Schwierigkeiten in der Entwicklung schon ernsthaft befürchten. Allerdings, und da hat Inselchen recht, in den ersten beiden Lebensjahren ist der Kontakt zu Gleichaltrigen sicher nicht das Wichtigste.
Und auch ich habe nie einen Kondergarten besucht, ohne daß mir dies in irgendeiner Lebensphase zum Nachteil gereicht hätte. So lange soziale Kontakte nicht aktiv blokiert werden, sehe ich da wirklich keinen Grund zur Panik. Es ist keineswegs unumstritten, daß die „klassische“ Krabbelgruppen, Spielplatz, Kindergartensozialisation die einzig wahre ist.

Gruß Stefan

Hallo Nic, wie schon oft gesagt ist es wirklich noch normal. Achte mal auf das Kind genau, vielleicht beobachtet sie das Verhalten anderer, wie sieht sie jemanden an, wenn mit ihr gesprochen wird. Bei den meisten „Spätentwicklern“ ist in den Augen eine erhöhte Aufmerksamkeit zu erkennen, viele Kinder sortieren auch Dinge (Bausteine nach Farbe oder Größe u.s.w.)Der Entwicklungsrückstand wird meist dann ganz schnell aufgeholt und sie können oft sogar mehr als andere Gleichaltrige, weil sie durch Beobachten und zuhören gelernt haben.
Gruß Anke

Hallo Nic,

Die Entwicklung von Kindern ist sehr unterschiedlich, einer spricht früher, der anderen läuft dafür eher. Die geschilderte Entwicklung ist in dem Alter noch nicht besorgniserregend, vor allem da das Kind noch keine 2 Jahre ist. Die Sprachentwicklung geht nach dem 2. Lebensjahr sehr schnell.

Sprache mit 1 Jahr 6 Monate:
kaut mühelos feste Nahrung
Laute als Wunschäußerung
Laute: a, o, u, m, b, p
sagt zwei sinnvolle Worte
ahmt zwei Tierlaute nach
ahmt zwei Worte nach

Sprache mit 2 Jahren:
benennt zwei Tätigkeiten
Einwortsatz als Wunsch
Laute: n, l, d, t, w, f
verwendet fünf Worte
benennt drei Personen
benennt vier Dinge

Quelle:: Kigaworkshop / Entwicklung /Phasen
http://www.kindergarten-workshop.de/

Aber warum soll das Kind überhaupt sprechen lernen? Es ist doch gar nicht notwendig! Bedenklich finde ich eher die Haltung der Eltern und Großeltern, die dem Kind alles sofort geben noch bevor es den Wunsch geäußert hat. Die Sprache wird ja nicht gebraucht um Bedürfnisse befriedigt zu bekommen.

Kindergarten oder Kleinkindgruppe ist jetzt noch nicht nötig, da Kinder erst ab 3 oder 3 1/2 Jahren zusammen spielen können. Sie brauchen noch intensiv die Beziehung zum Erwachsenen. Davor spielen sie zwar in der Gruppe - aber nebeneinander, soziale Kontakte zu anderen Kindern entstehen erst später.
Der sichere Schutz von festen Beziehungen zu Hause hat seine guten Seiten. Stabile Bindung ist für ein Kind sehr wichtig um sich später angstfrei auf neue Erfahrungen einlassen zu können.

In einer altersgemischten Gruppe mit 25 Kindern sind (in der Regel) 1,5 Erziehrinnen.
1,5 Erzieherinnen heißt in der Praxis, das es oft Tage gibt, an denen 1 Erzieherin mit 25 Kindern alleine ist. Da bleibt kaum Zeit, sich dem einzelnen Kind intensiv zuzuwenden. Mit der Lärmbelastung und den vielen Eindrücken wird ein kleines Kind oft überfordert und geht unter.

Mein Rat: erst mal abwarten und weiter beobachten.

LG Mala
mit eigenen Kindern und
25 Jahren Erfahrung als Erzieherin im Kiga