Entwicklungsstand in 3. Klasse Grundschule

Hallo,

es war erster Elternabend der 3. Klasse nach den Sommerferien. In der 1. und 2. Klasse verlief alles ohne besondere Vorkommnisse

Es wurde nun von seiten aller beteiligten Lehrer einiges moniert, man sprach von der schlimmsten 3. Klasse der letzten 30 Jahre. Unter anderem wurden folgende Negativbeispiele angesprochen:

  • Kind tritt in Hundekacke und als es in der Klasse bemerkt wird, lacht die ganze Klasse darüber

  • beim Sport wird sich teilweise gezofft beim Anstellen an den Geräten, soweit, dass sich auch mal welche balgen.

  • Kinder entwickeln Konkurrenzdenken und verpetzen sich gegenseitig.

Es gab noch mehr, aber das waren die „schwersten Delikte“, die angesprochen waren.

Manche Eltern sprachen „blankes Entsetzen“ aus, wie so etwas passieren kann. Gefühlte 99% der Elternschaft waren darüber geschockt und jetzt ist schulexterne psychologische Hilfe im Gespräch

Ist das wirklich so abartig, wenn man jemanden auslacht, der in einen Hundehaufen getreten ist? Bei uns war das nicht unüblich und auch das Gerangel im Sport beim Warten an den Geräten kenn ich noch sehr gut aus meiner Schulzeit. Und ich war nicht in Neukölln zur Schule.

Wie ist das denn bei Euch so? Seh ich das zu locker?

Danke und Gruß

Die schlimmste 3. Klasse …
… das kommt mir sehr bekannt vor.

Meine beiden Kinder waren jeweils auch immer in der angeblich allerschlimmsten Klasse. (Wobei es da ganz andere Vorfälle gab, als die von dir geschilderten.)

Hör dich mal um, so etwas wirst du von vielen Eltern hören - ein vielleicht nur bedingt taugliches Mittel der Lehrer, den Eltern den Ernst der Lage klarzumachen?

Ich würde das nicht überbewerten, solange es bei solch vergleichsweise harmlosen Vorfällen bleibt.

Gruß florestino

Hallo,

auch wenn sich das nicht gerade nach einer sehr harmonischen Klassengemeinschaft anhört, sind die Beispiel für mich doch im Rahmen des „Normalen“ in einer Grundschulklasse (ich unterrichte seit vielen Jahren in 3. und 4. Klassen). Ich halte jede erfahrene Lehrkraft für kompetent genug, mit solchen Probemen in der Klasse umzugehen. Schwieriger wird es, wenn immer die gleichen Kinder zum „Opfer“ werden.

Ich denke, dass Lehrkräfte, die eine 3. Klasse neu übernehmen, immer gerne eine wenig „jammern“, um schon mal klarzustellen, dass sie an den Problemen in der Klasse nicht schuld sind. Oft haben diese Lehrkräfte ja gerade eine liebgewonnene 4. Klasse nach zwei erfolgreichen Jahren abgegeben und müssen sich jetzt auf die neuen „Kleinen“ einstellen.

Gruß  Daniel

Hallo,
Lehrer halten ihre eigene Klasse immer gern für „intensiv“.
Das auslachen nach dem in-Hundehaufen-treten ist vielleicht nicht nett, aber sowas gab es bei mir noch am Gymnasium.
Ich finde die von dir beschriebenen „Umstände“ auch normal.

Lehrer, die 30 Jahre keine schlimmere Klasse als diese hatten sind zu beneiden und sollten sich mal eine Förderschule oder eine Hauptschule im Brennpunkt ansehen…

LG,
batz

Hallo, bin kein Lehrer, sondern einfach „nur“ Mutter. Als ich las "… schlimmste 3. Klasse der letzten 30 Jahre …, habe ich viel Schlimmeres erwartet. Das sind kleine Streitereien, über die man reden sollte, aber mehr auch nicht.  Man sollte sich auf wichtigere Dinge konzentrieren.

Hallo,

ich finde die genannten „Negativbeispiele“ ausgesprochen normal. Kinder kommen nicht als fertige Erwachsene auf die Welt, sondern sie entwickeln sich - dazu gehören auch Reibereien und Fehlverhalten. In der ersten Klasse sind sie alle noch sehr mit sich selber und der neuen Umgebung beschäftigt und ab der zweiten / dritten fangen sie an ihre Position in der Gruppe zu suchen - das geht meist nicht ohne Zoff und Reibereien,
Wichtig ist, dass hier eine besonne und erfahrene Person in die richtige Richtung lenkt - erklärt, schlichtet und die Kinder zur Selbstsicherheit in der Gruppe erzieht - wer Selbstbewusst ist, kann auch mit anderen gut umgehen.

Erst klingeln, dann klopfen und dann die Tür eintreten lautet die ungeschriebene Regel bei fast allen Situationen, wo man etwas von einem anderen möchte - ob vom Tier, Kind oder erwachsenen Gegenüber. Eure Lehrer scheinen zu denken, dass die Kinder gefälligst immer das richtige Verhalten eines Erwachsenen an den Tag legen sollen - vielmehr betrachten sie die Eltern als absolut immun gegenüber Kritik an ihren Kindern. Sie haben also entschieden gleich die Tür einzutreten. Hätten aber durchaus vorher klingeln können - z.B. die Klasse befindet sich gerade in einer schwierigen Phase. Bitte sprechen Sie mit Ihren Kindern darüber, wie man mit Mitschülern umgehen sollte - insbesondere andere Gefühle achten. Wir werden das nochmal in Sachkunde / Themenkreis besprechen, aber es ist wichtig, dass es auch aus dem Elternhaus kommt. Wir erwarten nicht, dass das alles sofort klappt, aber wir werden verstärkt darauf achten, dass gewisse Regeln im Umgang eingehalten werden" - so als Beispiel…

Viele Grüße

Danke für Eure Antworten owt
Ohne
weiteren
Tex