Entzückend, das Mutterland der Menschenrechte

Hi!

Nur soviel: gerade wer die Menschenrechte achtet, muss
manchmal auch Entscheidungen gegen einzelne treffen, die das
Recht auf Leben vieler anderer gefährden.

Sicher. Das ist die Begründung dafür, daß jemand ins Gefängnis
kommt oder zum Tode verurteilt wird, keineswegs aber für
Folter oder ähnliche Dinge. Genau deswegen gibt es die Charta
der Menschenrechte (sie wurde übrigens in New York
verabschiedet).

Wer wird gefoltert?

Alles weitere ist polemischer Unfug.

Vielen Dank. Das nennt sich eine rhetorische Keule. Wer nicht
wie ich denkt, denkt Unfug.

In diesem Falle ja.
Warum darf nicht auch ich mal meine Keule auspacken…? :wink:

Grüße,

Mathias

Die Welt, ganz neu und ganz einfach.
Hallöchen,

das ganze ist recht einfach: Es gibt einen internationalen Haftbefehl ausgestellt von der Bundesrepublik Deutschland. Von den USA gibt es m.W. keinen Haftbefehl. Damit ist der Attentäter an Deutschland auszuliefern.

Nun steht Deutschland leise in der Ecke und scharrt mit dem Fuß, flötet unauffällig ein Liedchen und widerspricht einer Auslieferung an die USA nicht.

Damit ist das quasi eine Auslieferung von Deutschland an die USA. Artikel 3 der Europäischen Menschenrechtskonvention besagt das folgende: „Niemand darf der Folter oder unmenschlicher oder erniedrigender Strafe oder Behandlung unterworfen werden.“

Wenn Hinrichtung nicht unmenschlich und erniedrigend ist, weiß ich es auch nicht. Deutschland läßt bewußt eine Menschenrechtsverletzung zu, die es hätte verhindern können.

Ich habe durchaus eine gelegentlich etwas dehnbare Auffassung von Moral, aber irgendwann hört es auf. Zerreissen wird doch den ganzen Schrott, Verträge, Erklärungen, Konventionen, Verfassungen und Gesetze undsoweiterundsoweiter. Einfacher ist doch, immer frei aus dem Bauch heraus zu entscheiden, je nachdem, was wahltaktisch oder außenpolitisch opportun ist.

Hier einen Angriffskrieg gegen Serbien im Namen der Menschenrechte, dort einen Angriffskrieg auf Afghanistan, Einschränkungen der Grundrechte - beides im Namen der Terrorismusbekämpfung - und jetzt die indirekte Hinrichtung eines Mannes.

Ich verabscheue das, was sich die selbsterklärte zivilisierte Welt in den letzten 12 Monaten erlaubt inzwischen mehr, als das, was sich ein paar kranke Hirne am 11.09.01 erlaubt haben.

Wie ich so etwas sagen kann? Ganz einfach: Die Terroristen waren - was ihre „Moral“ angeht - ein paar 100 Jahre hinter uns zurück. Und in dem Wahn, anderen unsere Moralvorstellungen aufzunötigen, treten wir nun eine Zeitreise an - und zwar in die Vergangenheit.

Gute Nacht

Christian