Liebe/-r Experte/-in,
mein Sohn ist 17 Jahre alt und hat eine Hörschädigung seit seinem 4. Lebensmonst, durchlief 22 OPs und hat dadurch eine Entwicklungsverzögerung von etwa 3 Jahren. Nun hat er sich selbst bemüht einen Praktikumsplatz in einem Tierpark zu bekommen, wo seine Vorgesetzten auch mit ihm zufrieden sind. Dieses Schülerpraktikum wurde in ein Jahrespraktikum umgewandelt und nun möchte der Tierpark auch, dass mein Sohn dort ein EQJ Jahr absolviert, weil er es aufgrund seiner Lernbehinderung NOCH nicht schaffen würde eine Berufschule zu besuchen. Nun sagt das Arbeitsamt, dass ein EQJ jahr nur genehmigt wird, wenn er auch einen psychologischen Eignungstest hinter sich bringt. Der soll 5 Stunden dauern. Seit er denken kann, durchlief r Test
s über Tests , auch waren psychologische Test
s dabei - der Jüngste ist ein jahr alt. das Arbeitsamt besteht aber darauf den „eigenen“ Test durchzuführen. ich weiss aber, dass er das nicht unbedingt schafft, schon alleine von den 5 Stunden her…auf der Förderschule für Hörgeschädigte wurde auch schon lange nicht mehr so ein langer Unterricht gemacht - überhaupt machen die nichts mehr, ausser Beschäftigungstherapien…Kann ich diesen test ggfls. umgehen? Wenn nein, kann ich bestehen dabeizubleiben? Welche Möglichkeiten habe ichüberhaupt?
Vielen Dank für die Antwort schon jetzt im Voraus.
Liebe Fledermaus,
puh, das ist eine ganz schön schwierige Situation.
Das Problem ist, dass diese Einstiegsqualifizierung das Arbeitsamt etwas kostet. Und das Amt möchte sichergehen, dass diese Gelder sinnreich investiert werden. In dem psychologischen Gutachten wird also getestet werden, ob Dein Sohn den Anforderungen die ihm bevor stehen gewachsen ist. Die Rechnung des Amtes ist einfach: Wenn er den Test nicht besteht, wird auch das EQJ für die Katz sein. Meiner Erfahrung nach sind diese Psychologen wohl wollend - die wollen niemanden in die Pfanne hauen sondern einfach überprüfen, ob die angedachte Maßnahme das Richtige ist. Deswegen bringen andere Tests, auch wenn sie nur ein halbes Jahr zurück liegen gar nichts, denn jeder Test hat eine andere Zielfrage.
Ich kann auch verstehen, dass Du gerne bei Deinem Sohn bleiben würdest - Du hast die letzten 17 Jahre wahrscheinlich alles für Ihn getan. Aber auch das EQJ müsste er selbst schaffen - da muss er alleine durch. Und wenn die sagen, das dauert 5 Stunden bedeutet das nicht, dass er fünf Stunden in einem abgedunkelten Raum sitzt und Papiere ausfüllen muss. Da sind auch Gespräche und so weiter dabei.
Also kurz: Wenn Du deinem Sohn das EQJ zutraust, dann darfst Du ihm ruhigen Gewissens auch das psychologische Gutachten zutrauen.
Ich wünsche Dir und Deinem Sohn viel Erfolg.
Gruß
R.
Ganz lieben Dank für Deine ausführliche Antwort. Natürlich traue ich es ihm zu und ich bin auch keine Oberglucke, doch war es in der Vergangenheit immer so, dass - und es waren nicht wenige - er ständig getestet wurde und er dann später nur noch „irgenetwas“ machte, um so schnell wir möglich fertig zu werden. Dementsprechend waren dann auch die Ergebnisse…er möchte es auch selber, weil er Angst hat wieder Fragen gestellt zu bekommen, wo er immer das gefühl hat „ausgehorcht“ zu werden. So war es ssogar schonmal, dass er tatsächlich gefragt wurde, ob er daheim sexuell missbraucht wird…also wir haben Klamotten erlebt, da lässt sich ein Buch drüber schreiben. Es ging mir auch um das Rechtliche: Darf ich oder darf ich nicht! Und nochmal ganz herzlichen Dank für die Hilfe. Liebe Grüße
M.