Eragon

Hi,

das Buch (ISBN:3442362911 Buch anschauen) von Christopher Paolini ist vielleicht kein Geheimtipp mehr, aber sicherlich eines der schönsten Fantasy-Bücher der letzten Jahre und könnte noch so manchen Gabentisch bereichern. Insbesondere da es schon jetzt in einer günstige Taschenbuch-Ausgabe verfügbar ist.

Das Erste was jeder Interessent dieses Buches finden wird, ist der Hinweis, dass der Autor zum Zeitpunkt als er das erste Buch geschrieben hat, erst 15 Jahre alt war. Das Buch ist aber in keiner Weise „kindisch“. Manchmal ist es richtig erfrischend, dass der Autor ungewohnt schnell „zu Potte“ kommt und man nicht von seitenlangen Geländebeschreibungen von der spannenden Handlung aufgehalten wird.

Bei der Handlung hat sich Paolini munter bei den bekannten Klassikern bedient und liebevoll zu einer eigenen Geschichte vermischt. Es macht richtig Spass die Vorlagen (z.B. Herr der Ringe, Rad der Zeit, Dragonheart uvm.)wiederzuerkennen.

Das Buch ist der Auftakt einer Trilogie, von dem auch der zweite Titel bereits in deutsch erschienen ist.

Empfehlenswert ist auch das Hörbuch zu diesem Buch. Der Sprecher Andreas Fröhlich versteht es jeder Figur Leben und Charakter einzuhauchen. Besonders gut sind ihm m.E. die Zwergen gelungen.

Tipp:
Auf http://www.audible.de kann man über einen Probe-Monat sich den Titel z.Zt. kostenlos runterladen.
(Ob sich Probe-Monat zum Abo entwickelt, muss dann jeder selbst entscheiden!)

Aufgrund des Erfolges von Eragon in den Staaten wird im Augenblick Eragon schon verfilmt.

Gruß
Thomas

Contra
Hi,

über Geschmack lässt sich bekanntlich trefflich streiten, und ich will das Buch nicht wirklich verdammen, aaaaber…

Die Motivation der Charaktere ist bestenfalls blass dargestellt, man kann sich an keiner Stelle wirklich mit ihnen identifizieren. Das ist meiner Meinung nach das grösste Manko an dem Buch.

Dass der Autor herzlich ideenlos, dafür aber umso schamloser bei anderen Autoren geklaut hat ist vielleicht nicht mal so schlecht, wenn er es denn gut getan hätte. Aber das Buch hat Streckenweise höllische Längen, und obwohl an einigen wenigen Stellen die Ausdrucksweise des Autors wirklich gelungen rüberkommt, so war es doch für mich grösstenteils langweilig zu lesen (eben weil nie eine wirkliche Überraschung kam und es absolut nichts Neues bietet).

Mein Fazit: Vorhersehbare Fantasyalltagskost.

Aber es kann durchaus sein, dass sich der Autor noch mausert. Wenn er erstmal „Das Lied von Eis und Feuer“ vom George R. R. Martin gelesen hat, dann hat er genug Stoff zum klauen :wink:

Gruss,

Herb

Hallo Herb,

klar brauchen wir hier nicht über unsere Geschmäcker streiten.

Mich irritiert nur, warum Du dieses „zarte Pflänzchen“ gleich so niedermachst.

Das Buch mag nicht das Beste und Frischeste sein, was in diesem Genre je herausgebracht wurde, aber an der Reaktion meiner Tochter, deren Klassenkamaradinnen und deren Chatfreunden habe ich mitbekommen, dass dieses Buch bei den Kids ankommt und ihnen Freude macht. Insbesondere der Drache hat es Ihnen angetan.

Warum also nicht erst Eragon lesen und dann mit bewährten, guter/besserer Fantasy-Werken weitermachen?

Ich werde mir aber auch „Das Lied von Eis und Feuer“ mal näher anschauen und bin auch für andere Vorschläge offen und dankbar!

Gruß
Thomas

Ausgangspunkt
Hi ho,

Mich irritiert nur, warum Du dieses „zarte Pflänzchen“ gleich
so niedermachst.

wenn ein Buch mit dem „Herrn der Ringe“ verglichen wird, dann lege ich auch den Anspruch an, der für das Vergleichsmaterial gilt. Auch der HdR hat Längen, kein Zweifel, aber dafür ist die sprachliche Qualität durchgehend hoch, die Hauptcharaktere agieren nachvollziehbar und ganz ganz wichtig: Es wurde (für die damalige Zeit) etwas Neues geschaffen.

Das Buch mag nicht das Beste und Frischeste sein, was in
diesem Genre je herausgebracht wurde, aber an der Reaktion
meiner Tochter, deren Klassenkamaradinnen und deren
Chatfreunden habe ich mitbekommen, dass dieses Buch bei den
Kids ankommt und ihnen Freude macht. Insbesondere der Drache
hat es Ihnen angetan.

Für Kinder mag das Buch durchaus empfehlenswert sein, nur hast Du in Deiner Empfehlung nichts davon geschrieben. Mir selber wurde das Buch auch nicht als Jugend- oder Kinderbuch empfohlen, denn dann hätte ich es erst gar nicht gelesen (das Genre liegt mir nicht).

Warum also nicht erst Eragon lesen und dann mit bewährten,
guter/besserer Fantasy-Werken weitermachen?

Wie gesagt: Für Kinder/Jugendliche mag das Buch durchaus interessant sein. Allerdings gibt es sehr viele Bücher in dem Genre, die einfach besser sind.

Ich werde mir aber auch „Das Lied von Eis und Feuer“ mal näher
anschauen und bin auch für andere Vorschläge offen und
dankbar!

Vielleicht wirfst Du auch mal einen Blick auf die Bücher von Robin Hobb (die Serie „Die Legende vom Weitseher“ zum Beispiel), Lynn Flewelling (die Serie „Die Schattengilde“ z.B.), J. V. Jones („Das Buch der Worte“), Paul Kearney („Die Königreiche Gottes“) oder Guy Gavriel Kay („Die Löwen von Al-Rassan“).

Oder Du schaust mal bei http://www.welt-der-fantasy.de vorbei, da gibts eine sehr gute Datenbank.

Grüsse,

Herb

hallo Herb,
aufgrund des Hinweises auf die ERIGON-Bücher las ich die beiden Textproben im Internet und glaube, Du hast mit Deiner Einschätzung recht, zumindest was auch meinen Fantasy-Geschmack angeht. Umso mehr danke ich Dir für den Tip „Lied v.Eis u.Feuer“ und die anderen in Deiner zweiten Äußerung. Wenn/falls Du es noch nicht kennst,wäre „Otherland“ von Tad Williams (4 Bände) vielleicht von Interesse für Dich und dann einige Bücher von A.Eschbach ( nicht ganz alle) - aber die kennst Du sicher schon. Gruß,I.

Hi Herb,

eingentlich kann ich Dir an keiner Stelle wiedersprechen! :smile:

Mir driftete diese Diskussion nur schon bei ersten Mail in eine zu negative Ecke. Ich hatte mir eher eine Diskussion gewünscht, die am Rande einige Interressierte mitreissen und zum Lesen animieren würde. Vielleicht gelingt es uns ja doch noch.

Das Lied von Eis und Feuer:
Zu meiner Überraschung haben wir sogar die ersten beiden Bände schon zu Hause, so dass ich hier gleich starten kann.
Anmerkung: Meine Frau hat „damals“ nach dem ersten Band aufgehört, da bei Ihr der Funke nicht übergesprungen ist… Schaun mehr mal.

In den Zusammenhang hatte ich schon mal überlegt, ob es nicht (mindestens) zwei extreme geschmackliche Lager im Fantasy-Bereich gibt. Auf der einen Seite, die aus der Magie/Märchen-Ecke kommend und auf der anderen die eher aus der Abenteuer/„Mantel und Degen“ Richtung kommen. Beim HdR treffen sich diese beiden Welten m.M. nach, aber im allgemeinen ist es schwierig Vorschläge zwischen diesen Gruppen auszutauschen.