Auch ich hoffe natürlich, dass sie so lange glücklich und gesund lebt, wie sie es möchte. Sachlich auch über solche Themen wie den Tod zu reden, ist eine meiner Eigenheiten - damit will ich niemanden angreifen, irritiere aber öfter Menschen…
Auch hier rein sachlich: manchmal im Leben muss man einen Schnitt machen. Es kann sinnvoll sein, so eine Immobilie auch ohne Gewinn zu veräußern, einfach, weil der Streß und die Belastung der Schulden verschwinden. Ohne diese dauernde Last kann das Leben deutlich lebenswerter werden. Aber letzten Endes ist das weder meine, noch (so denke ich zumindest) Deine Entscheidung. Das müssen die Schwester und ihr Mann unter sich ausmachen - auch sollte es für den Fall des Hauses der Mutter keine Rolle spielen.
Und auch hier sachlich: was ist wichtiger? Dass sich die beiden Geschwister auch in 5, 10 und 20 Jahren noch ohne Groll in die Augen sehen können, oder dass der Wunsch der Mutter erfüllt wird? Ich bin mir bewusst, dass alle drei Personen Abstriche machen werden müssen …
Ich möchte auch gerne mal wieder 3 Wochen in Canada Urlaub machen - ich kann es mir auf absehbare Zeit aber nicht leisten…
Wenn das ganze gerecht für beide Erben geklärt werden soll, sich die Schwester aber die Auszahlung nicht leisten kann, kann sie dort nicht einziehen, so gerne sie das auch möchte …
Und so muss sich auch Deine Familie einen Kopf machen. Die Mutter könnte der Schwester das Grundstück schenken. Dann wäre die Sache vor dem Todesfall geregelt (wobei ich meine, mich zu erinnern, dass die Schenkung angefochten werden kann, wen der Erbfall in X Jahren eintritt).
Ihr könntet Euch natürlich auch einigen, dass die Schwester das Grundstück zu Lebzeiten übernimmt und die Hälfte des Wertes in Raten an Dich bezahlt - quasi wie eine Miete. So lange diese Schuld nicht abgetragen ist, stehen beide Kinder im Grundbuch.
Ich denke mal, eine Beratung durch einen Anwalt und Notar kann sicher hilfreich sein. Auch weil ein solcher Vertrag zwischen Mutter und den beiden Kindern notariell beglaubigt werden sollte. Ich kenne genügend Fälle aus meinem näheren und ferneren Umkreis, wo sich eine der Parteien einige Zeit nach dem Vertrag per Handschlag nicht mehr an die Modalitäten „erinnern konnte“. Dieses Forum ist voll solcher Fälle …
Ich hoffe, dass Ihr Euch gütlich zur Zufriedenheit aller einigen könnt.
Grüße
Pierre