Optimum abhängig von Einsatzbedingungen
Hallo,
habe neulich einen „Arctic F12“ (mit angeblichen 0,5 Sone)
verbaut. Den finde ich nicht sonderlich leise.
prinzipiell ist der Lüfter bei dem Preis gar kein schlechter PWM-Lüfter und er kann durchaus leise laufen. Okay, das Lager klackert vielleicht etwas, aber für 5 EUR kriegst du nichts besseres. Mein Problem wäre eher, dass der Lüfter keine sonderlich hohe Förderleistung hat und wenn er wirklich zu tun bekommt, eher hochdrehen muss und dann naturgemäß auch eher lauter wird, als manch anderes (teureres) Modell.
Eines sei mal vorangestellt: Es gibt keinen Gehäuselüfter, der bei starker Beanspruchung eine hohe Förderleistung bringt und dabei trotzdem wirklich leise bleibt. Mehr Wärme heißt für jeden geregelten Lüfter höhere Drehzahl und damit steigende Lautstärke. Durch die Auswahl eines höherwertigen Lüfters kannst du zwar störende Lagergeräusche (brummen, klackern, schleifen) minimieren, aber mit der Förderleistung steigen auch die Strömungsgeräusche der bewegten Luft und die bekommst du nicht weg. Deshalb ist es oftmal deutlich sinnvoller, die benötigte Förderleistung auf mehrere Lüfter zu verteilen, denn 3 langsam laufende Lüfter weisen bei gleichem Luftdurchsatz ein deutlich niedrigeres Strömungsgeräusch auf, als ein einzelner Lüfter am Drehzahllimit. Und wenn man die Leistung auf mehrere Lüfter verteilt, macht sich dann wiederum die Lüfterqualität (Lagerqualität) bemerkbar, denn wo keine Lagergeräusche vorhanden sind, können sich keine summieren…
Erbitte daher Tips für möglichst leise Gehäuselüfter 12 x 12.
Erfahrungen?
Die beste Wahl kann man immer nur abhängig von den tatsächlichen Anforderungen treffen. Beispiel: Ich habe einen HTPC mit grenzwertig überdimensionierten Komponenten (QuadCore und spieletaugliche Grafik in einem Gehäuse mit den Abmaßen eines HiFi-Bausteins). Ich möchte, dass der PC im Leerlauf oder beim geringer Beanspruchung (also wenn er nicht viel Leistung zieht) absolut leise läuft. Ich weiß allerdings auch, dass sich das kleine Gehäuse bei Vollast von CPU und Grafikkarte rasant aufheizt und die Temperaturen mit einer Flüsterlüftung nicht mehr in den Griff zu kriegen sind. Daß das Wegkühlen von 200 Watt Verlustleistung nicht mehr leise vonstatten geht, ist klar - hier zählt allein die vorhandene Leistungsreserve, um den PC vor Überhitzung zu schützen.
Ich habe mir daher geregelte Lüfter gekauft, die zwar bei ihrer Minimaldrehzahl von 800 rpm unhörbar sind, aber im oberen Drehzahlbereich mit 130 m³/h eine eine sehr hohe Förderleistung bringen und auch kräftig Druck aufbauen können. Die Gehäuselüfter hängen über Y-Kabel mit am PWM-Anschluss des CPU-Lüfters und werden mit diesem zusammen mittels SpeedFan temperaturabhängig geregelt. In meinen Augen ist der Top-Lüfter für diesen Einsatz der Coolink SWiF2-120P, den ich auch nutze. Gumminoppen zur geräuscharmen Montage und Y-Kabel zum Anschluss mehererer Lüfter an einen PWM-gesteuerten Mainboardanschluss liegen bei, der Preis ist mit ca. 12 EUR fair.
Es gibt durchaus Lüfter, die insgesamt leiser laufen, aber die bringen bei Maximaldrehzahl auch weniger Leistung und kommen daher für mich nicht in Betracht.
Wenn ich ein großes Gehäuse mit zwei ungeregelten 12 cm - Lüftern hätte, die zusammen ca. 150 m3/h Luftdurchsatz machen und den PC dabei souverän kühlen, mir aber leider zu laut sind, würde ich diese einfach gegen zwei ebenfalls ungeregelte Enermax T.B.Silence 120 mm tauschen. Reichen mir 80 m³/h würde ich zwei Scythe Slipstream 500 nehmen. Beide Modelle sind halb so teuer, wie die PWM-Lüfter von Cooling und in ihrem jeweiligen Leistungsbereich die leiseste Lösung. Nur in meinem Fall brauche ich eben bei Bedarf mit >300 m³/h den doppelten Luftumsatz, so dass diese ungeregelten Flüster-Modelle nicht in Frage kommen. Womit wir wieder bei der Startaussage wären: Es kommt immer auf die Umstände an…
Gruß, Jesse