Erd-Wärmepumpe welche Fläche?

Hallo,
bei mir steht zur Zeit eine Öltankrenovierung an. Und beim Recherchieren ist mir dann ein Link meines Energieversorgers untergekommen, dass es Prämien für die Installation einer Wärmepumpe gäbe. Leider steht da aber nichts über benötigte Flächen oder gar Preise. Deshalb meine Fragen:

  • welche Grundfläche muss eine Wärmepumpe denn haben, um ein von 5Personen bewohntes Einfamilienhaus mit Heizung und Warmwasser zu versorgen? (Norddeutschland, Ölverbrauch etwa 2000Liter/Jahr)
  • Was kostet ein derartiges System?
    Und weil es nur eine von mehreren Alternativen ist:
  • Was kostet alternativ eine Gastherme?
    Argumente und Erfahrungen mit dem einen oder anderen sind mir ebenfalls willkommen. Oder vielleicht ganz andere Alternativen?
    Gruß
    loderunner

Hallo,

bei mir steht zur Zeit eine Öltankrenovierung an. Und beim
Recherchieren ist mir dann ein Link meines Energieversorgers
untergekommen, dass es Prämien für die Installation einer
Wärmepumpe gäbe. Leider steht da aber nichts über benötigte
Flächen oder gar Preise. Deshalb meine Fragen:

  • welche Grundfläche muss eine Wärmepumpe denn haben, um ein
    von 5Personen bewohntes Einfamilienhaus mit Heizung und
    Warmwasser zu versorgen? (Norddeutschland, Ölverbrauch etwa
    2000Liter/Jahr)

Also die Wärmepumpe steht so auf ca. 1m² :wink:

Aber du willst wohl eher wissen, was oberflächennahe Wärme-
kollektoren an Fläche brauchen. Dazu meine Meinung hier:

http://www.wer-weiss-was.de/cgi-bin/forum/showarchiv…

Fazit: Um die Sache wirklich vernüftig zu machen sollte der
Kollektor mindestens paar meter tief in wasserführende Schichten.

  • Was kostet ein derartiges System?

Sehr davon abhängig , welches System Du umsetzen willst, wieviel
Eigenleistung Du erbringen kannst. Billig wird das aber sicher
nicht, sofern es auch ein technisch vernüftiges Konzept ist.
Die billigen Varianen haben eben kaum Einsparpotential.

Und weil es nur eine von mehreren Alternativen ist:

  • Was kostet alternativ eine Gastherme?

Das ist doch ein Brenner und kein Speicher.
Hast Du eine Gasleitung am Haus liegen?
Frage einfach beim Anbieter (z.B.Buderus, Viesmann) nach, was
sowas passend für Deine Randbedingungen kostet.
Dabei keinen überdimensionierten Brenner andrehen lassen.
Die gehen gern bei jedem kleinen EFH gleich mit 25KW ins Rennen,
was IMHO deutlich übertrieben ist.

Argumente und Erfahrungen mit dem einen oder anderen sind mir
ebenfalls willkommen. Oder vielleicht ganz andere
Alternativen?

Gas ist natürlich die bequemste und komfortabelste Heizung
mit moderaten Anschaffungskosten. Ich habe Erdagsheizung,
und bin damit sehr zufrieden.

Die Verbrauchskosten sind üblicherweise etwas höher als bei Öl.
Wie der Verbrauchskostenvorteil von Wärmepumpe ist, hängt stark
vom Konzept ab. Da wird aber von vielen Anbietern offensichtlich
„schöngerechnet“ .

Je nach Situation kann es aber viel mehr Sinn machen, die deutlich
höheren Anschaffungskosten der Wärmepumpe lieber erstmal in eine
effektive Wärmedämmung und sonstige Wärmeschutzmaßnahmen zu stecken.

Da scheint bei Dir mit ca. 2000L/Jahr schon noch ein Einsparpot.
zu sein, welches unabhängig von der Art der Heizung nachhaltig
spart!
Ich verbrauche für mein EFH (ca. 120m²) ungefähr 1200m³ Gas/Jahr
(incl. Warmwasser)
Gruß Uwi

Hallo,
Danke erstmal für Deine Meinung.

Also die Wärmepumpe steht so auf ca. 1m² :wink:

:wink:

http://www.wer-weiss-was.de/cgi-bin/forum/showarchiv…

Das ist deutlich. Und logisch begründet. Damit ist diese Idee schonmal gestorben.

  • Was kostet alternativ eine Gastherme?

Das ist doch ein Brenner und kein Speicher.

Ja klar. Es ging eigentlich um einen kompletten Ersatz der Ölheizung. Also Gasbrenner, Speicher, Anschluß,…

Hast Du eine Gasleitung am Haus liegen?

Ich glaube schon. Eine Anfrage beim Lieferanten läuft.

Frage einfach beim Anbieter (z.B.Buderus, Viesmann) nach, was
sowas passend für Deine Randbedingungen kostet.

Ist unterwegs.

Dabei keinen überdimensionierten Brenner andrehen lassen.
Die gehen gern bei jedem kleinen EFH gleich mit 25KW ins
Rennen, was IMHO deutlich übertrieben ist.

Denke ich auch. Mein Ölbrenner ist schließlich auch kleiner, und der ist schon zu groß.

Die Verbrauchskosten sind üblicherweise etwas höher als bei
Öl.

Ist das wirklich so? Gas kostet schon mehr als Öl, aber ist nicht vor allem der Betrieb im Sommer (Warmwasser ohne Heizung) deutlich günstiger?

Da scheint bei Dir mit ca. 2000L/Jahr schon noch ein
Einsparpot. zu sein, welches unabhängig von der Art der Heizung
nachhaltig spart!

Da werde ich nochmal schauen und mich beraten lassen. Die Außenwände sind bereits gut isoliert, aber beim Dach muss ich nochmal schauen, ob das ausreicht.
Dann sind da auch noch etwa 20 Jahre alte Isolierfenster, die wohl nicht nehr ganz so toll isolieren.
Größter Verbraucher sind allerdings meine drei Jungs, die offensichtlich für den Weltrekord im Dauerduschen trainieren. Und meine Frau, die permanent frische Luft braucht.

Gruß und Danke nochmal
loderunner

Hallo!

… eine Wärmepumpe … um ein von 5Personen bewohntes Einfamilienhaus mit Heizung und Warmwasser zu :versorgen? (Norddeutschland, Ölverbrauch etwa 2000Liter/Jahr)…

Die Wirtschaftlichkeit einer Wärmepumpe hängt unmittelbar an der Temperaturdifferenz von Vorlauftemperatur der Heizung und der Temperatur der Umgebung, der die Wärme entnommen wird. Diese Temperaturdifferenz muß möglichst klein sein. Das heißt mit anderen Worten:

  • Der vergrabene Wärmetauscher muß möglichst warm liegen. Dafür braucht man schweren Boden, schön tief und feucht. Im optimalen Fall hat der Wärmetauscher Verbindung zum Grundwasser. Weniger günstig ist trockener, sandiger Boden und am wenigsten bringt eine Wärmepumpe, die Energie aus der Außenluft holen soll. Von der Bodenbeschaffenheit ist auch der Flächenbedarf abhängig, von unter 20 m²/kW bei feuchtem Boden bis über 70 m²/kW bei leichtem, trockenen Untergrund.
  • Die Vorlauftemperatur der Heizung muß möglichst niedrig sein. Dafür hat man 2 Methoden zu kombinieren: Der Energiebedarf des Hauses muß als Folge guter thermischer Isolation möglichst niedrig sein und die Heizkörper möglichst großflächig. In aller Regel wird es eine Fußbodenheizung sein, die ohnehin nur in gut isolierten Gebäuden Sinn macht, weil der Fußboden andernfalls unverträglich warm werden müßte.

Dein Verbrauch von 2.000 Liter Heizöl entspricht einer Energie von 2.000 x 10 kWh. Bei 100 qm Wohnfläche (die Fläche hab ich einfach mal angenommen) hat Dein Haus einen Energiebedarf von 200 kWh pro Quadratmeter und Jahr. Häuser mit solchem Energiebedarf baute man Mitte der 70er bis in die 90er Jahre. Sowas bekommt man per Fußbodenheizung warm, aber dann muß die Vorlauftemperatur so hoch sein, daß es für das Wohlbefinden und etliche Bodenbeläge grenzwertig wird und eine Wärmepumpe ganz sicher keine wirtschaftlich sinnvolle Leistungszahl bringen kann. Die Vorlauftemperatur sollte 35°C nicht überschreiten, besser ist natürlich noch niedrigere Vorlauftemp. Die während der Heizperiode im Durchschnitt erreichte Leistungszahl muß >3 sein, andernfalls wird der für den Betrieb erforderliche Strom teurer als der Betrieb einer Ölheizung (weil sich die Kosten pro kWh bei Öl und Strom um den Faktor 3 unterscheiden). Wenn der Stromlieferant für die Lebensdauer der Anlage einen verbilligten Tarif zusichert, sinkt die Anforderung an die Leistungszahl. Aber am besten vergißt Du das gleich wieder, weil Du eh keine Chance hast, aufgrund zu schlechter Gebäudeisolation und deshalb zu hoher Vorlauftemperatur in den Bereich wirtschaftlich sinnvoller Leistungszahl zu kommen.

Nebenbei: Hier ist von Leistungszahl die Rede. Manche Leute benutzen statt dessen den Begriff Wirkungsgrad und kommen dann auf Wirkungsgrade von > 1. Das ist physikalischer Unfug und zudem mißverständlich. Bei Wärmepumpen gibt es nämlich tatsächlich einen Wirkungsgrad, der von einigem Interesse und natürlich

Hallo,
herzlichen Dank für Deine Infos.

  • Der vergrabene Wärmetauscher muß möglichst warm liegen.
    Dafür braucht man schweren Boden, schön tief und feucht.

Da ist schonmal ein Problem. Unser Boden ist ständig trocken - wobei ich aber nicht weiß, was in 2m Tiefe ist. Einerseits gibt es hier sehr sandigen Bioden, andererseits war unter unserem haus früher mal eine Pferdesuhle.

am wenigsten bringt eine Wärmepumpe, die Energie aus der
Außenluft holen soll.

Dachte ich mir schon. Deshalb wird das auch immer nur als zweitbeste Lösung angeboten. Die Luft ist eben immer grade dann kalt, wenn man am meisten Energie braucht.

  • Die Vorlauftemperatur der Heizung muß möglichst niedrig
    sein.

Zweites Problem: wir haben Standardheizkörper, da kommt nix bei rum, wenn die zu kalt betrieben werden.

Dein Verbrauch von 2.000 Liter Heizöl entspricht einer Energie
von 2.000 x 10 kWh. Bei 100 qm Wohnfläche (die Fläche hab ich
einfach mal angenommen) hat Dein Haus einen Energiebedarf von
200 kWh pro Quadratmeter und Jahr.

Naja, die 2000Liter sind incl. Warmwasser, wir brauchen nicht jedes Jahr so viel, und die Wohnfläche ist etwa 150qm.

Häuser mit solchem
Energiebedarf baute man Mitte der 70er bis in die 90er Jahre.

Unser Haus ist Baujahr '57, allerdings Außenwände mittlerweile mit 10…12cm Isolierung versehen. Zum Dach hin ist auch schon was passiert (Dachboden allerdings noch nicht), nur der Fußboden im teilweise bewohnten Keller (hintenraus ebenerdig) hat noch gar nichts bekommen.

Na, mal sehen.

Vielen Dank nochmal,
loderunner

Hallo,

Denke ich auch. Mein Ölbrenner ist schließlich auch kleiner,
und der ist schon zu groß.

Ca. 12-15KW sollten reichen, zumindest wenn die Wärmeisolation
noch verbessert wird.
Ich habe nur einen 12KW-Terme an der wand hängen. Die reicht dicke.

Die Verbrauchskosten sind üblicherweise etwas höher als bei
Öl.

Ist das wirklich so? Gas kostet schon mehr als Öl, aber ist
nicht vor allem der Betrieb im Sommer (Warmwasser ohne
Heizung) deutlich günstiger?

Das muß doch mit Öl genauso sein, oder ?
Im Sommer mache ich die Heizung nur abends für ca. 30min an,
dann ist der 120l-Boiler wieder heiz, was bis zu nächsten tag
reicht (außer natürlich bei Kampfduschern :wink:.

Da werde ich nochmal schauen und mich beraten lassen. Die
Außenwände sind bereits gut isoliert, aber beim Dach muss ich
nochmal schauen, ob das ausreicht.
Dann sind da auch noch etwa 20 Jahre alte Isolierfenster, die
wohl nicht mehr ganz so toll isolieren.

Ich kann Wolfgangs Ausführungen nur unterstreichen.
Er ist da zwar schon fast ein Hardliner, aber im wesentlichen
kann man es nicht besser darstellen.

Größter Verbraucher sind allerdings meine drei Jungs, die
offensichtlich für den Weltrekord im Dauerduschen trainieren.

Ja, Warmwasser ist nicht zu vernachlässigen. Macht übers Jahr
sicher 400-500Liter aus.
Die Sache mit dem Kampfduschen kenne ich.
Eigentlich würde ich sagen, der Bioler sollte mind. 120l haben,
damit ein kleinerer Brenner nicht aus dem Takt kommt, aber du
solltest evtl nur 30l für die Burschen installieren.

Ansonsten hilft es auch, in die Durchbreuse ein Reduzierstück
einzubauen, so daß bloß noch 6-8l/mn. kommen und nicht 15l/min.

Und meine Frau, die permanent frische Luft braucht.

Meine Frau auch, allerdings hat die das mit dem Stoßlüften gut
gelernt. Und außerdem frieren doch alle Frauen schnell, oder?

Gruß Uwi

Hallo,

Ist das wirklich so? Gas kostet schon mehr als Öl, aber ist
nicht vor allem der Betrieb im Sommer (Warmwasser ohne
Heizung) deutlich günstiger?

Das muß doch mit Öl genauso sein, oder ?

Naja, ich dachte halt, dass die etwas voluminösere Ölheizung bei Kurzzeitbetrieb einfach mehr Verluste hat. Sie muss ja erstmal die ganze Kiste aufheizen, bevor das Wasser dran ist. :wink:

Im Sommer mache ich die Heizung nur abends für ca. 30min an,
dann ist der 120l-Boiler wieder heiz, was bis zu nächsten tag
reicht (außer natürlich bei Kampfduschern :wink:.

Ich weiß leider nichtmal, wie groß der Boiler ist. Es existieren keinerlei Unterlagen über die Anlage - außer über den etwa 2 Jahre alten Brenner, den ich selber habe einbauen lassen.
Mal sehen, ob ich ein Typenschild finde, vielleicht kann ich ja mittels Zeitschaltuhr was sparen.

Größter Verbraucher sind allerdings meine drei Jungs, die
offensichtlich für den Weltrekord im Dauerduschen trainieren.

Ja, Warmwasser ist nicht zu vernachlässigen. Macht übers Jahr
sicher 400-500Liter aus.
Die Sache mit dem Kampfduschen kenne ich.
Eigentlich würde ich sagen, der Bioler sollte mind. 120l
haben,
damit ein kleinerer Brenner nicht aus dem Takt kommt, aber du
solltest evtl nur 30l für die Burschen installieren.
Ansonsten hilft es auch, in die Durchbreuse ein Reduzierstück
einzubauen, so daß bloß noch 6-8l/mn. kommen und nicht
15l/min.

Danke für die Tips. Ich hatte auch schon ein Magnetventil im Kopf, das nach 10 Minuten dicht macht. Ich habe nur nichts gefunden, was dafür geeignet gewesen wäre und zum selber Basteln habe ich mich auch nicht aufraffen können. Das andere Hobby geht halt doch immer wieder vor.

Und meine Frau, die permanent frische Luft braucht.

Meine Frau auch, allerdings hat die das mit dem Stoßlüften gut
gelernt. Und außerdem frieren doch alle Frauen schnell, oder?

Eher habe ich Schüttelfrost, als dass meine Frau friert.
Aber mit steigenden Ölpreisen lernt sie auch langsam dazu.

Gruß und nochmal Danke
loderunner