Die Klimazonen sind hängen im Grunde kaum von der Achsneigung ab.
Die Achsneigung bestimmt vor allem, wie stark sich die Intensität der Sonneneinstrahlung im Laufe des Jahres ändert. Auch bekannt als Jahreszeiten. Die mittlere Jahrestemperatur von Hong Kong ist beispielsweise identisch mit der von Rio den Janeiro, weil die mittlere Sonnenintensität gleich ist. Die Achsneigung sorgt lediglich für die Stärke der Schwankung.
Das es am Äquator wärmer ist als an den Polen liegt daran, dass aufgrund der Lage zur Sonne die Pole ganzjährig deutlich weniger Sonne abbekommen als der Rest der Erde (je weiter man nach Norden kommt, desto mehr ist die Erdoberfläche im Vergleich zum einstrahlenden Sonnenlich geneigt, desto größer ist die Fläche pro eingestrahlter Intensität).
Daraus folgt allerdings auch, dass es eben doch einen geringen Einfluss der Achsneigung auf die Klimazonen gibt, denn sie bestimmt auch, wie lange es im Winter dunkel bzw. im Sommer hell bleibt. Eine Region in der es 6 Monate pro Jahr nicht wirlich hell wird, wird eben keinen Dschungel bilden, auch wenn sich an den mittleren Jahrestemperaren vielleicht nichts ändert.
Der Extremfall wäre wohl eine wagerechte Erdachse. Das wäre schon ziemlich übel. Dann wären die Pole in den Sommermonaten tropisch warm und in den Wintermonaten arktisch kalt, während der Rest der Welt sich auf nicht ganz so krasse aber noch immer gravierende jahreszeitliche Schwankungen einstellen müsste.