Hallo Paul,
im anderen Antwortast gab es offensichtlich ein Missverständnis. Dort wurde die Verbrennungswärme mit der Energie der einfallenden kurzwelligen Sonnenstrahlung verglichen, du fragst allerdings nach dem Verhältnis der Verbrennungswärme zur Energie der reflektierten langwelligen Wärmeabstrahlung der Erde, dem Treibhauseffekt (deine zweite Frage). Ob der Vergleich außederm zu irgendwas zu gebrauchen ist, weiß ich nicht, interessant ist er allenfalls.
Ich beziehe mich jetzt auf die Abbildung des Treibhauseffekts im Wikipediaartikel „Treibhauseffekt“ im Abschnitt „kompakte Darstellung des Mechanismus“
Dort wird die langwellige Rückstrahlung der Treibhausgase auf die Erdoberfläche mit 333 W/m² quantifiziert. Das macht bei 5,1x10^14m² 1,6983x10^17 J/s oder ungefähr 5,36x10^24 J/a. Also ist die Verbrennungswärme von Erdöl ungefähr ein 33500stel hiervon.
Nun kommt der interessantere Teil: Deine erste Frage. Deine erste Frage verstehe ich so: wie ist das Verhältnis der Verbrennungwärme von Erdöl zu derjenigen Energie, die mehr auf die Erde einstrahlt, dadurch, dass mehr CO2 in der Atmosphäre ist, als vor der massenhaften Verbrennung von Erdöl.
Hier muss unbedingt im Hinterkopf behalten werden, dass die Erdölverbrennung nicht der einzige CO2 Emittent der Erde ist, es ist aber gleichwohl derjenige, der keinen ausreichenden Gegenpol auf der Seite der CO2-Absorbierer hat.
CO2 ist ja nur für einen Teil der Reflexion der langwelligen Abstrahlung der Erde verantwortlich. Vergleiche hierzu diese Grafik. Ich konnte keine Informationen finden, wie viel Prozent der Energie, die der Erde durch die Reflexion ihrer eigenen Abstrahlung zugeführt wird (insgesamt: s.o.), auf das Konto von CO2 gehen. Ich bin selbst physikalisch zu unbeleckt, um es anhand der Grafik schätzen zu können (man muss ja wenigstens berücksichtigen, das die Energie elektromagnetischer Strahlung von ihrer Wellenlänge abhängt).
Hat man hierzu einen Wert bekommen, so muss man diesen weiterhin dahingehend bereinigen, dass diejenige Energie, die auch schon mit vorindustriellem CO2-Niveau (280ppm) der Erde zugeführt wurde, nicht mitgerechnet wird. Und hier wird es nahezu beliebig, denn der Anteil, den CO2 am Treibhauseffekt hat (so man denn einen Wert hat finden können), wurde bestimmt nicht mit dem derzeitigen CO2-Anteil der Atmosphäre von 400ppm berechnet (wäre dem doch so, dann müsste man die ermittelte Energiemenge mit (400-280)/400 = 0,3 multipilizieren, bei 350 analog dazu mit 0,2 und ob 0,2 oder 0,3 macht schon einen gewaltigen Unterschied!)
Du wirst meiner Antwort sicherlich entnommen haben, dass mir keine Betrachtungen zu deiner Fragestellung bekannt sind, was allerdings spätestens bei dieser letzten Berechnung eigentlich unerlässlich wäre.
Dennoch viel Erfolg bei deinen Ermittlungen wünscht dir
Matthias