Erdung einer Satellitenanlage

Ist es sinnvoll eine Sat-Antenne überhaupt zu erden?
Sicher schützt das vor Überspannungen und schützt vielleicht meine Elektronik.
Aber , was ist, wenn es einen Volleinschlag gibt.
Meine Antenne ist an der Hauswand montiert und der Blitz würde ohne Erdung vermutlich an der Hauswand entlang entladen.
Wenn aber so ein mageres 16 qmm Erdungskabel durch mein Haus führt glaube ich nicht , daß dieses gegen eine solche gewaltige Kapazität hilft.
Was passiert ?
Der Draht glüht weg und mein Haus brennt ab???
besser kann ich dem Blitz doch nicht den Weg ins innere des Hauses ebnen.
Ist das Risiko nicht viel größer als der Nutzen und ist es wirklich sinnvoll meine Sat Schüssel zu erden.
Ich bitte um Antworten von Leuten die sich da vielleicht besser auskennen als ich.
Auch gern direkt per Email: [email protected]

Hallo,

ich bin kein Experte, aber,

Wenn aber so ein mageres 16 qmm Erdungskabel durch mein Haus
führt glaube ich nicht , daß dieses gegen eine solche
gewaltige Kapazität hilft.

die Blitzableitung sollte doch außerhalb des Hauses passieren. Du lädst den Blitz ein, in Dein Haus zu kommen???

Ist das Risiko nicht viel größer als der Nutzen und ist es
wirklich sinnvoll meine Sat Schüssel zu erden.

Damals war´s, die Radio-Freaks, naja, das Wort kannte man da noch nicht, hatten einen Spruch „Erde die Antenne bevor sie Dich erdet“.

Ich wünsche Dir „Allzeit Guten Empfang“,

Gruß Volker

Hallo,

Ist es sinnvoll eine Sat-Antenne überhaupt zu erden?

Alle Antennenanlagen müssen geerdet werden.
Dies sagt die VDE-Norm 0855-1.
http://www.vde.com/VDE/Ausschuesse/Blitzschutz/FAQ/B…

Sicher schützt das vor Überspannungen und schützt vielleicht
meine Elektronik.
Aber , was ist, wenn es einen Volleinschlag gibt.
Meine Antenne ist an der Hauswand montiert und

Bei einer Montage an der Gebäudeaußenwand ist nach DIN VDE 0855 (EN 50 083) Teil 1, Absatz 10-10.3, eine Blitzschutzanlage nicht unbedingt erforderlich, wenn die Antenne mehr als 2 m unter der Dachkante und nicht weiter als 1,5 m vom Gebäude montiert ist.
http://www.vdb.blitzschutz.com/archiv/archiv-0401.htm

der Blitz würde
ohne Erdung vermutlich an der Hauswand entlang entladen.
Wenn aber so ein mageres 16 qmm Erdungskabel durch mein Haus
führt glaube ich nicht , daß dieses gegen eine solche
gewaltige Kapazität hilft.
Was passiert ?
Der Draht glüht weg und mein Haus brennt ab???

Dies wird in der Blitzschutz-Vornorm VDE V 0185 festgelegt:

* Fangeinrichtungen/Ableitungen: Kupfer, Aluminium oder verzinkter Stahl rund 8 mm Durchmesser
* Erdungsanlage: Stahl verzinkt oder Edelstahl rund 10 mm Durchmesser oder flach 30 mm x 3,5 mm

Darf der Querschnitt des Leiters, der am der Ableitungseinrichtung angeschlossen und in die Erde geführt wird, kleiner sein als dieser?

Dies wird in der Blitzschutz-Vornorm VDE V 0185 festgelegt:

Als Erdeinführungsstange wird i.d.R. verzinkter Stahl rund 16 mm Durchmesser, Edelstahl rund 10 mm Durchmesser oder flach 30 mm x 3,5 mm verwendet.

Querschnitte für die Erdungsanlage siehe oben

Wichtig: Die genannten Mindestquerschnitte müssen eingehalten werden!
http://www.vde.com/VDE/Ausschuesse/Blitzschutz/FAQ/B…

besser kann ich dem Blitz doch nicht den Weg ins innere des
Hauses ebnen.

Doch, ohne Blitzschutz über Deine Antennenleitung.

Ist das Risiko nicht viel größer als der Nutzen und ist es
wirklich sinnvoll meine Sat Schüssel zu erden.

Mit Hinweisen für das richtige Verhalten in Gewittersituationen sowie mit der Erläuterung von Blitzschutzmaßnahmen soll einerseits ein Beitrag zur Verhütung von Blitzunfällen und Sachschäden geleistet werden und andererseits die Angst vor der Naturgewalt Blitz vermindert werden.
http://www.vde.com/VDE/Ausschuesse/Blitzschutz/Publi…
Blitzeinwirkungen2003.pdf (692 kB)
http://www.vde.com/NR/rdonlyres/0F4C44B5-29AC-48D8-A…
Risikoorientierter Blitz- und Überspannungsschutz - VdS 2010
http://www.schadenprisma.de/SP/SpEntw.nsf/d19d3176e0…

Ich bitte um Antworten von Leuten die sich da vielleicht
besser auskennen als ich.
Auch gern direkt per Email: [email protected]

Auswahlhilfe http://www.dehn.de/www_DE/PAGES_D/technology/tech_wo…
DEHN schützt Antennenleitungen [630 KB]
http://www.dehn.de/www_DE/PDF/DS/DS137.pdf
http://www.dehn.de/www_DE/PDF/specials/antennen06.pdf

mfg
W.

Hallo Fragewurm,

Ist es sinnvoll eine Sat-Antenne überhaupt zu erden?
Sicher schützt das vor Überspannungen und schützt vielleicht
meine Elektronik.
Aber , was ist, wenn es einen Volleinschlag gibt.
Meine Antenne ist an der Hauswand montiert und der Blitz würde
ohne Erdung vermutlich an der Hauswand entlang entladen.
Wenn aber so ein mageres 16 qmm Erdungskabel durch mein Haus
führt glaube ich nicht , daß dieses gegen eine solche
gewaltige Kapazität hilft.

Solange du von deiner Schüssel nicht alles mit Glasfasern verkabelt hast, besteht ja zwangsweise eine „Einladung“ für den Blitz in deine Wohnung.

Der Blitz nimmt einfach mehr oder weniger den Weg des geringsten Widerstandes.

Was passiert ?
Der Draht glüht weg und mein Haus brennt ab???
besser kann ich dem Blitz doch nicht den Weg ins innere des
Hauses ebnen.

Das selbe passirt aber auch mit deinem Fernseher, Radio, Receiver …
Hier kommt noch hinzu, dass diese Geräte oft weiterhin mit Strom versorgt werden und dann lange nachdem der Blitzeinschlag vorbei ist, das zerstörte Netzteil weiter vor sich hinschmort …

Ist das Risiko nicht viel größer als der Nutzen und ist es
wirklich sinnvoll meine Sat Schüssel zu erden.

Du musst hier zwischen Blitzschutz und signaltechnischer Erdung unterscheiden !!

Die Signaltechnische Erdung nimmst du an der Verkabelung, meist an den Ger5äten, vor.
Blitztechnisch hat das keinen grossen Effekt. der Blitzschutz wird vollständig an der Gebäudeaussenhaut angebracht.

MfG Peter(TOO)

Bei diesem Titel wird der Thread-Oldie vermutlich auch heute noch aufgerufen, daher halte ich eine Reanimation und Einstellung eines Textbausteins für sinnvoll:

  • Seit etwa 2000 wird in den Normen empfohlen Dachaufbauten - also auch Dachantennen - möglichst nicht mehr direkt zu erden, sondern nach dem Stand der Technik durch getrennte Fangeinrichtungen zu schützen, weil sie so bestmöglich gegen Direkteinschläge geschützt sind.

  • In solchen Altthreads zitierte Normen können auch Laien beim VDE- oder Beuth-Verlag auf ihre Aktualität prüfen. Bei Gebäuden mit Blitzschutzanlagen ist auch die Normenreihe IEC 62305, deutsche Klassifikation DIN EN 62305 (VDE 0185-305) zu beachten, ohne Blitzschutzsystem die IEC 60728-11, aktuelle deutsche Klassifikation DIN EN 60728-11 (VDE 0855-1):2017-10 und wie immer die Normenreihe DIN VDE 0100.

  • Blitzschutzanlagen sind baurechtlich nur für bestimmte Gebäude vorgeschrieben, können aber nach Risikoanalyse gemäß IEC 62305-2 geboten sein oder von der Versicherung insbesondere bei PV-Anlagen verlangt sein.

  • Blitzschutzanlagen und Dachaufbauten normaler Höhen wie PV-/Solarthermie- oder Antennenanlagen erhöhen nach allen bisherigen Erkenntnissen nicht die Einschlaghäufigkeit. Aber jeder Bypass ins Gebäude das Schadensrisiko.

  • Blitze die es kilometerweit von den Wolken bis zur Erde geschafft haben lassen sich nur mit HVI-Leitungen aber nicht einem halben Millimeter Kunststoffmantel isolieren.

  • Exponiert auf Dächern oder außerhalb von als sicher angenommenen Fassadenbereichen angebrachte Antennen sind nach den Anerkannten Regeln der Technik (= Minimumschutz nach IEC 60728-11) mit min. 16 mm² Cu, 25 mm² Alu oder 50 mm² und Klasse H = 100 kA zertifizierten Verbindern mit einer normkonformen Erdungsanlage und stets auch mit dem Schutzpotenzialausgleich des Gebäudes blitzstromtragfähig zu verbinden.

  • Jeder weiß, dass eine Kette nur so stark wie das schwächste Glied sein kann. Bei der Auswahl von Mastschellen und Haupterdungsschienen wird diese Binsenweisheit aber - leider auch von den meisten Elektrikern - ausgeblendet und Material fraglicher Blitzstromtragfähigkeit verwendet, das nur für nicht blitzstromtragfähigen Starkstrom-PA konzipiert wurde.

  • Blitz ist nicht gleich Blitz, 50 % der Blitze haben in Deutschland ca. 25 kA, in Österreich noch weniger. 16 mm² Kupferdraht hält vorbehaltlich dafür konzipierter Klemmen sogar einen extrem seltenen LEMP mit 200 kA aus und wird von diesem um überschaubare 309K erwärmt, die schnell wieder abklingen. Trotzdem hält sich die Mär vom Auflösen der Leiter. Das temporäre Verbot im Antennenbau für mehrdrähtige Erdungsleitern galt nie im Blitzschutzbau und wurde längst aufgehoben.

  • Die Erdung exponierter Dachantennen ist im Prinzip eine Blitzschutzmaßnahme und lässt sich sachlich dem Äußeren Blitzschutz zuordnen, ersetzt aber kein behördlich vorgeschriebenes Blitzschutzsystem, welches nach Normenreihe IEC 62305 stets mit Äußeren und Inneren Blitzschutz auszuführen ist. Ein Blitzschutzsystem kann gemäß Risikoanalyse nach IEC 62305-2 geboten sein oder privatrechtlich z. B. bei PV-Anlagen vom Versicherer gefordert sein. Wegen Dachantennen allein ist kein Blitzschutzsystem erforderlich.

  • Kabelschirme und netzgespeiste Komponenten sind in den Schutzpotenzialausgleich einzubeziehen. Der PA muss auch nach Komponentenausbau an allen Kabeln erhalten bleiben. Die Schirme von Kabeln und Leitungen sind nach Blitzschutzzonenprinzip möglichst nahe der Schnittstelle LPZ 0A/LPZ 1 - bei Schrägdachantennen somit „mastnah“ - in den ersten Potenzialausgleich einzubeziehen.

  • Gegen Blitzschutzanlagen und Ableitungen getrennter Fangstangen sind äquivalente Trennungsabstände nach IEC 62305-3 einzuhalten und gefährliche Näherungen zu vermeiden. Blitzströme sind auf Erdungsleitern nicht ungefährlicher als auf min. zwei Ableitungen mit 8 mm von Blitzschutzanlagen. In der für Antennensicherheit maßgeblichen IEC 60728-11 gibt es wider Physik und Vernunft aber kein Verbot diese mit gefährlichen Näherungen innen abzuleiten. Ein im zuständigen deutschen Normengremium DKE/K 735 im Jahre 2012 gefasster Beschluss Außenableitung zwingend vorzuschreiben, ist in die IEC 60728-11:2016 nicht eingeflossen.

  • Ein wirksamer Blitz- und Überspannungsschutz erfordert ein Gesamtkonzept. Es bringt nur wenig Sicherheitsgewinn sich auf direkte Blitzschläge über Antennen zu fokussieren und die 4 bis 5 Mal höheren mittelbaren Überspannungsschäden, welche über die Energie- und TK-Leitungen eindringen können, zu vernachlässigen

  • Erdung und PA sind integraler Bestandteil der Elektroanlage und für Installationen ist NAV § 13 zu beachten.

  • Da es keinen eigenen Handwerksberuf Blitzschutzbauer gibt, sind Arbeiten an Blitzschutzanlagen vom VDE oder VdB geprüften Blitzschutzfachkräften vorbehalten. Umgekehrt sind im Blitzschutzbau zumeist tätige Dachdecker ohne Eintrag bei einem Verteilnetzbetreiber nicht zu Arbeiten am Inneren Blitzschutz berechtigt, was einige aber nicht kümmert.