Hallo! Wir bauen gerade ein freistehendes Doppelcarport. Möglicherweise soll später einmal eine Ladesäule für 2 Autos installiert installiert werden. Im Zuge der Bodenplatte könnten wir gleich eine Erdung einbauen. Reicht es wenn ein verzinktes Flachstahlband in die Erde eingegraben wird? Muss diese mit der Eisenmatte in der Bodenplatte verbunden sein oder um das ganze Gebäude gehen?
Moinsen,
einfache Regel: EIN Stromanschluss, EINE Erde.
D.h. die Erde (welche auch immer) muß mit der Erde am Hausanschluß verbunden sein (also ggf. auch mit dem PEN).
Grüße Tuguntke
Einfache Regel:
In neu zu errichtenden Gebäuden ist unabhängig vom Netzsystem ein Fundamenterder nach DIN 18014 zu errichten.
Dies gilt im Anwendungsbereich der DIN VDE AR-N 4100.
Dieser umfasst alles, was am Netz des Netzbetreibers betrieben werden soll.
Das heißt, dass auch ein als eigenständiges Gebäude geltendes Carport, welches am Netz des Netzbetreibers betrieben werden soll, einen Fundamenterder bekommen muss.
Wenn die Bodenplatte aus „normalem“ Beton erstellt wird (also nicht aus wasserundurchlässigem Beton) und erdfühlig ist (also nicht auf eine Dämmstoffschicht, etwa aus Hartschaumplatten, gestellt wird), dann reicht ein üblicher Banderder aus verzinktem Stahl. Es gelten die üblichen Forderungen nach der Lage des Erders und der Anzahl der Verbindungen mit der Bewehrung.
Erder, die nicht durch eine Betonschicht vor Korrosion geschützt sind, sind aus hochkorrosionsfestem Material, etwa 1.4571 („V4A“) herzustellen.
Ich bin mir bewusst, dass ich die Norm gerade wortwörtlich auslege. Eine Gartenhäuschen mit Verbindung zum Stromnetz wäre dann auch erderpflichtig.
Glücklicherweise wird man bei der Ausführung durch niemanden kontrolliert. So lange niemand tot umfällt oder anderen Schaden nimmt, bleibt die Missachtung von Normen in der Regel unentdeckt und ungestraft.
Zu meinem Doppelcarport habe ich übrigens erst letzten Monat mit erheblichem Aufwand zwei Leerrohre mit 90mm Durchmesser legen lassen. Wasser, Photovoltaik, Netzwerk und vielleicht mal eine 5 x 16mm² für einen Doppellader. Da solltest du jetzt auch drüber nachdenken, wird bestimmt jetzt preiswerter als später!
Wenn ein Carport überhaupt eine Bodenplatte hat. Ganz viele Carports stehen nur mit kleinen Punktfundamenten für die Pfostenträger über einer Pflasterfläche auf Kies/Splitt/Sand. Also nichts mit Bodenplatte und Bewehrung darin.
Unseres bekommt eine Fundamentplatte.
Bei uns kommt WU- Beton (Daneben fließt ein kleines Bächlein)
Leerverrohrung zum Haus haben wir auch schon vorbereitet.
Reicht es FALLS wir später mal Ladesäulen installieren wollen die bestehende Hauserdung mit zu verwenden oder ist unbedingt eine eigene Erdung welche mit der Baustahlmatte in der Bodenplatte verbunden ist erforderlich?
Tuts sonst nicht auch ein Flachband welches nachträglich in der Erde vergraben wird?
Wie macht ma das sonst wenn eine Ladesäule in einen Altbestand verbaut wird?
Damit der Carportboden nicht feucht wird? Äh, verstehe ich nicht.
WU-Beton garantiert, dass Feuchtigkeit nur sehr begrenzt eindringen kann. Damit würde ein dort eingebetteter Erder wirkungslos sein, weil trockener Beton nicht leitfähig ist.
Aus verzinktem Stahl korrodiert das im Erdreich. Wurde früher so gemacht, hat sich nicht bewährt.
Laut DIN VDE AR-N 4100 muss das bejaht werden.
Kontrolliert das jemand? - Nein.
Welche Gefahren können entstehen, wenn man es unterlässt? - Mir fallen keine ein, die ich für wahrscheinlich halte.
Normgerecht wäre ein Ringerder aus Edelstahl außen um das Gebäude herum. Zusätzlich muss dann ein Funktionspotentialausgleichserder im Beton liegen, der alle zwei Meter mit der Bewehrung verbunden wird und höchstens alle 20 m mit dem Ringerder verbunden wird.
Verzinkter Banderder in der Bodenplatte ja , jedoch den Anschluß / herausführen zu der Potischiene in V4A.
Also praktisch das letzte sichtbare Stück.