Erdungskabel/band

Hallo Helfende,
Ich hoffe die Frage passt in dieses Brett
Ich habe zusammen mit einem Elektriker die komplette Hauselektrik erneuert.Wir sind quasi fertig. Ich bitte meine laienhafte Ausdrucksweise zu entschuldigen. Jetzt sucht der Elektriker noch das Erdungskabel/band, das wir bisher nicht finden konnten.
Sein erster Vorschlag, ein nach außen führendes Wasserrohr zu benutzen, hat er nach Rückfragen als unzulässig verworfen.
Er sprach jetzt davon ums ganze Haus ein Erdungsband zu legen, was für mich mit erheblichem Aufwand verbunden wäre, da rund ums Haus ein Weg angelegt ist.
Gibt es keine alternative Lösung wie ein Erdungsstab o.ä.
Bitte um Hilfe.
Viel Dank

Wolfgang

hallo,
vielleicht bin ich völlig daneben, aber:
für das zur verfügungstellen der hauserdung ist dein stromversorger zuständig. die sollten auch in ihren unterlagen notiert haben wo sich die erdungsschiene in deinem haus befindet.
im bereich antennenbau haben wir auch häufig staberder eingesetzt falls wir uns nicht auf die vorher genannte erdungsschiene aufklemmen konnten. 1 stab 6m tief in die erde schlagen, oder 2x 3m staberder im abstand von 6m in die erde schlagen. allerdings weiss ich nicht ob damit eine kpl hauselektrik geerdet werden darf. das sollte dein elektriker aber wissen.

gruss wgn

Nein
Fundamanetringerder, Plattenerder oder Aussenringerder vorgeschrieben.
Bedenke da muss auch ein Blitz abgeleitet werden können.
Wenn draussen im Freien bei deinen Antennemasten ein Blitz rein pfeffert und dein Staberder halt zu gering ist fliesst der Strom dennoch ohne gefar ins Erdreich ab.
Bei einen Haus sucht er sich dann halt einen Weg der durchaus ungeignet sein wird und die Hütte brennt ab. Wer dafür haftet und bei Personenschaden wegen Totschlags (Ja unwissenheit oder dummheit schützt vor Strafe nicht) einige Jahre in den Bau geht kann man sich denken, Versicherung zahlt auch nicht.

Im übrigen müssen sich die Stadtwerke dann hiervon überzeugen und es muss auch von einen MEister abgenommen worden sein.

Falls vor dem Haus ein Weg ist, kann ja ein noch grösserer Ring vor den Weg gemacht werden zum Beispiel.

Falls du keien Landwirschaft betriebst und dies eine angemeldete und von den Strimversorgern auch zugelassene Landwirtschaftliche Wohnstätte ist wirst du keine Chance haben den Ringerder zu umgehen.

Ich würde euch beiden dringend anraten euch einen Meister oder jemanden der Stadtwerke zu holen der sich das ganze mal ansieht und später euch auch abnimmt.

Grüsse

Danke für die klaren Worte.
Einen Elektriker, den ich zwischenzeitlich auch noch kontaktierte, sagte ein ca. 9m langer Staberder wäre durchaus ausreichend.
Welche Norm gibt mir eine eindeutige Aussage.
Mein Elektriker geht auf Nummer sicher, was die für mich teuerste Lösung ist.
Ich will auch keinen Blitzableiter installieren. Es geht nur um die Erdung der Hauselektrik.
Grüße

Wolfgang

Anmerkung
Hallo,
ich bin auch kein Elektriker, aber das:

1 stab 6m tief in die erde schlagen,
oder 2x 3m staberder im abstand von 6m in die erde schlagen.

kann so nicht funktionieren. Mit dem einzelnen Stab kommt man je nach Wohnlage in feuchte und damit leitende Erdschichten. Mit drei kurzen Stäben nebeneinander aber nicht. Und wenn Du 50 Stäbe reinwummerst, das ist keine Erdung!
Gruß
loderunner

Hallo,
ich bin auch kein Elektriker, aber das:

1 stab 6m tief in die erde schlagen,
oder 2x 3m staberder im abstand von 6m in die erde schlagen.

kann so nicht funktionieren. Mit dem einzelnen Stab kommt man
je nach Wohnlage in feuchte und damit leitende Erdschichten.
Mit drei kurzen Stäben nebeneinander aber nicht. Und wenn Du
50 Stäbe reinwummerst, das ist keine Erdung!

hallo,
elektriker bin ich auch nicht, das ist lediglich eine randerscheinung meines berufszweiges - deshalb auch meine anmerkungen bezüglich zulässigkeiten bei der hauserdung.
über den sinn oder unsinn von irgendwelchen vorschriften will ich mich jetzt nicht äussern, aber ich bezog mich auch nur auf den bereich antennentechnik:
http://www.ove.at/oek/nachrichten/blitz.pdf

ist leider das einzige das ich auf die schnelle gefunden hab, und ist aus östereich, ich weiss nicht warum die mit so wenig staberder auskommen, oder ob ich mich hier nur unnötig abrackere - aber viel hilft viel *g*.
aber den zahn, die erdung so (mittels staberder) für ein haus auszuführen, hat zoomi mir ja schon gezogen.

gruss wgn

Gruß
loderunner

Hallo Wolfgang.

Wenn Dein Haus so alt ist, daß es keinen Fundamenterder hat, dann hat es eben keinen Fundamenterder.
Lass’ Deinen Elektriker sicherstellen, daß der Hauptpotential-ausgleich ordnungsgemäß installiert ist und fertig.

Viele Grüße
Carsten

Hallo,

Danke für die klaren Worte.
Einen Elektriker, den ich zwischenzeitlich auch noch
kontaktierte, sagte ein ca. 9m langer Staberder wäre durchaus
ausreichend.
Welche Norm gibt mir eine eindeutige Aussage.
Mein Elektriker geht auf Nummer sicher, was die für mich
teuerste Lösung ist.

Maßgebend sind die Anschlußbedingungen des EVU nach TAB2000/2001
als PDF-Datei.
http://www.eon-thueringerenergie.com/_Material/PDF/T…

http://www.hea.de/00000_home/60710_content.htm
Dort steht:
Im Hausanschlußraum, an der Hausanschlußwand und
der Hausanschlußnische ist die Anschlußfahne des
Fundamenterders nach DIN 18014
und die Potentialausgleichsschiene
(Haupterdungsschiene) für den Hauptpotentialausgleich anzuordnen.

Erläuterungen zu den Technischen Anschlußbedingungen als PDF-Datei.
http://www.eon-thueringerenergie.com/_Material/PDF/E…

Ich will auch keinen Blitzableiter installieren. Es geht nur
um die Erdung der Hauselektrik.

Lies mal dort nach, wurde in ähnlicher Form auch gefragt.
dem Elektro Forum zur Elektroinstallation
Abschnitt:
Blitzschutz, EMV, Erdung & Potentialausgleich
http://www.elektrikforum.de/forum7.html

Grüße

Wolfgang

Normen:
Für die Planung und Ausführung der Anlage sind nachfolgende Bestimmungen bzw.Leitlinien in ihrer neuesten Fassung zu beachten:
DIN VDE 0100:
Bestimmungen für das Errichten von Starkstromanlagen.

DIN VDE 0100 Teil 540:
Errichten von Starkstromanlagen mit Nennspannungen bis 1.000 V. Auswahl und Errichtung elektrischer Betriebsmittel - Erdung, Schutzleiter, Potentialausgleichsleiter.

Fundamenterder:
Gemäß den technischen Anschlußbedingungen (TAB)
und nach DIN 18015 Teil 1. Werkstoff: Bandstahl mind.30 mm x 3,5 mm
oder 25 mm x 4 mm bzw. Rundstahl mind.10 mm Ø.
Die Verlegung erfolgt als geschlossener Ring in den Fundamenten
der Außenmauern unterhalb der Isolierschicht.
Bandstahl muß hierbei hochkant verlegt werden.
Bei Dehnungsfugen sind Dehnungsbänder zu verwenden,
die nicht einbetoniert werden.
Zum Schutz der Anlagenteile, Anschlußfahnen und dergleichen
wird eine Schutzummantelung bzw. ein hervorstechender
Farbanstrich für die gefährdeten Blitzschutzteile angebracht.
Es ist nur stark verzinktes Material entsprechend
den VDEW-Richtlinien zu verwenden.
Für Klemmen und dgl. ist grundsätzlich feuerverzinktes Material
mit V 4-Schrauben zu verwenden. Schnittstellen,
Bohrungen etc. müssen nachverzinkt werden.
Befestigungen, Verbindungen etc. sind nur mit
typischen Zubehörteilen auszuführen.
Bei Gebäudedehnfugen sind ensprechende Maßnahmen zu treffen.
Hinweis: Bei Fundamenterdern muß der Beton mind.300 kg/m³
Zementanteil enthalten.

Ringerder, Tiefenerder:
Die Erdungsanlage muß als Fundamenterder,
als Ringerder oder in Sonderfällen als Tiefenerder errichtet werden.
Sollte kein Fundamenterder vorhanden sein oder
keine Möglichkeit bestehen einen solchen zu installieren,
ist ein geschlossener Ringerder zu verlegen.

Ein Ringerder ist ein Oberflächenerder,
der in geringer Tiefe ≥ 50 cm und in einem Abstand von
ca. 1 m vom Außenfundament der baulichen Anlage eingebracht wird.
Zu verwenden ist stark feuerverzinkter Bandstahl 30 x 3,5 mm DIN 50976 und DIN 48801.
Sollte der Fundament- oder Ringerder nicht den gewünschten
Erdübergangswiderstand erreichen,
sind Tiefenerder zur Verbesserung zu setzen.

http://www.hea.de/20000_fachinfos/21310_content.htm
http://ksys-technik.de/erdungsanlagen.html
http://www.dehn.de/www_DE/PAGES_D/service/down/blitz…

mfg
W.

Hallo Wolfgang,
einen oder mehrere 9 Meter Staberder musst du einbringen falls der Ringerder nicht die nötigen Werte erreicht.
Bedenke was für Gerätschaften du benötigst um einen Stahl 9 Meter tief in das Erdreich einzubringen.

So als Tratsch:
Ich habe es einmal schon erlebt das sogar ein 220 Meter Ringerder nicht annähernd erforderliche Werte brachte. Da waren um das Haus lauter Bauschutt aus dem Krieg verteilt.
Da kahmen dann die dicken Backer und haben mal ein Loch in etwa Grösse einer Baugrube ausgehoben und kahm ein Ringplattenerder rein.
Damit es danna uch 100% passt habe ich als damals Lehrling nich fleissig den Garten wässern müssen, was natürlich nicht ganz Gesetzkonform ist. Aber das wusste man als Lehrling ja noch nicht.

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Ehm
Lies dir das mal selbst durch.
MAchst du das immer so? Solltest besser dann nicht mit deinen richtigen Namen schreiben.

Grüsse

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

hallo,
vielleicht bin ich völlig daneben, aber:
für das zur verfügungstellen der hauserdung ist dein
stromversorger zuständig.

Ja, Du bist völlig daneben. Der Versorger stellt den Hausanschlusskasten, mehr nicht.

im bereich antennenbau haben wir auch häufig staberder
eingesetzt falls wir uns nicht auf die vorher genannte
erdungsschiene aufklemmen konnten. 1 stab 6m tief in die erde
schlagen, oder 2x 3m staberder im abstand von 6m in die erde
schlagen.

Kann hinhauen, muss aber nicht!

Sein erster Vorschlag, ein nach außen führendes Wasserrohr zu
benutzen, hat er nach Rückfragen als unzulässig verworfen.

Gut so. Hat in meiner Stadt schon einen Toten gefordert, die Wasserrohr-Erdung. Ist defintiv unzulässig seit XX Jahren.

Er sprach jetzt davon ums ganze Haus ein Erdungsband zu legen,
was für mich mit erheblichem Aufwand verbunden wäre, da rund
ums Haus ein Weg angelegt ist.

Muss nicht sein. Wichtig ist vor allem: Habt Ihr ein TN oder ein TS System?

Gibt es keine alternative Lösung wie ein Erdungsstab o.ä.

Im TN System ist der Fundamenterder gut und wichtig, im TS Systemen unbedingt lebensnotwendig.

Klär erstmal mit Deinem Energieversorger, ob Ihr TN oder TS habt.

Hallo zoomi.

Ich habe wirklich auf eine solche Reaktion gehofft. Ja, wirklich. Es ist bezeichnend, wie sich hier alle darum bemühen, daß ein renoviertes Haus plötzlich einen Fundamenterder bekommt.

Um Deine Frage zu beantworten: Ja ich mache das immer so.
Und: Nein, ich habe noch niemals in meinem gesamten Leben einem Altbau nachträglich einen Fundamenter verpasst und werde es auch für den Rest meines Lebens nicht machen.

Viele geoutete Grüße
Carsten, Elektroinstallateur-Meister

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Hallo carsten.

Was ist denn ein TS-System?

Viele Grüße
Carsten

Hallo carsten.

Was ist denn ein TS-System?

Ganz einfach: Du schreibst am PC, wirst ständig genervt und gestört. Und irgendwann verändert sich das gute alte TT System in meinem Kopf in ein nicht existierendes ominöses „TS“ System!

Also: Es gibt TN (z.B. in Östereich 100%, hier hoffentlich bald auch vorgeschrieben), TT (in einigen rückständigen Gebieten, wo Tradition heilig ist) und IT (eigentlich nur noch auf Intensivstationen und in OPs).

Hallo carsten.

Ganz einfach: Du schreibst am PC, wirst ständig genervt und
gestört. Und irgendwann verändert sich das gute alte TT System
in meinem Kopf in ein nicht existierendes ominöses „TS“
System!

Gute Antwort.

Viele Grüße
Carsten

Hallo

Klär erstmal mit Deinem Energieversorger, ob Ihr TN oder TS
habt.

Ich habe ein TN System und gemäß Techniker des Energieversorgers ist ein Tiefenerder durchaus ausreichend, sofern er den Widerstand von kleiner 2 Ohm einhält.
Einen Ringerder hält er bei Altbauten für zu aufwendig und in innerstädtischen Bereichen auch für unnötig.
Ich verstehe zwar nicht den Hintergrund, aber ich werde mich an den Vorschlag halten.

Grüße und Danke für die Hilfe

Wolfgang

Hallo

Klär erstmal mit Deinem Energieversorger, ob Ihr TN oder TS
habt.

Ich habe ein TN System

Als TN-ler bekommst Du vom Versorger neben den drei Außenleitern („Phasen“) auch den sog. PEN geliefert. Das ist Leiter, der gleichzeitig Schutzleiter (PE) und Neutralleiter (Null / N) ist.
THOERETISCH bräuchtest Du jetzt keine eigen Erde. Praktisch wäre es unklug, sich einzig auf die Erde zu verlassen, die ins Haus kommt.
(Es soll Bagger geben, die knabbern auch mal gerne Kabel an).

und gemäß Techniker des
Energieversorgers ist ein Tiefenerder durchaus ausreichend,
sofern er den Widerstand von kleiner 2 Ohm einhält.

Viel Spaß damit. 2 Ohm sind nicht so schnell erreichbar!

Einen Ringerder hält er bei Altbauten für zu aufwendig und in
innerstädtischen Bereichen auch für unnötig.
Ich verstehe zwar nicht den Hintergrund, aber ich werde mich
an den Vorschlag halten.

Ganz einfach: Es kommt ein Schutzleiter ins Haus. Der kann durch Beschädigung unterbrochen werden oder sogar mit einem Aussenleiter in Kontakt kommen. Wenn Du dann der einzige bist, der an dieser verseuchten Erde hängst, brauchst Du einen wirklich hervorragenden Erdungswiderstand, um zu überleben.
Wenn aber zusätzlich noch alle Nachbarhäuser mit dran hängen, zieht ihr gemeinsam an einem Strang.

Mein Vorschlag:
Haut einen oder mehrer Erder in den Boden. Lieber mehrere an verschieden Stellen, das bringt am meisten für ein gleichmässiges Potenzial.
Lasst euch von der 2 Ohm Vorgabe nicht beirren - je nach Boden ist dies kaum realisierbar.
Aufgabe des Potenzialausgleichs (dafür ist der Erder ja da) ist nicht, eventuelle 230V auf dem PEN restlos auf 0 herunterzuziehen, sondern dafür zu sorgen, Euer gesamtes Haus mitsamt den leitfähigen Leitungssystemen (Gas, Wasser,…) auf ein gemeinsames, gleichmässiges Niveau zu bringen.
Scheißegal, wenn euer Haus komplett auf 100V (gegenüber einem Erdpunkt 20m weiter weg gemessen) liegt. Hauptsache, innerhalb des Hauses liegt alles auf dem gleichen Niveau, dann kann keinem was passieren, genau wie bei einem Vogel, der schadlos auf einer 110kV Leitung sitzen kann.