Hallo:Eine Frage:Kann es denn unter Umständen belastend sein, wenn Jemand beim Ersten MAL Sexualität und bei der ersten sexuellen Aktivität eine Falle gestellt bekommt und dann in diese Falle sexuelle angegriffen wird.Der Angegriffene hatte vorher keine sexuellen Aktivitäten, das war sein ERSTES MAL. Das berichtete ein Freund, der unter dieser „Falle“ und „Überfall“ sehr leidet. Ist so Etwas tatsächlich belastend? Auch Jahre danach?Und wie kann man eine solche Belastung behandeln? Viele Grüsse
Hallo,
meine bescheidene Meinung: Ja!
Das wird nicht nur belastend sein, sondern -je nachdem wie alt das Opfer ist- auch ein Leben lang problematisch bleiben.
Selbst im Erwachsenenalter ist so eine „Vergewaltigung“ mehr als nur belastend.
Dein Freund sollte eine Therapie machen, wenn er sich in der Lage dazu fühlt.
Je länger er es mit sich herumträgt, desto länger dauert es, die Probleme zu beseitigen!
Google mal und schau in die entsprechenden Foren, wo betroffene Menschen berichten.
Du wirst es nicht glauben.
Alles Gute deinem Freund!
Grüße
Ayse
Hallo
ich würde in so einem Fall mit einem Therapeuten sprechen. Um zu vermeiden, dass man diese Geschichte ewig mit sich herum trägt. Also, wenn Dein Freund darunter elidet, sollte er mit jemanden darüber reden. Es gibt Therapeuten für sowas, der Hausarzt wird da evt. bei der Suche behilflich sein.
Gruß
cvg
chris , Hyper
Dankeschön für Antworten.
Hallo!
So wie Du den Fall schilderst, klingt es so als sei Deinem Freund bisher nicht wirklich klar, dass er sexuell misbraucht wurde. Nur weil er (offenbar) keine körperlichen Folgeschäden davon getragen hat heißt das nicht, das er schwerwiegend verletzt wurde. Bei dem Recht auf sexuellen Selbstbestimmung geht es ja nicht nur um „das geht keinen anderen etwas an“, es geht darum um den innersten und vielleicht verletzlichsten Bereich eines Menschen zu schützen. Männer tun sich häufig leichter mit dem Selbstbild vom starken eigenen Körper und einer eigenen sexuellen Unverletzlichkeit. Dieses (gesunde) Bild gerät bei Missbrauch (oft dauerhaft) ins wanken. Dein Freund, (und vielleicht auch Du) lässt dies noch nicht richtig an sich heran und versucht hinter einem „so schlimm war es ja nicht, es war doch nur ein bisschen Sex, zwar überhaupt nicht so wie ich das wollte, aber trotzdem ja „nur“ Sex, was stelle ich mich so an?“ zu verschanzen.
Wichtig ist es jetzt das Gefühl der Belasztung, auch Jahre nach dem Vorfall, für sich selbst (und Du bei Deinem Freund) ernst zu nehmen. Das Gefühl der Belastung (es hat eine Traumatisierung stattgefunden) sollte alleine schon ausreichen um die Belastung zu behandeln zu lassen. So etwas kann einige Zeit dauern und ist vielleich ganz grob vergleichbar mit einer Physiotherapie nach einem Unfall.
Praktisch bedeutet dies, dass Dein Freund zum Arzt gehen sollte, und sich einen Psychologen empfehlen lassen sollte. Er muss dem Arzt gegenüber nicht ins Detail gehen - es reicht, wenn er sagt dass er nach einem (länger zurückliegendem Misbrauch immer noch Probleme hat). Er wird dann eine Überweisung bekommen.
Wichtig zur Behandlung: Ein Psychologe ist kein Bäcker. Es ist also nicht egal zu wem Dein Freund geht. Ich empfehle, gleich Termine bei zwei oder drei verschiedenen zu vereinbaren. Eine Therapie sollte er nur dort beginnen, wo er das Gefühl hat Vertrauen fassen zu können.
Liebe Grüße
Reinhold Michel
Hallo Reinhold Michel:
Vielen Dank für Antwort.
Diese Antwort und auch die anderen hier habe ich notiert.
Das ist sehr toll!!!
Dankeschön für das Verstehen und Verständnis.
Hallo Zepper,
das kann in der Tat ein traumatisches Erlebnis sein, das durch verschiedene „Trigger“ wieder in Erinnerung gerufen wird und das Sexualleben eines Menschen erheblich belasten kann.
Wenn man das ver-ändern will, braucht man einen guten Therapeuten/Coach, der in der Lage ist, nicht verstandesmäßig das „Alte“ aufzuarbeiten, sondern in der Gegenwart die Probleme anzunehmen, sie zu klären und aufzulösen.
Danach sollten die Belastungen Geschichte sein.
Freundlich grüß
Johanna-Merete Creutzberg