Erfahrung mit Au pair-Agenturen?

Habt ihr Erfahrungen mit Au pair-Agenturen gemacht? Welche könnt ihr empfehlen und warum? Wie kommt man heutzutage noch an ein Au pair-Mädchen, das nicht aus Osteuropa stammt? Welche Vorlaufzeit sollte man einer Agentur einräumen, das passende Au pair zu finden?

Ich bin für jeden Tipp oder Erfahrungsbericht dankbar!

Tamarina

Hallo Tamarina!

Habt ihr Erfahrungen mit Au pair-Agenturen gemacht?

Jein :wink:Ich selbst war weg über den „Verein für Internationale Jugendarbeit“. Habe mir aber „mein eigenes“ Aupair über eine „Jobbörse“ gesucht (zB Aupairworld oder Aupairkontakt). Bin allerdings auch einmal auf die Nase gefallen…

Wie kommt man heutzutage noch an ein Au pair-Mädchen, das nicht aus Osteuropa stammt?

Ich hatte ähnliche Vorstellungen :wink: Meine Erfahrung mit unserem (usbekischen, männlichen) Aupair sind besser als ich im Vorwege zu hoffen wagte… Es gibt Vor- und Nachteile, die man gut abwägen sollte

  • ein „westliches“ Aupair ist einen gewissen Standard gewohnt (Zimmer, Bad, Automarke, Freizeitangebot, usw…)
  • ein „westliches“ spricht uU eine Sprache, die meine Kinder aufschnappen sollen (französisch, englisch, spanisch)
  • ein „östliches“ Aupair gibt sich mit „weniger Standard“ zufrieden (versteh mich bitte nicht falsch, unser Aupair hat Zimmer, Bad und Fernseher, DVD, etc und bekommt natürlich das übliche Taschengeld; ist aber völlig begeistert und beeindruckt von unserer westlichen, mittelständichen Lebensweise)

Welche Vorlaufzeit sollte man einer Agentur einräumen, das passende
Au pair zu finden?,

Ich würd sagen, ein gutes Dreivierteljahr…? Passende/n KanidatIn finden, Kontakt herstellen, Visum beantragen, Reise organisieren… Vielleicht springt nochmal ein Kandidat ab, etc…

Ich bin für jeden Tipp oder Erfahrungsbericht dankbar!

Gern!
Informier dich schonmal über eine Aupair-Versicherung und nimm Kontakt zum zuständigen Arbeitsamt auf. Die werden dir noch einen Fragebogen zustellen, den du ausfüllen musst. Wenn das (Nicht-EU-)Aupair da ist, beginnt die Rennerei:

  • Arbeitsamt (bei uns kam ein Mitarbeiter, der das Zimmer geprüft hat!)
  • Einwohnermeldeamt
  • Ausländerbehörde
    Man wird zum aussenpolitischen Spezi, wenn man sich mal mit dem Thema beschäftigt, aber ich muss sagen, die Mühe lohnt sich. Wir haben einen jungen Mann aus Usbekistan bei uns seit Februar und freuen uns immer, wenn wir ihm „mal was bieten“ können, wie zB Strandbesuch (wohnen an der Nordsee und er stammt aus einem Binnenland und hat noch nie das Meer gesehen). Insgesamt ist das eine gute Sache und die billigere Alternative zur Tagesmutter allemal :wink:

Gruß
finnie

Hallo erstmal,

wir haben auch über den VIJ unsere ersten Au-Pair bekommen, und waren mit dem Verein recht zufrieden. Mit den Au-Pair sehr! Unser letztes Au-Pair war eine Privatvermittlung, und das war ein einmaliges Experiment. Nicht wegen des Au-Pair, sondern wegen des bürokratischen Aufwands. Du gilts gleich als suspekt, wenn Du es wagst eine gut ausgebildete junge Ausländerin in deinem Haushalt aufzunehmen. Die Urkunde der Ausländerbehörde, mit der wir uns verpflichten mussten für alle Kosten aufzukommen, hat schon was. Ist aber schon eine Erfahrung wert, mal am eigenen Leib zu erfahren, wie hierzulande von Behörden mit Ausländern umgegangen wird (und wir sprechen hier nicht von ungebildeten, arbeitslosen zukünftigen Sozialhilfeempfängern mit Großfamilie in Lauerstellung, sondern von jungen Akademikerinnen, die ein Jahr Auslandserfahrung sammeln möchten).

Unser aktuelles Au-Pair haben wir über eine regional tätige private Agentur bekommen, da der VIJ letztes Jahr leider kein Au-Pair anbieten konnte, und eine weitere Privatvermittlung glücklicherweise schon im Vorfeld an der Unzuverlässigkeit der jungen Dame scheiterte. Alle unsere bisherigen Au-Pair sind Russinnen, und ich war ursprünglich auch mal von dem Bild ausgegangen Mädchen aus Frankreich, GB oder USA zu bekommen. Denen reichen aber inzwischen die bei uns gewährten Leistungen nicht mehr, und tatsächlich bekommt man eigentlich nur noch Au-Pair aus Osteuropa oder Südamerika, was aber nicht von Nachteil ist. Wir hatten vorher überhaupt keinen Bezug nach Russland, und inzwischen haben wir da jede Menge tolle Freundschaften, schnappen zunehmend das ein oder andere Wort Russisch auf, und die große Rundreise ist auch schon geplant.

Klar sein muss man sich aber natürlich über die Au-Pair-Bedingungen, was bei einigen Familien und Au-Pair offensichtlich nicht der Fall ist, was dann zu Komplikationen führt. Das Au-Pair ist ein echtes Familienmitglied im entsprechenden Alter und man sollte auch so mit ihm umgehen. Also grundsätzlich bereit sein, es an allem wie ein Familienmitglied teilnehmen zu lassen, ihm aber auch die Freiheit zu lassen, sich selbst zu entscheiden inwieweit es dies annehmen möchte. Von extrem familienverbunden bis vollkommen selbständig haben wir schon alles erlebt, und das war alles OK. Überlege Dir auch, was Du für € 260,-- zzgl. Kost und Zimmer zu arbeiten bereit wärst, und bemesse daran den Einsatz des Au-Pair. Unser erstes Au-Pair hatte vor uns schon zwei Familien hinter sich, und war in beiden übelst ausgebeutet worden. Bei uns hat es ihr hingegen so gut gefallen, dass sie gleich zum weiteren Studium in der Stadt geblieben ist, und wir bis heute engen Kontakt haben.

Gruß vom Wiz