Erfahrungen mit Canon EOS 1100D

Hallo!

Ich arbeite derzeit für ein privates Museum, wo ich alle Ausstellungsstücke fotografieren soll. Zu diesem Zweck wurde eine Canon EOS 1100D mit dem 18-55mm-IS-Objektiv angeschafft.
Wie ich festgestellt habe, sind ca. 70% der Bilder im ersten Anlauf unscharf. Sie sind nicht verwackelt, sondern sehen aus wie falsch fokussiert. Wenn ich ein zweites Bild mit unveränderten Einstellungen (also auch ohne neue Fokussierung) mache, ist es normalerweise scharf; manchmal ist auch ein drittes nötig.
Ich habe es mit und ohne Bildstabilisierung getestet, meine eigenen Objektive mitgebracht, mit Autofokus und manueller Fokussierung - immer das gleiche Spiel. Nun sind die Verhältnisse im Museum nicht gerade ideal: Belichtungszeiten zwischen 5 und 30 Sekunden (natürlich mit Stativ) sind die Regel. Weil das Geld für einen Fernauslöser nicht reicht, benutze ich den Selbstauslöser. Die meisten Bilder mache ich im Nahbereich, muß aber nicht an die Nahgrenze des Objektivs gehen. Probeweise fotografierte ich dann einen Tag mit meiner 400D und dem Objektiv der 1100, und siehe da: keine Probleme. Also mit der 1100 vor die Tür und ein paar Testfotos im Ort geschossen - alles scharf.
Hat jemand vielleicht ähnliche Erfahrungen mit der 1100 gemacht? Haben wir nur ein Montagsexemplar erwischt, das wir evtl. umtauschen sollten, oder gibt es generell solche Probleme mit langen Belichtungszeiten?

Vielen Dank im voraus und viele Grüße
Corbie

Moin,

Ich habe es mit und ohne Bildstabilisierung getestet, meine
eigenen Objektive mitgebracht, mit Autofokus und manueller
Fokussierung -

Spiegelverriegelung auch?

CU

Axel

Spiegelvorauslösung
Hallo Corbie,

ohne Spiegelvorauslösung verwackelt das Bild durch den Spiegelschlag.
http://de.wikipedia.org/wiki/Spiegelvorauslösung

Da die 1100D diese Funktion nicht bietet, musst du im LiveView fotografieren, um bei deinem schwachen Stativ den Spiegelschlag zu verhindern.
http://de.wikipedia.org/wiki/Live-View#Spiegelreflex…

Statt einer teuren neuen Kamera hättest du besser ein gutes gebrauchtes Modell gekauft. Die zweistelligen Canon EOS DSLR-Kameras bieten immer die Spiegelvorauslösung.

Gruß
angerdan

Stativ, Spiegelvorauslösung, Funkauslöser…

oder für Licht sorgen…

Danke für die Tips
Mir ist schon klar, dass die EOS 1100 nicht die beste Wahl war, weil es eben ein Einsteigermodell ist. Ich hätte auch gern mehr ausgegeben für eine bessere Kamera, aber sie wurde nun mal vom Museum angeschafft.
Ich finde es halt nur seltsam, dass ich diese Probleme mit meiner 400D nicht habe, obwohl ich für den Test bewußt auf die Spiegelvorauslösung (auch die dreistelligen Modelle haben das als Customfunktion) verzichtet habe, um einen echten Vergleich zu bekommen. Wie gesagt, es ist auch keine Verwacklungsunschärfe. Im LiveView-Modus tritt es übrigens ebenfalls auf. Und ein stabileres Stativ finde ich so schnell auch nicht, weil keines im Budget vorgesehen war und ich deshalb mein privates mitnehme. Das trägt oft genug eine EOS 5 mit 300er Tele und Konverter für Tierfotografie. Mehr Licht wäre natürlich toll, aber wenn ich mit dem Wunsch komme, kann ich mir schon die gequälten Gesichter vorstellen!
Tja, dann muß ich wohl mit unscharfen Bildern leben und brav jede Aufnahme per Kameramonitor kontrollieren. Das ist zwar nicht gerade die effektivste Art, die ich in 30 Jahren Fotografie erlebt habe, aber die Arbeitszeit, die dabei draufgeht, wird mir zumindest bezahlt…

Viele Grüße
Corbie

Moin Angerdan,

Die zweistelligen Canon EOS
DSLR-Kameras bieten immer die Spiegelvorauslösung.

Die 1000D hatte die ja auch noch. Deswegen dachte ich bei meiner ersten Antwort, die 1100D bietet das auch noch.
Falsch gedacht. :smile:

Gruß

Axel

Hallo Corbie,

Spiegelvorauslösung ist was für Pixelpeeper *duck und weg*

Aus eigener Erfahrung:
Wenn der Body (durch eingecremte Hände o.ä) mit einer hauchdünnen Silikonschicht umhüllt ist, kann es bei einigen Kameras (ob auch bei EOS, weiß ich nicht) zu dem von Dir geschilderten Problem kommen:
Das Silikon legt sich über die Kontakte zum Objektiv, sodaß die Impulse zur Ansteuerung des In-Objektiv-Motors manchmal nicht korrekt ankommen.
Probier einfach mal, die Kamera mit einem Stück Rauhleder zu reinigen (besonders natürlich an den Objektivkontakten).

Gruß, Steffen

Hi Steffen!

Das ist noch mal einen Versuch wert. Ich sehe zwar zu, dass ich einen weiten Bogen um Handcreme & Co. mache, weil ich glibberige Pfoten abgrundtief hasse, aber ich weiß ja nicht, wer sonst noch mit der Kamera rumspielt.
Ich probier’s einfach aus - danke für den Tip!

Gruß
Corbie