Erfolge der Piratenpartei

Ich glaube nicht, dass die „bürgerlichen“ Parteien irgendwann
die Macht verlieren durch irgendwelche legalen Vorgänge wie
zum Beispiel durch Wahlen. Schließlich definieren ja gerade
die, die gerade an der Macht sind, was „legal“ ist.

Was sind denn für Dich die „bürgerlichen“ Parteien?

Alle, die es lange genug gibt, dass ihr Ziel nur noch der Machterhalt ist.

CDU CSU --> da gibts nichts christliches mehr
SPD --> da gibts nichts soziales mehr
FDP --> da gibts nichts freies mehr
Gruene --> da gibts nichts Grünes mehr

Nick

Was sind denn für Dich die „bürgerlichen“ Parteien?

Alle, die es lange genug gibt, dass ihr Ziel nur noch der
Machterhalt ist.

CDU CSU --> da gibts nichts christliches mehr
SPD --> da gibts nichts soziales mehr
FDP --> da gibts nichts freies mehr
Gruene --> da gibts nichts Grünes mehr

Ich habe mir schon gedacht, daß da so etwas bei herauskommt. Es ist doch logisch, daß nur die Parteien an die Macht kommen, die Inhalte für alle oder zumindest die meisten Politikbereiche parat haben. Das hat mitnichten damit zu tun, daß die „bürgerlichen“ Parteien das nicht wollten, sondern daß die Wähler niemandem die Mehrheit gibt, der lediglich für die Freiheit aller Hamster oder durchgängig vierspurige Fahrradwege eintritt.

Man kann das System natürlich umdrehen, und die Parteien den Bundestag stellen lassen, die die wenigsten Stimmen bekommen haben, aber aus irgendeinem Grunde kommt mir das unvernünftig vor.

C.

Hallo,

man sollte vielleicht mal „Klauerei“ definieren. Außerdem kann
man die Sache drehen und wenden wie man will. Die
Musikindustrie ist in ihrer jetzigen Form nicht mehr notwendig
und verdient es, vom Markt zu verschwinden, genau wie die
Hersteller von Öllampen, Fußlappen und Pferdedroschken.

das ist eine Behauptung, die man vielleicht erst einmal begründen sollte, bevor man auf ihrer Basis weiterargumentiert.

nicht zwangsläufig, aber entscheidender ist, daß die Klauerei
viel effizienter vonstatten geht und Qualitätsverluste keine
Rolle spielen.

Abgesehen davon, dass viele der ach so tollen Kopien eine
erbärmliche Qualität im Vergleich zum Original haben, möchte
die Piratenpartei ja ein Vergütungsmodell für die
Künstler einführen, dass diesen ein faires Einkommen
sichert, ohne einen unbestreitbaren technischen Fortschritt
künstlich zu unterdrücken.

Es könnte sein, daß ich falsch liege, aber das ganze soll doch mit Sicherheit darauf hinauslaufen, daß Musik billiger wird. Das wiederum bedeutet, daß irgendjemand weniger bekommt, was wiederum Arbeitsplätze kostet. Soll mir ja egal sein, aber derart kurzsichtige Argumentationen nerven mich irgendwie.

Die Kinder, die auf dem Schulhof ihre mp3s tauschen tun das
nicht, weil sie fiese Verbrecher sind, sie tun das aus genau
den selben Gründen, wie wir damals unsere Musik auf Kassette
ausgetauscht haben.

Nur daß heute von einem Orginal unbegrenzt viele Kopien gezogen werden können, während das früher nicht der Fall war.

Es ist geradezu grotesk, den Menschen erst die perfekte
Kopiermaschine in die Hand zu drücken und ihnen dann zu
verbieten, diese zu benutzen.

Oh, Du meinst, man sollte den beliebigen Schußwaffengebrauch legalisieren? Schließlich sind Schußwaffen perfekte Tötungsmaschinen.

Das Argument ist lächerlich. Beim Austausch von Musik entsteht ein Vermögensschaden und den verbietet der Staat genauso wie Diebstahl, Raub oder Unterschlagung.

Der Schwedische Autor Lars Gustafsson hat es sehr schön
zusammengefasst. Ein Gegenentwurf zu der zitierten
Zeit-Kollumne:

http://wiki.piratenpartei.de/Gustaffson

Schön ja, aber völlig an der Sache vorbei. Aber gut, vielleicht gehöre ich ja zu der aussterbenden Gruppe derjenigen, die Vermögen und Rechte anderer achten.

Gruß
C.

Hallo,

Abgesehen davon, dass es (wie an anderer Stelle gesagt) ja
hier realistisch gar nicht um eine Regierungsverantwortung
gehen kann, sondern um die Frage, ob die Piratenpartei ein
paar Sitze in der Opposition verdient (und das tut sie meiner
Meinung nach trotz ihres provozierenden Namens recht wohl)

Wegen ihres dürftigen und dann noch einseitigen Programms zu den zwei Themen ein paar Sitze in der Opposition?

Wow.

wäre die Frage, ob sie denn tatsächlich mit der
Wirtschaftskrise schlechter umgingen, als die derzeitigen
Regierungen.

Nun, wenn man sich hierzu nicht mal äußert, wäre es nicht mal eine Frage.

In Der Bildungspolitik haben sie mittlerweile eine Position
bezogen, die sich u.a. strikt gegen die Erhebung von
Studiengebühren ausspricht.

Das habe ich noch nicht gelesen, zumindest in den allgemeinen Publikationen nicht. „u.a.“ klingt genauso wie es sich liest, halt nach „u.a.“. Keiner weiß was, aber „u.a.“ wird der entscheidende Wendepunkt in der Bildungspolitik sein.

Im Gegensatz zu anderen Parteien,
die diese Forderung vielleicht in ihrer Hochglanzbroschüre
drucken (bei den Grünen natürlich chlorfrei gebleicht), sich
dann aber ganz schnell zu Gunsten von Machtausbau davon
verabschiedet haben, ist diese Aussage zunächst einmal
glaubwürdig.

Und finanzieren was womit? Ich könnte mir Steuersätze für Internetfreiheit vorstellen. Je freier, desto höher.

Umweltschutz und Nachhaltigkeit haben offensichtlich für keine
derzeit existierende Partei irgend eine Bedeutung, weil im
Moment die überwiegende Mehrheit der Wähler die Hosen voll
hat, dass diese Themen der natürliche Gegenpol zu Arbeit und
Wohlstand seien.

Welche Bedeutung haben sie für die Piraten?

Das schließt übrigens die Grünen ausdrücklich mit ein, die
sich auch hier zu Gunsten von Geld und Macht ganz schnell von
ihren Prinzipien verabschiedet haben.

Und die Piraten werden alles ganz anders machen, jaja.

Gruß
Der Franke

Daß es eine solche Partei überhaupt gibt, wundert mich.
Daß eine solche Partei gewählt wird entsetzt mich zutiefst.

Zeigt es mir doch, wieviel Wähler nur EIN Gebiet abdecken wollen: Killerspiele, freie Computerspiele und schieß drauf los.

Zeugt von dem Verfall der Gesellschaft, dieser Partei politisch zur „Führung eines Landes“ eine Stimme zu geben.

Zeugt davon, wie wir uns in Zukunft unsere Gesellschaft vorstellen müssen: Jeder Arbeitslose, Ingenieur, Student, sitzt vor seinem Computer und alles ist erlaubt: Von Kinderporno bis Killerspielen.
Dann verwirklichen sich die Future-Filme von aus den 90er-Jahren wirklich: Wir sitzen als Roboter zuhause, drücken ein paar Tasten und dann geht die Welt ab.

Einen mitleidigen Gruß an all diese Wähler!

Karin

Hallo,

Abgesehen davon, dass es (wie an anderer Stelle gesagt) ja
hier realistisch gar nicht um eine Regierungsverantwortung
gehen kann, sondern um die Frage, ob die Piratenpartei ein
paar Sitze in der Opposition verdient (und das tut sie meiner
Meinung nach trotz ihres provozierenden Namens recht wohl)

Wegen ihres dürftigen und dann noch einseitigen Programms zu
den zwei Themen ein paar Sitze in der Opposition?

Das Programm ist (derzeit noch) fokussiert auf Themen rund um das Urheberrecht, Datenschutz und Privatsphäre, Informationelle Selbstbestimmung, Patentwesen und Transparenz des Staatswesens.

Diese Themen sind in dem Parteiprogramm der Piratenpartei ausführlicher dargestellt, als bei den sog. Volksparteien. Wer sich das angeblich zu kurze Parteiprogramm durchliest, stellt neben ein paar sprachlichen Formulierungsschwächen fest, dass sich die Positionen dort keineswegs auf ein reines „dagegen“ beschränken, wie immer wieder zu lesen ist. Vielmehr handelt es sich um wohlbegründete Grundsätze der Partei.

Ich halte insbesondere die Wahrung der weiß Gott schwer erkämpften bürgerlichen Freiheit für so wichtig, dass zur Erinnerung daran „gleich ein paar Sitze“ voll und ganz gerechtfertigt sind. Alle anderen Parteien beteiligen sich entweder aktiv oder zumindest billigend an deren Abschaffung.

Interessanterweise greifen aber neuerdings sowohl die chronisch phantasielosen Grünen als auch die „im Zickzack zwischendurch“ FDP Forderungen der Piraten auf.

D.h. die Piratenpartei hat mit ihrem Erfolg bereits jetzt einen positiven Einfluss auf die Politik. Nicht mehr und nicht weniger möchte sie im Moment erreichen.

wäre die Frage, ob sie denn tatsächlich mit der
Wirtschaftskrise schlechter umgingen, als die derzeitigen
Regierungen.

Nun, wenn man sich hierzu nicht mal äußert, wäre es nicht mal
eine Frage.

Nicht jeder, der sich zur aktuellen Wirtschaftskrise äußert, hat auch was zu sagen. In sofern ist mir ein Schweigen dort allemal lieber, als die leeren Worthülsen, die unsere Regierung derzeit abwechselnd mit belanglosen Durchhalteparolen abliefert. Von einem klaren Kurs mal ganz zu schweigen.

In Der Bildungspolitik haben sie mittlerweile eine Position
bezogen, die sich u.a. strikt gegen die Erhebung von
Studiengebühren ausspricht.

Das habe ich noch nicht gelesen, zumindest in den allgemeinen
Publikationen nicht. „u.a.“ klingt genauso wie es sich liest,
halt nach „u.a.“. Keiner weiß was, aber „u.a.“ wird der
entscheidende Wendepunkt in der Bildungspolitik sein.

Auch in der Bildungspolitik beschränkt man sich auf das Thema Freiheit der Forschung und Zugang zu Bildung und Kulturgütern.

So ist z.B. Die Forderung nach kostenfreiem Zugang zu Ergebnissen staatlich geförderter Forschung durchaus ein wichtiger Bestandteil einer umfassenden Bildungspolitik. Derzeit haben immer mehr Bibliotheken gar nicht mehr die Möglichkeit, die sehr hohen Kosten für den Zugang zu entsprechenden Ergebnissen zu finanzieren.

Im Gegensatz zu anderen Parteien,
die diese Forderung vielleicht in ihrer Hochglanzbroschüre
drucken (bei den Grünen natürlich chlorfrei gebleicht), sich
dann aber ganz schnell zu Gunsten von Machtausbau davon
verabschiedet haben, ist diese Aussage zunächst einmal
glaubwürdig.

Und finanzieren was womit? Ich könnte mir Steuersätze für
Internetfreiheit vorstellen. Je freier, desto höher.

Lustig. Die Fördergelder für Forschung werden aktuell aus dem Steueraufkommen bezahlt, was sollte dagegen sprechen, die Ergebnisse im Gegenzug auch den Zahlern zukommen zu lassen?

Das gleiche fordern die Piraten auch für Zugang zu öffentlich geförderten Kulturprogrammen. Ich finde die Forderung, dass von der Allgemeinheit finanzierte Werke dieser im Gegenzug auch ohne weitere Kosten zugänglich gemacht werden weder frivol noch unangemessen.

Was die Position zum Urheberrecht betrifft, so scheint mir die Forderung nach Selbstverständlichkeit der Privatkopie ebenso angemessen, wie die nach einer grundsätzlichen Debatte über faire Vergütung für die Urheber, ohne dabei eine Bestandsgarantie für die mittlerweile im Wesentlichen überflüssige Rechteverwertungsindustrie abzuliefern.

Umweltschutz und Nachhaltigkeit haben offensichtlich für keine
derzeit existierende Partei irgend eine Bedeutung, weil im
Moment die überwiegende Mehrheit der Wähler die Hosen voll
hat, dass diese Themen der natürliche Gegenpol zu Arbeit und
Wohlstand seien.

Welche Bedeutung haben sie für die Piraten?

Umweltpolitik ist derzeit kein Fokus der Piratenpartei. Wer dieses Thema als Schwerpunkt sieht, sollte in der Tat eine andere Partei wählen. Das kann und wird sich aber sicher ändern.

Das schließt übrigens die Grünen ausdrücklich mit ein, die
sich auch hier zu Gunsten von Geld und Macht ganz schnell von
ihren Prinzipien verabschiedet haben.

Und die Piraten werden alles ganz anders machen, jaja.

Im Moment *machen* sie alles ganz anders. Ihre Aufgabe beschränkt sich (noch) darauf, die sog. Volksparteien auf Probleme hinzuweisen, deren Lösung eine wachsende Zahl von Wählern erwartet.

Ich glaube aber nicht, dass Du Dir bezüglich der kommenden Bundestagswahl Gedanken machen musst wegen der Teilnahme der schlimmen Piraten. Ein Ergebnis jenseits der 5% ist vollkommen utopisch.

Gruß

Fritze

Die Musikindustrie ist in ihrer jetzigen Form nicht mehr notwendig
und verdient es, vom Markt zu verschwinden, genau wie die
Hersteller von Öllampen, Fußlappen und Pferdedroschken.

das ist eine Behauptung, die man vielleicht erst einmal
begründen sollte, bevor man auf ihrer Basis
weiterargumentiert.

Dies in Ausführlichkeit zu debattieren, ist hier nicht der Platz. In aller Kürze: Der technische Fortschritt ermöglicht es Musikern heute für ein paar Tausend Euro ein eigenes Tonstudio zu betreiben und die so entstandenen Werke über den gesamten Erdball zu vertreiben. Ein Mittelsmann wird nicht mehr benötigt. Es zeigt sich auch generell eine Trendwende bei den Musikern selbst ab, weg von der Tonträgerproduktion hin zu live Konzerten. Davon leben diese Künstler durchaus komfortabel.

nicht zwangsläufig, aber entscheidender ist, daß die Klauerei
viel effizienter vonstatten geht und Qualitätsverluste keine
Rolle spielen.

Abgesehen davon, dass viele der ach so tollen Kopien eine
erbärmliche Qualität im Vergleich zum Original haben, möchte
die Piratenpartei ja ein Vergütungsmodell für die
Künstler einführen, dass diesen ein faires Einkommen
sichert, ohne einen unbestreitbaren technischen Fortschritt
künstlich zu unterdrücken.

Es könnte sein, daß ich falsch liege, aber das ganze soll doch
mit Sicherheit darauf hinauslaufen, daß Musik billiger wird.

Die Forderung geht weiter: Musiker sollten angemessen für ihr Schaffen bezahlt werden. Durch Wegfall der Mittelsmänner bei der MI wird in der Tat in Summe weniger Geld für die Werke fließen.

Das wiederum bedeutet, daß irgendjemand weniger bekommt, was
wiederum Arbeitsplätze kostet.

Ja. Arbeitnehmer bei der MI sollten sich dringend nach einer anderen Beschäftigung umsehen. Eine Branche, die nur aufgrund massiver staatlicher Eingriffe gegen eine breite Mehrheit der Bevölkerung überlebensfähig ist, wird über kurz oder lang sterben.

Soll mir ja egal sein, aber
derart kurzsichtige Argumentationen nerven mich irgendwie.

Das mag man bedauern, aber es ist das Gesetz des Marktes. Was nicht bestehen kann, verschwindet. Mitsamt den Arbeitsplätzen.

Die Kinder, die auf dem Schulhof ihre mp3s tauschen tun das
nicht, weil sie fiese Verbrecher sind, sie tun das aus genau
den selben Gründen, wie wir damals unsere Musik auf Kassette
ausgetauscht haben.

Nur daß heute von einem Orginal unbegrenzt viele Kopien
gezogen werden können, während das früher nicht der Fall war.

Es war auch früher schon möglich, unbegrenzt viele Kopien zu ziehen. Ich habe selbst bestimmt vier oder fünf MCs pro Woche überspielt. Man hat sich die CDs untereinander ausgeliehen und dann kopiert.

Es ist geradezu grotesk, den Menschen erst die perfekte
Kopiermaschine in die Hand zu drücken und ihnen dann zu
verbieten, diese zu benutzen.

Oh, Du meinst, man sollte den beliebigen Schußwaffengebrauch
legalisieren? Schließlich sind Schußwaffen perfekte
Tötungsmaschinen.

Wer ständig den Begriff „Raub“ so falsch verwendet, wie die MI, der kann offenbar auch den Unterschied zwischen „kopieren“ und „töten“ nicht mehr erkennen. Was für ein ausgemachter Blödsinn.

Im übrigen bin ich der Meinung, dass die Menschheit ohne immer ausgeklügeltere Tötungsmaschinen in der Tat besser da stünde.

Das Argument ist lächerlich. Beim Austausch von Musik entsteht
ein Vermögensschaden und den verbietet der Staat genauso wie
Diebstahl, Raub oder Unterschlagung.

Es entsteht kein Vermögensschaden und daher ist die Verbreitung von Kopien auch nicht zu unterbinden oder zu verbieten.

Der Schwedische Autor Lars Gustafsson hat es sehr schön
zusammengefasst. Ein Gegenentwurf zu der zitierten
Zeit-Kollumne:

http://wiki.piratenpartei.de/Gustaffson

Schön ja, aber völlig an der Sache vorbei.

Nein, er hat es genau auf den Punkt gebracht. Du hast es allerdings nicht verstanden. Das soll vorkommen.

Aber gut, vielleicht gehöre ich ja zu der aussterbenden Gruppe derjenigen, die Zugang zu Kulturgütern für Alle höher bewerten, als die persönliche Bereicherung weniger.

Gruß

Fritze

Die Musikindustrie ist in ihrer jetzigen Form nicht mehr notwendig
und verdient es, vom Markt zu verschwinden, genau wie die
Hersteller von Öllampen, Fußlappen und Pferdedroschken.

das ist eine Behauptung, die man vielleicht erst einmal
begründen sollte, bevor man auf ihrer Basis
weiterargumentiert.

Dies in Ausführlichkeit zu debattieren, ist hier nicht der
Platz. In aller Kürze: Der technische Fortschritt ermöglicht
es Musikern heute für ein paar Tausend Euro ein eigenes
Tonstudio zu betreiben und die so entstandenen Werke über den
gesamten Erdball zu vertreiben. Ein Mittelsmann wird nicht
mehr benötigt.

Weswegen ja auch die Charts voll mit solchen Eigenproduktionen sind.

Das wiederum bedeutet, daß irgendjemand weniger bekommt, was
wiederum Arbeitsplätze kostet.

Ja. Arbeitnehmer bei der MI sollten sich dringend nach einer
anderen Beschäftigung umsehen. Eine Branche, die nur aufgrund
massiver staatlicher Eingriffe gegen eine breite Mehrheit der
Bevölkerung überlebensfähig ist, wird über kurz oder lang
sterben.

Ach so, dann verstehe ich auch die Insolvenz von Karstadt als ersten Schritt zum Umbruch im Einzelhandel. Daß der Staat die Händler davor schützt, einfach so beklaut zu werden, ist ja auch ein unwillkommener staatlicher Eingriff. Und wer braucht überhaupt Gro- und Einzelhandel. Soll doch jeder seinen Krempel wieder beim Landwirt kaufen.

Nur daß heute von einem Orginal unbegrenzt viele Kopien
gezogen werden können, während das früher nicht der Fall war.

Es war auch früher schon möglich, unbegrenzt viele Kopien zu
ziehen. Ich habe selbst bestimmt vier oder fünf MCs pro Woche
überspielt. Man hat sich die CDs untereinander ausgeliehen und
dann kopiert.

Oh, vier oder fünf MCs pro Woche sind natürlich mit zigtausenden von digitalen und damit verlustfreien Kopien pro Tag im Hinblick auf Schaden und Verbreitung absolut vergleichbar.

Es ist geradezu grotesk, den Menschen erst die perfekte
Kopiermaschine in die Hand zu drücken und ihnen dann zu
verbieten, diese zu benutzen.

Oh, Du meinst, man sollte den beliebigen Schußwaffengebrauch
legalisieren? Schließlich sind Schußwaffen perfekte
Tötungsmaschinen.

Wer ständig den Begriff „Raub“ so falsch verwendet, wie die
MI, der kann offenbar auch den Unterschied zwischen „kopieren“
und „töten“ nicht mehr erkennen. Was für ein ausgemachter
Blödsinn.

Das Wort Raub habe ich nicht verwendet und wer argumentiert, daß eine Handlung gerechtfertigt ist, nur weil sie möglich ist, sollte mit der Verwendung des Wortes Blödsinn ausgesprochen vorsichtig sein.

Das Argument ist lächerlich. Beim Austausch von Musik entsteht
ein Vermögensschaden und den verbietet der Staat genauso wie
Diebstahl, Raub oder Unterschlagung.

Es entsteht kein Vermögensschaden und daher ist die
Verbreitung von Kopien auch nicht zu unterbinden oder zu
verbieten.

Weniger Einnahmen sind auch ein Vermögensschaden. Und: Wenn ein Automobilhersteller nicht mehr 100.000 sondern nur noch 50.000 Exemplare eines Fahrzeuges verkauft, wird er den Preis neu kalkulieren müssen, weil sich Entwicklungs-, Marketing- und andere Gemeinkosten anders auf ein Stück verteilen. Das gleiche gilt für Fertighäuser, Fleischwurst und Musik.

http://wiki.piratenpartei.de/Gustaffson

Schön ja, aber völlig an der Sache vorbei.

Nein, er hat es genau auf den Punkt gebracht. Du hast es
allerdings nicht verstanden. Das soll vorkommen.

Soll das ein Signal dafür sein, daß wir uns nun auf die persönliche Ebene verlegen?

Aber gut, vielleicht gehöre ich ja zu der aussterbenden Gruppe
derjenigen, die Zugang zu Kulturgütern für Alle höher
bewerten, als die persönliche Bereicherung weniger.

Sicher, sicher. Was ich gerade nicht verstehe: Soweit ich das in Erinnerung habe, wirst Du für das, was Du tagsüber so treibst, auch bezahlt. In irgendeiner Form wird Dein Arbeitgeber auch Kontakt zur Außenwelt - d.h. Kunden - haben. Wieso akzeptierst Du eigentlich, daß Dein Arbeitgeber mehr Geld einstreicht, als Du am Ende herausbekommst? Ich meine, vom Umsatz wird Marketing bezahlt, die Personalabteilung, der Vertrieb, die Buchhaltung usw. usf. Und natürlich der Gewinn des Arbeitgebers.

Mit der Musikindustrie ist das nichts anderes. Es ist Dir genauso wie jedem Künstler überlassen, sich als Einmannveranstaltung aufzustellen. Du könntest Deine Arbeitskraft direkt im Käseblättchen der Stadt annoncieren und der Künstler sich selbst produzieren, vermarkten usw.

Sollte man aber diese Entscheidung nicht den Leuten selbst überlassen? Manche fühlen sich als Angestellte wohler und manche als Selbständige. Genauso gibt es Künstler, die den ganzen Kram alleine machen oder eben solche, die sich unter Vertrag nehmen lassen und dann auf die Musik konzentrieren können. Mit welchem Recht willst Du die, die sich für diese Vorgehensweise entschieden haben, um ihre Einnahmen bringen?

Gruß
C.

Ich habe mir schon gedacht, daß da so etwas bei herauskommt.
Es ist doch logisch, daß nur die Parteien an die Macht kommen,
die Inhalte für alle oder zumindest die meisten
Politikbereiche parat haben. Das hat mitnichten damit zu tun,
daß die „bürgerlichen“ Parteien das nicht wollten, sondern daß
die Wähler niemandem die Mehrheit gibt, der lediglich für die
Freiheit aller Hamster oder durchgängig vierspurige
Fahrradwege eintritt.

Wer lesen kann, hat Vorteile.
Ich habe nichts davon geschrieben, dass die Parteien nicht alle Bereiche abdecken sollen, sondern davon, dass sie aus Machtgier ihre eigenen (angeblichen?) Grundwerte verkaufen.

Man kann das System natürlich umdrehen, und die Parteien den
Bundestag stellen lassen, die die wenigsten Stimmen bekommen
haben, aber aus irgendeinem Grunde kommt mir das unvernünftig
vor.

So einen Vorschlag kann ich nicht mal mit maximalem bösen Willen in meinen Artikel hineininterpretieren. Wie kommst Du auf so eine unsinnige Idee?

Nick

Ich habe mir schon gedacht, daß da so etwas bei herauskommt.
Es ist doch logisch, daß nur die Parteien an die Macht kommen,
die Inhalte für alle oder zumindest die meisten
Politikbereiche parat haben. Das hat mitnichten damit zu tun,
daß die „bürgerlichen“ Parteien das nicht wollten, sondern daß
die Wähler niemandem die Mehrheit gibt, der lediglich für die
Freiheit aller Hamster oder durchgängig vierspurige
Fahrradwege eintritt.

Wer lesen kann, hat Vorteile.
Ich habe nichts davon geschrieben, dass die Parteien nicht
alle Bereiche abdecken sollen, sondern davon, dass sie aus
Machtgier ihre eigenen (angeblichen?) Grundwerte verkaufen.

Du hast im ersten Artikel geschrieben, daß die bürgerlichen Parteien verhindern würde, daß sich neue Parteien etablieren. Das ist Nonsens. Daß nicht aus jeder kleinen Partei eine große wird, liegt nicht an den Wahlgesetzen, sondern daran, daß nicht genug Menschen blöd genug sind, ihre Stimme an die Rentner-, Autofahrer- oder Hundepartei zu verschwenden.

Man kann das System natürlich umdrehen, und die Parteien den
Bundestag stellen lassen, die die wenigsten Stimmen bekommen
haben, aber aus irgendeinem Grunde kommt mir das unvernünftig
vor.

So einen Vorschlag kann ich nicht mal mit maximalem bösen
Willen in meinen Artikel hineininterpretieren. Wie kommst Du
auf so eine unsinnige Idee?

Ganz einfach: das ist die einzige Methode, wie Du kleine Parteien, die sich in den allerkleinsten Nischen des Parteispektrums tummeln, an die Macht bekommen kannst.

Zur Erinnerung, Dein erster Beitrag:
Ich glaube nicht, dass die „bürgerlichen“ Parteien irgendwann die Macht verlieren durch irgendwelche legalen Vorgänge wie zum Beispiel durch Wahlen. Schließlich definieren ja gerade die, die gerade an der Macht sind, was „legal“ ist.

Wie gesagt: Nonsens.

C.

hi

CDU CSU --> da gibts nichts christliches mehr

warum nicht?

SPD --> da gibts nichts soziales mehr

warum nicht?

FDP --> da gibts nichts freies mehr

warum nicht?

Gruene --> da gibts nichts Grünes mehr

warum nicht?

liebe grüße
Raoul

Hallo,

Dies in Ausführlichkeit zu debattieren, ist hier nicht der
Platz. In aller Kürze: Der technische Fortschritt ermöglicht
es Musikern heute für ein paar Tausend Euro ein eigenes
Tonstudio zu betreiben und die so entstandenen Werke über den
gesamten Erdball zu vertreiben. Ein Mittelsmann wird nicht
mehr benötigt.

Weswegen ja auch die Charts voll mit solchen Eigenproduktionen
sind.

Die „Charts“ können nicht voll mit solchen Eigenproduktionen sein, weil die „Charts“ per Definition nur den Krempel enthalten, der von der MI hergestellt und verkauft wird. Das ist gerade der „Sinn“ der Charts, so man ihnen irgend einen Sinn zusprechen möchte.

Ach so, dann verstehe ich auch die Insolvenz von Karstadt als
ersten Schritt zum Umbruch im Einzelhandel. Daß der Staat die
Händler davor schützt, einfach so beklaut zu werden, ist ja
auch ein unwillkommener staatlicher Eingriff. Und wer braucht
überhaupt Gro- und Einzelhandel. Soll doch jeder seinen
Krempel wieder beim Landwirt kaufen.

Der Unterschied ist so offensichtlich, dass ich mich über diese Argumentation von Dir nur wundern kann. Sonst hast Du bei mir einen erheblich scharfsinnigeren Eindruck hinterlassen. Oder willst Du mir erzählen, die anstehende Insolvenz von Karstadt wäre durch die vielen Ladendiebe herbeigeführt worden?

Im Gegensatz zu elektronischen Daten lassen sich Kaffeetassen, Radios, Zahnbürsten, etc. nicht beliebig oft kopieren. Daher vertrete weder ich noch die Piratenpartei die Meinung, Ladendiebstahl solle legalisiert werden.

Bei Landwirtschaftlichen Produkten sieht die Lage allerdings interessanter aus, weil es da durchaus Bestrebungen der Saatguthersteller gibt, das „Raubkopieren“ ihrer tollen Produkte zu unterbinden. D.h. ein Landwirt ist heute darauf angewiesen, das Saatgut jedes Jahr auf’s neue zu kaufen, anstatt einen Teil der Ernte zurückzubehalten. Das Getreide ist so „designt“, dass es sich nicht zur eigenen Vermehrung eignet. Auch eine Praxis, über deren Verbot man nachdenken könnte.

Es war auch früher schon möglich, unbegrenzt viele Kopien zu
ziehen. Ich habe selbst bestimmt vier oder fünf MCs pro Woche
überspielt. Man hat sich die CDs untereinander ausgeliehen und
dann kopiert.

Oh, vier oder fünf MCs pro Woche sind natürlich mit
zigtausenden von digitalen und damit verlustfreien Kopien pro
Tag im Hinblick auf Schaden und Verbreitung absolut
vergleichbar.

Kein Mensch fertigt pro Tag zigtausend Kopien an. Und von verlustfrei kan bei mp3 keine Rede sein. Und welchen Schaden meinst Du eigentlich? Abgesehen von der unbelegten Behauptung der Musikindustrie, dass jede Kopie einen Schaden in Höhe des Einkaufspreises des betroffenen Titels verursacht, gibt es erstaunlich wenig belastbares Material.

Wenn eine Industrie ihren Absatz nicht halten kann, ist es natürlich bequem, die Schuld daran nicht bei sich selbst zu suchen.

Sicher ist der Einbruch auf dem Immobilienmarkt eigentlich auf die bösen Hausraubkopierer zurück zu führen.

Es ist geradezu grotesk, den Menschen erst die perfekte
Kopiermaschine in die Hand zu drücken und ihnen dann zu
verbieten, diese zu benutzen.

Oh, Du meinst, man sollte den beliebigen Schußwaffengebrauch
legalisieren? Schließlich sind Schußwaffen perfekte
Tötungsmaschinen.

Wer ständig den Begriff „Raub“ so falsch verwendet, wie die
MI, der kann offenbar auch den Unterschied zwischen „kopieren“
und „töten“ nicht mehr erkennen. Was für ein ausgemachter
Blödsinn.

und wer argumentiert,
daß eine Handlung gerechtfertigt ist, nur weil sie möglich
ist, sollte mit der Verwendung des Wortes Blödsinn
ausgesprochen vorsichtig sein.

Ich habe eben *nicht* gesagt, dass jegliches Handeln erlaubt sei, weil dies möglich wäre. Ich habe allerdings gesagt, dass die Nutzung der perfekten Musikkopiermaschine erlaubt sein sollte.

Weniger Einnahmen sind auch ein Vermögensschaden. Und: Wenn
ein Automobilhersteller nicht mehr 100.000 sondern nur noch
50.000 Exemplare eines Fahrzeuges verkauft, wird er den Preis
neu kalkulieren müssen, weil sich Entwicklungs-, Marketing-
und andere Gemeinkosten anders auf ein Stück verteilen. Das
gleiche gilt für Fertighäuser, Fleischwurst und Musik.

Ja und? Es sind in der Geschichte der Menschheit zahllose Produkte und Dienstleistungen wieder vom Markt verschwunden. Das ist normal. Die Musikindustrie kann leider durch nichts belegen, dass die Einnahmeausfälle auf Raubkopierer zurückzuführen sind.

Genauso wenig, wie das Kopieren von LPs oder CDs auf Kassetten einen Vermögensschaden verursacht hat, verursacht das digitale Kopieren einen solchen.

Nicht zuletzt bekommen hierzulande die Rechteverwerter beispielsweise für jeden verkauften CD Rohling einen Anteil des Kaufpreises. Ich habe bestimmt schon 3000 Rohlinge „verbraten“. Von diesen haben genau Null (0) kopierte Musik enthalten.

Aber gut, vielleicht gehöre ich ja zu der aussterbenden Gruppe
derjenigen, die Zugang zu Kulturgütern für Alle höher
bewerten, als die persönliche Bereicherung weniger.

Sicher, sicher. Was ich gerade nicht verstehe: Soweit ich das
in Erinnerung habe, wirst Du für das, was Du tagsüber so
treibst, auch bezahlt.

Für einen Bruchteil dessen, ja.

Wieso akzeptierst Du eigentlich, daß Dein Arbeitgeber mehr
Geld einstreicht, als Du am Ende herausbekommst?

Weil das, was ich herausbekomme, ein großer Anteil ist. Wenn ich, wie die meisten Musiker, günstigstenfalls 30% bekommen könnte, dann wäre das definitiv zu wenig und ich würde mir etwas anderes suchen.

Warum Musiker dem gegenüber sehr aufgeschlossen sind, kannst Du aber auch hier nachlesen. Mir glaubst Du es ja nicht:

http://magnatune.com/info/why
http://archive.salon.com/tech/feature/2000/06/14/love/

Ich meine,
vom Umsatz wird Marketing bezahlt, die Personalabteilung, der
Vertrieb, die Buchhaltung usw. usf. Und natürlich der Gewinn
des Arbeitgebers.

Mit der Musikindustrie ist das nichts anderes.

Doch. Das Misverhältnis zwischen Einnahmen und Gehalt ist exorbitant viel größer. Daher ist Selbstvermarktung attraktiv. Und dank Internet und moderner, preiswerter Elektronik ist das auch ganz und gar nicht auf das lokale Käseblatt beschränkt, wie Du so eloquent angemerkt hast.

Mit welchem Recht willst Du die, die sich für diese
Vorgehensweise entschieden haben, um ihre Einnahmen bringen?

Weder ich noch die Piratenpartei möchten sie um ihre Einnahmen bringen. Wir möchten sie ihnen lediglich auf anderem Wege zukommen lassen. Höchtwahrscheinlich für die meisten Künstler sogar höhere Beträge, als sie gegenwärtig bei ihren Plattenfirmen kassieren.

Gruß

Fritze

Guten morgen,

Der Unterschied ist so offensichtlich, dass ich mich über
diese Argumentation von Dir nur wundern kann. Sonst hast Du
bei mir einen erheblich scharfsinnigeren Eindruck
hinterlassen.

es kann halt nicht jeder so ein Genie wie Du sein.

Weswegen ja auch die Charts voll mit solchen Eigenproduktionen
sind.

Die „Charts“ können nicht voll mit solchen Eigenproduktionen
sein, weil die „Charts“ per Definition nur den Krempel
enthalten, der von der MI hergestellt und verkauft wird. Das
ist gerade der „Sinn“ der Charts, so man ihnen irgend einen
Sinn zusprechen möchte.

Du meinst, es gibt hunderte, wenn nicht tausende Künstler, die so erfolgreich sind wie die, die in den Charts vorkommen, ohne daß man von denen je etwas gehört hat? Wow.

Im Gegensatz zu elektronischen Daten lassen sich Kaffeetassen,
Radios, Zahnbürsten, etc. nicht beliebig oft kopieren.

Du meinst also, daß alles, was sich kopieren lässt, kopiert werden dürfte. Wie sieht es denn mit Produktpiraterie, mit Geldscheinen, Büchern oder Zeitschriften aus?

Bei Landwirtschaftlichen Produkten sieht die Lage allerdings
interessanter aus, weil es da durchaus Bestrebungen der
Saatguthersteller gibt, das „Raubkopieren“ ihrer tollen
Produkte zu unterbinden. D.h. ein Landwirt ist heute darauf
angewiesen, das Saatgut jedes Jahr auf’s neue zu kaufen,
anstatt einen Teil der Ernte zurückzubehalten. Das Getreide
ist so „designt“, dass es sich nicht zur eigenen Vermehrung
eignet.

Dann bin ich umso stolzer auf meine Wunder der Natur, die ich auf meiner Terrasse und in meinem Garten aus den Samen von im Handel erworbenen Produkten gezüchtet habe. OK, mit Rindern und Schweinen hat es noch nicht so geklappt, aber mit allem anderen gehts. Du solltest in Erwägung ziehen, daß die Landwirte das Saatgut freiwillig kaufen, weil es a) sortenreiner ist und b) leichter zu bekommen ist – im Vergleich zu der Mühe, die Samen aus den Fruchtkörpern zu pulen und sich mit unfreiwilligen Kreuzungen rumzuschlagen.

Oh, vier oder fünf MCs pro Woche sind natürlich mit
zigtausenden von digitalen und damit verlustfreien Kopien pro
Tag im Hinblick auf Schaden und Verbreitung absolut
vergleichbar.

Kein Mensch fertigt pro Tag zigtausend Kopien an. Und von
verlustfrei kan bei mp3 keine Rede sein.

Ich rede nicht von „ein Mensch“, sondern davon, Musikstücke zum Download zur Verfügung zu stellen. Da sind ein paar zigtausend Kopien pro Tag durchaus möglich, was anhand der Downloadzahlen von Musikstücken zu erkennen ist, die legal von den Künstlern ins Netz gestellt wurden. Ich erinnere nur an „Beautiful Day“ von U2.

Und welchen Schaden
meinst Du eigentlich? Abgesehen von der unbelegten Behauptung
der Musikindustrie, dass jede Kopie einen Schaden in Höhe des
Einkaufspreises des betroffenen Titels verursacht, gibt es
erstaunlich wenig belastbares Material.

Zwischen „keine“ und „jede“ gibt es eine durchaus größere Bandbreite und um die geht es.

Wenn eine Industrie ihren Absatz nicht halten kann, ist es
natürlich bequem, die Schuld daran nicht bei sich selbst zu
suchen.

Aber auch nicht ganz abwegig – und das erst recht nicht, wenn man sich die Entwicklung der Umsätze und die Nutzung des Internet anschaut.

und wer argumentiert,
daß eine Handlung gerechtfertigt ist, nur weil sie möglich
ist, sollte mit der Verwendung des Wortes Blödsinn
ausgesprochen vorsichtig sein.

Ich habe eben *nicht* gesagt, dass jegliches Handeln erlaubt
sei, weil dies möglich wäre. Ich habe allerdings gesagt, dass
die Nutzung der perfekten Musikkopiermaschine erlaubt sein
sollte.

Also ist Musik Freiwild, aber bei allem anderen bist Du schon für den Schutz der Rechte der Urheber/Eigentümer, oder wie soll ich das verstehen? Irgendwie muß ich da ein gewisses Eigeninteresse unterstellen. Vermutlich hörst Du mehr Musik als Du Bücher liest. Anders ist diese einseitige Sichtweise nicht zu erklären.

Weniger Einnahmen sind auch ein Vermögensschaden. Und: Wenn
ein Automobilhersteller nicht mehr 100.000 sondern nur noch
50.000 Exemplare eines Fahrzeuges verkauft, wird er den Preis
neu kalkulieren müssen, weil sich Entwicklungs-, Marketing-
und andere Gemeinkosten anders auf ein Stück verteilen. Das
gleiche gilt für Fertighäuser, Fleischwurst und Musik.

Ja und? Es sind in der Geschichte der Menschheit zahllose
Produkte und Dienstleistungen wieder vom Markt verschwunden.
Das ist normal. Die Musikindustrie kann leider durch nichts
belegen, dass die Einnahmeausfälle auf Raubkopierer
zurückzuführen sind.

Die Argumentation ist ja auch völlig abwegig. Die einzig plausible Erklärung für die Umsatzrückgänge ist, daß die Musiker, die von der Musikindustrie vertreten werden, in den letzten 15 Jahren kontinuierlich schlechter geworden sind.

Genauso wenig, wie das Kopieren von LPs oder CDs auf Kassetten
einen Vermögensschaden verursacht hat, verursacht das digitale
Kopieren einen solchen.

Ich kann nicht glauben, daß Du ernsthaft glaubst, daß durch die Kopiererei der Musikbranche und damit den Künstlern überhaupt kein Geld entgeht.

Nicht zuletzt bekommen hierzulande die Rechteverwerter
beispielsweise für jeden verkauften CD Rohling einen Anteil
des Kaufpreises. Ich habe bestimmt schon 3000 Rohlinge
„verbraten“. Von diesen haben genau Null (0) kopierte Musik
enthalten.

Ich habe nie behauptet, daß ich diese Kopierabgabe vernünftig oder angemessen finde.

Aber gut, vielleicht gehöre ich ja zu der aussterbenden Gruppe
derjenigen, die Zugang zu Kulturgütern für Alle höher
bewerten, als die persönliche Bereicherung weniger.

Sicher, sicher. Was ich gerade nicht verstehe: Soweit ich das
in Erinnerung habe, wirst Du für das, was Du tagsüber so
treibst, auch bezahlt.

Für einen Bruchteil dessen, ja.

Für einen Bruchteil von was?

Wieso akzeptierst Du eigentlich, daß Dein Arbeitgeber mehr
Geld einstreicht, als Du am Ende herausbekommst?

Weil das, was ich herausbekomme, ein großer Anteil ist. Wenn
ich, wie die meisten Musiker, günstigstenfalls 30% bekommen
könnte, dann wäre das definitiv zu wenig und ich würde mir
etwas anderes suchen.

Hm, interessant. Bist Du Dir darüber im Klaren, daß in den meisten Branchen die Personalaufwendungen sehr viel weniger als 30% vom Umsatz ausmachen? Im Handel bspw. Liegt die Quote deutlich unter 20%.

Warum Musiker dem gegenüber sehr aufgeschlossen sind, kannst
Du aber auch hier nachlesen. Mir glaubst Du es ja nicht:

http://magnatune.com/info/why

Ah, ein Einzelschicksal. Das kommt als Beleg immer gut.

http://archive.salon.com/tech/feature/2000/06/14/love/

Der Link führt zur Hauptseite.

Ich meine,
vom Umsatz wird Marketing bezahlt, die Personalabteilung, der
Vertrieb, die Buchhaltung usw. usf. Und natürlich der Gewinn
des Arbeitgebers.

Mit der Musikindustrie ist das nichts anderes.

Doch. Das Misverhältnis zwischen Einnahmen und Gehalt ist
exorbitant viel größer.

Siehe oben: falsch.

Daher ist Selbstvermarktung attraktiv.

Warum aber überlässt Du es dann nicht dem Künstler, für welchen Weg er sich entscheidet? Warum vermarkten selbst große Acts ihre Musik nicht selbst und direkt via Internet, sondern ärgern sich mit den Plattengesellschaften rum?

Mit welchem Recht willst Du die, die sich für diese
Vorgehensweise entschieden haben, um ihre Einnahmen bringen?

Weder ich noch die Piratenpartei möchten sie um ihre Einnahmen
bringen. Wir möchten sie ihnen lediglich auf anderem Wege
zukommen lassen. Höchtwahrscheinlich für die meisten Künstler
sogar höhere Beträge, als sie gegenwärtig bei ihren
Plattenfirmen kassieren.

Auch hier: Warum lässt Du das die Künstler nicht selbst entscheiden?

Gruß
C.

Guten morgen,

dito.

Der Unterschied ist so offensichtlich, dass ich mich über
diese Argumentation von Dir nur wundern kann. Sonst hast Du
bei mir einen erheblich scharfsinnigeren Eindruck
hinterlassen.

es kann halt nicht jeder so ein Genie wie Du sein.

Langweilige Antwort. Ich bin auch schon phantasievoller beleidigt worden. Aber zurück zum Thema.

Weswegen ja auch die Charts voll mit solchen Eigenproduktionen
sind.

Die „Charts“ können nicht voll mit solchen Eigenproduktionen
sein, weil die „Charts“ per Definition nur den Krempel
enthalten, der von der MI hergestellt und verkauft wird. Das
ist gerade der „Sinn“ der Charts, so man ihnen irgend einen
Sinn zusprechen möchte.

Du meinst, es gibt hunderte, wenn nicht tausende Künstler, die
so erfolgreich sind wie die, die in den Charts vorkommen, ohne
daß man von denen je etwas gehört hat? Wow.

Wie definierst Du denn Erfolg? Wenn es darum geht, Millionär zu werden, dann hast Du sicher Recht, verkennst aber, dass auch nur ein sehr sehr kleiner Bruchteil der „konventionell“ geknebelten Künstler mit ihrer Musik reich wird.

Meinst Du, dass die DSDS Kacke „erfolgreich“ ist, weil man davon ständig was hört und die armen Säcke nur deshalb nicht alle Milliardäre sind, weil die Raubmordkpierer ständig ihre tolle Musik raubmordkpieren, die sie sonst natürlich alle sofort brav im Plattenladen gekauft hätten? Diesen Rotz laden sich die „Kiddies“ von Flensburg bis Konstanz mal eben runter, lachen drüber und machen dann den Speicher frei für Musik, die sie mehr als einmal hören möchten.

Im Gegensatz zu elektronischen Daten lassen sich Kaffeetassen,
Radios, Zahnbürsten, etc. nicht beliebig oft kopieren.

Du meinst also, daß alles, was sich kopieren lässt, kopiert
werden dürfte.

Im großen und ganzen, ja.

Wie sieht es denn mit Produktpiraterie, mit
Geldscheinen, Büchern oder Zeitschriften aus?

Ich muss Dir ja wohl nicht erklären, warum das für Geldscheine nicht gelten kann. Bücher und Zeitschriften sollten in der Tat genauso legal kopiert werden können, wie Musik und andere immaterielle Güter.

Was die sog. Produktpiraterie betrifft, so sehe ich das als untergeordnetes Problem, da die Kopien meistens eine erheblich schlechtere Qualität haben.

Sollte es allerdings einem pfiffigen Chinesen gelingen, qualitativ gleichwertige Produkte zu kopieren und für einen Bruchteil des Preises auf den Markt zu bringen, sollte die ursprüngliche Herstellerfirma bis dahin ein neues, verbessertes/verfeinertes Produkt auf dem Markt haben. Erfahrungsgemäß sind bis zu diesem Zeitpunkt die Patentrechte nämlich ohnehin abgelaufen.

Ich gebe Dir aber in einem Punkt recht: Es sollte auf keinen Fall zulässig sein, dass bei Produkt piraterie die „Kopie“ auch den Namen übernimmt. Das kann nämlich bei optisch zwar gleich wirkenden aber qualitativ erheblich minderwertigen Produkten zu einer Gefährdung von Leib und Leben führen. Das ist nicht hinnehmbar!

Übrigens genauso wenig, wie es die Piratenpartei hinnehmbar findet, wenn jemand eine Kopie kommerziell verbreitet, also gegen Geld. Das erfüllt aber auch unabhängig von der Kopiererei andere Straftatbestände und sollte entsprechend geahndet werden.

Bei Landwirtschaftlichen Produkten sieht die Lage allerdings
interessanter aus, weil es da durchaus Bestrebungen der
Saatguthersteller gibt, das „Raubkopieren“ ihrer tollen
Produkte zu unterbinden. D.h. ein Landwirt ist heute darauf
angewiesen, das Saatgut jedes Jahr auf’s neue zu kaufen,
anstatt einen Teil der Ernte zurückzubehalten. Das Getreide
ist so „designt“, dass es sich nicht zur eigenen Vermehrung
eignet.

Dann bin ich umso stolzer auf meine Wunder der Natur, die ich
auf meiner Terrasse und in meinem Garten aus den Samen von im
Handel erworbenen Produkten gezüchtet habe. OK, mit Rindern
und Schweinen hat es noch nicht so geklappt, aber mit allem
anderen gehts.

Du scheinst ja eine komplett autarke Versorgung anzustreben, wenn Du neben Deinem Beruf noch Obst- und Gemüse sowie Schweine- und Rinderzucht betreibst.

Das Verfahren, dass in der professionellen Landwirtschaft zu Problemen führt, nennt sich „Genetic Use Restriction Technology“. Das Zeug darf aber meines Wissens zumindest in Deutschland noch nicht kommerziell eingesetzt werden. Hierzulande nutzen die Landwirte Hybridsaat mit sehr ähnlichen Folgen: Eine Verwendung in zweiter Generation liefert erheblich geminderte bis gar keine Erträge.

Die Landwirte, die ich kenne, kaufen das Zeug nicht freiwillig so. Sie sind durch katastrophale Marktpreise für Getreide auf die Maximierung des Ertrages angewiesen. Es zeigt sich auch hier eine „Knebelung“ der eigentlichen Produzenten von einer rücksichtslosen Industrie. Und auch hier zeigt sich ein Trend hin zur Selbstvermarktung und Rückbesinnung auf „Bioanbau“ ohne Industrie.

Die findet auch das nicht witzig und erfindet Legenden, wie die, dass ohne Hybridsaat die Menschheit elendig verhungern müsse.

Ich rede nicht von „ein Mensch“, sondern davon, Musikstücke
zum Download zur Verfügung zu stellen. Da sind ein paar
zigtausend Kopien pro Tag durchaus möglich, was anhand der
Downloadzahlen von Musikstücken zu erkennen ist, die legal von
den Künstlern ins Netz gestellt wurden. Ich erinnere nur an
„Beautiful Day“ von U2.

Oder an die vielen Musikstücke, die täglich ganz legal und bezahlt via iTunes, Musicload, etc. heruntergeladen werden. Aber warum man diese Musik plötzlich nicht mehr an seine Freunde weitergeben, eine Kopie für das Autoradio und eine
für den PC anfertigen darf, das leuchtet mir so gar nicht ein.

Und den privaten Filesharer möchte ich sehen, der Downloadraten auch nur ansatzweise in der von Dir genannten Menge erreicht. Bei 5MB Dateigröße (mp3 Format) wären das immerhin schon knappe 50 GB. Selbst wenn ich dafür mal optimistisch einen upload von 1MBit/sec auf einem DSL Anschluss annehme (meist sind es deutlich weniger) würde die Übertragung über 100h dauern. Wenn er das pro Tag schaffen will, muss er über eine leistungsfähige Zeitmaschine verfügen. Hut ab!

Aber auch nicht ganz abwegig – und das erst recht nicht, wenn
man sich die Entwicklung der Umsätze und die Nutzung des
Internet anschaut.

Man kann sicher alles mögliche mit der Entwicklung der Nutzung des Internets korrelieren. Richtig ist es deshalb noch lange nicht.

Also ist Musik Freiwild, aber bei allem anderen bist Du schon
für den Schutz der Rechte der Urheber/Eigentümer, oder wie
soll ich das verstehen?

Die Piratenpartei setzt sich genau *für* die Rechte der Urheber ein. Das ist nicht die MI, die immer rumjammert, sondern die Künstler. Im Falle der Bücher ist es im Prinzip das selbe, wobei der ordentliche hochwertige Druck schwieriger zu gestalten ist aber von mir aus sollte jeder ein Buch kopieren und ausdrucken dürfen. Wohlgemerkt nicht zum Verkauf, sondern für den eigenen Gebrauch inkl. dem Freund/der Freundin schenken, dem Nachbarn geben, etc.

Irgendwie muß ich da ein gewisses
Eigeninteresse unterstellen. Vermutlich hörst Du mehr Musik
als Du Bücher liest. Anders ist diese einseitige Sichtweise
nicht zu erklären.

Ich schließe Bücher gerne mit ein, die werden in der Diskussion viel zu oft außen vor gelassen. Sie liegen allerdings auch noch sehr viel seltener in elektronischer Form vor.

Die Argumentation ist ja auch völlig abwegig. Die einzig
plausible Erklärung für die Umsatzrückgänge ist, daß die
Musiker, die von der Musikindustrie vertreten werden, in den
letzten 15 Jahren kontinuierlich schlechter geworden sind.

Das ist sicher einer der Faktoren. Hinzu kommt, dass die Verkäufer der Ware „Musik“ ihren Kunden quasi den Krieg erklärt haben. Kunden werden erst als Räuber bezeichnet, mit Freiheitsentzug und Vergewaltigung(!) bedroht (siehe "Raub(!)kopierer sind Verbrecher Kampagne), deren Rechner verkrüppelt oder gleich komplett übernommen (siehe Sony Music Trojaner) und Einzelne in Schauprozessen vorgeführt.

Alles, weil sie die gekaufte Musik auch ihren Freunden zugänglich gemacht haben. Könnte es sein, dass diese Faktoren evtl. auch eine klitzekleine Rolle beim Untergang dieser Industrie spielen?

Genauso wenig, wie das Kopieren von LPs oder CDs auf Kassetten
einen Vermögensschaden verursacht hat, verursacht das digitale
Kopieren einen solchen.

Ich kann nicht glauben, daß Du ernsthaft glaubst, daß durch
die Kopiererei der Musikbranche und damit den Künstlern
überhaupt kein Geld entgeht.

Nicht im nennenswerten Maße, nein. Außerdem setzt sich doch gerade die Piratenpartei für ein stark verbessertes Vergütungsmodell ein, dass die Musiker für ihre Werke fair entlohnt.

Nicht zuletzt bekommen hierzulande die Rechteverwerter
beispielsweise für jeden verkauften CD Rohling einen Anteil
des Kaufpreises. Ich habe bestimmt schon 3000 Rohlinge
„verbraten“. Von diesen haben genau Null (0) kopierte Musik
enthalten.

Ich habe nie behauptet, daß ich diese Kopierabgabe vernünftig
oder angemessen finde.

Sicher. Aber sie trägt dennoch zu den nicht unerheblichen Einnahmen bei. Wieviel da tatsächlich bei den Künstlern ankommt, sei mal dahin gestellt. Übrigens zahle ich auch für meinen Drucker und PC eine Abgabe an die VG Wort. Dabei drucke ich damit grundsätzlich nur *meine* Werke. Bekommen habe ich noch keinen Cent.

Sicher, sicher. Was ich gerade nicht verstehe: Soweit ich das
in Erinnerung habe, wirst Du für das, was Du tagsüber so
treibst, auch bezahlt.

Für einen Bruchteil dessen, ja.

Für einen Bruchteil von was?

Einen Bruchteil dessen, was ich tagsüber so treibe. Ich arbeite ja nicht als Finanzclown, d.h. ich habe auch mal Pausen, Urlaub, Feierabend, etc.

Hm, interessant. Bist Du Dir darüber im Klaren, daß in den
meisten Branchen die Personalaufwendungen sehr viel weniger
als 30% vom Umsatz ausmachen? Im Handel bspw. Liegt die Quote
deutlich unter 20%.

Da sieht man mal, wie heuchlerisch das Gejammer über zu hohe Personalkosten ist. Aber davon abgesehen habe ich das kleine Wörtchen „günstigstenfalls“ durchaus bewusst hinzugefügt. Meistens ist es deutlich weniger, vielfach schlicht nichts.

Warum Musiker dem gegenüber sehr aufgeschlossen sind, kannst
Du aber auch hier nachlesen. Mir glaubst Du es ja nicht:

http://magnatune.com/info/why

Ah, ein Einzelschicksal. Das kommt als Beleg immer gut.

Naja. 293 Musiker, 646 Alben mit 8872 Songs. Und das ist nur eine der alternativen Seiten. Es gibt noch hunderte mehr. Da Du bei Magnatune die 128 kBit mp3s gratis runterladen und anhören darfst, kannst Du Dir von der dort gebotenen Qualität gerne selbst ein Bild machen.

http://archive.salon.com/tech/feature/2000/06/14/love/

Der Link führt zur Hauptseite.

Bei mir zu einem Artikel mit der Überschrift „Courtney Love does the math“ TDon’t get above your station, kid. It’s not piracy when kids swap music over the Internet using Napster or Gnutella or Freenet or iMesh or beaming their CDs into a My.MP3.com or MyPlay.com music locker.[2000]

Aber der Artikel ist vor allem interessant, weil dort erklärt wird, warum die MI die eigentlichen Piraten sind. Vielleicht funktioniert dieser Link besser:

http://archive.salon.com/tech/feature/2000/06/14/lov…

Warum aber überlässt Du es dann nicht dem Künstler, für
welchen Weg er sich entscheidet? Warum vermarkten selbst große
Acts ihre Musik nicht selbst und direkt via Internet, sondern
ärgern sich mit den Plattengesellschaften rum?

„Madonna“, einer der großen Acts, hat das vor gar nicht allzu langer Zeit geändert. Das hat ein Medienecho gegeben, als wäre es eine große Sensation. Sie macht ihr Geld jetzt wieder mit Konzerten (und zwar nicht zu knapp, eine deutlich dreistellige Millonensumme wurde genannt), Platten und CDs laufen nur noch nebenbei. Natürlich alles wegen der bösen Raubmordkopierer.

Der Trend ist eindeutig. Weg von der MI, hin zu individuellem Marketing und viel mehr Livekonzerten. Die MI findet das naturgemäß nicht so toll, führt den bekannten Lobby-Kampf und bettelt um Protektionismus.

Auch hier: Warum lässt Du das die Künstler nicht selbst
entscheiden?

Ich glaube, weil ich dann die FDP wählen müsste.

Gruß

Fritze

Hallöchen,

es kann halt nicht jeder so ein Genie wie Du sein.

Langweilige Antwort. Ich bin auch schon phantasievoller
beleidigt worden.

da bin ich mir sicher. Ich wollte eigentlich darauf hinaus, daß ich eine sachliche Diskussion bevorzugen würde, aber gut, der Zug ist jetzt wohl abgefahren.

Du meinst also, daß alles, was sich kopieren lässt, kopiert
werden dürfte.

Im großen und ganzen, ja.

Na, das ist doch mal eine klare Ansage.

Wie sieht es denn mit Produktpiraterie, mit
Geldscheinen, Büchern oder Zeitschriften aus?

Ich muss Dir ja wohl nicht erklären, warum das für Geldscheine
nicht gelten kann.

Es würde mich schon interessieren, welchen entscheidenden Unterschied Du da auszumachen glaubst. Nur soviel: auch bei Dingen, die nicht Geld sind, führt ein Überangebot zu Wertverfall. Genau das ist ja auch das Thema dieser Diskussion: wenn Musik (fast) kostenlos an jeder Ecke zu bekommen ist, kauft sie keiner mehr.

Bücher und Zeitschriften sollten in der Tat
genauso legal kopiert werden können, wie Musik und andere
immaterielle Güter.

Immateriell für Dich, meinst Du. Für den Autor ist die Sache schon etwas materieller.

Oder an die vielen Musikstücke, die täglich ganz legal und
bezahlt via iTunes, Musicload, etc. heruntergeladen werden.
Aber warum man diese Musik plötzlich nicht mehr an seine
Freunde weitergeben, eine Kopie für das Autoradio und eine
für den PC anfertigen darf, das leuchtet mir so gar nicht ein.

Ist doch logisch: inkl. dieser Rechte wäre der Download teurer.

Aber auch nicht ganz abwegig – und das erst recht nicht, wenn
man sich die Entwicklung der Umsätze und die Nutzung des
Internet anschaut.

Man kann sicher alles mögliche mit der Entwicklung der Nutzung
des Internets korrelieren. Richtig ist es deshalb noch lange
nicht.

Aber auch nicht falsch. Es gebietet doch schon die Logik, davon auszugehen, daß illegale Kopien einen Schaden anrichten. Über die Höhe kann man sicherlich diskutieren, wobei ich den Schätzungen der Branche auch zweifelnd gegenüberstehe, aber zu behaupten, es entstünde überhaupt kein Schaden ist irgendetwas zwischen blauäugig und weltfremd.

Also ist Musik Freiwild, aber bei allem anderen bist Du schon
für den Schutz der Rechte der Urheber/Eigentümer, oder wie
soll ich das verstehen?

Die Piratenpartei setzt sich genau *für* die Rechte der
Urheber ein.

Wenn Du weiter unten schreibst, daß die Künstler nicht die Wahl haben sollen, ob sie diesen neuen Vertriebs Weg beschreiben und gleichzeitig behauptest, die Partei träte für die Rechte der Künstler ein, hat das ein bisschen was von sozialistischer Diktatur.

Die Argumentation ist ja auch völlig abwegig. Die einzig
plausible Erklärung für die Umsatzrückgänge ist, daß die
Musiker, die von der Musikindustrie vertreten werden, in den
letzten 15 Jahren kontinuierlich schlechter geworden sind.

Das ist sicher einer der Faktoren. Hinzu kommt, dass die
Verkäufer der Ware „Musik“ ihren Kunden quasi den Krieg
erklärt haben.

Hallo? Das drastische Vorgehen kam doch erst auf, als man sich im Internet kaum noch frei bewegen konnte, ohne von illegaler Musik getroffen zu werden.

deren Rechner
verkrüppelt oder gleich komplett übernommen (siehe Sony Music
Trojaner) und Einzelne in Schauprozessen vorgeführt.

Alles, weil sie die gekaufte Musik auch ihren Freunden
zugänglich gemacht haben.

Ja, nur den Freunden, ist klar. Wußtest Du, daß praktisch alle Prostituierte mit ihren Zuhältern verlobt sind? Zumindest, wenn ein Gerichtsprozeß ansteht (Zeugnisverweigerungsrecht und so). Natürlich kann ich behaupten, den Server hätte ich nur für Freunde eingerichtet und die Domain http://www.kostenlosemusikfueralle.de auch niemandem außer meinen Freunden verraten. Ob das dann am Ende glaubwürdig ist, wird sich herausstellen müssen.

Hm, interessant. Bist Du Dir darüber im Klaren, daß in den
meisten Branchen die Personalaufwendungen sehr viel weniger
als 30% vom Umsatz ausmachen? Im Handel bspw. Liegt die Quote
deutlich unter 20%.

Da sieht man mal, wie heuchlerisch das Gejammer über zu hohe
Personalkosten ist.

Seltsame Aussage. Der Einzelhandel hat im Schnitt eine Umsatzrendite von 1-2%. Wenn die Gehälter um 3% steigen, hat das durchaus Konsequenzen. Eine ist gerade in der Presse.

Aber zurück zum Thema: auch in anderen Branchen bekommen Mitarbeiter nicht 50% vom Umsatz. Warum ist dieser Umstand in der Musikbranche auf einmal verwerflich?

Der Link führt zur Hauptseite.

Bei mir zu einem Artikel mit der Überschrift „Courtney Love
does the math“ TDon’t get above your station, kid. It’s not
piracy when kids swap music over the Internet using Napster or
Gnutella or Freenet or iMesh or beaming their CDs into a
My.MP3.com or MyPlay.com music locker.
[2000]

Oh, Courtney Love. Wenn die das so sieht, ist alles natürlich anders. Es ist ja nicht so, daß die ab und zu mal dummes Zeug reden würde.

Warum aber überlässt Du es dann nicht dem Künstler, für
welchen Weg er sich entscheidet? Warum vermarkten selbst große
Acts ihre Musik nicht selbst und direkt via Internet, sondern
ärgern sich mit den Plattengesellschaften rum?

„Madonna“, einer der großen Acts, hat das vor gar nicht allzu
langer Zeit geändert. Das hat ein Medienecho gegeben, als wäre
es eine große Sensation. Sie macht ihr Geld jetzt wieder mit
Konzerten (und zwar nicht zu knapp, eine deutlich dreistellige
Millonensumme wurde genannt), Platten und CDs laufen nur noch
nebenbei.

Und deswegen ist dieser Weg so gut, daß er für alle Künstler zur Pflicht werden muß?

Achso: gibt es eigentlich genug Konzerthallen, damit alle Künstler riesige Konzerte geben können, statt sich mit den CDs abzugeben?

Auch hier: Warum lässt Du das die Künstler nicht selbst
entscheiden?

Ich glaube, weil ich dann die FDP wählen müsste.

Ich fasse das dann also mal zusammen: Du willst allen Künstlern ein Vertriebssystem aufdrücken, das ihnen heute schon zur Verfügung steht, aber – seltsamerweise - kaum genutzt wird, und behauptest dann, daß sei alles nur im Interesse der Künstler, die sich gegen diesen Weg entschieden haben.

Das hat irgendwie etwas von „antifaschistischem Schutzwall“. An Dir ist echt ein Staatsratsvorsitzender verloren gegangen. Naja, vielleicht wird in Nordkorea ein Job frei.

Gruß
C.

Hallöchen,

Tüdelü,

[…]

Es würde mich schon interessieren, welchen entscheidenden
Unterschied Du da auszumachen glaubst. Nur soviel: auch bei
Dingen, die nicht Geld sind, führt ein Überangebot zu
Wertverfall. Genau das ist ja auch das Thema dieser
Diskussion: wenn Musik (fast) kostenlos an jeder Ecke zu
bekommen ist, kauft sie keiner mehr.

So wie die Radiosender den Verkauf der Musik gefödert haben (und noch heute fördern, wenn sie ein abwechslungsreiches Musikprogramm auf die Reihe kriegen), tun das auch die vielen ach so schlimmen Downloads.

Da Du ja grundsätzlich alle meine Quellen ablehnst, bin ich mal gespannt, wie Du die CRTC (Canadian Radio-television and Telecommunications Commission) disqualifizierst.

Da hat doch tatsächlich eine von der kanadischen Musikindustrie (Sony, EMI, Warner und Universal) beauftragte Studie ergeben, dass (illegale) Downloads erstens noch immer den kleineren Teil der Musik auf Kanadas Computern ausmacht und das zweitens die heruntergeladenen Musikstücke den Verkauf von CDs gefördert haben.

Link zu den Ergebnissen:

http://support.crtc.gc.ca/applicant/docs.aspx?pn_ph_…

Dort bitte Annex A auswählen für die Übersicht.

Wer Musik (illegal) herunterlädt, kauft diese mit hoher Wahrscheinlichkeit (75%) später weil er das Original besitzen will. Die Gruppe, die am meisten herunterlädt, kauft auch am meisten.

Interessant auch das Ergebnis, das 57% der Befragten der Meinung waren, die Radiosender würden immer den gleichen Schrott runterdudeln, und sie deshalb die „großen Hits“ nicht kaufen möchten.

I find there is often very little on the radio I like to listen to (57% agree)

Wäre ja evtl. auch ein Ansatz für die Musikindustrie, mal über Qualität nachzudenken.

Gruß

Fritze

Guten abend,

Wer Musik (illegal) herunterlädt, kauft diese mit hoher
Wahrscheinlichkeit (75%) später weil er das Original besitzen
will. Die Gruppe, die am meisten herunterlädt, kauft auch am
meisten.

aha. Die Zahl der illegalen Downloads hat sich vervielfacht, aber zu 75% werden später noch die Originale gekauft. Paßt ja nicht so recht zum sinkenden Absatz.

I find there is often very little on the radio I like to
listen to (57% agree)

Wäre ja evtl. auch ein Ansatz für die Musikindustrie, mal über
Qualität nachzudenken.

Oder für die Sender, die Spiellisten zu ändern.

Aber mal was anderes: was ist eigentlich mit meiner (impliziten) Frage, woher Du die Legitimation nimmst, anderen Leuten vorzuschreiben, welchen Vertriebsweg sie zu wählen haben? Nicht zuletzt einen Vertriebsweg, den sie jetzt bewußt nicht wählen, obwohl er schon existiert.

Gruß
C.

Gruß

Fritze

Hallo,

Wer Musik (illegal) herunterlädt, kauft diese mit hoher
Wahrscheinlichkeit (75%) später weil er das Original besitzen
will. Die Gruppe, die am meisten herunterlädt, kauft auch am
meisten.

aha. Die Zahl der illegalen Downloads hat sich vervielfacht,
aber zu 75% werden später noch die Originale gekauft. Paßt ja
nicht so recht zum sinkenden Absatz.

Wenn Du Dir wenigstens die Mühe machen würdest, mal die Quelle zu sichten. Die illegalen Downloads betragen nur gute 30% der auf Computern gespeicherten Musik. Der Rest stammt von eigenen CDs und aus legalen Downloads (sei es gekauft oder aber von Musikern direkt und kostenlos verbreitet).

Von diesen rund 30% werden rund 75% gekauft.

Insgesamt werden in der Tat weniger CDs gekauft. Das ist es, worüber sich die MI so aufregt.

Wenn man Dein Argument umdreht, dann sind Radiohörer auch „Raubhörer“ oder was? Denn wenn man Musik überall umsonst hören kann (und Radio kann man leider viel zu oft überall hören), dann braucht man sie ja nicht mehr kaufen.

Und dennoch wird (weil einem z.B. ein Titel besonders gut gefallen hat) diese Musik gekauft. Sicher unbestritten längst nicht 100% der gehörten Titel. Vermutlich eher im einstelligen Prozentbereich. Wenn das Radio auf 75% Quote käme, dann würden bei der MI ganz schön die Sektkorken knallen, da sei mal sicher.

Wenn ich bei der MI angestellt wäre, würde ich mal lieber eins und eins bzw. die Aussagen „die Mehrheit der Radiohörer mag die Musik nicht“ und „wer runterlädt, der kauft auch“ zusammenzählen und den blöden Krieg gegen meine Kunden aufhören. Aber …

Aber mal was anderes: was ist eigentlich mit meiner
(impliziten) Frage, woher Du die Legitimation nimmst, anderen
Leuten vorzuschreiben, welchen Vertriebsweg sie zu wählen
haben?

Nur weil ich das Kopieren legalisieren möchte, verbiete ich keinen Vertriebsweg. Es wurde schon immer Musik kopiert und trotzdem verkauft. Es hat sich nur die Technik geändert, das ist alles.

Es geht der Musikindustrie auch gar nicht um Künstler oder um illegale vs. legale Downloads. Es geht um nicht weniger, als die Vertriebskanäle weiter kontrollieren zu können, was ihnen bisher beim Internet nicht recht gelingen will.

Gruß

Fritze

Hallo,

hi,

Nur daß heute von einem Orginal unbegrenzt viele Kopien
gezogen werden können, während das früher nicht der Fall war.

nur mal zwei zitate:

Jugendliche beschäftigen sich mit dem Internet, Computerspielen und
Handys und geben dafür auch sehr viel Geld aus, so dass für Musik
nicht mehr viel übrig bleibt.

Musik wurde auch früher nicht nur gekauft, sondern vor allem auf
Kassetten aufgenommen oder auf CDs gebrannt.

quelle:
http://futurezone.orf.at/stories/1502953/

Gruß

cya

C.

pirat

:wink:

ps: ein sehr interessantes interview mit dieter bohlen:
http://www.youtube.com/watch?gl=DE&v=qpUESyh1L9I
3:45 min
pps: und bei jamendo gibt es richtig gute musik und sie kostet nix!
http://www.jamendo.com/de/

ahoi,

bin leider erst heute hierauf gestoßen.

Dein Vergleich

hätten sie das Überspielen von Platte auf Kassette genommen

hinkt, denn die Platte, von der auf Kassette kopiert wurde,
hat wenigstens mal einer gekauft. Beim Download klaut jeder,
nicht erst der zweite.

ich habe mir damals höchst selten cds bzw. lps gekauft. ich saß vor meinem recorder und habe die top 20 aufgenommen, oder wir haben cds, lps und singels überspielt.

dazu zwei zitate von Franz Schmidbauer, Richter am Landesgericht Salzburg:
Letztendlich ist ja der „illegale Download“, der meiner Meinung nach
nicht illegal ist (siehe Begründung im Aufsatz), nichts anderes als
das Aufnehmen vom Radio.

und
Was den Schaden an sich betrifft, ist es wichtig, darauf hinzuweisen,
dass Inhalte immer schon kopiert wurden. Musik wurde auch früher
nicht nur gekauft, sondern vor allem auf Kassetten aufgenommen oder
auf CDs gebrannt.

quelle:
http://futurezone.orf.at/stories/1502953/
natürlich ist das kein deutscher richter, aber ich kann es mir gut vorstellen, dass auch einheimische richter ähnlich denken.

Gruß

liebe grüße

Cassius

pirat