Erfurt und die Frage der Gewaltvideos

Hallo,

an allen Orten wird über Gewaltvideos und gewaltverherrlichende Filme und deren Verbote diskutiert.

Gibt es eigentlich Fakten, in welchen Staaten die meisten gewaltverherrlichenden Filme gedreht werden ?

Welche Produzenten mit welcher Nationalität verdienen ihr Geld mit der Gewalt ?

Müssen nicht Filme wie Edgar Wallace, Dr. Marbuse, King Kong, alle Star-Wars-Trilogien, alle Alliens-Filme, alle Wild-West-Filme dann bei uns verboten werden. Müssen nicht 90 % der US-Filme auf dem deutschen Markt und eine Großteil an Computer - Spielen verboten werden. Vor allem, woher kommen die Gewalt PC Spiele ? In welchem Land werden diese erstellt und mit welcher Absicht verbreitet.

Ein Teil der Filme verherrlicht Gewalt. Ein anderer Teil erhebt die Menschheit zum höchsten Wesen im Universum.

Gruss Günter

Hallo,

an allen Orten wird über Gewaltvideos und
gewaltverherrlichende Filme und deren Verbote diskutiert.

Gibt es eigentlich Fakten, in welchen Staaten die meisten
gewaltverherrlichenden Filme gedreht werden ?

Keine Ahnung, ist aber imho egal, weil diese Filme weltweit
verbreitet werden.

Müssen nicht Filme wie Edgar Wallace, Dr. Marbuse, King Kong,
alle Star-Wars-Trilogien, alle Alliens-Filme, alle
Wild-West-Filme dann bei uns verboten werden. Müssen nicht 90
% der US-Filme auf dem deutschen Markt und eine Großteil an
Computer - Spielen verboten werden. Vor allem, woher kommen
die Gewalt PC Spiele ? In welchem Land werden diese erstellt
und mit welcher Absicht verbreitet.

Das halt ich für den größten Schwachsinn. Ich glaub nicht an die
Mähr, Gewaltvideos müssen sofort Gewaltbereitschaft wecken.
Mein Sohn hat auch ne Play St., ist auch 19 und spielt mit
Freunden öfter. Dennoch weiß er den genauen Unterschied zwischen
Spiel und Realität sehr wohl. Bei Menschen, die sich durch
so einen Film, so ein Spiel in Verwischen von Realität und
Fiktion wieder-, besser nicht wiederfinden, stimmt im Vorfeld
etwas nicht. Wie man hierzulande sagt: Die Realise sind falsch
geschaltet.

Ein Teil der Filme verherrlicht Gewalt. Ein anderer Teil
erhebt die Menschheit zum höchsten Wesen im Universum.

Wer sich Gewaltverherrlichung antut, bei dem stimmt m.E. auch
was nicht. Aber ehrlich, wer hat noch nie so einen Film
gesehen? Irgendwie doch jeder. Wer jedoch ausschließl. solche
Filme sieht, mit dem stimmt was nicht.
Das ist meine Meinung zu dem ganzen.

hd *dieganzsicheristdasdaeinigesmehrdahintersteckenmuß*

Gruss

hallo Günter,
nicht jeder Film, in dem Gewalt vorkommt, ist verabscheungswürdig.
Beispiel Western: in den alten Filmen war die Handlung wichtig. Der Held griff zur Hüfte, der Bösewicht ebenfalls und einer viel um. jeder wusste, was los war. Wie wird die Szene heute dargestellt? In Nahaufnahme und Zeitlupe wird die Kugel gezeigt, wie sie in die Stirn eindringt und eine Fontäne Blut und Gehirn austritt. Bei diesen Filmen ist nur noch eines wichtig: wieviele Sadoszenen werden gezeigt.
Genau die Gleiche Situation bei Krimis. Dass man ohne sadistische Szenen die Straßen leerfegen kann, zeigt „Stahlnetzt“.
Doch heute wird nicht mehr auf Qualität wert gelegt, sondern auf Quantität und möglichst viel Blut.
Auch bei Gruselfilmen nimmt die Zahl derer zu, deren Horror nicht die unheimliche Szene ist, sondern das grausame, sadistische.
Bei PC-Spielen ebenso: die paar, die sich Cicilation oder Endspiel ansehen, ist gering. Doch Doom und ähnliche werden auch gehandelt, wenn sie auf dem Index stehen und finde reissenden Absatz.
Was prüft die FSK? Bei Doom 1 beanstandeteten sie, dass ein Hakenkreuz vorkam. Die Gewaltszenen waren gleichgültig.
Grüße
Raimund

Hallo Günter,

an allen Orten wird über Gewaltvideos und
gewaltverherrlichende Filme und deren Verbote diskutiert.

Gibt es eigentlich Fakten, in welchen Staaten die meisten
gewaltverherrlichenden Filme gedreht werden ?

Ganz bestimmt gibt es zu allem und jedem Punkt Deiner Frage auch Statistiken, spätestens bei den Herstellern selbst. Aber sind diese tatsächlich relevant für eine Erklärung von Gewaltbereitschaft und/oder -verherrlichung?

Ich meine, einmal eine wissenschaftliche Erhebung gelesen zu haben (leider besinne ich mich nicht mehr auf die Quelle, vielleicht finde ich sie ja noch), dass es keinen kausalen Zusammenhang zwischen dem Konsum eines beispielsweise Horrorvideos und der Gewaltbereitschaft an sich gibt.

Welche Produzenten mit welcher Nationalität verdienen ihr Geld
mit der Gewalt ?

Keine Ahnung, ob der italienische Pornoregisseur oder der polnische Hauptdarsteller, die amerikanische Produktionsfirma oder der deutsche Vertrieb am meisten mit dem Endprodukt verdient. Gerade das Film-Business ist äußerst international.

Müssen nicht Filme wie Edgar Wallace, Dr. Marbuse, King Kong,
alle Star-Wars-Trilogien, alle Alliens-Filme, alle
Wild-West-Filme dann bei uns verboten werden. Müssen nicht 90
% der US-Filme auf dem deutschen Markt und eine Großteil an
Computer - Spielen verboten werden.

Allzu restriktive Verbote bringen meiner Ansicht nach nicht viel. Eher machen sie noch neugierig.

Vor allem, woher kommen
die Gewalt PC Spiele ? In welchem Land werden diese erstellt
und mit welcher Absicht verbreitet.

Quer Beet und mit dem Ziel, viel Geld zu verdienen.

Ein Teil der Filme verherrlicht Gewalt. Ein anderer Teil
erhebt die Menschheit zum höchsten Wesen im Universum.

Extreme sind immer mit Vorsicht zu genießen. Ein gesunder Menschenverstand wird den Unterschied zu erkennen wissen.

Oder?

Viele Grüße
Jana

Hallo Dilarah,

Müssen nicht Filme wie Edgar Wallace, Dr. Marbuse, King Kong,
alle Star-Wars-Trilogien, alle Alliens-Filme, alle
Wild-West-Filme dann bei uns verboten werden. Müssen nicht 90
% der US-Filme auf dem deutschen Markt und eine Großteil an
Computer - Spielen verboten werden. Vor allem, woher kommen
die Gewalt PC Spiele ? In welchem Land werden diese erstellt
und mit welcher Absicht verbreitet.

Das halt ich für den größten Schwachsinn. Ich glaub nicht an
die
Mähr, Gewaltvideos müssen sofort Gewaltbereitschaft wecken.
Mein Sohn hat auch ne Play St., ist auch 19 und spielt mit
Freunden öfter. Dennoch weiß er den genauen Unterschied
zwischen
Spiel und Realität sehr wohl. Bei Menschen, die sich durch
so einen Film, so ein Spiel in Verwischen von Realität und
Fiktion wieder-, besser nicht wiederfinden, stimmt im Vorfeld
etwas nicht. Wie man hierzulande sagt: Die Realise sind falsch
geschaltet.

Ich gebe Dir recht. Die Diskussion, dass hier Gewaltvideos mit Schuld haben, halte auch ich für gewagt. Man muss ja nun eine Begründung dafür haben, wenn man am Freitag ein Waffengesetz verabschieden wollte - gegen den Widerstand der Opposition wieder mal was durchdrücken wollte - das nun in den Ausschuss verwiesen wurde - in welchem weiterhin Kindern ab zehn Jahren in einem Schützenverein das Schiesen erlaubt wird. Man muss sich fragen, wie es kommen kann, dass ein junger Mensch die Waffen daheim hat, Munition ohne Kontrolle verbrauchen kann. Ich kann mich erinnern, dass jede andere Gruppe auf einem Schießstand nachweisen muss,welche Munition, wieviel Munition er verschiesst und wenn Patronen fehlen, kann es ganz erhebliche Probleme geben.

Ein Teil der Filme verherrlicht Gewalt. Ein anderer Teil
erhebt die Menschheit zum höchsten Wesen im Universum.

Wer sich Gewaltverherrlichung antut, bei dem stimmt m.E. auch
was nicht. Aber ehrlich, wer hat noch nie so einen Film
gesehen? Irgendwie doch jeder. Wer jedoch ausschließl. solche
Filme sieht, mit dem stimmt was nicht.
Das ist meine Meinung zu dem ganzen.

hd *dieganzsicheristdasdaeinigesmehrdahintersteckenmuß*

Wir stimmen in der Meinung überein. Leider wussten - wie man es jeden Tag im Fernsehen nun hört - alle irgendwie schon besser.

Gruss Günter

Hallo Günter,

an allen Orten wird über Gewaltvideos und
gewaltverherrlichende Filme und deren Verbote diskutiert.

und schon wird wieder an unwesentlichen Syptomen herumgedoktort ohne die Ursache zu suchen.

Es ist wissenschaftlich nicht belegbar, daß Videos und Computerspiele für tatsächliche Gewalt verantwortlich sind.

Für mich gibt es für diese Diskussion nur einen Grund: Mann sucht verzweifelt nach etwas, warum der Täter nicht richtig ticken kann. Denn richtig schlecht schlafen kann die Allgemeinheit doch nur, wenn man Ihr keine Erklärung liefert.

Und wenn man „irgendwas“ (und damit meine ich völlig egal was) tut, kann Volkes Seele wieder entspannt ruhen… bis zum nächsten Psychopathen. …und da ist’s dann vielleicht die schwere Kindheit, oder sonst was… es wird immer nach einer Ursache gesucht, die das Ganze für die Masse fassbar macht.

Was denn nun, wenn er ganz normal wäre? Wenn es eine Veranlagung des Menschen ist? Vielleicht um nur ein Mal im Mittelpunkt zu stehen? - Damit kämen die Menschen nicht klar. Also sucht man nach anderen nicht unbedingt logischen Gründen.

Gruß Ivo

hallo Günter,
es spricht nichts dagegen, dass ein Kind von 10, 15, 18 Jahren im Schützenverein schießen darf. Mein Sohn durfte auch mal mit der Pistole auf die Scheibe ballern. Ist trotzdem ein anständiger Kerl geworden.
Nein, was ich für falsch halte, ist, dass jugendliche sich solche Waffen kaufen dürfen. Dass sie die auch außerhalb des Schützenvereins haben dürfen (wofür eigentlich?). Dass sie scheinbar ganz legal tonnenweise Munition kaufen können. Der Junge soll ja ca. 500 Schuß in der Toilette gelagert haben.
Warum macht man es nicht grundsätzlich so, dass bis zu einem bestimmten Alter nur mit KK oder Schwarzpulver geschssen werden darf? Dass keiner bis …sagen wir mal 21 eine Waffenbesitzkarte bekommen kann. Das ist zwar auch kein Allheilmittel, doch dürfte es hilfreich sein. Mit KK läuft keiner Amok.
grüße
Raimund

Verbietet Tom & Jerry!
Halloechen,

Müssen nicht 90
% der US-Filme auf dem deutschen Markt und eine Großteil an
Computer - Spielen verboten werden.

die Frage wird immer wieder diskutiert, wenn ein junger Mensch ausrastet und den ein oder anderen Menschen toetet. Interessanterweise wird im US-Fernsehen, dass ich zur Zeit verschaerft „bewundern“ darf, anlaesslich der Erfurter Vorgaenge (interessant an sich schon, dass das ueberhaupt im US-Fernesehen aufgegriffen wird), nicht ueber Filme u.ae. diskutiert, sondern ueber die familiaeren Hintergrunde und wie Eltern, die Probleme bei ihren Kindern erahnen, darauf reagieren koennen.

Tatsaechlich scheint mir die grundsaetzliche Einstellung unserer Zivilisation zum Leben diskussionswuedrig zu sein. Ob da Filme eine wesentliche Rolle spielen, keine Ahnung, aber ich denke eher nein. Schliesslich wird seit Generationen mit Serien wie Roadrunner & Cozote und Tom & Jerry suggeriert, dass jemand, der in eine teife Schlucht gefallen oder mit einem Rasenmaeher bearbeitet wird, anschliessend wieder gesund und munter sein kann.

Ich bin der Ansicht, dass sich in solchen Taten schlichtweg der Umgang mit unseren Kindern und unser Umgang untereinander manifestiert. Wenn Tag fuer Tag Mord und Totschlag in den Nachrichten gezeigt werden und dies mit den Eltern nicht im geringsten diskutiert wird, ist das fuer Heranwachsende vielmehr ein Zeichen fuer den Wert menschlichen Lebens als ein duemmliches Ballerspiel, in dem Monstern und eben nebenbei auch Menschen niedergemetzelt werden.

Gruss
Christian

Hi!

Müssen nicht Filme wie Edgar Wallace, Dr. Marbuse, King Kong,
alle Star-Wars-Trilogien, alle Alliens-Filme, alle
Wild-West-Filme dann bei uns verboten werden. Müssen nicht 90
% der US-Filme auf dem deutschen Markt und eine Großteil an
Computer - Spielen verboten werden.

Genau!
Was wir brauchen, sind die guten, alten Heimat- und Liebesfilme der 50er Jahre (Rudolf Prack, Sonja Ziemann, Willy Birgel), die so ziemlich genau das widergeben, was der Reichsfilmkammerleiter Goebbels unter deutscher Filmkultur verstand.

Grüße
Heinrich

Hi!

Es ist wissenschaftlich nicht belegbar, daß Videos und
Computerspiele für tatsächliche Gewalt verantwortlich sind.

Vorsicht! :wink:
In den USA gibt es einen ehemaligen Lieutenant Colonel, der als Ausbilder von Kampfeinheiten tätig war und heute in Diensten der UNESCO steht. Der sagt, daß viele Computerspiele, besonders die sog. Ego-Shooter, exakt das darstellen, was in der Armee den Rekruten eingepaukt wird: durch ständiges, stundenlanges Wiederholen des immer gleichen Mechanismus’ erfolgt die Automatisierung eines Reizmusters. Er nannte auch ganz konkrete Beispiele, wie sich das bei Soldaten auswirkt: Im Zweiten Weltkrieg lag die Schußquote - das ist der Anteil von selbständig abgegebenen Schüssen des Soldaten bei Feindkontakt - bei nur 26% (die Soldaten versteckten sich lieber, als eigenverantwortlich auf den Feind zu schießen; eine höhere Schußquote gab es nur durch Befehl eines Kommandeurs). Aufgrund dieser Erfahrungen änderte die Army nach 1945 ihr Ausbildungsprogramm. In Korea war die Schußquote bereits auf 55% gestiegen, in Vietnam auf 95%. Und er sagte ganz klipp und klar, daß die Reizmustererzeugung im Kampfdrill exakt dem Verhalten von Kindern bei Ego-Shootern entspricht. Die Spiele trainieren den Kids einen Kampfreflex an. Der Lieutenant Colonel sagte auch, daß Straftäter, die sich über solche Ego-Shooter konditioniert haben, bei Schußwechseln mit Straftatopfern oder der Polizei eine erstaunliche Trefferqualität aufwiesen - sogar besser als bei Polizeibeamte, weshalb diese eine Art Ego-Shooter-Schießausbildung einführten. (Fernsehbericht am 30.04.2002 um 20.15h auf Phoenix)

Grüße
Heinrich

genau
hi raimund,

genau das phänomen findet man in allen sparten der filmischen kunst wieder. früher habe ich gerne die serie „der fahnder“ geguckt. wenn man diese polizeiserie von vor 15 jahren mit den heutigen vergleicht (die autobahnpolizei etc.), dann liegt hier die wesentlichkeit in den schaueffekten denn in der handlung.

das kann man durch alle filmsparten ziehen. früher musste ein norman bates nur mit dem messer hinter dem duschvorhang stehen um gaensehaut zu verpassen. heute muessen menschen zerfleddert werden… etc. etc.

die gefahr geht, wenn überhaupt, von gewalttätigen reality-filmen aus. wenn in einem tarantino film wie from dusk till dawn 30 vampire masakriert werden und „zersplattern“ ist die fiktion noch hinreichend erkennbar…

gruss vom

showbee

p.s.

Hallo Heinrich,

ich habe mit einigen Gegenargumenten gerechnet.

Es muss schon Verfolgungswahn bestehen, wenn man Filme aus den Anfängen der BRD mit dem 3. Reich in den Vergleich setzt. Muss denn jeder Kommentar und jede Begründung sofort mit dem 3. Reich in Verbindung stehen ? Man kann sich über den Wert der Sissi-Filme, über Bergfilme durchaus streiten. Wären diese Filme nicht nach 1945 gedreht worden, hätte das Volk nicht eine Freude für die Zukunft gewonnen. Jene - wenn es nur eine Schnulze war - die die heute so gross und so kurz spucken auf dieses Land und seine Bevölkerung könnten ihren Hintern nicht auf Kosten der Allgemeinheit in die Sonne strecken.

Hätte in diesem Land - auch mit diesen Schnulzen - nicht eine völlig andere Mentalität geherrscht, wir wären heute mit wohl größter anzunehmender Sicherheit nicht einmal auf dem halben Weg angekommen, wo wir heute sind. Nach einem derartigen Krieg konnte man nicht mit der heutigen Ellenbogenmentalität, mit den Vormundschaftsrichtern der öffentlichen und privaten Meinung und auch nicht mit der herablassenden Vorgehen diverser Gruppen den Staat aufbauen.

Viele, die heute so großspurig proleten, haben am Aufbau dieses Staates nichts, aber auch gar nichts geleistet. Sie haben sich in aufgebaute Strukturen gesetzt und sahnen bis heute ab.

Mich hat der Königssee, das Alpenjodeln oder Sissi auch nicht interessiert. CC oder BB, die Wallace-Filme, Fuzzi, sah ich auch lieber. Auch die rassistischen antideutschen Kriegsfilme der Besatzungstruppen, später die rassistischen Filme aus Hollywood über die Russen sah ich. Trotzdem würde ich Regisseure wie z.B. Arthut Brauner, der auch Schnulzen gedreht hat, nicht auf die Stufe der „Filmkultur von Goebbels“ stellen. Oder willst Du erklären, wenn Brauner eine Schnulze gedreht hat, hat er das Gedankengut von Göbbels verbreiten wollen ??

Wie schmal Deine Argumentation ist, ist folgendes. Star-Wars, sehe ich sehr gerne. Alle gedrehten Filme SCI- Filme stellen immer die Überlegenheit der Menschen dar, die andere Existenz eines anderen Volkes wird stets als minderwertig dargestellt. Diese Filme sind rassistisch nach dieser von Dir vorgenommnen Zuordnung - im weiteren Sinn. Filme, in denen die Japaner grundsätzlich die „Menschenfresser“ sind, die Amerikaner die Schützenden usw. sind im Tenor rassistisch. Sie zeigen immer wieder die Überlegenheit einer Gruppe von Menschen. Und dies ist nun mal Rassismus.

Wenn Du also die Produktion von Filmen in die Nähe des 3. reiches stellst - dann bitte alle - nicht nur Heimatfilme. Du solltest mal neben der Staatsangehörigkeit die Zugehörigkeit zu Religionen prüfen. Dann käme Dir nicht einmal der Vergleich zum 3. Reich in die Nähe. Weder Spielberg, weder A. Brauner kann man wohl eine derartige Intension unterstellen.

Abschliessend. Du kannst also alles was auf der Welt passiert immer wieder in Vorgänge aus dem 3. Reich eingliedern. Der Grad ist so schmal, solche Vergleiche anzustreben, auch die Vorgänge sind oft so schmal, dass man durchaus solche Vergleiche anstellen darf, aber sie müssen dann, oder die Autoren, die solche „Wertansätze“ nutzen, sich eben auch andere Vergleiche mit derselben Berechtigung zurechnen lassen.

Gruss Günter

Müssen nicht Filme wie Edgar Wallace, Dr. Marbuse, King Kong,
alle Star-Wars-Trilogien, alle Alliens-Filme, alle
Wild-West-Filme dann bei uns verboten werden. Müssen nicht 90
% der US-Filme auf dem deutschen Markt und eine Großteil an
Computer - Spielen verboten werden.

Genau!
Was wir brauchen, sind die guten, alten Heimat- und
Liebesfilme der 50er Jahre (Rudolf Prack, Sonja Ziemann, Willy
Birgel), die so ziemlich genau das widergeben, was der
Reichsfilmkammerleiter Goebbels unter deutscher Filmkultur
verstand.

Grüße
Heinrich

Hi!

Es ist wissenschaftlich nicht belegbar, daß Videos und
Computerspiele für tatsächliche Gewalt verantwortlich sind.

Vorsicht! :wink:
In den USA gibt es einen ehemaligen Lieutenant Colonel, der
als Ausbilder von Kampfeinheiten tätig war und heute in
Diensten der UNESCO steht. Der sagt, daß viele Computerspiele,
besonders die sog. Ego-Shooter, exakt das darstellen, was in
der Armee den Rekruten eingepaukt wird

Die Beispiele die dafür dann gibt sind aber sehr lächerlich. Da bemüht er dann einen Amokläufer der angeblich ruig dagestanden ist und seine Opfer der reihe nach aufs Korn genommen hat. Und das soll dann aus Quake&Co antrainiert sein. Mein Kommentar: So spielen nur Totalanfänger Quake&Co. Alles in allem analysiert er eher die Ausbildungsmethoden der Armee.
Was er über fps sagt ist eher dürftig (oder meinen wir jetzt da verschiedene Colonels).

SAN

Hallo Günther,

Viele, die heute so großspurig proleten, haben am Aufbau
dieses Staates nichts, aber auch gar nichts geleistet. Sie
haben sich in aufgebaute Strukturen gesetzt und sahnen bis
heute ab.

jaja, die jungen Spunte müssen auch erst mal Dreck fressen, bevor es Kaviar gibt.

Mich hat der Königssee, das Alpenjodeln oder Sissi auch nicht
interessiert. CC oder BB, die Wallace-Filme, Fuzzi, sah ich
auch lieber. Auch die rassistischen antideutschen Kriegsfilme
der Besatzungstruppen, später die rassistischen Filme aus
Hollywood über die Russen sah ich.

Und vieviele Menschen hast Du auf dem Gewissen ?

Alle gedrehten Filme SCI- Filme stellen immer die Überlegenheit
der Menschen dar, die andere Existenz eines anderen Volkes wird
stets als minderwertig dargestellt.

Gegenbesipiel: Raumschiff Enterprise.

Tschuess Marco.

Hi!

Es muss schon Verfolgungswahn bestehen, wenn man Filme aus den
Anfängen der BRD mit dem 3. Reich in den Vergleich setzt.

Nun ja … Unter Filmkritikern ist es absolut anerkannt, daß die Filme bis Anfang der 60er Jahre genau das waren, was Goebbels sich für die deutschen Kinos gewünscht hat. Ich zitiere mal Georg Seeßlen, einem der anerkanntesten deutsche Filmanalysten:

Der Heimatfilm bildete nur oberflächlich eine rückwärtsgewandte Idylle, eine Flucht in Natur, Provinzialismus, ‚unschuldige‘ Bergwelt ab. […] Der große Verlust der männlich-heroischen Nation war im Heimatfilm ersetzt durch die weiblich-tröstende Heimat, aber wer genau hinsehen wollte, erkannte in den Nischen und Nebenhandlungen dieses Genres schon wieder Forderung und Drohung: Die scheinbar so harmlose Schwärmerei der Helden von ihrer verlorenen ostpreußischen Heimat erhielt ihren unangenehmen Nebenton durch den Blick der Kamera auf Reitstiefel und -peitsche; die volkstümlichen Feste mit ihren Umzügen erhielten als Konnotation eine merkwürdige Vorliebe für pseudo-militärische Aufmärsche, Fahnen und Blasmusik, und die scheinbar so unsterblichen Schwank-Geschichten um die betrogenen Betrüger mußten alle provinzielle Unschuld verlieren, wo die Bösewichte mit polnischen oder jüdischen Zügen ausgestattet wurden, wie sie die nationalsozialistische Propaganda entwickelt hatte.

Ungebrochen fort wirkte in der Nachkriegszeit ein Genre, das sich dem faschistischen Diskurs so bereitwillig geöffnet hatte, der biographische ‚Film vom Übermenschen‘. Hatte man in der Zeit des Nationalsozialismus etwa Rudolf Diesel eine filmische Hommage gewidmet, so war es nun Robert Koch. Die Machart blieb die gleiche: der ‚große Deutsche‘ wird als eine Ausnahmegestalt geschildert, als eine kulturelle Abbildung des Prinzips vom ‚Führer‘, den stets eher die ‚Vorsehung‘ als die solidarische Zusammenarbeit für sein Tun bestimmen.
[…]
Immerhin zehn Prozent der in den ersten drei Jahrzehnten nach dem Krieg produzierten deutschen Kinofilme waren Kriegsfilme. So wie der Heimatfilm und wie die mythische Filmbiographie waren auch die deutschen Kriegsfilme, sieht man von einigen wenigen Beispielen wie Bernhard Wickis ‚Die Brücke‘ ab, von einer doppelten Aufgabe zwischen Verdrängung und Modernisierung geprägt.
[…]
Entscheidend dafür war auch hier eine mythische Entpolitisierung der Helden: Der Offizier und gar erst der einfache Soldat wurden als Menschen gezeichnet, die nach einem sehr viel älteren und dem Nationalsozialismus entgegengesetzten Code lebten und stets in offenem Widerspruch zur politischen Führung nur durch die Bindung an Befehl und Gehorsam mit den Verbrechen des Faschismus verbunden sind. Während Filme wie ‚Canaris‘ den ‚guten Deutschen‘ konstruieren, führte man in ‚Der Arzt von Stalingrad‘ die Spirale der Entschuldigung um eine perfide Umdrehung fort: Im Kern des Angriffskrieges, so wurde hier suggeriert, steckte immer noch die humanistische Bewegung in die Barbarei hinein, und im militärischen Aggressionspotential steckte auch für den ‚Feind‘ die heilende Kraft des Arztes in der unzivilisierten Welt der Sowjetunion.

Zusammengenommen vermittelten diese Filme eine vollständige Mythologie der Entschuldung: Der Krieg war von aufrechten, unschuldigen Menschen geführt worden, die von einigen wenigen Verbrechern hintergangen und mißbraucht worden waren.

aus: Georg Seeßlen, Die Geschichte von Faschismus und Kino, 1994

Du siehts, die Filmkultur Deutschlands in den 50ern und teilweise 60ern entsprach durchaus den Vorstellungen, die die Reichsfilmkammer den Produzenten und Regisseuren vorgab. Woher sollten Alternativen auch kommen? Wer kritische Filme machte oder machen wollte, war entweder tot, ins Auslang emigriert oder wurde von der Zensur totgeschwiegen (siehe Wolfgang Staudtes „Der Untertan“).

Grüße
Heinrich

Hallo Heinrich,

ich sehe dies differenzierter.

Sicher sind hier Ähnlichkeiten mit dem 3. Reich vorhanden. Doch nun diese Heimatschnulzen in den Bereich des 3. Reiches zu setzen, scheint mir weit hergeholt. Seeßen hat sich mehrfach als Kritiker hervor getan. Vergessen hat er den Vergleich mit anderen Länder, die mit dem 3. Reich nichts zu tun hatten und trotzdem derartige Schnulzen produzierten. Ausserdem kann ich mir nicht vorstellen, dass A. Brauner z.B. eine Schnulze unter dem Hintergrund des Gedankens an die Verherrlichung des 3. Reiches produziert hat. Brauner ist nach meiner Kenntnis Jude. Ist es also nicht gefährlich, ein solches Pauschalurteil wie Seeßen es darstellt, einfach zu übertragen ?

Wie soll und kan man dann Filme mit Elvis einordnen. In den Bereich der Göbbelschen Filmindustrie ? Wie die Filme mit CC (Italien ) und BB (Frankreich. Sissi, nichts weiteres als die Fortsetzung der Nazi-Propaganda-Maschine ? Selbst Winnetou erfüllt den Tatbestand des Übermenschen und - kaum ein anglo-amerikanischer Film ist nicht in jener Zeit auf diese Art des Übermenschen eingestiegen. Der Ehrlichkeit wegen muss ja jeder Film verglichen werden. Seeßen reisst den deutschen Film aus dem internationalen Zusammenhang, konstruiert in seiner ohnehin sehr deutsch-feindliche Position einen Zusammenhang mit dem 3. Reich und untrschlägt jedes andere Land, das mit denselben Methoden Filme produziert.

Auch die Kriegsfilme sind voll von Rassismus. Es wäre ja noch sinnvoll, wenn die Filme Abschreckung verursachen sollten, aber sie pauschalieren ebenso die USA als den heroischen Heldenmenschen und den Deutschen als das grinsende verbrecherische Monstrum. Dann wird - DE ist nun in der NATO - der Russe Symbol des Rassimusses. Bis heute sind viele Filme - wenn man nun die Praktiken Göbbels berücksichtigt - in Hollywood eine Oase des Denkens des 3. Reiches. Wollen wir wirklich soweit gehen ? Dieser Gang ist jedoch zwingend, folgt man Seeßen.

Es muss schon Verfolgungswahn bestehen, wenn man Filme aus den
Anfängen der BRD mit dem 3. Reich in den Vergleich setzt.

Nun ja … Unter Filmkritikern ist es absolut anerkannt, daß
die Filme bis Anfang der 60er Jahre genau das waren, was
Goebbels sich für die deutschen Kinos gewünscht hat. Ich
zitiere mal Georg Seeßlen, einem der anerkanntesten deutsche
Filmanalysten:

Der Heimatfilm bildete nur oberflächlich eine
rückwärtsgewandte Idylle, eine Flucht in Natur,
Provinzialismus, ‚unschuldige‘ Bergwelt ab. […] Der große
Verlust der männlich-heroischen Nation war im Heimatfilm
ersetzt durch die weiblich-tröstende Heimat, aber wer genau
hinsehen wollte, erkannte in den Nischen und Nebenhandlungen
dieses Genres schon wieder Forderung und Drohung: Die
scheinbar so harmlose Schwärmerei der Helden von ihrer
verlorenen ostpreußischen Heimat erhielt ihren unangenehmen
Nebenton durch den Blick der Kamera auf Reitstiefel und
-peitsche; die volkstümlichen Feste mit ihren Umzügen
erhielten als Konnotation eine merkwürdige Vorliebe für
pseudo-militärische Aufmärsche, Fahnen und Blasmusik, und die
scheinbar so unsterblichen Schwank-Geschichten um die
betrogenen Betrüger mußten alle provinzielle Unschuld
verlieren, wo die Bösewichte mit polnischen oder jüdischen
Zügen ausgestattet wurden, wie sie die nationalsozialistische
Propaganda entwickelt hatte.

Ungebrochen fort wirkte in der Nachkriegszeit ein Genre, das
sich dem faschistischen Diskurs so bereitwillig geöffnet
hatte, der biographische ‚Film vom Übermenschen‘. Hatte man in
der Zeit des Nationalsozialismus etwa Rudolf Diesel eine
filmische Hommage gewidmet, so war es nun Robert Koch. Die
Machart blieb die gleiche: der ‚große Deutsche‘ wird als eine
Ausnahmegestalt geschildert, als eine kulturelle Abbildung des
Prinzips vom ‚Führer‘, den stets eher die ‚Vorsehung‘ als die
solidarische Zusammenarbeit für sein Tun bestimmen.
[…]
Immerhin zehn Prozent der in den ersten drei Jahrzehnten nach
dem Krieg produzierten deutschen Kinofilme waren Kriegsfilme.
So wie der Heimatfilm und wie die mythische Filmbiographie
waren auch die deutschen Kriegsfilme, sieht man von einigen
wenigen Beispielen wie Bernhard Wickis ‚Die Brücke‘ ab, von
einer doppelten Aufgabe zwischen Verdrängung und
Modernisierung geprägt.
[…]
Entscheidend dafür war auch hier eine mythische
Entpolitisierung der Helden: Der Offizier und gar erst der
einfache Soldat wurden als Menschen gezeichnet, die nach einem
sehr viel älteren und dem Nationalsozialismus
entgegengesetzten Code lebten und stets in offenem Widerspruch
zur politischen Führung nur durch die Bindung an Befehl und
Gehorsam mit den Verbrechen des Faschismus verbunden sind.
Während Filme wie ‚Canaris‘ den ‚guten Deutschen‘
konstruieren, führte man in ‚Der Arzt von Stalingrad‘ die
Spirale der Entschuldigung um eine perfide Umdrehung fort: Im
Kern des Angriffskrieges, so wurde hier suggeriert, steckte
immer noch die humanistische Bewegung in die Barbarei hinein,
und im militärischen Aggressionspotential steckte auch für den
‚Feind‘ die heilende Kraft des Arztes in der unzivilisierten
Welt der Sowjetunion.

Zusammengenommen vermittelten diese Filme eine vollständige
Mythologie der Entschuldung: Der Krieg war von aufrechten,
unschuldigen Menschen geführt worden, die von einigen wenigen
Verbrechern hintergangen und mißbraucht worden waren.

aus: Georg Seeßlen, Die Geschichte von Faschismus und Kino,
1994

Du siehts, die Filmkultur Deutschlands in den 50ern und
teilweise 60ern entsprach durchaus den Vorstellungen, die die
Reichsfilmkammer den Produzenten und Regisseuren vorgab. Woher
sollten Alternativen auch kommen? Wer kritische Filme machte
oder machen wollte, war entweder tot, ins Auslang emigriert
oder wurde von der Zensur totgeschwiegen (siehe Wolfgang
Staudtes „Der Untertan“).

Du zitierst hier einen Analysten, der auf ein Thema nun nicht eingeht. War es nicht so, dass es neben der sicherlich vorhandenen Versuche der Verniedlichung, der Verharmlosung des 3. Reiches fast notwendig war, „heile Welt“ wenigstens im Kino den Blick in die Zukunft aufzutun, um auch jenen, die in dem Strudel des 3. Reiches waren, eine Perspektive zu geben. Und auf die Zeit des Krieges folgte nun mal die „heile Welt“, zumindest dem Schein der heilen Welt. Sie hat ja auch die USA als Befreier und nicht als Besatzer mit dem Ziel, die US-Wirtschaft in EU zu etablieren dargestellt. Da kann man sich auch streiten. Ob die USA nicht in den Krieg eingestiegen sind, weil das Kapital ein Geschäft gewittert hat.

Ich sehe nicht alles nur in Zusammenhang mit dem 3. Reich. Wenn man diese Maßstäbe nimmt, muss man andere Vorgänge auch in diese Reihe stellen. Und dann erhebt sich für mich die Frage, wo nach 1945 die „besseren Nazis“ überlebt haben ?

Gruss Günter

Hallo Heinrich,

Vorsicht! :wink:
In den USA gibt es einen ehemaligen Lieutenant Colonel, der
als Ausbilder von Kampfeinheiten tätig war und heute in
Diensten der UNESCO steht. Der sagt, daß viele Computerspiele,
besonders die sog. Ego-Shooter, exakt das darstellen, was in
der Armee den Rekruten eingepaukt wird: durch ständiges,
stundenlanges Wiederholen des immer gleichen Mechanismus’
erfolgt die Automatisierung eines Reizmusters. Er nannte auch
ganz konkrete Beispiele, wie sich das bei Soldaten auswirkt:
Im Zweiten Weltkrieg lag die Schußquote - das ist der Anteil
von selbständig abgegebenen Schüssen des Soldaten bei
Feindkontakt - bei nur 26% (die Soldaten versteckten sich
lieber, als eigenverantwortlich auf den Feind zu schießen;
eine höhere Schußquote gab es nur durch Befehl eines
Kommandeurs). Aufgrund dieser Erfahrungen änderte die Army
nach 1945 ihr Ausbildungsprogramm. In Korea war die Schußquote
bereits auf 55% gestiegen, in Vietnam auf 95%. Und er sagte
ganz klipp und klar, daß die Reizmustererzeugung im Kampfdrill
exakt dem Verhalten von Kindern bei Ego-Shootern entspricht.
Die Spiele trainieren den Kids einen Kampfreflex an. Der
Lieutenant Colonel sagte auch, daß Straftäter, die sich über
solche Ego-Shooter konditioniert haben, bei Schußwechseln mit
Straftatopfern oder der Polizei eine erstaunliche
Trefferqualität aufwiesen - sogar besser als bei
Polizeibeamte, weshalb diese eine Art
Ego-Shooter-Schießausbildung einführten. (Fernsehbericht am
30.04.2002 um 20.15h auf Phoenix)

Nix Vorsicht! dieser gute Mann scheint kein wirklicher Experte zu sein. Er hat offensichtlich keine Ahnung von Quake und Co…
Hauptsache man hat wieder jemanden gefunden, der irgenwas sagt, was die ohnmächtige Fassungslosigkeit in ein Feindbild kanalisiert - ob zu Recht oder zu Unrecht ist völlig egal.
Ich hab mir den Stuss auch angesehen und mich tot geärgert.
Es gibt mindestens 20 Experten… und auch davon lief schon was im Fernsehen, daß Quake und Co. sehr förderlich für die Hand-Auge-Koordination seinen und ansonsten völlig unbedenklich. Das kann ich mir weit besser vorstellen…

Gruß Ivo

Hi!

ich sehe dies differenzierter.

a) es geht um den deutschen Film der 50er und frühen 60er. Denn genau diese Filme habe ich in mein Ursprungsmail kritisiert. Warum du immer mit Vergleichen von US-Filmen aus der Zeit des Kalten Krieges kommst oder mit Filmen von heute, ist mir schleierhaft. Die haben einen ganz anderen gesellschaftlichen oder politischen Hintergrund. Dann könnten wir auch über die Filmproduktionen von Obervolta diskutieren.

b) In den Nachkriegsjahren gab es in anderen Ländern grundweg andere Typen von Filmen. Hier ist insbesondere Italien mit seinem Neorealismus, aber auch Frankreich und Großbritannien zu nennen. Gegenüber Deutschland völlig andere Inhalte, völlig andere Darstellungsformen, auch und gerade interessant, weil diese Länder ebenfalls extrem unter dem Krieg gelitten haben. Von Eia-Popeia-Heile-Welt-Filmchen ist da nicht viel zu sehen. das ist/war eben typisch deutsch. Welches Land produzierte denn sonst noch soviel Herz-Schmerz-Heide-Förster-Silberwald-Schmonzetten?

c) es ist nicht weit hergeholt, die deutschen Filme ins Verhältnis zur Reichsfilmkammer zu setzen. Denn alle ernsthaften Filmkritiker tun dies. Und die befassen sich wahrscheinlich ernsthafter und intensiver damit als wir hier an diesem virtuellen Stammtisch.

d) der gute Mann heißt übrigens Seeßlen, mit einem „L“ zu Beginn seiner zweiten Silbe, und nicht Seeßen, wie du immer wieder schreibst.

Grüße
Heinrich

Hi;
grundsaetzlich stimme ich ja zu. Nur: ich glaube nicht wirklich an das „frueher und heute - gut und schlecht“- Prinzip.

hallo Günter,
nicht jeder Film, in dem Gewalt vorkommt, ist
verabscheungswürdig.
Beispiel Western: in den alten Filmen war die Handlung
wichtig.

Frage: Wie alt??

Der Held griff zur Hüfte, der Bösewicht ebenfalls und

einer viel um. jeder wusste, was los war. Wie wird die Szene
heute dargestellt?

Frage: Ab wann ist heute??

In Nahaufnahme und Zeitlupe wird die Kugel

gezeigt, wie sie in die Stirn eindringt und eine Fontäne Blut
und Gehirn austritt. Bei diesen Filmen ist nur noch eines
wichtig: wieviele Sadoszenen werden gezeigt.

Beispiel: Sam Peckinpah, gestorben 1984. Der machte das schon in den Sechzigern, zeitlich nicht so ganz weit weg vom „Stahlnetz“, und wurde dafuer schon 1971 von Monty Python brillant auf die Schippe genommen.

Siehe hier:
http://www.uni-kiel.de/medien/peck.html

„3. In der Schluss-Szene, in der Bishop und sein „wilder Haufen“ unter Mapaches Leuten ein Blutbad anrichten, bis sie schließlich selber von Kugeln durchsiebt sterben. Manche dieser Szenen sind bewusst in Zeitlupe gedehnt, insbesondere das qualvolle Sterben der Outlaws. Peckinpah setzt die offene Zur-Schau-Stelluug von Gewalt bewusst als Stilmittel ein. Dadurch versucht er, der Gewalt eine abstrakte Qualität abzugewinnen, sie zu einem filmischen Stilmittel zu machen.(19)
Er zelebriert insbesondere den langsamen Tod seiner Helden, deren Todeszuckungen in Zeitlupe wiederholt werden, um das langsame, qualvolle Sterben der Outlaws ins Zentrum seines Films zu rücken. Die Gewalt, die Peckinpah in seinem Filmen verherrlicht, ist offenbar auch in einer veränderten amerikanischen Gesellschaft zum Selbstzweck geworden.“

Gruesse
Tom