Erhöhung d. Renten- Beiträge droht!/Noch sicher ?

HI!

Rente

„Insgesamt steigt der Druck, die Beiträge im kommenden Jahr zu erhöhen“, sagte der Präsident der Bundesversicherungsanstalt für Angestellte (BfA), Herbert Rische.

Rische sagte der Berliner Zeitung, es hänge vor allem von der Konjunktur ab, wie sich der Beitragssatz weiter entwickelt. Der Verband Deutscher Rentenversicherungsträger hatte zuvor erklärt, dass der Beitragssatz von derzeit 19,1 Prozent im nächsten Jahr allenfalls stabil gehalten, aber nich gesenkt werden könne.

Ausgabenbremsen greifen nicht

Zudem zeichne sich ab, dass vom Gesetzgeber installierte Ausgabenbremsen in der gesetzlichen Rentenversicherung nicht wie erwartet greifen. So gingen ältere Versicherte weiterhin vor Erreichen des 65. Lebensjahres in den Ruhestand.

Weiter forderte Rische, alle Selbstständigen in die gesetzliche Rentenversicherung zu integrieren.

Im Hinblick auf die Privatrenten warnte Rische eindringlich vor übereilten Abschlüssen. Es sei zu überlegen, ob nicht auch die gesetzliche Rentenversicherung zusätzliche Angebote machen müsse, wie zum Beispiel eine Aufstockung der Versicherung über die Beitragsbemessungsgrenze hinaus, sagte Rische.

Quelle: AP, dpa

***** ENDE *****

Sind Riche’s Vorschlaege sinnvoll und effizient…oder was sollte besser geschehen ?

Gruss
dizarus

erste gute Vorschläge und Ergänzung
Hallo,

die Vorschläge sind schon einmal ein Anfang. Es fehlt vielleicht noch die Eliminierung der versicherungsfremden Leistungen. Letztlich läuft es aber nur darauf hinaus, daß langfristig von der umlage- auf die anlagefianzierte RV umgestellt werden muß, wofür ja die „Riester-Rente“ ein Anfang ist.

Es sind jedenfalls grundlegende und langfristig orientierte Änderungen nötig. Das Löcherstopfen mit Ökosteuer und Leistungskürzungen hilft langfristig jedenfalls nicht. Eigentlich noch nicht mal kurzfristig, wie man anhand der Diskussion über evtl. sogar wieder steigende Beiträgen in 2002/2003 sehen kann.

Gruß
Christian

Hallo,

die Vorschläge sind schon einmal ein Anfang. Es fehlt
vielleicht noch die Eliminierung der versicherungsfremden
Leistungen.

Zum Beispiel ?

Letztlich läuft es aber nur darauf hinaus, daß

langfristig von der umlage- auf die anlagefianzierte RV
umgestellt werden muß, wofür ja die „Riester-Rente“ ein Anfang
ist.

Richtig.

Es sind jedenfalls grundlegende und langfristig orientierte
Änderungen nötig.

WAS zB?

Das Löcherstopfen mit Ökosteuer und

Leistungskürzungen hilft langfristig jedenfalls nicht.
Eigentlich noch nicht mal kurzfristig, wie man anhand der
Diskussion über evtl. sogar wieder steigende Beiträgen in
2002/2003 sehen kann.

Wohl richtig soo…aber WAS huelfe denn kurzfristig?

Gruß
dizarus

Hallo nochmal,

die Vorschläge sind schon einmal ein Anfang. Es fehlt
vielleicht noch die Eliminierung der versicherungsfremden
Leistungen.

Zum Beispiel ?

Hier findest Du eine downloadbare (gutes Wort) Broschüre des VDR:
http://www.vdr.de/internet/vdr/vdrinfo.nsf/45fd1b961…

Als Beispiele: beitragsfreie Ausbildungs-Anrechnungszeiten und Zeiten der Kriegsgefangenschaft als ebenfalls anrechenbare Versicherungsjahre

Es sind jedenfalls grundlegende und langfristig orientierte
Änderungen nötig.

WAS zB?

Wie gesagt: Umstellung auf Anlagefinanzierung und Umfinanzierung der versicherungsfremden Leistunge. Wenn der Bund (teilweise zu recht) meint, Trümmerfrauen, Kriegsgefangene, Wehrdienstleistende und Auszubildende hätten Sonderrechte verdient, müssen diese auch vom Bund getragen werden.

Wohl richtig soo…aber WAS huelfe denn kurzfristig?

Kurzfristig hilft m.E. gar nichts mehr. Der entscheidende Fehler wurde vor nahezu 70 Jahren gemacht, als der größte Feldherr aller Zeiten alle Gelder des Staates inkl. RV im wahrsten Sinne des Wortes verballert hat. Maßnahmen hätte man aber schon vor 25-30 Jahren treffen müssen, z.B. den langwierigen Weg zur Anlagefinanzierung betreten und konsequent fortsetzen.

Gruß
Christian

Auch ein Kommentar
Hi Exc
ich mach mal, als Finanzlaie, auch ein paar Kommentare:

Ich glaube, das die beste Lösung eine Mischfinanzierung wäre.
Also Grundrente im Umlageverfahren, Aufstockung durch Eigeninitiative, bzw kapitalgedeckter Rentenversicherung.

Eine reine kapitalgedeckte Rentenversicherung halte ich für problematisch:
Dadurch wird die Sparquote zwar erhöht, (was ja prinzipiell nicht schlecht ist) aber dadurch kommt auch mehr Kapital auf den Markt (prinzipiell auch nicht schlecht) Dies führt zu tendenziell fallenden Zinssätzen und erhöht das Inflationsrisiko. Ausserdem kann es a la Japan zu einer Überbewertung von Sicherheiten bei der Kreditvergabe führen. Die Folgen sind bekannt…

Vor allem, wenn man bedenkt, das bei einer reinen Kapitaldeckung der RV´s mehrere Billionen (sic, Nicht Milliarden) Euro zusätzlich peu a peu auf den Kapitalmarkt strömen würden.

Mag jetzt eventuell a bissle naiv sein… Aber Du weisst ja, mein Trollhirn… nur Steine im Kopf :smile:))

Aber wozu gibts Volkswirte, sollen die sich den Kopf zerbrechen…
Gruß
Mike

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hi Mike.

Vor allem, wenn man bedenkt, das bei einer reinen
Kapitaldeckung der RV´s mehrere Billionen (sic, Nicht
Milliarden) Euro zusätzlich peu a peu auf den Kapitalmarkt
strömen würden.

Das alles leuchtet mir durchaus ein , da logisch - und frage …woo sind die Volkswirte nicht nur hier sondern in der Regierung und in den beratenden Gremien dazu?

Mag jetzt eventuell a bissle naiv sein… Aber Du weisst ja,
mein Trollhirn… nur Steine im Kopf :smile:))

Neeee…klingt wirklich gut -zumal eh alles am Kapitalmarkt ‚regelbar‘ ist , oder ?

Aber wozu gibts Volkswirte, sollen die sich den Kopf
zerbrechen…

Ja sicher…:smile:))

Gruß
dizarus

hi mike, hi christian,

ich mach mal, als Finanzlaie, auch ein paar Kommentare:

*grins*

Ich glaube, das die beste Lösung eine Mischfinanzierung wäre.
Also Grundrente im Umlageverfahren, Aufstockung durch
Eigeninitiative, bzw kapitalgedeckter Rentenversicherung.

da stimme ich zu.
man sollte sich hier ein bsp. an den systemen der nordischen länder und der niederlanden nehmen. hier bekommt jeder seine umlagegedeckte mindestrente und ALLE sind im boot, auch die unternehmer und millionarios. die grundrente sichert das existenzminimum ca. ab, also bei uns um die 1.200-1.800 DM mtl. alles darüber eigensparleistung mit staatlicher förderung (sogen. nachgelagerte besteuerung - bei zufluss besteuerung nicht bei beitragszahlung!).

das mein senf dazu.

gruss an euch

vom showbee

Hallo Michael,

erstmal vorweg: Eine Mischfinanzierung bekommen wir ja jetzt, und das ist sowieso der einzige Weg, wie man zu einer reinen Anlagefinanzierung kommen kann. Die halte ich aber nach wie vor für die beste Lösung.

Das Problem mit der Sparquote/Inflation sehe ich eigentlich nicht. Die RV-Träger müßten die angelegten Gelder investieren, damit käme es am Kapitalmarkt zunächst zu sinkenden Zinsen bzw. steigenden Aktienkursen. Damit wird für den Staat die Finanzierung theoretisch billiger, damit könnten die Steuern gesenkt werden usw. Der Mittelzufluß würde aber über lange Sicht nur eine Jahresrentenzahlung umfassen, weil das Geld „hinten“ ja auch wieder als Rentenzahlung abfließt. Derartige Zuflüsse gab es in der Finanzgeschichte schon mehrfach (z.B. EWS-Krise 1992/93). Das haben die Zentralbanken durch Zinserhöhung bzw. Liquiditätsentzug wieder ausgeglichen. Das ganze ist ja ein „schleichender“ Prozeß über viele Jahre. Das ließe sich schon steuern. Zu Inflation kommt es nur, wenn die Nachfrage ohne Angebotserhöhung steigen würde. Da das Geld nur in andere Bahnen (bisher Zahler–>Empfänger, zukünftig Zahler–>RV-Träger–>Kapitalmarkt (30 Jahre später)–>RV-Träger–>Empfänger=Zahler) gelenkt wird, bleibt bei den privaten Haushalten und Unternehmen nichts hängen.

Das einzige Problem droht aber aus einer unvermuteten Richtung: Da die Staaten dazu übergehen so allmählich ihre Schulden zu tilgen, wird es in Zukunft eine Knappheit an Anleihen geben. D.h. die Zinsen werden ohnehin sinken. Dieser Trend würde durch die anlagefinanzierte RV als Institut mit Anlagenotstand verstärken. Und unbegrenzt Festgelder will auch keine Bank haben. Die meisten Banken sind ohnehin überliquide. Daher liegen an manchen Tagen die Interbankensätze sehr deutlich unter dem Refi-Satz der EZB. Das nur nebenbei.

Noch zum Thema Umlagefinanzierung für Basisrente: Betrachtet man nur den Teil Basisrente bzw. die Zahlungen dafür, ist das ja letztlich nichts anderes als eine Rentenkürzung mit Beitragsreduzierung. Will sagen: Das ist wieder nur eine Verlagerung des Problems in die (zugebenermaßen relativ ferne) Zukunft. Auch für die Basisrente gibt es ein ungünstiges Verhältnis von Beitragszahlern zu Empfängern, was sich mittelfristig weiter verschlechtern wird. Somit wird man auch bei der Basisrente irgendwann wieder mit Beitragserhöhungen oder Rentenverringerung reagieren müssen. Das wäre aber dann wirklich fatal, weil ja die Basisrente ohnehin in der Nähe des Existenzminimums liegen dürfte.

Aufgrund der sich abzeichnenden Bevölkerungsentwicklung sehe ich keine andere Chance als das Anlageverfahren mit Umweg über die Mischfinanzierung, wobei der Staat dann die Finanzierung der Renten für „Notfälle“, die nichts oder nicht genug eingezahlt haben, übernehmen müßte. Aber das ist ja derzeit letztlich nicht viel anders (Sozialhilfe).

Dies alles vor dem Hintergrund, daß die wirtschaftlich fähigen Bereiche meines Gehirns (so ich denn welche habe) im Wochenende sind. Mit deren Eintreffen wird nicht vor Montag abend gerechnet. :smile: Außerdem haben mir die kleinen Promille die Finger geführt (keine Sorge Leber, gleich kommt Nachschub) *ggg*

So, genug der Entschulidigungen.

Schönes Restwochenende noch
Christian

*aufdieUhrschau*
*denKopfschüttel*
*großeAufräumaktionaufdasnächsteWochenendeverschieb*