Sehe ich nicht so.
Logischerweise ist es nur wirklich richtig zu sagen:
- „Ich erinnere *mich* an diesen Hund“
Vieles halten wir für logisch, weil wir daran gewohnt sind. Und für unlogisch halten wir, was wir noch nicht gehört oder gelesen haben, was aber Jahrhunderte lang Usus war. Siehe dazu auch meinen ersten Artikel.
ebenso, wie man auch sagen würde
- „Ich entsinne *mich* an diesen Hund“
Das heißt doch wohl besser: „Ich entsinne mich des Hundes“?
Nur zu sagen „Ich erinnere diesen Hund“ würde die Frage nach
sich ziehen: „An *was* erinnerst du ihn denn?“
Dieser Meinung kann man nur sein, wenn man den durchaus möglichen und sinnvollen Gebrauch des Verbs „erinnern“ als transitives Verb nicht mehr gewöhnt ist, der einst aber durchaus möglich war und immer noch möglich ist, und sich besonders im Norddeutschen erhalten hat.
Ich kenne noch das Verb „schweigen“ als transitives. Also: „Schweige ihn!“ mit der Bedeutung: „Bring ihn zum Schweigen!“
Es lohnt sich bei Sprachbetrachtungen hinter den Duden und die Dudengrammatik, will sagen vor das Jahr 19000 zurückzuschauen. Da gab es viele Sachen, die heute zwar eigenartig klingen; sie aber falsch oder unlogisch zu nennen, wäre ein sehr kurzsichtiger Blick auf die deutsche Spprache.
Ebenso ist es mit „Funktion“ und „Funktionalität“. Letzteres findet sich bereit im Duden von 1941 mit der Erklärung: „von anderen Kräften abhängige Wirkungsmöglichkeit“.
Die Unterscheidung ist ebenso sinnvoll, wie die zwischen „Grammatik“ und „Grammatikalität“ und zwischen „Musik“ und „Musikalität“
Also nicht alles, was einem nicht gleich einleuchtet, ist deswegen schon unlogisch oder ein Anglizismus.
Nicht für ungut!
Gruß Fritz