Erkennen der Aussprache

Nabend,

mich würde interessieren, auf welche regionale Herkunft die Aussprache deutet, die hier zu hören ist:

http://ia310825.us.archive.org/2/items/reineke_fuchs…

Dankbare Grüße,

R.H.

Tach,
könnte dies ins Moselfränkische deuten?
mfG

Hallo Herbert, die Melodie deutet dahin. Ich glaube aber eher an einen „Sprachcomputer“. Manche Hebungen und Absenkungen der Stimme sind nicht recht motiviert, hinzu das gleichmäßig schleppende Tempo. Der Sprecher der Wörter, auch ganzer Satzteile könnte aus dem Augsburger-Raum stammen (vielleicht sogar Günzelsau). Gruß, eck.

Hallo,

Der Sprecher der Wörter, auch ganzer
Satzteile könnte aus dem Augsburger-Raum stammen (vielleicht
sogar Günzelsau).

Ähnlichkeiten mit dem klassischen „Augschburgerisch“ kann ich da allerdings nicht feststellen
Die Aussprache „isch“, „eusch“, „freventlisch“, „Hündschen“ … bei Reineke Fuchs hat nichts mit dem schwäbischen sch-Laut gemein - diesen hört man nie für „ch“, sondern nur bei s + Konsonant: „schtellt“, „schpielt“, „Augschburg“ etc.

Auch „Pärgament“, „Gesällschaft“, „fätte Kapaune“, „sätzten“, „verlätzte“… klingen nicht schwäbisch.

Zum Vergleich ein paar Hörbeispiele mit Augsburger Dialekt:
http://www.ardmediathek.de/ard/servlet/content/2759074 bzw. http://www.br-online.de/podcast/mp3-download/bayern3…

Gruß
Kreszenz

Ja ich bin da bei eck, hab auch schon an einen Sprachcomputer gedacht.
die einzelnen worte/passagen erinnern mich teilweise an einen Sprecher mit engl. Muttersprache, der nicht in Österr +Schweiz und wahrscheinlich auch nicht im angrenzenden süddeutschen Raum sondern eben nördlicher (aber da kenn ich mich nicht aus) von „nativ Speakern“ deutsch gelernt hat.

Gruss

M@x

Moin,

für Mosel- oder Rheinfränkisch sprechen:
… - die eindeutige Unsicherheit bei der Unterscheidung zwischen ich-Laut und sch: freundlisch, Kranisch etc. (das kann allerdings auch einem Sprecher des Sächsischen passieren)
… - r verschwindet vor Konsonanten: erbarmt -> erbahmt oder wird als ach-Laut [API: x] gesprochen: Wort -> [voxt]; wird -> [vixt]; Wurst -> [vuxst]; diese Erscheinung gibt es allerdings auch in anderen Gegenden – ich weiß bloß nicht, wo.
… - die Verhärtung stimmhafter Konsonanten im Silben-Anlaut: blühten -> [plühten]; grünten -> [krünten]
… - die Satzmelodie

eine regionale Einordnung gelingt mir nicht bei der
… - Aussprache der Endsilbe -ung als [unk]
… - Aussprache der Endung -ig: [könik] statt [könich]; [wenik] statt [wenich]
… - Überdehnung langer Silben [Vööögel; Bluuumen]
… - Überdehnung von Dauerkonsonanten: Fellld und Wallld; sonnnst, kommmen
… - sehr gemächlich-zögernden Intonation
ein Grund dafür könnte die Unerfahrenheit des Sprechers sein: „LibriVox volunteers record chapters of books in the public domain and release the audio files back onto the net.“ http://librivox.org/list-translated-pages-german/

Wegen des insgesamt scheppernden, klirrenden Tons dachte ich zunächst (wie Eckhart Schilling) ebenfalls an einen Sprachcomputer. Jetzt denke ich, dass amateurhafte Aufnahme- und Wiedergabe-Geräte der Grund dafür sind.
Falls sich jemand weitere Texte desselben Sprechers anhören will: http://librivox.org/newcatalog/people_public.php?peo…

Moselfränkische K rüße
Pit

Hallo Kreszenz,

hat nichts mit dem schwäbischen
sch-Laut gemein - diesen hört man nie für „ch“, sondern nur
bei s + Konsonant: „schtellt“, „schpielt“,

ich weiß nicht recht, was da jetzt schwäbischer sch-Laut sein soll, denn die ganze Republik (Ausnahme: HH) spricht so. :wink:

Eindeutiger wäre z.B. „Taschtatur“.

„Augschburg“

Diese Aussprache habe ich in meinem württembergisch-schwäbischen Umfeld noch nie gehört und dachte bisher, nur die Augsburger selber sprechen so.

Gruß Gudrun

Hallo, Gudrun,

hat nichts mit dem schwäbischen
sch-Laut gemein - diesen hört man nie für „ch“, sondern nur
bei s + Konsonant: „schtellt“, „schpielt“,

ich weiß nicht recht, was da jetzt schwäbischer sch-Laut sein
soll, denn die ganze Republik (Ausnahme: HH) spricht so. :wink:

Eindeutiger wäre z.B. „Taschtatur“.

stimmt natürlich - oder „woisch(t)“, „hasch(t)“ etc.

„Augschburg“

Diese Aussprache habe ich in meinem
württembergisch-schwäbischen Umfeld noch nie gehört und dachte
bisher, nur die Augsburger selber sprechen so.

Da muscht Du ins bayerisch-schwäbische Umfeld wechseln: Zwischen Landsberg und Kempten ist es so zu hören.

Gruß
Kreszenz

Grüß Euch,
das ist schon eine eigenartige Aufnahme und ich kenne niemanden der so spricht.
Ein paar Gegenden kann man allerdings ausschließen. Es ist jedenfalls kein Sprecher aus dem süddeutschen Sprachraum, also niemand aus dem bairischen, schwäbischen und alemannischen Raum.
Das „-ig“ als „-ik/-ig“ ist zwar im süddeutschen Raum üblich, aber die „-ich“ Laute als „-isch“ und die Betonung der Wörter ist ziemlich untypisch.
Also „Augschburg“ scheidet schon einmal aus. Dort wird außerdem meistens ein
sehr deutliches „r“ gesprochen.
Ich vermute, daß der Sprecher aus dem mittel- oder norddeutschen Raum kommt.
Sachsen scheidet für mich von der Betonung her auch aus. Die „-ig“ und „-g“ Laute bei „König“ und „Tag“ sind zwar in den mir bekannten Dialekten aus Mittel- und Norddeutschland relativ unüblich, aber der Sprecher versucht ja möglichst hochdeutsch zu lesen.
Die Aussprache „freundlisch“ habe ich schon einmal bei einem in Düsseldorf gehört, aber diese Eigenart ist ja relativ verbreitet.
Naja, mehr kann ich dazu nicht sagen, außer daß mir der robotermäßige Betonungsrythmus überhaupt net zusagt. Ich muß direkt einmal selber etwas aufnehmen und schauen, ob es sich auch so furchtbar anhört :wink:
Servus,
Roland

Hallo,
man muß es sich oft genug anhören!
Das ist definitiv Eifler Dialekt, Wittlicher Umgegend.
Es kann nur so sein!

mfG
HL