Erkenntnis-Rueckstand Auto

Hallo,
Bundesminister Altmeier machte eine Testfahrt in einem autonomen Auto.
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Mir kommt es so vor, als ob er dabei etwas Neus erfahren hat. Sollte es zutreffen, zeigt der Minister den Rueckstand der deutschen Fuehrungsriege.
Wieso laesst sich Altmeier von der Gelegenheit im Silicon Valley „verzaubern“ statt selber seit 4 Jahren einen ueblichen Tesla zu fahren und quasi jeden Tag teil-autonom ueber die deutschen Strassen zu reisen?

Nö. Wie wichtig „KI“ und „autonomes Fahren“ angeblich ist, hat er doch schon in seiner Industriestrategie im Februar dargestellt: https://www.bmwi.de/Redaktion/DE/Pressemitteilungen/2019/20190205-altmaier-stellt-nationale-industriestrategie-2030-vor.html

Was mich eher beunruhigt ist, dass in dem Papier nicht ein einziges Mal auf die Energiepolitik eingegangen wird. Immerhin ist der Gute „Bundesminister für Wirtschaft und Energie“.

Gerade entledigt sich Siemens seiner Kraftwerkssparte, die zwar sehr gute Großturbinen bauen kann, dummerweise zukünftig aber eher dezentrale, kleine Anlagen benötigt werden. Kein Wort davon, wie sich die Industrie da insgesamt aufstellen will bzw. was man überhaupt für Notwendigkeiten sieht.
Ersatzloser Verzicht wird Deutschland nicht nach vorne bringen.

Von vernetzten Maschinen hergestellte, selbstfahrende Oberklasseautos allein werden’s auch nicht richten - zumal der Markt für solche Fahrzeuge auch 2030 noch recht überschaubar sein wird und autonomes Fahren erst mit Level 5 im großen Stil Sinn macht.

Gruß,

Kannitverstan

Servus,

er fährt als Dienstwagen einen Audi A8 L50 TDI quattro, bei dem das, was beim „ueblichen Tesla“ in fette Passat(sic!)-Ströme von heißer Luft verpackt als „teilautonomes Fahren“ herumfanfart wird, schon seit längerem Standard ist. Falls er so miserabel organisiert ist, dass er so häufige PKW-Fahrten überhaupt braucht, „reist“ er

Immerhin: Die wichtigsten technischen Rueckstaende sind im der US-Autoindustrie ueberwunden, seit dort zunehmend auf den Einbau von Blattfedern bei der Aufhaengung von starren Hinterachsen verzichtet wird.

Schöne Grüße

MM

ist aber genau im Fokus der Demobilisierungspolitik, der sich auch A. anschließt.

Es ist nicht Deutschland insgesamt, das damit „nach vorne“ gebracht werden soll. Bei jedem einzelnen Element dieser Politik darf separat die „cui bono“-Frage gestellt werden.

Schöne Grüße

MM

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Hallo,

Herr Altmeier hat einen Fahrer und reist nicht mit sich selbst am Steuer über die deutschen Straßen. Und es wäre wohl weitaus weniger medienwirksam gewesen, wenn er sich von seinem Fahrer in einer ruhigen den Abstandstempomaten, Audi pre sense, den Stauassistenten, Audi Lane und Side Assist, den Parkassistenten, adaptive cruise control mit Stop & Go-Funktion und was es sonst noch alles gibt hätte zeigen lassen. Wenn ich hier morgens ins Auto steige, müsste ich bis zu meinem Stellplatz bei der Arbeit - von Abbiege- und Spurwechselsituationen und der Geschwindigkeitseinstellung abgesehen - eigentlich gar nichts mehr machen, wenn mich die Systeme nicht nach etwa 30 Sekunden ohne Lenkeingriff daran erinnern würden, daß ich die Lenkung übernehmen soll. Vom teilautonomem Fahren sind insofern zumindest die neueren Audimodelle (bei Modellen anderer Hersteller wird es so etwas wohl auch geben) mit entsprechender Ausstattung also nicht mehr weit entfernt.

Gruß
C.

Naja, weltweit sind alleine rd. 1.400 Kohlegroßkraftwerke in Planung. So ganz grundsätzlich ist es natürlich ein systemimmanentes Problem, daß in großen Unternehmensgruppen mitunter die strategische Führung fehlt, die auf langfristige Entwicklungen hinweisen bzw. reagieren könnte. Wenn man jede Sparte (nur) das machen läßt, was sie kann und immer schon gemacht hat und einerseits nicht die Entscheidungsfreiheit hat und andererseits nicht die Mittel bekommt, um sich Veränderungen mit der notwendigen Intensität zu widmen, fällt man halt so weit zurück, daß irgendwann das Aufholen zu teuer wird bzw. zu teuer erscheint.

Das ist aber weder eine Spezialität von Siemens oder generell deutscher Unternehmen, auch wenn einem derartige Vorfälle natürlich eher auffallen, wenn sie bei deutschen Unternehmen passieren, Schön fand ich damals auch als RWE seine Trafo-Sparte an den Kollegen Neukirchen verschenkt hat und der danach bis zum Weiterverkauf aus dem Lachen nicht mehr herauskam, weil die USA nach dem Stromausfall von 2003 in den Folgejahren den ein oder anderen Dollar in ihre Energiehardware investierten.

Er wird gefahren, womit er einen gewissen Grad an teilautonomem Fahren erreicht hat. Ich fahre tatsächlich autonom.

Das ist hübsch gesagt. Die Verwendung des Begriffes in diesem Zusammenhang ärgert mich, seit es sie gibt: Wenn ich nach Eiterfeld fahren möchte, kann ich mit einem Auto, das autonom entscheidet „Zentrale - Fahre Memphis!“ nicht so sehr viel anfangen.

Schöne Grüße

MM