Erklärung: à-a-å deutsch-bairisch-österreichisch

Guten Abend beisammen,

ich mach mir seit längerem Gedanken zu folgendem: Der auffälligste Unterschied (zumindset für mich) zwischen der schriftsprache-nahen österreichischen und deutschen Verkehrssprache ist die Verwendung eines hell klingenden offenen „a“ (schreiben wir mal „à“) im Österreichischen wo der Deutsche ein, sagen wir mal „Normal-a“ spricht. Wo kommt das her?

Ich könnte mir vorstellen, dass es eine Art Überkompensation gegen die im Bairischen-Östereichischen Dialekt durchgängige Tendenz zum „dunklen a“ (verdumpft und gehoben, schreiben wir spasseshalber „å“) für mhd. a oder â ist. Während ja „à“ im ursprünglichen Dialekt entweder bei a in Lehnwörtern oder dort gesprochen wird wo im Mhd. „æ“ stand.

Andererseits kann ich mich erinnern dass ich mal irgendwo gelesen hab (glaub beim Schmeller), dass im Süddeutschen Sprachraum das „italienische a“ also das à immer schon das „normale a“ war. Dh. das könnte auch darauf hindeuten, dass das normal-a in Deutschland eine Neuentwicklung ist.

Wer weiss was genaues dazu?

Gruß
r

Grüß dich, regreb,
ja, das ist eine Entwicklung, die mit der „Aufklärung“ im 18. Jahrhundert einsetzte. Noch in der Barockzeit reimten sich auch in den österreichischen Erblanden in der Schulaussprache „Vater“ und „Pater“ keinesfalls. Während nun aber die Bildungsschicht differenzierte Aussprachen kannte, versuchte eben jene unduldsame josephinische Aufklärung, den „Teufel dumpfes A/offenes O“ bei bildungsferneren Schichten mit dem „Beelzebub helles A“ auszutreiben. Näheres hierzu könntest du z. B. an der Uni Regensburg [email protected] erfahren.
Gruß
Sepp

Grüeß di, Hellsepp!
dank Dyr schoen! Haab i myr s doch glei denkt, is geet in Richtung „Überkompensation“.
Pfüett di,
dyr regreb :wink:

Grüß dich regreb,
die richtige Benutzung und Aussprache der in boarischer Mundart gesprochenen aaa’s bleibt wahrscheinlich nur UNS Boarn vorbehalten.
Gruß
Nastaly