Ich versuche mich mal an einer Antwort, die leicht verständlich ist
Jedes Abspielgerät (Plattenspieler, Radio oder CD-Spieler oder was auch immer) erzeugt letztlich ein Tonsignal, daß aber einen sehr kleinen Pegel hat. Würdest Du dieses direkt in den Lautsprecher einspeisen wäre dieser extremst leise, oder man würde gar nichts hören.
Um den Pegel auf das nötige Niveau des Lautsprechers zu bringen nutzt man Verstärker.
Normale Hifi Verstärker haben meistens mehrere Eingänge und man kann dann umschalten von welchem Gerät man das Signal hören möchte.
Verschiedene Geräte liefern aber oft unterschiedlich starke Signale. Speziell der Plattenspieler hat ein deutlich schwächeres Signal als die übrigen Signale. Daher sollte ein Plattenspieler auch immer an einem Plattenspielereingang angeschlossen werden (Oft mit Phono bezeichnet). Schließt man den Plattenspieler an einem anderen Eingang des Verstärkers an, ist das SIgnal dann oft zu schwach, so daß man nur sehr leise hören könnte. Andersrum führt ein CD-Spieler der an einem Plattenspielereingang angeschlossen ist zu einem stark übersteuerten Signal (zu laut und oft auch verzerrt). Also sollte man bei den Anschlüssen immer drauf achten, daß man die Geräte anschließt die drauf stehen.
Wenn man jetzt zB keinen Plattenspielereingang hat, aber einen solchen an seinem Verstärker anschließen möchte, kann man vor den eigentlichen Verstärker einen Vorverstärker schalten, der das Signal vom Plattenspieler-Level auf den Level des EIngangs anhebt. Im Hausgebrauch ist sowas im Normalfall nicht nötig.
Der Begriff Endstufen wird gewöhnlich für Verstärker verwendet, die selbst keine Auswahlmöglichkeit für verschiedene Signalquellen haben. Im Professionellen Bereich wird sowas oft verwendet, weil da ein Mischpult davor seitzt, oder eben im PKW-Hifi Bereich, weil es hier nicht nötig ist, weil alles vom Autoradio kommt.
Die Unterscheidung zwischen Verstärker und Endstufe wird aber recht unkonsequent eingesetzt. So daß Verstärker und Endstufe von vielen einfach Synonym genutzt wird, ohne dabei eine genaue Unterschiedung zu treffen.
Bei den Leistungsdaten gibt es zwei Werte die wichtig sind.
Zum einen ist es die Impedanz, die in Ohm angegeben wird. Verstärker und Lautsprecher sollten hier den gleichen Wert haben. Meist sind das 8 Ohm, manchmal auch 4 Ohm, recht selten kommen auch 2 Ohm vor, andere Werte noch seltener. Manchmal ist auch ein Bereich (zB 4-8 Ohm) angegeben. Wenn zB ein Verstärker 4-8 Ohm hat, kann man Lautsprecher nehmen, die innerhalb dieses Bereiches sind. Dabei ist zu beachten, daß je nach Impedanz die Leistungsdaten unterschiedlich sein können, je nach verwendetem Gerät.
bei den Leistungsdaten wird es spannender.
Erstmal muss man hier Unterscheiden welche Leistung angegeben ist. Üblich sind die Werte Sinusleistung oder RMS Leistung, dann gibt es die Musikleistung und letztlich die Impulsleistung oder PMPO Leistung.
Zu Beachten ist: Nur die Sinus bzw RMS Leistung bietet einen Wert mit dem man was anfangen kann. Dieser Wert ist immer der kleinste Wert der in den Angaben steht. Musikleistung ist ein etwas höherer Wert, aber wenig aussagekräftig, weil wieviel Leistung bei Musik wirklich geht, hängt stark von der Musik ab die man wählt. PMPO Leistung ist völlig sinnlos, weil hier Spitzenwerte genommen werden, die bei einem kurzem Impuls auftreten, aber nie für längere Zeit. Hersteller schreiben aber trotzdem gerne die PMPO Leistung auf Ihre Angaben (Gerne auch riesengroß sichtbar drauf) weil 100 Watt natürlich besser aussieht. Wenn man dann genauer hinsieht hat das Ding aber nur 3 Watt Sinusleistung. Aber das macht sich auf dem Werbezettel natürlich nicht so gut. Also hier bei Vergleichen immer drauf achten, welchen Wert man vor sich hat, und letztlich vergleichbar ist nur der Sinus bzw RMS Wert. Alles andere ist Werbequark, und hat keine Aussagekraft.
Über das Thema wie hoch die Leistung sein sollte werden gerne Kriege geführt Generell gilt: Bei Lautsprechern ist es immer die Belastbarkeit, also das was der Lautsprecher maximal aushält, bevor es zu Defekten kommt, bei Verstärkern ist es die Leistung die der Verstärker abgeben kann.
Danach könnte man natürlich denken, daß ein kleiner Verstärker an Boxen mit höherer Leistung nix kaputt machen kann. Aber so einfach ist es leider nicht. Im oberen Leistungsbereich können Verstärker übersteuern. Den Effekt nennt man Clipping. Dabei entstehen Spannungsspitzen, die für eine Box sehr schnell tödlich werden. Schon manche Gartenparty war schnell vorbei, weil man zwar Leistungsstarke Boxen hatte, aber nur einen kleinen Verstärker, den man dann voll aufgedreht hat. Und nach kurzer Zeit waren die Boxen kaputt.
Daher sollte man einen Verstärker nie mehr als in den Bereich zwischen 50 und 75% aufdrehen. Drüber wird es für die Boxen gefährlich.
Aus diesem Grund kann man dann auch Boxen verwenden, die nur etwa 80% der Leistung des Verstärkers verkraften. Kurzzeitig höhere Pegel, steckt eine Box meist recht gut weg, Clipping aber nicht, da ist es dann schnell ruhig im Haus. Im Hifi Bereich zuhause ist das aber nur ein eher Theoretischer Gedanke, da man hier nur selten so laut aufdreht, daß es Probleme geben kann. Natürlich sollte man trotzdem keine 20 Watt Boxen mit einem 100 Watt Verstärker kombinieren. Das geht dann sehr wahrscheinlich irgendwann schief.