Erlernen der Philosophie

Liebe/-r Experte/-in,
einen shcönen Tag wünsche ich Ihnen.
Ich bin noch Schüler an einem Gymnasium und befinde mich in der 12 KLasse. Mein Deutschlehrer, der so ziemlich alles über alles weiß, hat mir die Philosphie nähergebracht und mein Interesse geweckt! Deshalb auch meine Frage:

Wie kann ich mich bzw. wie solte ich mich der Philosophie nähern? Sollte man erst mal die Geschichte der Philosophie sich anschauen, spezielle Philosophen, welche zuerst? Ich habe angefangen mit:
-Kritik der reinen Vernunft (2nd edition)

-Der Begriff der Angst: Philosophische Schriften 2
http://www.amazon.de/Begriff-Angst-Philosophische-Sc…

Noch keines von beiden zu ende gelesen…

Mein Problem ist auch, dass ich eben außer in Deutsch keinen habe der mir es näher bringt und demnach verliere/überlese ich viele Bedeutungen/Informationen.

Vielen Dank
mit freundlichen Grüßen
Hof Fabian, der weiß, dass er nichts weiß:wink:

Hallo Fabian,
eine sehr interessantes Anliegen. Ich habe etwa mit 16 Jahren angefangen, mich für Philosophie zu interessieren. Und wenn ich damit noch einmal anfangen wollte, würde ich sagen, dass Bücher - es gibt ein paar sehr gute - einen sehr wichtigen, aber für den Anfang einen nicht wirklich guten Einstieg liefern.

Wenn ich dir ein Buch empfehlen würde,dann das Buch:
„Hallo Mister Gott, hier spricht Anna“. Es geht dabei um die Geschichte eines kleinen Mädchens, das anfängt eigenständig nachzudenken ohne sich um das zu kümmern, was die Erwachsenen sagen. Es ist ist kein Kinderbuch, sondern eigentlich nur für Erwachsene geeignet, die schon ein paar Erfahrungen im philosophischen Nachdenken haben.

Deshalb wäre es wohl das wichtigste, du fängst ebenfalls mit Nachdenken an, wobei Dinge in Frage kommen, die dir alltäglich widerfahren und die du bisher niemals seltsam finden konntest. Mit Philosophie kommt man dann am besten zurecht, wenn man die Welt, insbesondere die alltäglichsten und einfachsten Dinge ungewöhnlich finden kann.

Z.B: Wenn du darüber nachdenken kannst, wie es kommt, über einen Witz lachen zu können, dann schaffst du mehr als wenn du nur Bücher darüber liest.

Oder geht mal durch einen Supermarkt, über eine Kirmes oder schau mal Werbefernsehen. Das wichtigste ist immer: das eigene Nachdenken, nicht das Lesen von Büchern, denn bedenke: die ersten Philosphen konnten ja auch keine Bücher lesen, es gab ja noch keine. Und in Fragen der Philosophie gibt es eine Fachexperten, keine Besserwisser, keine Fortgeschrittenen. Philosophen sind Anfänger.

Mit freundlichen Grüßen
Klaus Kusanowsky

Hallo

Kritik der reinen Vernunft …ist ein schwieriges Buch. Ich habe viele Studenten erlebt die gedacht haben es geht um Vernunft. Tatsächlich geht es aber um die Kritik der reinen Vernunft. Kant hat 3 Arten von Vernunft. Die -reine- Logik, Mathe…kann auch zum Wahnsinn führen, die praktische…das was Ingenieure machen…und die beobachtende… das was Philosophen oder Interpreter machen.

Der wichtigste Philosoph ist zur Zeit John Rawls. Sein Buch -Theorie der Gerichtigkeit wir in der UNO diskutiert.
Es geht um sowetwas wie Menschenrechte. Wenn man da reinschreibt- Jeder soll ein sauberes Glas Wasser haben- dann muß man sagen. Leider ist es technisch nicht unsetzbar.
Karl Marx und andere glaubten noch das Technik dies leisten kann. Heute wissen Ingenieure und Philosophen das es nicht geht.

Die wirkliche Philosophie beginnt vielleicht mit den thrakischen Skeptikern. Ich habe lange Zeit in Thrakien gearbeit und drei Dinge über die Skeptiker gefunden.

Sie sagen !

Nichts ist direkt entscheidbar. Man kann nicht sagen ob Zucker süß ist, für Krank ist er süß.

Niemand weis was nach den Tod kommt. Deshalb braucht man keine Angst haben.

Ausserdem sagen viele Professoren das es nur 2 Arten von Philosophen gibt.

  1. Aristoteles Typ

Man kann machen was man will, am Ende wird jeder Mensch an seinen Ursprung wegen seiner Tugend zurück kehren.

Meistens amerikanische und britische Philosophen

2, Platon Typ

Durch die Ideen kann man alles ändern.

Typisch deutsch oder französich.

http://www.hegel-system.de/

Auch diese Webseite öffnen.

Geist ist das was wir machen können
Logik, die ist eben so definiet.
Natur, von Zufall und Selektion bestimmt

Alles kann drei-demensional sein. Wenn man tief genug klickt kann man fast alles finden.

Viele Grüsse

Thomas

Dann werde ich als erstes mal über deine Antwort nachdenken…
Ich habe mir heute morgen schon die Frage gestellt, warum lachen wir eigentlich…

Die Sache ist die:

  • ich bin kein "echter"Philosoph und habe nicht die möglichkeit mich derart intensiv mit dem zu beschäftigen wie Kant usw… deshalb das lesen…sicher würde ich dabei das Selbstdenken nicht vernachlässigen

Vielen Dank für die Antwort:smile:

Hi Fabian,

Liebe/-r Experte/-in,
einen shcönen Tag wünsche ich Ihnen.

danke, gleichfalls.

Ich bin noch Schüler an einem Gymnasium und befinde mich in
der 12 KLasse.

Ich habe Deutsch und Philosophie auf Lehramt studiert und war am Ende des Referendariats leider einer von 80.000 arbeitslosen Lehrern. Seither schlage ich mich durch diese Welt, als sei ich auf einem fremden Planeten gelandet.

Mein Deutschlehrer, der so ziemlich alles über
alles weiß, hat mir die Philosphie nähergebracht und mein
Interesse geweckt! Deshalb auch meine Frage:

Wie kann ich mich bzw. wie solte ich mich der Philosophie
nähern? Sollte man erst mal die Geschichte der Philosophie
sich anschauen,

Zumindest sollte man eine kleine Philosophiegeschichte zur Hand haben. Online empfehle ich Peter Möllers Philo-Lex (http://www.philolex.de/fmain.htm) und Wikipedia (nebst den Verweisen in den jeweiligen Artikeln). Gedruckt reicht für den Anfang erst einmal die „Kleine Geschichte der Philosophie“ von O. Höffe (zu beziehen z.b: hier: http://www.amazon.de/Kleine-Geschichte-Philosophie-O…).
Allgemein empfehle ich einen Einstieg, der literarisch getragen ist, denn in solchen Texten werden philosophische Ansätze verwendet, ohne dass sie das Trockene haben, das oft den Spaß am Lesen in Arbeit ausarten lässt. Das Aha-Erlebnis, das man gewinnt, wenn man aus einem literarischen Werk philosophische Ansätze heraus arbeitet und diese dann am philosophischen Werk verifiziert, kann schon sehr stark sein.
Ohne Vorkenntnis würde ich mindestens „Sophies Welt“ von Gaarder/Haefs empfehlen. Das gibt’s gebraucht schon ab 90 €ct (http://www.amazon.de/s/ref=nb_sb_noss?__mk_de_DE=%C5…).

spezielle Philosophen, welche zuerst?

Wenn es um praktische Philosophie (Ethik) gehen soll, ist auch ein historisch-politischer Ansatz ein guter Startpunkt. Der Deutsche Herbst ist hier mein Tipp. Es geht hier um den Kampf zwischen teleologischer (Kant) und deontologischer (Max Weber) Ethik. Letzterer ist zwar Soziologe, sein Ansatz steht aber in direkter Konkurrenz zu Kant und ist so ein philosophischer.
(Fußnote: Bei genauem Hinsehen gibt es keine philosophiefreien Bereiche. Einer, der den Weg zu dieser Erkenntnis hin gelebt hat, ist Heinrich Böll. Ende Fußnote)

Ich habe
angefangen mit:
-Kritik der reinen Vernunft (2nd edition)

Kant als Einstieg ist hartes Brot. Unverzichtbar ist er sicherlich, aber seine Sprache ist schwer und man muss jedes Wort auf die Waage legen, jedes Komma und jeden Punkt. (Hier sind unterstützend Kurzgeschichten von W. Somerset Maugham zu empfehlen und das Befassen mit der Person des Altbundeskanzlers Helmut Schmidt.)
Äußerst spannend fand ich persönlich, mich der Aufklärung historisch zu nähern. Angefangen mit den großen Entdeckungsreisen des 15. und 16. Jahrhunderts über die Franzosen (z.B. Montaigne und ganz wichtig: Descartes) und die Briten (z.B. Moore, Locke und Hobbes) bekommt man einen Begriff von Gemeinwesen- und Staatstheorie und landet am Ende bei Kant. Dann hat man schon so viel Hintergrund, dass das Lesen seiner Texte weniger Quälerei als spannend ist.

-Der Begriff der Angst: Philosophische Schriften 2
http://www.amazon.de/Begriff-Angst-Philosophische-Sc…

Dieser Ansatz mit Kierkegaard ist ein sehr moderner und vor allem ein (im weiteren Sinne) psychologischer.
(Als Begleitlektüre empfehle ich Henrik Ibsen.)
Bevor Du da weitermachst, empfehle ich Dir dringend, Dich mit Freud und C.G. Jung zu befassen und das im historischen Kontext

Noch keines von beiden zu ende gelesen…

Das wundert mich nicht. Bevor Du Dich auf Hardcore-Texte stürzt, solltest Du ein gewisses Hintergrundvokabular aufbauen, das dann irgendwann zu Kategorien führt. Für den Einstieg eignet sich Sekundärliteratur besser, da sie i.d.R. schwierig zu erfassende Texte auf ein einfacheres Maß herunter bricht, zusammenfasst und gegenüber stellt. Zudem werden begleitende Umstände gleich mitgeliefert. Man muss ja nicht sklavisch glauben, was man liest, aber man bekommt Hinweise darauf, wo es sonst noch etwas Spannendes zu lesen gibt.

Mein Problem ist auch, dass ich eben außer in Deutsch keinen
habe der mir es näher bringt und demnach verliere/überlese ich
viele Bedeutungen/Informationen.

Wie wäre es, wenn Du Unterstützung bei Deinem Deutschlehrer suchst. Deutschlehrer sind oft sehr interessante Philosophen ohne es selbst zu wissen. Vielleicht findest Du in ihm einen Gesprächspartner. Ich jedenfalls freue mich immer über ein philosophisches Gespräch und glaub’s mir, ich hatte schon eins in sehr hoher Qualität mit ‚nem achtjährigen Kind.
Nun ja, der sprachliche Zugang ist der beste, den Du haben kannst. Ist Sprache doch das Mittel, mit der (u.a.) Philosophie umgeht. Ich behaupte sogar: Sprache ist immer philosophisch.
Zum Schluss noch eine Bemerkung: Du schreibst unten, Du wissest, dass Du nichts weißt. Dem will ich nicht widersprechen. Von Wittgenstein stammt das Zitat „Ich weiß nicht, was ich nicht weiß.“ Bis dahin ist’s noch ein Weg und am Ende wirst Du vielleicht sogar James Joyce‘ Ulysses mit Vergnügen lesen.

Und ganz zum Schluss noch eine Warnung: Bevor Du jemanden Ernst nimmst, der im braunen Rock u.a. seinen Doktorvater verbrannt hat (Martin Heidegger), hol lieber alle Philosophem vom Sockel. Vergiss nie, dass das Menschen waren und sind mit ihrer Geschichte und ihrer Einbindung in den Ort, an dem sie leb(t)en.

Vielen Dank

Bitte

mit freundlichen Grüßen

Viel Spaß

Hof Fabian, der weiß, dass er nichts weiß:wink:

Elmar Brinkmöller, dem es genau so auch geht.

erlernen der Philosophie

Zeurst mal: die Kritik der reinen Vernunft ist echt harter Tobak. also wäre jetzt nicht mein einsteigertipp geesen. aber wenn du freude dran hast, warum nicht.

Ich habe mich auch immer nur nebenbei mit Philosophie beschäftigt. Musste aber feststellen, dass es eigentlich wie bei allem ist. man kann nur schwer sagen ich beschäftige mich jetzt mit Philosophie, weils ein viel zu weiter begriff ist.
scheinst ja wer zu sein, der sich Gedanken macht. Also versuchs mal so: nimm ein thema, dass dich im moment sowieso beschäftigt. was is eigentlich egal, so lange es echt ne herzenssache is. gilt alles von ärger mit der freundin bis zu verrückten fragen obs noch irgendwelche parallelexistenzen oder solche witze gibt^^. und dann schaust du einfach wer was dazu gesagt, wer die sache durchleuchtet hat und ideen dazu schon aufgeschrieben hat. kannst zum beispiel sowas einfach googlen und findest dann schon ansätze, seis in nem wikiartikel oder sowas. da steht ja auch oft literatur. die kannste dir dann besorgen und schon haste n paar ideen zu nem thema, dass dich sowieso schon interessiert und in deinem kopf rumspukt.

So, hab dir mal nach bestem wissen und gewissen geantwortet. da könnte man sich natürlich auch schon wieder ewig drüber auslassen, wie man an so etwas hernagehen sollte. aber das überlass ich anderen.

wünsch dir noch viel freude und auch erleuchtnug in vielen dingen.

Hoffe konnte wenigstens ein bisschen helfen :smile:
sven

Es gibt einige wunderbare Bücher zur Einfuhrung in die Philosophie, auch bei Amazon.de es beginnt bereits einen philosophischen Gang, sich selbst Bücher dazu zu suchen, meine ich…

Ich bin noch Schüler an einem Gymnasium und befinde mich in
der 12 KLasse. Mein Deutschlehrer, der so ziemlich alles über
alles weiß, hat mir die Philosphie nähergebracht und mein
Interesse geweckt! Deshalb auch meine Frage:

Wie kann ich mich bzw. wie solte ich mich der Philosophie
nähern? Sollte man erst mal die Geschichte der Philosophie
sich anschauen, spezielle Philosophen, welche zuerst? Ich habe
angefangen mit:
-Kritik der reinen Vernunft (2nd edition)

-Der Begriff der Angst: Philosophische Schriften 2
http://www.amazon.de/Begriff-Angst-Philosophische-Sc…

Noch keines von beiden zu ende gelesen…

Mein Problem ist auch, dass ich eben außer in Deutsch keinen
habe der mir es näher bringt und demnach verliere/überlese ich
viele Bedeutungen/Informationen.

Vielen Dank
mit freundlichen Grüßen
Hof Fabian, der weiß, dass er nichts weiß:wink:

Hallo Fabian,

das sind nicht gerade einsteiger bücher insbesondere kants KrV.
Bei Kant erscheint mir Die Metaphysik der Sitten geeigneter.

Kierkegard ist ein sonderfall, da er sich als religöser schriftsteller sieht.

Didaktisch ist eine vorlesung besser, um reinzukommen:
http://www.e-learning.tu-darmstadt.de/openlearnware/…

Hier mal Zeit 1,2, Hegel denken oder Der Traum hören.
Da wird nicht nur wissen weitergegeben, sondern ich konnte Philosophie live erleben.

Lieber Fabian,

Es ist schön, dass Du dich der Philosphie nähern möchtest. Und ich glaube, dass Du gerade den in dieser Situation typischen Fehler machst: Du mutest Dir zuviel zu. Wichtig in der Philosophie ist, dass Du Texte liest, bei denen Du kritikfähig bist und die Dein Denken anregen und dich eine Sache von einem anderen Blickwinkel her betrachten lassen.

Du hörst Dich so an, als würdest Du generell einmal „Philosophie“ lernen wollen. Das ist gut so. Da würde ich Dir empfehlen, schau Dir einfach eine Reihe von bekannten Philosophen genauer an. Kant führt m.E. sehr gut in das Philosophieren ein, da er einen Bruch herbeiführt, sehr wirkungsmächtig ist, eine interessante Herangehensweise hat und es auch sehr gute Sekundärliteratur gibt.

Der erste Schritt, einem Philosophen zu verstehen ist, Sekundärliteratur zu lesen. Hier gibt es eine Vielzahl von Verlagsreihen, die einen Phiosophen auf einem Buch 100-150 Seiten besprechen. Bis man Primärliteratur eines Philosophen lesen kann, muss man sich 1-2 Monate VOLLZEIT(!) dahinterhängen! Es gab auch schon Philosophien, da habe ich eher 3 Monate vollzeit gebraucht. Als Schüler denke ich nicht machbar.

Auf der anderen Seite kann man sich der Philosophie übrigens über eine ihrer Spezialthemen (z.B. die Philosphie der Sprache, Philosophie der Psyche, Philosophie der Geschichte etc.) nähern. Das ist m.E. aber schwerer.

Ich würde Dir empfehlen: Wenn Dich Kant interessiert, dann fange mal hier an. Dann besorge Dir ein Buch über Philosophiegeschichte (nicht zu lang) und picke Dir Philosophen raus, von die dich interessieren. Um so zeitgenössischer dieser ist, um so erhellender. Und dann lese auch hier ein Buch mit 100-150 Seiten. Und so weiter.

Viel Spaß dabei :smile:.

Johannes Madel

Der Einstieg in eine Wissenschaft ist am einfachsten, wenn man selbst konkrete Fragen hat. Die Fragen, mit denen sich die Philosophie beschäftigt, fallen aus meiner Sicht grob in drei Gruppen:

Was kann man überhaupt wissen? (Was ist erkennbar, was ist Erkenntnis und so weiter…) - dieses Gebiet ist die Epistemologie.

Was ist Sache? - Ontologie. (Das hängt natürlich in mancher Hinsicht mit der Frage, was überhaupt erkennbar ist, zusammen.)

Was soll man tun? - Ethik.

Je nachdem, welche Arten von Antworten gegeben werden, und mit welchen Methoden das geschieht, unterscheiden sich die philosophischen Ansätze (und nicht alle interessieren sich für alle Fragen).

Bekanntlich unterscheiden sich die Natur- und die Geisteswissenschaften ganz grundlegend in der Frage, wie sie mit dem Beobachter umgehen. Während man in den Naturwissenschaften den Beobachter wegabstrahiert und formale Theorien entwickelt (die z.B. als Computermodelle ablaufen und den Urknall oder die Chemie einer Zelle oder die Wechselwirkungen in einer Volkswirtschaft abbilden), kann man auf das Subjektive in den Geisteswissenschaften oft nicht verzichten. Z.B. gibt es zwar Kriterien dafür, was ein guter Roman ist, aber die werden ständig weiterentwickelt, und zwar gemeinsam mit den Literaturwissenschaftlern und Lesern selbst.
Dieser Riss zwischen Naturwissenschaft und Geisteswissenschaft geht quer durch die Philosophie durch. Die „naturwissenschaftliche“ (analytische) Philosophie wurde vor allem in England und Amerika vorangetrieben, und die „subjektivistische“ vor allem in Mitteleuropa.

Besonders interessant ist das bei der Philosophie des Geistes (also der Frage, wie Denken funktioniert, was ein Geist ist usw.). Das ist ja eigentlich eine naturwissenschaftliche Frage, und dementsprechend ist die meiste Philosophie des Geistes naturwissenschaftlich. Die geisteswissenschaftliche Philosophie des Geistes (meist „Phänomenologie“ und ihre Nachkommen) bekämpfen sich munter mit der naturwissenschaftlichen Philosophie des Geistes (Funktionalismus, informationstheoretischer Strukturalismus usw.).

Einige „traditionelle“ Fragen der Philosophie, z.B. ob Geist oder Materie primär sind (Idealismus oder Materialismus) spielen heute keine große Rolle mehr (es ist aber selten, dass irgendein Zweig völlig ausstirbt).

Wenn Du einen Einstieg und Überblick und einen Weg in die Philosophie suchst, dann ist es das Wichtigste, dass Du auf dem Weg die Lust nicht verlierst, sondern Deine Fragen und Interessen immer im Blick behältst. Philosophie dient dazu, Deine Neugier zu befriedigen (es gibt wenige ausreichend bezahlte Jobs in dem Feld), also such Dir die Teile aus, auf die Du neugierig bist.

Einen sehr guten, sehr knappen Gesamtüberblick findest Du hier: http://www.amazon.de/Philosophie-Eine-Bildergeschich…
Das ist zwar auf den ersten Blick „bloß“ ein Comic, aber fachlich sehr anspruchsvoll. Er schafft es tatsächlich, viele von den wichtigsten Gedanken und Konzepten der Philosophiegeschichte kurz anzureißen. Kürzer geht nicht. Im Zweifelsfalle vereinfacht er aber nicht, sondern schreibt brutal irgendeine Kernidee hin, und wenn man die verstehen will, muß man selbst weiterrecherchieren. Das geht aber heutzutage prima, weil es ja Wikipedia, die Stanford Online Encyclopedia of Philosophy und viele andere Quellen gibt, die einem Zusammenfassungen geben.

Ein weiteres gutes Einstiegsbuch ist z.B. Popper und Eccles: „Das Ich und sein Gehirn“. Die Theorie, die die beiden entwickeln, halte ich zwar für nicht haltbar (aber sehr interessant, um drüber nachzudenken!) In der ersten Hälfte des Buches gibt Popper aber einen sehr gut lesbaren Überblick über die Philosophiegeschichte, der richtig Spaß macht.

Überhaupt liest Popper (bescheiden, freundlich, exakt, angriffslustig und klar) sich sehr toll, übrigens auch Bertrand Russel und Friedrich Nietzsche (Nietzsche ist immer so prima größenwahnsinnig und schlechtgelaunt).
Kant ist für den Einstieg nicht so gut. Ich habe zwar auch damit angefangen, aber er schreibt aus didaktischer Sicht grauenhaft (es war ihm einfach egal, ob man ihn gut versteht - ihm ging es nur darum, dass er seine Gedanken irgendwie in die Sätze gequetscht kriegt). Kant hat so gut wie immer recht, aber er hat praktisch viel weniger Einfluß, als man denkt, weil ihn halt kaum einer versteht. Die Leute, die sich mit Kant beschäftigen, brauchen letztlich das halbe Leben dafür, ihn komplett zu durchdringen, und dann stehen sie oft soweit außerhalb der anderen Diskussionen, dass sie sich dort nicht mehr verständlich machen können.

Wenn Du Lust hast, dann kannst Du ja auch mal „Sophies Welt“ lesen. Ich fand das Buch aus vielen Gründen scheußlich, aber vielleicht hilft es beim Einstieg?

Übrigens werden manche philosophischen Fragen in der Literatur (z.B. bei manchen Science Fiction-Autoren) auf extrem hohen Niveau behandelt und weiterentwickelt. Ich finde, dass z.B. viele Bücher von Stanislaw Lem (Sterntagebücher, Der Futurulogische Kongress, Die Stimme des Herrn) Pflichtlektüre sein sollten, oder z.B. Permutation City von Greg Egan (auf deutsch „Cyber-City“).

Ganz egal, wohin Du in der Philosophie wanderst: versuche, Dir die Neugier und das Zweifeln nicht kaputt machen zu lassen. Also geh vor allem in die Bereiche, die Dinge behandeln, die Dich selbst grade beschäftigen, und hole Dir von da aus alles weitere durch Zusatzrecherchen hinzu.

hallo fabian

erstmal sorry, dass ich so spät antworte. hatte vorübergehend kein internet.

schön, dass du dich fürs philosophische denken interessiert. das wenig ‚verwertungsrelevante‘ philosophische geschäft wird ja zunehmend als bloß kontemplative und ‚realitätsferne‘ beschäftigung abgetan. tatsächlich ist die gesellschaftliche wirklichkeit (und deren grundlagen und strukturen) aber deren hauptsächlicher gegenstand. und wie diese bildet jedoch auch die philosophie ein ausgesprochen weites und vielgestaltiges feld. in ihr findet sich eine unzahl von traditionen und theorieansätzen die - ausgehend von religiösen anschauungen und antiken denkschulen - auseinander hervorgehen und aneinander anschließen. aber das soll dich nicht abschrecken. das wichtigste ist das interesse daran, die welt in ihren zusammenhängen zu erschließen und die verschiedenen arten des zugangs zu ihr kennenzulernen. ein guter weg dies zu tun ist sicherlich die lektüre der philosophischen klassiker (mit kant als einstieg liegst du nach meiner meinung durchaus richtig). doch ich denke, es ist wichtig, sich einen überblick über die (entwicklung der) verschiedenen philosophischen traditionen zu verschaffen, um einen eindruck vom fortschritt in der logik des denkens zu bekommen, den man ja beim ‚erlernen der philosophie‘ in gewissem sinne zwangsläufig nachvollzieht. gute einführungen in das philosophische denken und seine geschichte gibt es unendlich viele. ich will dir daher keine spezielle empfehlen. als sehr hilfreich empfand ich selbst aber ‚der fortschritt in der philosophie‘ von karl heinz haag, eine kritische betrachtung der abendländischen philosophie, extrem kompakt, aber nicht ganz leicht zu lesen.
wenn du dich vom gefühl der unübersichtlichkeit nicht allzufrüh erschlagen lässt, wirst du ganz sicher auf denkansätze oder einzelne aussagen stoßen, die dir ein ‚erhebendes‘ gefühl von welterkenntnis verschaffen und dir orientieungspunkte in der auseinandersetzung mit weiteren denkansätzen liefern. irgendwann wirst du vorlieben für bestimmte traditionen oder konzepte entwickeln (und sie vielleicht wieder verwerfen). in jedem fall wirst du aber das befriedigende (und manchmal bedrückende) gefühl haben, der welt und ihren vordergründigen gegebenheiten nicht nur registrierend gegenüberzustehen, sondern als ‚autonomes subjekt‘ kritisch denkend in sie vorzudringen.
um dich zu beruhigen: philosophie ist ganz und gar keine staubige sache. sie ist schon bald nach der überwindung der ersten (u.a. terminologiebedingten) hürden eine äußerst faszinierende und unterhaltsame angelegenheit und lässt sich bestens mit einem hedonistischen lebensstil verbinden (wenngleich sich dieser nur selten durch philosophische tätigkeiten finanzieren lässt). :wink:
wenn du noch fragen hast, konkretere vielleicht, kannst du mir gerne nochmal schreiben.
ansonsten hoffe ich, dass ich dir wenigstens ein bisschen weiterhelfen und dich in deinem wunsch bestärken konnte, dich auf das abenteuer philosophie einzulassen.
gruß! a.

Hi Fabian, immer wieder lustig von Wer weiss was ne nachricht zu kriegen, weiß schon gar nicht mehr wann und warum ich mich hier angemeldet habe. also zu deiner frage. ich kann da nur aus meiner persönlichen erfahrung sprechen, einen einzig wahren weg gibt es sicher nicht. auf alle fälle ist es unsinn, sich zuerst mit der geschichte der philosophie, mit philosophenbiographien oder literatur ÜBER bestimmte philosophische werke zu beschäftigen. das kann man alles zur unterhaltung oder wissenserweiterung machen, wenn man schon weiß, worüber man spricht. darum 1. ratschlag: mitten hinein! und keine angst vor großen namen! (insofern sind kant und Kierkegaard super!) und weil es bei der philosophie im grunde keinen anfang und kein ende gibt (weil es um elementare fragen geht und im grunde nur verschiedene wege, sich diesen fragen zu nähern, egal ob im mittelalter, der antike oder der neuzeit), ratschlag nummer 2: lies nicht, was MAN lesen MUSS, sondern such dir das raus, was dich interessiert. nur dann bekommst du auch das gefühl, dass es sich um probleme geht, die auch DICH ganz persönlich angehen. Dann kommst du von einem zum anderen und bahnst dir deinen weg durch die philosophie. (stell dir einfach vor, du fängst was mit nem mädel an, nur weil alle sagen, dass man mit der was anfangen muss, nicht weil sie dich wirklich interessiert. ihr seht zusammen dann vielleicht ganz gut aus, aber eigentlich langweilst du dich zu tode… tja so ungefähr ist das dann nämlich auch:smile: Ich bin über Nietzsche zu Heidegger gekommen, von Heidegger zu Derrida und Foucault, Sartre und Camus, Platon fand ich interessant, aber letztlich hat er mich nicht so angesprochen, genau wie Aristoteles. Meister Eckhart wiederum fand ich faszinierend, genau wie Pascal und Kant (etwas später). Auch sehr sehr spannend und modern, aber recht schwierig zu lesen sind die philosophischen Schriften der Frühromantiker Novalis, Schelling, Schleiermacher oder Hölderlin. (Aber wie gesagt, ran an den Speck, wenn man nicht ins Wasser springt, lernt man nie schwimmen:smile: Meine Tipps, natürlich persönlich geprägt:

Nietzsche: Also sprach Zarathustra, Der Antichrist, Fröhliche Wissenschaft

Heidegger: Was heisst denken?

Camus: Der Mythos von Sisiphos

Kant: Prolegomena

Platon: Politeia

Und immer dran denken, es gibt keinen richtigen Weg in die Philosophie, nur den eigenen:smile:

Und wenn du noch mehr Fragen hast, meld dich einfach. Schöne Grüße Roca

Philosophie als Lebensweise
Guten Tag,

Liebe/-r Experte/-in,
einen schönen Tag wünsche ich Ihnen.
Ich bin noch Schüler an einem Gymnasium und befinde mich in
der 12 KLasse. Mein Deutschlehrer, der so ziemlich alles über
alles weiß, hat mir die Philosphie nähergebracht und mein
Interesse geweckt! Deshalb auch meine Frage:

Wie kann ich mich bzw. wie solte ich mich der Philosophie
nähern? Sollte man erst mal die Geschichte der Philosophie
sich anschauen, spezielle Philosophen, welche zuerst? Ich habe
angefangen mit:
-Kritik der reinen Vernunft (2nd edition)

-Der Begriff der Angst: Philosophische Schriften 2
http://www.amazon.de/Begriff-Angst-Philosophische-Sc…

Noch keines von beiden zu ende gelesen…

Mein Problem ist auch, dass ich eben außer in Deutsch keinen
habe der mir es näher bringt und demnach verliere/überlese ich
viele Bedeutungen/Informationen.

Vielen Dank
mit freundlichen Grüßen
Hof Fabian, der weiß, dass er nichts weiß:wink:

Hallo Fabian,

auch ich bin „gelernter Philosoph“ und habe etliche Semester studiert. Ich lernte dort den oben schon erwähnten John Rawls kennen und habe meine Zwischenprüfung genau über das oben genannte Buch abgelegt. Ich finde dieses Buch für Menschen von heute relativ leicht zugänglich, da darin nicht nur ein Experiment beschrieben wird, sondern auch die Ausgangspunkte zur Entwicklung dieser Theorie im „Hier und jetzt“ angesiedelt sind. Dazu ist die Methode eine heute leicht nachvollziehbare. Das Buch bietet einen empirischen und deduktiven Einstieg, ähnlich wie manche Sokratesdialoge. Hier möchte ich den Theaitet erwähnen, in dem es um Wissen und Wahrnehmung an sich geht. Autor dieser Dialoge ist Plato. Beide Schriften sind sehr griffig und zumindest Platos Texte sind dafür geschaffen, das Hinterfragen von Denk- und Sehgewohnheiten zu lernen.
In der Universität habe ich ÜBER Philosophie gelernt, viele Methoden und natürlich auch gängige Theorien kennen gelernt. Angewandt habe ich diese Philosophie in allen meinen Lebensbereichen. Stell dir das nicht vor als hätte ich nun jedem die Welt erklärt, nein es war mehr so, dass ich bei mir und in mir für einige Klarheit sorgen konnte und seitdem in zunehmendem Maß unabhängiger im Denken geworden bin. Dies macht mich selbstbewusster, aber auch bewusster anderen gegenüber. Ich bin ein friedliebender Mensch geworden und habe sehr viel Einfühlungsvermögen gewonnen. Ich habe mich dann auch von asiatischer Phiosphie (wenn man es so nennen will) beeinflussen lassen und bin dadurch der strengen Logik des Abendlands mit ihrem „entweder/oder“ und anderen rigiden abendländischen Denkgewohnheiten ein wenig entkommen. In Indien gibt es Formen der Logik, die mehr Werte beinhalten, als Ja/Nein, +/-. Ich konnte in diese Denkweisen hinein schnuppern bin aber weit davon geblieben sie wirklich zu meistern. Wenn der Ausflug in fremde Bereiche auch den Blick erweitert, meine Grundprägung habe ich in Deutschland, in Europa erhalten und die deutsche Sprache ist weil für mich am reichsten, immer die bevorzugte geblieben. Damit habe ich mich auch an die entsprechenden Denkweisen angelehnt. Allerdings kann ich durch diese Ausflüge immerhin versuchen andere Denkweisen zu verstehen, ich bin dagegen gefeit, meine eigenen Gedanken als weltweit gültig oder überlegen zu feiern und immer wieder gefordert, in Redeweisen anderer Sorachen ganze Denksysteme zu entdecken. Sprache ist das Geräusch das beim Denken entsteht. Dieses Geräusch von anderen aufnehmen und verstehen oder interpretieren zu können ist ein wunderbares Geschenk, weil es uns aus der Enge unseres Gehirns hinaus führen kann. Und die Inspiration die du aus dem Zuhören und Nachdenken über von weisen Menschen (die durchaus 8 Jahre alt sein können) Gesagtes ziehen kannst, kann dich auf eine besondere Art und Weise glücklich machen. Und irgendwann kannst du in diesem feurigen Konzert der Gedanken mitspielen und deine eigenen Ideen in dieses große Spiel werfen. Es geht nicht darum die größte, beste, philosophische Theorie für dich zu reklamieren, schließlich wird in solch einem Gedankenverbund alles ein Gemeinschaftswerk, es geht eher darum, zu erkennen wie menschliches Wesen, menschliches Verhalten zum Guten für alle ausschlagen kann. Dies ist der Ursprung der Philosophischen Schulen des alten Griechenland und auch der Ansatz von John Rawls, dessen Arbeit die eines typisch amerikanischen Philosophen ist.
Wen ich als Philosoph auch noch sehr schätze, ist Jean Paul Sartre, dessen Theaterstück „Geschlossene Gesellschaft“, in dem er seine Vorstellungen von Himmel und Hölle in einer Nachkriegswelt ohne einen eingreifenden „guten“ Gott mit den damals modernen Erkenntnissen der Psychologie vermengt vermitteln will, ich einmal inszenieren durfte. Ein sehr europäischer Philosoph und wie ich glaube einer der nicht nur mit dem Kopf, sondern auch mit dem Herz Philosoph war.

Philosophie als Beruf ist ein sehr hartes Brot, wie ein Kollege weiter oben schon erwähnte, aber es ist für ein „normales“ Leben in einem Brotberuf ein ungeheurer Luxus, die Welt philosophisch erfassen zu können, ein Luxus der die Lebensqualität gewaltig anhebt, egal wie es aussen rum aussieht. Ein Luxus, den ich nie mehr missen möchte.

Ich wünsche dir viel Freude, Spaß und leuchtende Erkenntnisse auf deinem Weg durch die Philosophie.

kahalla

Hallo,

besuche doch mal meine Website www.freidenker-galerie.de Dort gibt es viele Antworten auf deine Fragen. 4 Galerien beschäftigen sich dort mit Philosophie - viele Zitate, Aphorismen und kluge Sprüche zur Philosophie von Philosophen und mir.
mfg
Rainer Ostendorf

Philosophie als Lebensweise
Guten Tag,

Liebe/-r Experte/-in,
einen schönen Tag wünsche ich Ihnen.
Ich bin noch Schüler an einem Gymnasium und befinde mich in
der 12 KLasse. Mein Deutschlehrer, der so ziemlich alles über
alles weiß, hat mir die Philosphie nähergebracht und mein
Interesse geweckt! Deshalb auch meine Frage:

Wie kann ich mich bzw. wie solte ich mich der Philosophie
nähern? Sollte man erst mal die Geschichte der Philosophie
sich anschauen, spezielle Philosophen, welche zuerst? Ich habe
angefangen mit:
-Kritik der reinen Vernunft (2nd edition)

-Der Begriff der Angst: Philosophische Schriften 2
http://www.amazon.de/Begriff-Angst-Philosophische-Sc…

Noch keines von beiden zu ende gelesen…

Mein Problem ist auch, dass ich eben außer in Deutsch keinen
habe der mir es näher bringt und demnach verliere/überlese ich
viele Bedeutungen/Informationen.

Vielen Dank
mit freundlichen Grüßen
Hof Fabian, der weiß, dass er nichts weiß:wink:

Hallo Fabian,

auch ich bin „gelernter Philosoph“ und habe etliche Semester studiert. ich lernte dort den oben schon erwähnten John Rawls kennen und habe meine zwischenprüfung genau über das oben genannte Buch abgelegt. Ich finde dieses Buch für menschen von heute relativ leicht zugänglich, da darin nicht nur ein experiment beschrieben wird, sondern auch die Ausgangspunkte zur Entwicklung dieser Theorie im „Hier und jetzt“ angesidelt sind. Dazu ist die Methode eine heute leicht nachvollziehbare. Das Buch bietet einen empirischen udn deduktiven Einstieg, ähnlich wie manche Sokratesdialoge. Hier möchte ich den Theaitet erwähnen, in dem es um die Wahrnehmung an sich geht. Autor dieser Dialoge ist Plato. Beide Schriften sind sehr griffig und zumindest Platos texte sind dafür geschaffen, das Hinterfragen von Denk- und Sehgewohnheiten zu lernen.
In dr Universität habe ich über Philosophie gelernt, viele Methoden und natürlich auch gängige Theorien kennen gelernt. Angewandt habe ich diese Philosophie in allen meinen Lebensbereichen. Stell dir das nicht vor als hätte ich nun jedem die Welt erklärt, nein es war mehr so , dass ich bei mir und in mir für einige Klarheit sorgen konnte und seitdem in zunehmendem Maß unabhängiger im Denken geworden bin. Dies macht mich selbstbewusster, aber auch bewusster anderen gegenüber. ich bin ein friedliebender Mensch geworden und habe sehr viel Einfühlungsvermögen gewonnen. Ich habe mich dann auch von asiatischer Phiosphie (wenn man es so nennen will) beeinflussen lassen und bin dadurch der strengen Logik des Abendlands mit ihrem „entweder/oder“ und anderen rigiden abendländischen Denkgewohnheiten ein wenig entkommen. In Indien gibt es Formen der Logik, die mehr Werte beinhalten, als Ja/Nein, +/-. Ich konnte in diese Denkweisen hinein schnuppern bin aber weit davon geblieben sie wirklich zu meistern. Wenn der Ausflug in fremde Bereiche auch den Blick erweitert, meine Grundprägung habe ich in Deutschland , in Europa erhaten und die deutsche Sprache ist weil für mich am reichsten immer die bevorzugte geblieben. damit habe ich mich auch an die entsprechenden Denkweisen angelehnt. Allerdings kann ich durch diese Ausflüge immerhin versuchen andere denkweisen zu verstehen, ich bin dagegen gefeit, meine eigenen Gedanken als weltweit gültig oder überlegen zu feiern und immer wieder gefordert, in Redeweisen anderer Sorachen ganze Denksysteme zu entdecken. Sprache ist das Geräusch das beim Denken entsteht. Dieses geräusch von anderen aufnehmen und verstehen oder interpretieren zu können ist ein wunderbares Geschenk, weil es uns aus der Enge unseres Gehirns hinaus führen kann. Und die Inspiration die du aus dem Zuhören und Nachdenken über von weisen Menschen (die durchaus 8 Jahre alt sein können) Gesagtes ziehen kannst, kann dich auf eine besondere Art und Weise glücklich machen. Und irgendwann kannst du in diesem feurigen Konzert der gedanken mitspielen udn deine eigenen Ideen in dieses große Spiel werfen. es geht nicht darum die größte, beste, philosophische Theorie für dich zu reklamieren, schließlich wird in solch einem Gedankenverbund alles ein Gemeinschaftswerk, es geht eher darum, zu erkennen wie menschliches Wesen, menschliches Verhalten zu m Guten für alle ausschlagen kann. Dies ist der Ursprung der Philosophischen Schulen des alten Griechenland und auch der Ansatz von John Rawls, dessen Arbeit die eines typisch amerikanischen Philosophen ist.
Wen ich als Philosoph auch noch sehr schätze, ist Jean Paul Sartre, dessen Theaterstück „Geschlossene Gesellschaft“, in dem er seine Vorstellungen von Himmel und Hölle in einer Nachkriegswelt ohne einen eingreifenden „guten“ Gott mit den damals modernen Erkenntnissen der Psychologie vermengt vermitteln will, ich einmal inszenieren durfte. Ein sehr europäischer Philosoph und wie ich glaube einer der nicht nur mit dem Kopf, sondern auch mit dem Herz Philosoph war.

Philosophie als Beruf ist ein sehr hartes Briot, wie ein Kollege weiter oben schon erwähnte, aber es ist für ein „normales“ Leben in einem Brotberuf ein ungeheurer Luxus, die Welt philosophisch erfassen zu können, ein Luxus der die Lebensqualität gewaltig anhebt, egal wie es aussen rum aussieht. Ein Luxus, den ich nie mehr missen möchte.

Hallo,

besuche doch mal meine Website www.freidenker-galerie.de Dort gibt es viele Antworten auf deine Fragen. 4 Galerie beschäftigen sich dort mit Philosophie. viele Zitate, Aphorismen und kluge Sprüche.
mfg
Rainer Ostendorf

Philosophie als Lebensweise
Guten Tag,

Liebe/-r Experte/-in,
einen schönen Tag wünsche ich Ihnen.
Ich bin noch Schüler an einem Gymnasium und befinde mich in
der 12 KLasse. Mein Deutschlehrer, der so ziemlich alles über
alles weiß, hat mir die Philosphie nähergebracht und mein
Interesse geweckt! Deshalb auch meine Frage:

Wie kann ich mich bzw. wie sollte ich mich der Philosophie
nähern? Sollte man erst mal die Geschichte der Philosophie
sich anschauen, spezielle Philosophen, welche zuerst? Ich habe
angefangen mit:
-Kritik der reinen Vernunft (2nd edition)

-Der Begriff der Angst: Philosophische Schriften 2
http://www.amazon.de/Begriff-Angst-Philosophische-Sc…

Noch keines von beiden zu ende gelesen…

Mein Problem ist auch, dass ich eben außer in Deutsch keinen
habe der mir es näher bringt und demnach verliere/überlese ich
viele Bedeutungen/Informationen.

Vielen Dank
mit freundlichen Grüßen
Hof Fabian, der weiß, dass er nichts weiß:wink:

Hallo Fabian,

auch ich bin „gelernter Philosoph“ und habe etliche Semester studiert. Ich lernte dort den oben schon erwähnten John Rawls kennen und habe meine Zwischenprüfung genau über das oben genannte Buch abgelegt. Ich finde dieses Buch für Menschen von heute relativ leicht zugänglich, da darin nicht nur ein Experiment beschrieben wird, sondern auch die Ausgangspunkte zur Entwicklung dieser Theorie im „Hier und jetzt“ angesidelt sind. Dazu ist die Methode eine heute leicht nachvollziehbare. Das Buch bietet einen empirischen und deduktiven Einstieg, ähnlich wie manche Sokratesdialoge. Hier möchte ich den Theaitet erwähnen, in dem es um die Wahrnehmung an sich geht. Autor dieser Dialoge ist Plato. Beide Schriften sind sehr griffig und zumindest Platos Texte sind dafür geschaffen, das Hinterfragen von Denk- und Sehgewohnheiten zu lernen.
In der Universität habe ich ÜBER Philosophie gelernt, viele Methoden und natürlich auch gängige Theorien kennen gelernt. Angewandt habe ich diese Philosophie in allen meinen Lebensbereichen. Stell dir das nicht vor als hätte ich nun jedem die Welt erklärt, nein es war mehr so, dass ich bei mir und in mir für einige Klarheit sorgen konnte und seitdem in zunehmendem Maß unabhängiger im Denken geworden bin. Dies macht mich selbstbewusster, aber auch bewusster anderen gegenüber. Ich bin ein friedliebender Mensch geworden und habe sehr viel Einfühlungsvermögen gewonnen. Ich habe mich dann auch von asiatischer Phiosphie (wenn man es so nennen will) beeinflussen lassen und bin dadurch der strengen Logik des Abendlands mit ihrem „entweder/oder“ und anderen rigiden abendländischen Denkgewohnheiten ein wenig entkommen. In Indien gibt es Formen der Logik, die mehr Werte beinhalten, als Ja/Nein, +/-. Ich konnte in diese Denkweisen hinein schnuppern bin aber weit davon geblieben sie wirklich zu meistern. Wenn der Ausflug in fremde Bereiche auch den Blick erweitert, meine Grundprägung habe ich in Deutschland, in Europa erhalten und die deutsche Sprache ist, weil für mich am reichsten, immer die bevorzugte geblieben. Damit habe ich mich auch an die entsprechenden Denkweisen angelehnt. Allerdings kann ich durch Ausflüge in andere Sprachen immerhin versuchen, andere Denkweisen zu verstehen, ich bin dagegen gefeit, meine eigenen Gedanken als weltweit gültig oder überlegen zu feiern und immer wieder gefordert, in Redeweisen anderer Sorachen ganze Denksysteme zu entdecken. Sprache ist das Geräusch das beim Denken entsteht. Dieses Geräusch von anderen aufnehmen und verstehen oder interpretieren zu können ist ein wunderbares Geschenk, weil es uns aus der Enge unseres Gehirns hinaus führen kann. Und die Inspiration die du aus dem Zuhören und Nachdenken über von weisen Menschen (die durchaus 8 Jahre alt sein können) Gesagtes ziehen kannst, kann dich auf eine besondere Art und Weise glücklich machen. Und irgendwann kannst du in diesem feurigen Konzert der Gedanken mitspielen und deine eigenen Ideen in dieses große Spiel werfen. Es geht nicht darum, die größte, beste, philosophische Theorie für dich zu reklamieren, schließlich wird in solch einem Gedankenverbund alles ein Gemeinschaftswerk. Es geht eher darum, zu erkennen wie menschliches Wesen, menschliches Verhalten zum Guten für alle ausschlagen kann. Dies ist der Ursprung der Philosophischen Schulen des alten Griechenland und auch der Ansatz von John Rawls, dessen Arbeit die eines typisch amerikanischen Philosophen ist.
Wen ich als Philosoph auch noch sehr schätze, ist Jean Paul Sartre, dessen Theaterstück „Geschlossene Gesellschaft“, in dem er seine Vorstellungen von Himmel und Hölle in einer Nachkriegswelt ohne einen eingreifenden „guten“ Gott mit den damals modernen Erkenntnissen der Psychologie vermengt vermitteln will, ich einmal fürs Theater inszenieren durfte. Ein sehr europäischer Philosoph und wie ich glaube einer der nicht nur mit dem Kopf, sondern auch mit dem Herz Philosoph war.

Philosophie als Beruf ist ein sehr hartes Brot, wie ein Kollege weiter oben schon erwähnte, aber es ist für ein „normales“ Leben in einem Brotberuf ein ungeheurer Luxus, die Welt philosophisch erfassen zu können, ein Luxus der die Lebensqualität gewaltig anhebt, egal wie es aussen rum aussieht. Ein Luxus, den ich nie mehr missen möchte.

Philosophie als Lebensweise

Hallo Fabian,

auch ich bin „gelernter Philosoph“ und habe etliche Semester studiert. Ich lernte dort den oben schon erwähnten John Rawls kennen und habe meine Zwischenprüfung genau über das oben genannte Buch abgelegt. Ich finde dieses Buch für Menschen von heute relativ leicht zugänglich, da darin nicht nur ein Experiment beschrieben wird, sondern auch die Ausgangspunkte zur Entwicklung dieser Theorie im „Hier und jetzt“ angesiedelt sind. Dazu ist die Methode eine heute leicht nachvollziehbare. Das Buch bietet einen empirischen und deduktiven Einstieg, ähnlich wie manche Sokratesdialoge. Hier möchte ich den Theaitet erwähnen, in dem es um die Wahrnehmung an sich geht. Autor dieser Dialoge ist Plato. Beide Schriften sind sehr griffig und zumindest Platos Texte sind dafür geschaffen, das Hinterfragen von Denk- und Sehgewohnheiten zu lernen.
In der Universität habe ich ÜBER Philosophie gelernt, also viele Methoden und natürlich auch gängige Theorien kennen gelernt. Angewandt habe ich diese Philosophie in allen meinen Lebensbereichen. Stell dir das nicht vor als hätte ich nun jedem die Welt erklärt, nein es war mehr so, dass ich bei mir und in mir für einige Klarheit sorgen konnte und seitdem in zunehmendem Maß unabhängiger im Denken geworden bin. Dies macht mich selbstbewusster, aber auch bewusster anderen gegenüber. Ich bin ein friedliebender Mensch geworden und habe sehr viel Einfühlungsvermögen gewonnen. Ich habe mich dann auch von asiatischer Phiosphie (wenn man es so nennen will) beeinflussen lassen und bin dadurch der strengen Logik des Abendlands mit ihrem „entweder/oder“ und anderen rigiden abendländischen Denkgewohnheiten ein wenig entkommen. In Indien gibt es Formen der Logik, die mehr Werte beinhalten, als Ja/Nein, +/-. Ich konnte in diese Denkweisen hinein schnuppern bin aber weit davon geblieben sie wirklich zu meistern. Wenn der Ausflug in fremde Bereiche auch den Blick erweitert, meine Grundprägung habe ich in Deutschland, in Europa erhalten und die deutsche Sprache ist, weil für mich am reichsten, immer die bevorzugte geblieben. Damit habe ich mich auch an die entsprechenden Denkweisen angelehnt. Allerdings kann ich durch Ausflüge in andere Sprachen immerhin versuchen, andere Denkweisen zu verstehen, ich bin dagegen gefeit, meine eigenen Gedanken als weltweit gültig oder überlegen zu feiern und immer wieder gefordert, in Redeweisen anderer Sorachen ganze Denksysteme zu entdecken. Sprache ist das Geräusch das beim Denken entsteht. Dieses Geräusch von anderen aufnehmen und verstehen oder interpretieren zu können, ist ein wunderbares Geschenk, weil es uns aus der Enge unseres Gehirns hinaus führen kann. Und die Inspiration die du aus dem Zuhören und Nachdenken über von weisen Menschen (die durchaus 8 Jahre alt sein können) Gesagtes ziehen kannst, kann dich auf eine besondere Art und Weise glücklich machen. Und irgendwann kannst du in diesem feurigen Konzert der Gedanken mitspielen und deine eigenen Ideen in dieses große Spiel werfen. Es geht nicht darum die größte, beste, philosophische Theorie für dich zu reklamieren, schließlich wird in solch einem Gedankenverbund alles ein Gemeinschaftswerk, es geht eher darum, zu erkennen wie menschliches Wesen, menschliches Verhalten zum Guten für alle ausschlagen kann. Dies ist der Ursprung der Philosophischen Schulen des alten Griechenland und auch der Ansatz von John Rawls, dessen Arbeit die eines typisch amerikanischen Philosophen ist.
Wen ich als Philosoph auch noch sehr schätze, ist Jean Paul Sartre, dessen Theaterstück „Geschlossene Gesellschaft“, in dem er seine Vorstellungen von Himmel und Hölle in einer Nachkriegswelt ohne einen eingreifenden „guten“ Gott mit den damals modernen Erkenntnissen der Psychologie vermengt vermitteln will, ich einmal inszenieren durfte. Ein sehr europäischer Philosoph und wie ich glaube einer der nicht nur mit dem Kopf, sondern auch mit dem Herz Philosoph war.

Philosophie als Beruf ist ein sehr hartes Brot, wie ein Kollege weiter oben schon erwähnte, aber es ist für ein „normales“ Leben in einem Brotberuf ein ungeheurer Luxus, die Welt philosophisch erfassen zu können, ein Luxus der die Lebensqualität gewaltig anhebt, egal wie es aussen rum aussieht. Ein Luxus, den ich nie mehr missen möchte.