Ermittlung von Lkw Parkraumbedarf

Sehr geehrte Damen und Herren,

ich arbeite derzeit an einer Facharbeit in meinem Studium für Verkehrswesen an der TU Braunschweig.

Bestandteil der Arbeit, die sich über 12 Seiten erstrecken soll, ist es, Auskunft über den Parkraumbedarf zu geben, um eventuell einen Lkw-Parkplatz zu konzipieren.

Es ergibt sich folgende, fiktive Situation:

Ein Autowerk XY bezieht von Zulieferern benötigte Teile, die mit dem Lkw kommen und die Pforte passieren.
Auf Grund der Größe des Geländes und logistischen Anforderungen wie „Just in Time“ o.ä., kann es vorkommen, dass die Lkw vor dem Gelände warten müssen.
Teils halten sie aber auch ihre Ruhepausen dort ein oder verbringen den Sonntag wegen des Sonntagsfahrverbotes im Umfeld des Werkes.
Die Folge ist eine verkehrliche Behinderungen durch wildes Parken.

Daten, die zur Verfügung:
die Anzahl der Lkw, die täglich die Pforte passieren.

Restriktion:
Nicht alle Lkw, die kommen, haben vorher im Umfeld geparkt.

Kann man mit diesen wenigen Informationen ein Modell zur Abschätzung des Parkraumbedarfes formen?

Mit welchem Modell?

Über einen Tipp wäre ich sehr dankbar und freue mich schon jetzt auf eine Antwort!

Mit freundlichen Grüßen

Marc

Hallo,

damit das ganze jetzt hier nicht in die hier verbotene Hausaufgabenerledigung ausartet, nur mal folgende Hinweise:

„Was man nicht mehr messen kann, dass nimmt man frei nach Schnauze an“, dürfte hier der Weg zum Ziel sein. D.h. es geht darum einen Satz von Annahmen zu entwickeln, und diese Annahmen mit möglichst plausiblen Zahlenwerten zu verknüpfen. Je vollständiger und richtiger der Satz der Annahmen ist, und je vernünftiger die hiernach gewonnenen Zahlen sind, um so besser. Und da es ja genug konkreten Beispiele in der Nähe (WOB) gibt, könnte man ja mal versuchen, da vor Ort so einige Annahmen zu überprüfen. Vielleicht ist da auch jemand aus dem Werk oder vom Haus- und Hofspediteur Schnellecke auskunftsfreudig.

Nur mal so ein paar Annahmen, die mir gerade so einfallen:

  1. Erst einmal das idealisierte Modell beschreiben, das z.B. von konstanter Fertigung 7/24 rund ums Jahr ausgeht, das Parkplatzproblem komplett oder zu einem Prozentsatz von x lösen will, …

  2. bei konstanter 24h-Fertigung dürfte der Bedarf rund um die Uhr gleich sein, sprich die LKW müssten über den Tag konstant anliefern.

  3. Wegen nächtlichem und Wochenend-Fahrverbot müssen die LKW jeweils vor Beginn des Verbots da sein, die während des Verbot benötigt werden. D.h. die brauchen Parkraum. Dabei gilt das Minimax-Prinzip. Sprich: Das nächtliche Fahrverbot kann für die Bemessung des Parkraums bei 100%-Lösung vernachlässigt werden. Der Platz muss für das Wochenende reichen. Bei einer x-Prozent-Lösung, könnte man aber auch an eine Nacht während der Woche + eine gewisse WE-Reserve denken.

  4. Wer nach dem letzten Verbot pünktlich liefern will, muss so nahe dabei sein, dass er auch erst nach dem Verbot losfahren muss. Über die Zeit nach dem Verbot wächst der Radius aus dem man das schaffen kann. Wer es nicht schaffen kann, mus vor dem Verbot bereits auf dem Parkplatz stehen. Bis zu welchem Radius muss man überhaupt rechnen, weil sonst Pausenzeiten/Fahrverbote vorher auf dem Weg zuschlagen?

Gruß vom Wiz

Hallo Wiz,

genau, auf eine Hausaufgabenerledigung wollte ich selbstverständlich nicht hinaus. Ich weiß nur nicht, welches Instrument ich wählen soll, um die Aufgabenstellung zu bearbeiten.

Ihre Tipps sind sehr gut.

Ich hatte ursprünglich die Idee, die Problematik über das „integrierte Verfahren“ aus EAR05 zu lösen. Leider gibt es für den Gebietstyp „Gewerbe- und Industriegebiete“ kein spezifisches Tageszielaufkommen, weshalb mir die Daten der Pforte (einfahrende) Lkw, nutzlos sind.

Vielen Dank bislang!

Grüße

Marcus

Hallo nochmal,

was es zu dem Thema alles an Verordnungen, technischen Empfehlungen, … gibt, ist natürlich heran zu ziehen. Da bist Du von der Ausbildung her natürlich gefordert und solltest im Bilde sein. Aber auch insoweit gilt natürlich der Grundsatz, dass man die Dinge, die da nicht geregelt sind, durch passende Annahmen, Bildung von Analogien, … füllen muss. Das ist ja die klassische Hausaufgabensituation ab Gymnasium aufwärts, dass man sich auf Grundlage vorhandener Dinge nebst entsprechender eigener Überlegungen an die Lösung eines neuen Problems heran macht, und damit zeigt, dass man eine Transferleistung erbringen kann.

Also mache deutlich, dass Du die EAR05 gefunden hast und aufgrund der Fallkonstellation nicht direkt/nicht umfassend für anwendbar hältst, und was das sonstige Literaturstudium nicht an irgendwelchen Standardlösungen zu ähnlichen Fragestellungen zu Tage bringt, füllst Du eben mit den entsprechenden Annahmen, …

Gruß vom Wiz

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