Sehr geehrter Fragesteller,
zum jetzigen Zeitpunkt ist Deutschland noch nicht in der Lage sich mit erneuerbaren Energien selbst zu versorgen.
Unter Ausnutzung aller installierten Leistung der erneuerbaren Energien und unter der Annahme optimaler Wetterbedingungen und Speichermöglichkeiten würden die
erneuerbaren Energien im Jahr 2011 ca. 25 % des realen
Stromverbrauchs decken. (585 TWh gesamt zu 146 TWh EE)
Die Bruttostromerzeugung liegt natürlich höher, bei ca. 620 TWh, da auch bei einer Stromerzeugung nur aus Atom und Kohle Strom ständig exportiert und importiert wird.
Was allerdings möglich wäre, ist die Abdeckung des größten Teils des deutschen Stromverbrauchs durch erneuerbare Energien zuzüglich der bereits installierten Gaskraftwerke von 21600 GW und einem Import von z.B. Wasserkraftstrom aus Österreich und Norwegen.
Hierbei ist immer der Lastverlauf (Grundlast-Spitzenlast) des Stromverbrauchs zu beachten.
Grundlast zur Zeit ca.40000 GW-Spitzenlast ca.83000 GW.
Die Grundlast von 40000 GW ist bereits heute durch Gaskraftwerke 21600 GW
deutsche Wasserkraft 4500 GW
Biomasse 5100 GW sowie
Windkraft 8800 GW (25-30 %-Anteil)
erreicht.
Besonderheit bei der Windkraft ist, dass selbst die Stromversorger zugeben mussten, dass von der insgesamt installierten Leistung irgendwo in Deutschland immer 25 - 30 % aktiv sind und Leistung einspeisen.
Die Grundlast kann also sichergestellt werden.
Das Problem ist die Abdeckung der Spitzenlast, die vor allem im Dezember/Januar wetterbedingt auftritt.
Im Sommer kann die Spitzenlast, die im Sommer nur bei ca. 63000 GW liegt, durch fast zeitgleiche Einspeisung der Photovoltaik (ca. 18000 GW)zuzüglich der oben aufgeführten Liste fast zu 90 % abgedeckt werden
Das Problem ist wie oben ausgeführt der Winter.
Hier kann man, die jetzige Ausbaugeschwindigkeit vorausgesetzt, frühestens im Jahr 2020-2025 mit einer Vollabdeckung unter Einbezug von Gaskaftwerken rechnen.
Mfg
Böttger