Erneute Ansiedlung von Wildtieren in DE

Die so ungerechtfertigt nicht ist. Wölfe haben sich in ihrer Sozialisation zum Hund als Kulturfolger erwiesen, die sich primär von dem ernährten, was die Menschen an Abfällen hinterließen.

Das gleiche machen Wildtiere deutschlandweit: Wildschweine, Waschbären und Rehe in Städten und Vorgärten werden immer häufiger - und damit auch zunehmend zum Problem. Wenn Raubtiere das ebenfalls tun - was zu erwarten ist, weil die Nähe zu menschlichen Siedlungen stark gegeben ist, wird es mit „Akzeptanz“ nicht mehr getan sein.

Jule

Ich habe voller Freude gelesen dass es in Bayern und Zentraldeutschland wieder Luchse gibt und sie sich langsam wieder verbreiten bzw. von ihrer beinahen Ausrottung erholen.

Also denkt ihr es gibt Chancen dass auch andere Wildtiere wie Wolf oder Bär sich erneut in Deutschland ansiedeln, oder eher, angesiedelt werden?

Greetz,
Philiminator

Servus,

das meiste aus dem Wörtersee ist für mich unlesbar; zur Sache nur zwei Punkte:

(1) Ist Dir ein einziger Fall bekannt, wo die Wölfe in der Niederlausitz ausgerechnet Schafe gerissen hätten und danach wer auch immer nach Abschussgenehmigungen geschrien hätte? Wann - wo (Ort)?

(2) Die größten Rodungen, dementsprechend kleinsten Waldflächen, gab es in Deutschland etwa Mitte des 14. Jahrhunderts. Seit der spätmittelalterlichen Wüstungsperiode sind die Waldgebiete in den Mittelgebirgen wieder größer geworden. Ein Rückgang gerodeter Flächen und generell von Besiedlung ist übrigens in den Mittelgebirgen bis heute zu beobachten.

Zur „Gewöhnung“ an Rotwild sag ich mal nichts weiter.

Schöne Grüße

MM

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Servus,

was Jule959 geschrieben hat, hast Du aber nicht wirklich kapiert, oder?

Bei der Kulturfolge Wölfen geht es um einen Zeitraum von etwas mehr als 100.000 Jahren. Bevor Du „Lösungen für das Umgehen der Ernährung von Menschabfällen“ findest, könntest Du Dir vielleicht überlegen, was Menschen vor 100.000 Jahren waren.

Schöne Grüße

MM

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Wir sollten uns nichts vormachen. Wenn Wölfe über mehrere Generationen in Deutschland sind und nicht bejagt werden, werden nahe Begegnungen an der Tagesordnung sein. Dann gibt es auch kritische Begegnungen und Angriffe. Die hessische Regierung hat gerade ein Faltblatt „Der Wolf in Hessen“ heraus gebracht. Wollte es anhängen, aber die Website ist gerade inaktiv. Darin stehen doch einige Verhaltensmaßnahmen für die Bevölkerung, die nachdenklich machen. Mein Schluss daraus ist, dass man in fünfzig Jahren mit Kleinkindern im Wald beim Pilzesammeln vorsichtig sein sollte.
Udo Becker

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Ein lesenswerter Artikel.

Wölfe sind weder blutrünstige Bestien noch Kuscheltiere, sie sind Raubtiere mit ausgeprägtem Revierverhalten und stehen somit in direkter Konkurrenz mit dem Menschen.

Ich war gerade unterwegs in einer Gegend, in der Schilder Hundebesitzer und Eltern vor Wölfen warnen. Schon ein komisches Gefühl irgendwie, da schwindet die Begeisterung fürs wildcampen ein wenig :wink:
10 km vor Lübeck erzählte mir ein Landwirt, dass ein Rudel von 15 Wölfen (laut Wolfsgutachter) direkt vom Hof ein erwachsenes Schwein gerissen hätten.

Die Wölfe verbreiten sich ja von Ost nach West, inzwischen wurden vereinzelt Wölfe in Holland gesehen.

Ich denke, wir müssen erstmal lernen, damit umzugehen. Dazu gehört meiner Meinung nach durchaus auch, vereinzelt Tiere zu bejagen oder mit Gummigeschoßen wieder auf Distanz zu bringen.

Bufo

Ja wird doch schon seit Langen gemacht, wie einige Greifvögel oder auch Wisente und vieles mehr

Ich bin hier ganz bei @DarkClaudia. Sofern man Problematiken, die auftreten könnten (Ernährung von Menschabfällen z.B.) vorher reflektiert und Lösungen für diese vermeintlich auftretenden Probleme findet, kann man diese auch im Vornherein umgehen. Ich finde es so schade, mit ansehen zu müssen, wie immer mehr Tiere wegen dem Egoismus der Menschen vor dem Aussterben bedroht sind. Am tragendsten ist ja hier immer noch vordergründig die Umweltverschmutzung, die der Mensch verursacht und folgend daraus sich ändernde klimatische Verhältnisse etc.

Naja, hier im Nordosten Bayerns gibt es anscheinend zusammenhängende Gebiete, die noch dazu Kontakt zu Populationen in Tschechien und weiter in die Slowakei ermöglichen.

Von da aus ist eine Ausbreitung vor allem über die Mittelgebirge Thüringer Wald, Rhön, Harz schon möglich, dauert aber einfach eine Weile, weil die Tiere sich nicht so rasend schnell vermehren bzw. viele junge Luchse in den Jugendjahren umkommen.

Gerade Luchse leben doch sehr versteckt bzw. fantastisch gut getarnt und ich würde fast vermuten, es ist ein wenig wie mit den Wildkatzen: Bei der letzten Kartieraktion mit Lockstöcken fanden sich wesentlich mehr Wildkatzen als je vermutet :slight_smile:

Leider werden Luchse meist durch Überfahren oder Reste von Wilderei nachgewiesen, das ist wirklich traurig.

Ich denke sogar nicht erst in 50 Jahren…
Ohne Null, würde ich sagen.

Und die Propaganda „die tun nichts“ wird sich dann als Bumerang erweisen und die Stimmung in Panik umschlagen. Mit entspr. radikalen Folgen.
Was wieder schade wäre.

Krötengrüße

Hi,

zumindest die Wölfe sind schon seit 15 Jahren wieder da…

Gruß

http://www.hochwildringe.de/Aktuelles/259-Aktuelles-Woelfe-LJN-auf-Ihre-Informationen-angewiesen.htm

Servus,

ob und wo Luchsbestände zusammenkommen, die groß genug sind, um sich zu erhalten, ist noch nicht raus - Luchsbestände kann man nur sehr vage schätzen.

Im Südwesten gibt es im Pfälzerwald ungefähr drei bis sieben Luchse (mehr kann man darüber nicht sagen), was nicht für einen stabilen Bestand ausreicht. In unmittelbarem Anschluss daran in den Vogesen sind Luchse erfolgreich wieder eingebürgert worden - die Pfälzer Luchse stammen vermutlich aus diesem Bestand, aber die Lücke im Wald südlich Saverne (eventuell auch die A 4) reicht dafür aus, dass der Bestand im Pfälzerwald wahrscheinlich auf die lange Sicht zu mager bleibt.

Frei lebende (ausgewilderte) Wisente gibt es im Rothaargebirge seit 2013 wieder.

Mit Bären wird es eher mau aussehen, die sind anspruchsvoller als Wölfe, was große, ungestörte Reviere betrifft.

Schöne Grüße

MM

möglich ist vieles nur sollten wir nicht ausser acht lassen das sich unser land sehr verändert hat in den vergangenen jahrzehnten. die wälder wurden kleiner und zerfurchter, die siedlungen dringen immer weiter in die wälder vor und wir haben hier fast kein größeres waldgebiet das nicht durch wege erschlossen wurde die mehr oder weniger rege genutzt werden. was mir dabei aber am meisten sorge macht ist die fehlende akzeptanz in der bevölkerung! jeder findet es toll so lange es nicht bei ihm vor der haustür ist, ein altbekanntes phänomen. wir erinnern uns sicher alle noch an unseren „problembären“ bruno… mit den wölfen verhält es sich nicht viel anders. wie oft hört man die rufe danach diese abschießen zu dürfen wenn sie sich mal in einen ort verirren oder wieder mal ein paar schafe gerissen haben? man beachte dabei das die wöfe ja nicht plötzlich in massen da waren sondern sich die population über jahre hinweg aufgebaut hat. trotzdem hielten es unsere viehhalter bisher nicht für nötig sich entsprechend darauf einzustellen und geeignete maßnahmen zu treffen die verluste verhindern oder zumindest minimieren! ist ja auch viel einfacher sich auf den staat zu verlassen und nach höheren entschädigungen und abschussgenehmigungen zu schreien. die ersten jagdpächter sehen auch schon rot wenn sie das wort wolf hören weil ssich das wild wieder versteckt wenn einmal ein wolf im revier war. wirsollte eben nicht vergessen warum wir den wolf hierzulande damals ausgerottet haben, das war wegen dem jagdadel der sein teuer importiertes rotwild nicht wieder verlieren wollte und generell konkurenz nicht besonders mag. ja rotwild gehört nicht zu den wirklich heimischen wildtierarten, man mag es kaum glauben wie sehr man sich an eine tierart im laufe der zeit gewöhnen kann.

  • jetzt hab ich selber gesucht und eine Zusammenstellung gefunden:

http://www.wolfsregion-lausitz.de/index.php/schadensstatistik

Damit ist „hielten es unsere Viehhalter bisher nicht für nötig …“ in das Reich der Bildzeitungs-Schlagzeilen verwiesen - in der verlinkten Erhebung wird differenziert nach Fällen mit mangelhaftem Schutz der Nutztiere und anderen.

Schöne Grüße

MM