H wie Hola.
ich kann dem nur zustimmen, in jedem Fall. Ich denke ich kann
jetzt schon besser etwas zu Papier bringen.
Auf alle Fälle ein „Dankeschön“ für die Antwort.
Janet
Übersieh den Wald vor lauter Bäumen nicht: Die Eingebungen vom vorherigen Kommentar sind natürlich höchst streitbar; denk also bei Deinem ganzen Zustimmen an die logisch-analytische Betrachtung, denen Du die Argumente unterziehen mußt.
Wirklich Bewegung in die Sache kommt, wenn Du Dir überlegst, was eine Erörertung ausmacht, wie die Herangehensweise ist. Oft bedarf es einer recht hohen Allgemeinbildung (speziell bei der freien Erörterung), wenn man ernsthaft erörtert will. Hinzukommt eine gewisse analytische Veranlagung, ohne die keine gute Erörterung gelingen wird. Bei Themen, bei denen sogar persönlich eine andere Meinung vertritt, nimmt das schizoide Zwänge an, weil man ja distanziert bleiben muß.
Für die textgebundene Erörterung sollte zudem das Lesen, Verstehen und Begreifen halbwegs gut ausgebildet sein. Wer einen Text erörtert, der muß einfach verstehen, wo die Knackpunkte sitzen, wo man am günstigsten den Hebel ansetzen muß. Das ist einerseits pure Technik, andererseits gehört ab einem gewissen Niveau Talent dazu, sprachlicher Instinkt. Die Stilfiguren oder allgemein Auffälligkeiten in der Textausgestaltung kommen dann noch hinzu, weil man ähnlich der Interpretation hinterfragen muß, ob nicht an gewissen Ecken und Kanten eine Absicht dahintersteckt; und wenn ja, dann kommt sofort das ‚Warum?‘ hinterher, und wenn nein, dann das ‚Warum nicht?‘ .
Du solltest Dich weiterhin fragen, wo dieses Grundprinzip einer logisch-analytischen, emotionslosen (also unbefangenen), distanzierten Auseinandersetzung mit Dingen entscheidende Vorteile bringt. Damit drängt sich natürlich automatisch die Frage auf, wo dieses nüchterne, neutrale Sezieren Nachteile bringt. Dann stellst Du einen Rückbezug zur eigentlichen Frage her, wie sinnvoll also Erörterung für und innerhalb des Deutschunterrichtes ist, oder ob die Lehren aus diesem Fach nicht doch sehr viel weitreichender ausfallen.
Überlege auch, in welchen anderen Fächern die Erörterung zwingend gebraucht wird (Geschichte, …).
Die anderen Antworten hier haben Dir bereits noch eine (zugegebenermaßen sehr ausgedehnte) Idee geliefert - inwiefern sind die genannten Nachteile der Erörterung auch wirklich dem Konzept innewohnend, und was davon ist eher Mißbrauch auf Grund von Charakterschwäche, Einseitigkeit und Unsachlichkeit.
Willst Du Deine Note durch die Decke jagen, wirf die ketzerische Frage auf: Wie sinnvoll sind solche primitiven Sinnfragen, bspw. ob die Erörterung in Deutsch einen Sinn insichbirgt?
Denk daran: Das Verhältnis ‚Interpretation‘ zu ‚Erörterung‘ ähnelt dem von ‚Differentialrechnung‘ und ‚Integralrechnung‘:
„Differenzieren ist ein Handwerk, Integrieren ein Kunst.“
MfG