Reden wir hier vom klassischen Gratin dauphinois?
Die festkochende Sorte ist schon mal (in meinen Augen, ich weiß, es gibt da auch andere Ansichten) ein Kardinalfehler. Es geht gut mit „überwiegend festkochenden Kartoffeln“, braucht dann aber länger, und wird (für meinen Geschmack) nicht so schön, wie mit mehlig kochenden Kartoffeln. Ein Vorkochen ist nicht nötig!
Wie dick sind denn deine Kartoffelscheiben? Dicke Ranken brauchen natürlich auch ganz andere Zeit als dünn gehobelte Scheibchen (2-3 mm). Wenn man einen anständigen Hobel/eine einstellbare Mandoline besitzt, kommt man so der Sache auf jeden Fall schnell näher, als wenn man sich da mit der Hand abmüht. Die dünnen Scheiben garen schneller, und nehmen die Flüssigkeit besser auf.
Ich halte mich immer noch grob an ein Rezept aus Praktikumszeiten in der Sternegastronomie in den 80ern:
Form mit einer Knoblauchzehe ausreiben und ausbuttern, in dünnen Schichten die dünn gehobelten Kartoffelscheiben einschichten, und jede Schicht mit Salz, Pfeffer, Muskat würzen. Zum Schluss Sahne (wer Kalorien sparen will, nimmt Sahne/Milch 1:1) dazu, und für ca. 35-45 Min. in den auf 200° vorgeheizten Ofen.
Etwas hauchdünn gehobelten Knobi mit einschichten, ist für Fans des guten Geschmacks auch eine nette Idee. Auch ein paar Körnchen grüner Pfeffer sind mal ganz nett.
Wer Käse dran haben will, landet beim Gratin savoyard, das gerne mit Brühe angesetzt wird, und sollte dann mE zu eher etwas würzigeren Bergkäsesorten greifen. Aber auch mit Mozzarella kann man ein schönes, eher mildes Gratin hin bekommen.