Erreicht die Säure des Kaffees wirklich die Blase?

Wegen Reizblase heißt es immer: besser keinen Kaffee trinken, weil die Säure die Schleimhaut der Blase reizt. Heute fiel mir wieder ein, dass mir damals mein Hausarzt sagte: trink ruhig weiter Kaffee, was soll da bitte von der Säure noch in der Blase ankommen? …Der Kaffee wandert ja erst mal in den Magen, da regiert ja nun man eine sehr ätzende Magensäure…
Kann mich jemand aufklären? Bin seit Wochen auf Kaffeeentzug. Aufgrund niedrigem Blutdruck soll ich eigentlich Kaffee trinken. Grüner Tee etc, wäre das gleiche Ergebnis wie beim Kaffee mit der Blase

Es geht nicht um die Säure an sich. Kaffee ist harntreibend- das sollte man in seinem Leben bemerkt haben wenn man viel Kaffee getrunken hat. Und wenn man Reizblase hat wird diese eben vom Harn, von viel Harn belastet. Also sollte man Getränke die den Drang noch fördern vermeiden.
Lass dich zum Urologen überweisen oder geh selbst hin. Der kann sicher besser beurteilen was deine Reizblase verursacht und was man machen kann.

MfG
duck313

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Ja, aber das heißt nicht, dass man deswegen mehr Urin ausscheidet

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Jaein. So allgemein formuliert ist das nur ein Vorurteil, dass sich ohne Einschränkungen nicht halten lässt. Die hartreibende Wirkung des Koffeins ist bei Gewöhnung nahezu nicht mehr relevant:

Dabei ist dieser Mythos von der Wissenschaft längst widerlegt. Laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung ist es durchaus legitim, den Kaffeekonsum als Flüssigkeitszufuhr zu bewerten. Zwar stimmt es, dass Kaffee harntreibend wirkt. Untersuchungen zeigen aber: Kaffeefans scheiden bis zu 84 Prozent der aufgenommenen Flüssigkeit innerhalb eines Tages über den Urin wieder aus. Trinken wir pures Wasser, sind es 81 Prozent.

Quelle: DAK

Ähnlich beschreibt es auch der Bund Deutscher Internistinnen & Internisten. Zusätzlich heißt es dort:

Auch die Zusammensetzung des Urins unterscheidet sich nach Kaffee-Genuss nicht. „Allerdings hängt die Wirkung von Kaffee oder Tee stark davon ab, ob jemand an Koffein gewöhnt ist: Bei regelmäßigem Genuss reagiert der Körper schwächer", erklärt Prof. Mann. Auch das Alter, Medikamente oder Krankheiten können die Wirkung von Koffein beeinflussen. „Allgemein aber gilt: Koffein-Mengen bis 550 Milligramm Koffein täglich - das entspricht etwa 5 bis 7 Tassen - sind unbedenklich was den Flüssigkeitshaushalt angeht", so der Nierenspezialist.

Trotz dieser Erkenntnisse wird Koffein vielfach immer noch entwässernde Wirkung zugeschrieben. Demnach kann Koffein den Elektrolyt-Haushalt durcheinander bringen und ist deshalb insbesondere vor körperlicher Anstrengung schädlich. „Diese Warnungen sind definitiv übertrieben. Trotzdem sollte man Kaffee oder Tee natürlich nicht gegen den Durst trinken, denn sehr viel Koffein kann beispielsweise den Blutdruck erhöhen", betont Prof. Mann. Mineralwasser oder Saftschorlen seien sehr viel besser geeignet, Flüssigkeitsverluste auszugleichen.

Die beiden wichtigsten Punkte für @China2011 dürften sein: Koffein wirkt in der gewohnten Menge statistisch irrelevant entwässernd bzw. harntreibend. Und auch einen andere Zusammensetzung des Harns lässt sich nicht signifikant nachweisen.

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