Guten Tag!
Mein Heizkessel ist ausgefallen. Der Grund ist offenbar ein angekokelter und verbrannt riechender Kondensator. Laut Heizungsfirma ist das ein Original-Buderus-Teil und nicht mehr lieferbar.
Die aufgedruckte Bezeichnung lautet:
0,01 µF 50 Ω x1 250VAC
Aus irgendeinem Grund kann ich kein eigenes Foto hochladen. Hier wird genau dieser Kondensator gezeigt: https://picclick.de/Buderus-Logamatic-Kondensator-für-TR-98993-Fühler-zb-124438109918.html
Bis jetzt habe ich keinen passenden Kondensator finden können.
Gibt es die Möglichkeit, den Original-Kondensator durch einen „ähnlichen“ zu ersetzen?
Gruß
Kerni
Hallo!
Das ist ein Entstörbauteil was nicht wirklich zum Betrieb nötig wäre.
Heißt, es müsste auch ohne laufen.
Man kann es aus 2 Einzelbauteilen selbst zusammenstellen, ist eine Reihenschaltung.
Also ein C mit 0,01 µF / 250 V AC, Typ X 2 und einem Widerstand von 50 Ohm (nimm eine Größe 0,5 Watt).
Polung ist egal.
Handelsname wäre „RC-Glied“, es gibt einige Standard-Werte, dieser hier ist etwas nichtgängig.
Wie gesagt, probiere es erst mal ohne aus ob es läuft. wenn ja, kann man an Ersatz nachdenken.
MfG
duck313
Nachtrag:
Kesselausfall wegen des Bauteils ?
Es sieht verschmurgelt aus und riecht verbrannt ? kannst du es durchmessen auf Widerstand/Durchgang) ?
Solche RC-Glieder werden z.B. als Schutz gegen Überspannung an Relais- und Magnetspulen angebracht um die beim Abschalten entstehende Spannungspitze zu dämpfen.
Und diese Spannungspitze könnte dann wiederum Elektronik zerstört haben und das könnte die Störung sein wenn dein Kessel nicht mehr läuft.
Wie gesagt probiere es erst mal ohne Bauteil aus.
So, danke für die Infos.
Den Kondensator habe ich mal getestet. Es besteht ein permanenter Widerstand, auch wenn ich die Anlegespitzen wechsele.
Der Kesselausfall äußerte sich so, dass die an der Elektronik verbaute Sicherung auslöste.
Nachdem ich die Sicherung wieder gedrückt hatte, dauerte es nicht lange, bis die Sicherung wieder ansprach . Daraufhin fand ich den ramponierten Kondensator.
Die am Kessel verbauten Platinen sehen alle gut aus, dort scheint kein Fehler vorzuliegen.
Der Kondensator war übrigens am Kesselthermostat, mit dem die gewünschte Kesseltemperatur eingestellt wird, verbaut.
Welcher Wert denn ? Warum hältst Du den geheim , das ist doch wichtig um dir als Laie zu sagen, es ist defekt und hat womöglich Folgeschäden verursacht.
Das ist doch wichtig zur Diagnose, ob „unendlich“ oder niedriger Ohmwert.
Und am Thermostaten war das RC-Glied dran ? Ich kann da keinen Zusammenhang mit Kesselausfall und der rausspringenden Sicherung an Steuerungsplatine sehen.
Wie gesagt, lasse das RC-Glied weg und suche weiter den eigentlichen Fehler.
Am besten lässt Du einen Heizungsbauer oder Elektriker kommen.
MfG
duck313
So, ich habe den Kondensator noch mal gemessen, allerdings mit einem alten Analoggerät. Im höchsten Messbereich (Kiloohm) geht der Zeiger an den oberen Anschlag.
Mittlerweile war auch ein Heizungsinstallateur hier. Der hat sich sämtliche Platinen angeschaut und als gut befunden. Als er den verbrutzelten Kondensator entdeckte und sah, dass drei Kabel, die mit dem Kondensator Kontakt hatten, ebenfalls ein bisschen angeschmort sind, war natürlich! gleich von einer komplett neuen Steuerung die Rede.
Interessant war allerdings die Information, dass es sich bei der Sicherung, die meiner Meinung nach ausgelöst hatte, gar nicht um eine normale Sicherung für elektrische Überspannung handelt. Sie dient dazu, eine Überhitzung des Kessels zu vermeiden und spricht bei einer Temperatur von 110° C an. Ob der Kessel die Temperatur wirklich erreicht hatte weiß ich nicht.
Am Thermostat war eine Kesseltemperatur von lediglich 60°C eingestellt und dort ist auch der verschmorte Kondensator verbaut!
Irgendwie scheint da ein Defekt am Thermostat vorzuliegen!?
Vielleicht ist das Thermostat aufgrund eines verschmorten Kondensators defekt!?
Hab ich mir fast gedacht. Es ist der Sicherheitsthermostat (STB) der abschaltet. Das bedeutet die Temperatur des Kessel geht unzulässig hoch weil der Regelthermostat nicht abschaltet.
Üblich schaltet der spätestens bei 90°C, und da man mind. bei modernen Energiesparkessel niedirger fährt auch wesentlich früher (60 °C z.B:) Du sagst ja auch, es ist 60°C eingestellt.
Also Regelthermostat vermutlich defekt. Das RC-Glied selbst hat überhaupt keinen Einfluss darauf. Zumal es ja jetzt abgebaut ist.
Kiloohm ? im obersten Bereich, Zeiger schlägt kaum aus ? Das wäre noch OK und deutet nicht auf einen Kurzschluss im RC-Glied hin.
Es ist offenbar nicht selbst Ursache der Verschmorung, das kam wohl von außen auf das RC-Glied. Ich kann mir aber immer noch nicht vorstellen das RC-Glied ist wichtig für die Funktion. Deshalb ,weglassen und weiter den Fehler suchen. Mut Thermostatproblem hast Du ja einen Ansatz.
Ist das ein elektro-mechanischer Regelthermostat oder ist das Teil der Platine und dort wird über einen Sensor die Kesseltemp. erfasst ?
Was hat der Heizungsbauer denn gemacht ? Hat er deinen Kessel nicht wieder zum Laufen gebracht ?
Gestern habe ich den Kessel eingeschaltet und abgewartet, was passiert. Die Temperatur ging hoch, bis auf 95°C, ohne dass der Thermostat (mechanisch, mit Kapillarrohrfühler) den Brenner abschaltete, obwohl 60°C eingestellt waren. Damit ist also klar, dass der Thermostat kaputt ist.
Der Heizungsfachmann hat weiter nichts getestet, Als er den verbrutzelten Kondensator gesehen hat und die dunkel verfärbten Kabel in dessen Nähe, war für ihn klar, dass die komplette Regelung getauscht werden muss.
Noch am selben Tag kam per Internet ein entsprechendes Angebot über fast 1700 €. Schon vor dem Hintergrund, dass der Kessel 27 Jahre auf dem Buckel hat, ist das totaler Unsinn.
Ein Nachbar, dem ich vor ein paar Tagen von dem Problem mit meinem (blauen) Kessel berichtete, erzählte, dass vor zwei Jahren an seinem (roten) Kessel (Bj. 1991!) die komplette Regelungselektrik ausgetauscht wurde. Obwohl es sich um einen anderen Kessel und auch einen anderen „Fachmann“ handelte, kamen ebenfalls rund 1700 € zusammen.
Da kann man froh sein, dass es ein Forum, wie dieses gibt, wo man kompetente Hilfe erhält.
Vielen Dank!
Wenn es der Regelthermostat ist sollte man auch bei so altem Kessel ruhig in Ersatzteil investieren. Könnte auch Fremdfabrikat sein, Hauptsache es passt mechanisch, also Fühlerdicke und Länge, und Gewinde und hat die Kontakte dran.
Viel Erfolg !
duck313
So, letztlich hat sich herausgestellt, dass der Kondensator das Problem war. Er war innerlich kurzgeschlossen und hat so dafür gesorgt, dass permanent Strom fließen konnte. Auch, wenn das Thermostat eigentlich abschaltete.
Gruß Kerni
Dann müsstest Du ja einen Kurzschluss gemessen haben, also Null oder wenige Ohm.
Dann läuft dein Kessel jetzt wieder ?