Ersatz für hohen Busch

Hallo Freunde mit dem grünen Daumen,

jetzt hat der Buchsbaumzünsler unseren grossen alten Buchs gekapert…:-(((
Im Herbst wollen wir einen Ersatz pflanzen, aber die Suche nach Ersatz verwirrt mich völlig. Standort: Sonnig, ausreichend Platz, humoser Boden. Der Ersatz sollte rasch wachsen, Höhe ca 3-4m, ein guter Sichtschutz und Vogel- und Bienenfreundlich sein, Wer weiss einen guten Busch? Wir haben an Bauernjasmin gedacht, Eine Weigelie steht schon in der Nähe, und eine Forsythie wollen wir da nicht haben. Ja, und ausreichend winterhart für oberschwäbische Winter sollte der auch sein.

Ratloser Gruss, Gabi

Hi,

im Sommer bieten eigentlich die meisten Sträucher guten Sichtschutz, im Winter halt nur die immergrünen, also hauptsächlich Koniferen. Die Auswahl ist wirklich relativ groß. Vogel- und insektenfreundlich sind hauptsächlich die Gehölze, die von Natur aus in Deutschland heimisch sind. Hier ein paar Anregungen:
Schwarzer Holunder: wächst ziemlich schnell
Kornelkirsche: blüht dezent gelb vor dem Blattaustrieb, die roten
Steinfrüchte sind essbar
Wolliger Schneeball: die Steinfrüchte sind durch ihren Farbwechsel von hellgrün über rot zu glänzend schwarz außerordentlich dekorativ; allerdings wird der Blütenduft teilweise als unangenehm empfunden

nicht ganz mein Geschmack und in Deutschland nicht eigentlich heimisch, passt aber zur schon vorhandenen Weigelie

Freundliche Grüße

myrtillus

Hallo Kirschlorbeer wäre die optimale Lösung .
viele Grüße noro

Hallo Noro,

Kirschlorbeer ist Mistzeug. Sorry. Ich habe einige davon im (übernommenen) Garten.
Lies mal: https://bremen.nabu.de/tiere-und-pflanzen/pflanzen/21750.html
Er bietet keiner einheimischen Tierart irgendetwas, er ist giftig, er wächst rasant (immerhin), was aber gesamtgesehen auch kein Vorteil ist.

Grüße
Siboniwe

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Hi,

blickdicht (auch im Winter) isser. Aber ansonsten eher langweilig, insbesondere für die heimische Vogel-, Insekten- und Kleinsäugerwelt. Laut FITSCHEN Gehölzflora auch nicht ganz unempfindliche gegen Frost.

Freundliche Grüße

myrtillus

Hallo ich habe 2 Stück davon und die wachsen schön dicht und hoch . Wenn sie blühen reissen sich die Bienen und Hummeln darum . Natürlich muss man ihn auch schneiden aber er gibt einen wunderbaren Sichtschutz .
viele Grüße noro

die haben offensichtlich Siboniwes NABU-Artikel nicht gelesen :wink:

das stimmt. Aber ich mag ihn trotzdem nicht …

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Dann bleib wenigstens weg von dem Honig, der da produziert wird:
Die Pflanze (Kirschlorbeer) ist hochgiftig und für den Menschen in geringen Mengen absolut tödlich. Sie gehört zu den giftigsten Pflanzen, die wir mittlerweile in unseren Breiten haben, wie z. B. Tollkirsche, Oleander, roter Fingerhut, Akelei, Herbstzeitlose.
Dabei ist Kirschlorbeer hier nicht heimisch, sondern sie wurde aus Asien eingeführt. Zu früheren
Zeiten haben Imker diese Pflanze in der Nähe ihrer Bienenstände nicht geduldet und bekämpft.
Heute ist das Ausmaß der Anpflanzungen erschreckend, gerade in Neubaugebieten wird sie vielfach
als Einfriedung gepflanzt.
Für die Bienen ist die Pflanze zwar nicht schädlich, jedoch gehen ihre Alkaloide in den Honig über,
der dadurch gefährlich wird.
http://www.mellifera-netzwerk.de/forum/thread/1966/kirschlorbeer-ein-bienenmagnet

Grüße
Siboniwe

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Halllo Myrtillus,

danke für die Idee mit der Kornelkirsche - darauf wird es wahrscheinlich herauslaufen. Den Sichtschutz brauchen wir nur im Sommer, und ein Kirschlorbeer kommt uns nicht in den Garten.

LG Gabi

Guten Tag Siboniwe,

ich kann den Warnungen vor Kirshlorbeer nur vollkommen zustimmen.

Unser Freund Aprilfisch alias Blumepeder/MM, wer ja wohl einiges von Pflanzen versteht, hat schon vor längerem davor gewarnt.

Ich habe inzwischen - mit viel Mühe - fast alle KL aus dem Garten verbannt, Rest folgt nach dem 1. Oktober, sobald Sträucher wieder gerodet werden dürfen.

Gruß Walter VB

Hallo Gabi,

die Hundsrose hätte ich noch hinzuzufügen, die grade wenn man sie auf dichten Wuchs schneidet recht gerne zum Nisten benutzt wird - ich hatte darin schon Nester von Schwanzmeisen und Goldhähnchen, denen die Nähe zu menschlichen Umtrieben offenbar nichts ausmachte, wenn sie bloß genug von dem stacheligen Zeugs um sich hatten). Wenn man sie einmal die zwei Meter überschreiten lässt, und an gutem Standort hat sie damit keine Schmerzzen, ist es halt schwierig, sie später wieder einzudämmen.

Wegen Sichtschutz täte ich auch die bereits empfohlene Kornelkirsche dem Holunder vorziehen (obwohl Frau Holla, später als Schutzmantelmadonna katholisiert, ja eigentlich die Schutzpatronin Oberschwabens ist - ein Holunder gehörte zu jedem Hof), weil der Holder schon ab dem ungefähr fünften Jahr im unteren Bereich gerne verkahlt und Stämme ausbildet.

Sonst kann man, wenn der Standort feucht genug ist (muss man das bei knapp 900 mm Jahresniederschlag fragen?) auch die recht schnellwüchsige Traubenkirsche (Prunus Padus) als Strauch erziehen - wenn sie in den ersten Jahren keinen Stamm ausbildet, macht sie das später auch nicht mehr -, die als wertvoll für Insekten und Vögel gilt, u.a. auch von Schwebfliegen und einigen Faltern besucht wird.

Wenn keine Obstbäume in der Nähe sind, ist auch der eingriffelige Weissdorn eine für Vögel und Insekten wertvolle Pflanze: Blüte und Herbstfärbung von Laub und Früchten sind prächtig, aber er darf als Feuerbrandüberträger halt nicht stehen, wo Obstbäume stehen.

Ein relativ früh blühender Strauch mit vergleichsweise sehr hohem Nektarwert, der von allen möglichen Insekten einschließlich Hummeln besucht wird, ist der Faulbaum. Der wächst vielstämmig als Strauch, wenn er eher feucht steht, und lässt sich dann auch ohne viel Gewalt auf etwa zwei Meter halten, und auf eher trockenem Gelände als Baum.

Schöne Grüße

MM