Hallo,
zuhause habe ich ein 160 l-Becken mit „normalen“ Proportionen.
Meine Frau wollte ein offenes Aquarium, also habe ich eine
Hochdruckqueksilberlampe drübergehängt.
das wäre bei einem so kleinen Becken nicht nötig gewesen. Insbesondere HQI-Brenner erzeugen eine hohe Leistung und bringen das Licht mit einem guten Reflektor
auch sehr gebündelt ins Becken, aber sie sind gegenüber modernen Leuchtstofflampen und LEDs nicht sonderlich effizient und damit nicht nur in der Anschaffung teuer. Sie sind deshalb für hohe Becken über 60 cm gut geeignet, aber für kleine Aquarien nicht die erste Wahl. Es gibt auch schöne Hängelampen mit T5-Röhren oder LED-Technik.
Vor kurzem musste ich
das Leuchtmittel tauschen und als ich Ersatz besorgen wollte,
sagte man mir, die seien jetzt verboten.
Keine Ahnung, zumindest sind HQI- und HQL-Lampen im Aquarienhandel nach wie vor problemlos erhältlich, z.B. hier: http://www.zajac.de/HQL-und-HQI-Brenner.htm?websale7…
Im Zoogeschäft riet man mir zu zwei LED-Balken. Wäre das O.K.?
LED ist nicht gleich LED, die Unterschiede sind enorm. Gerade in der Nanoaquaristik gibt es mittlerweile Lampen mit SMD-Blockelementen, die einen guten Ra-Wert haben und deutlich über 100 lm/W schaffen und damit Leuchtstoffröhren in der Effizienz übertreffen. Allerdings sind solche Lampen auch sehr teuer, rechne mal mit 5 - 7 EUR/ Watt.
Es gibt auch günstige LED-Lösungen, die haben aber meist ein sehr unnatürliches Licht, eine deutlich schlechtere Ausbeute als gute Leuchtstoffröhren und eine schlechte Qualität/ kurze Lebensdauer - bieten also exakt all das, was LED-Technik überwinden sollte. In meinen Augen ist man heute mit Leuchtstofflampen in T5-Technik in Sachen Preis/Leistung meist mit Abstand am besten dran.
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gab es ja einen Tipp zur benötigten Leistung, aber mir scheint
eher die wellenlängenabhängige Eindringtiefe (sorry, ich bin
Physiker) das Problem zu sein.
Vielleicht beim Tauchgang im Korallenriff, aber sicher nicht bei 40 cm Beckenhöhe. Da ist die Lichtfarbe aus dem Blickwinkel der Ausbeute ziemlich egal und sogar den Pflanzen ist das Spektrum relativ Schnuppe. Alles mit einem Ra-Wert ab 8 und 3000 K - 10000 K Farbtemperatur ist aus meiner Erfahrung gut geeignet, aber wer will sich schon gern kaltweißes/ blaustichiges Licht in die Stube hängen…
Allgemein muss man dazu noch sagen, dass Leuchtstoffröhren, Quecksilberdampflampen und (viele) LEDs eine mehr oder weniger identische Technik einsetzen - zunächst wird meist UV-Licht erzeugt und dann mit einer Leuchtstoffbeschichtung in sichtbares Licht umgewandelt. Die Beschichtung der Lampen entscheidet über das emittierte Spektrum und da hat man insbesondere bei Leuchtstoffröhren, aber auch bei LEDs eine sehr große Auswahl. Bei HQL-Lampen ist die Auswahl geringer, liegt aber im gleichen Bereich. Eine bessere Eindringtiefe erreicht man da nur, weil man sich sowieso eine höhere Leistung übers Becken hängt und mit einem guten Reflektor Streulicht vermeidet/ das emittierte Licht gebündelt ins Becken bringt. Entsprechende Mittel/Techniken stehen für andere Leuchtmittel (z.B. X mal 5 Watt Cree High Power LEDs + Spot Reflektor) aber auch zur Verfügung, alles eine Frage des Preises…
Gruß, Jesse