Erschaffung einer erdähnl. Athmosphäre auf demMars

Hallo,

In diesem Zusammenhang frage ich mich immer, wie der Titan
seine Atmosphäre halten kann. Titan hat eine deutlich
geringere Schwerkraft als der Mars. Sicher spielt die tiefere
Temperatur und der geringere Sonnenwind eine Rolle.

Das ist wirklich eine interessante Frage. Ich denke, im Fall von Titan sind das wirklich wichtige Einflussgrößen.

Aber der
Atmosphärenverlust geht offensichtlich nicht so rasant von
statten, dass es für die menschliche Lebensdauer relevant
wäre.

Ich denke, ein ganz wichtiger Faktor ist dabei auch die geologische Aktivität eines Planeten. Solange der Mars noch geologisch aktiv war und Vulkanismus hatte, konnte er seine Athmosphäre vermutlich auch aufrecht erhalten, auch wenn die atmosphärischen Gase relativ schnell ins All entwichen wären. Nun ist er leider seit einiger Zeit geologisch tot und kann keine Gase mehr „nachproduzieren“. Unter den Umständen könnte der Atmosphärenverlust dann auch relativ schnell gegangen sein.

Für eine menschliche Lebensspanne wäre das sicher nicht relevant, allerdings auch nicht das Erzeugen einer Atmosphäre. Dr. Harald Lesch hat mal eindrucksvoll vorgerechnet, wieviele 100.000 Jahre man dazu bräuchte, den Mars soweit aufzuheizen, dass evtl. im Gestein eingefrorenes Wasser verfügbar würde - wenn man JEDEN TAG ein Raumschiff voller FCKW (wer könnte das bezahlen) hinschicken würde. :smiley:

LG Jesse

Dr. Harald Lesch hat mal eindrucksvoll vorgerechnet, wieviele
100.000 Jahre man dazu bräuchte, den Mars soweit aufzuheizen,
dass evtl. im Gestein eingefrorenes Wasser verfügbar würde -
wenn man JEDEN TAG ein Raumschiff voller FCKW (wer könnte das
bezahlen) hinschicken würde. :smiley:

Man würde die FCKWs natürlich nicht mit Raumschiffen hinschicken, sondern vor Ort produzieren. Und außerdem müßte man bei Projekten dieses Ausmaßes wohl mit selbstreproduzierenden Produktionsanlagen arbeiten. Dann würde sich die FCKW-Produktion nach dem Start der ersten Anlage exponentiell erhöhen.

Man würde die FCKWs natürlich nicht mit Raumschiffen
hinschicken, sondern vor Ort produzieren.

Und woraus?

Und außerdem müßte
man bei Projekten dieses Ausmaßes wohl mit
selbstreproduzierenden Produktionsanlagen arbeiten. Dann würde
sich die FCKW-Produktion nach dem Start der ersten Anlage
exponentiell erhöhen.

Relbstreproduzierende Anlagen? Wie? Mit welchen Rohstoffen? Mit welchen Energieressourcen? Mit welcher Technologie? Mit welcher künstlichen Intelligenz?

Da müssten wir das Projekt dann wohl ins 10. Jahrtausend oder so verschieben, denn zum heutigen Zeitpunkt könnte ich mir sowas mit meinem begrenzten Verstand noch nicht mal theoretisch vorstellen. Für eine solche All-in-One-Anlage (nehmen wir mal an, die Ressourcen wären da) bräuchtest du X Industriezweige: Energieversorgung, Bergbau, Aufbereitungsindustrie, Chemieindustrie, Stahlindustrie, Maschinenbau, Elektroindustrie, Verkehr- und Transportindustrie, Rohstofferkundung und und und… Und dass soll alles in einer Anlage sein und sich selbst reproduzieren? Wie groß wird diese Anlage eigentlich, wenn die benötigten Ausgangsmaterialien (sollte es sie geben), wie Erze, Wasser, Erdöl (*g*) etc. über 1000e Km verteilt wären?

Ich weiß nicht, aber für mich sind solche Überlegungen zu SciFi-lastig und unrealistisch, als dass ich sowas ernst nehmen könnte. Wäre mal interessant durchzurechnen, ob der Mars theoretisch die benötigten Ressourcen (und die Ressourcenverteilung) für so ein Projekt überhaupt hergeben würde, besonders aus energetischer Sicht. Und wo willst du z.B. schon mal den Kohlenstoff für deine FCKW hernehmen?

Fragende Grüße
Jesse

Man würde die FCKWs natürlich nicht mit Raumschiffen
hinschicken, sondern vor Ort produzieren.

Und woraus?

Da der Mars der Erde offenbar recht ähnlich ist, sollte es dort auch Kohlenstoff und Halogene in ausreichender Menge geben. Falls man das Wertvolle Wasser nicht verbraten will, kann man zur Not auch vollständig halogenierte Alkane herstellen.

Mineralische Rohstoffe wären in jedem Fall Halogenide. Ob die auf dem Mars in Lagerstätten vorkommen oder gleichmäßig verteilt sind, hängt von seiner Vergangenheit - insbesondre vom Auftreten flüssigen Wassers - ab. Beides wäre aber als Voraussetzung für die Produktion von Treibhausgasen geeignet.

Zusätzlich kommt noch im Boden gebundene Kohlensäure als Quelle für Kohlenstoff und Wasserstoff in Frage. Weil die aber bei der Erwärmung ausgasen würde, müßte man nach und nach auf Karbonate und Wasser umsteigen. Vermutlich müßte man sowieso erst mit einer Freilegung des Kohlendioxids anfangen, um den Mars so weit aufzuheizen, daß die FCKWs nicht kondensieren.

Relbstreproduzierende Anlagen? Wie?

Wenn ich das wüßte, dann wäre ich reich und berühmt. Daß das aber prinzipiell geht, beweist unter anderem unsere Existenz. Lebewesen sind nämlich selbstreproduzierende Maschinen und wenn die Natur sowas hervorbringen kann, dann gibt es keinen Grund anzunehmen, daß wir sowas nicht auch bauen können.

Mit welchen Rohstoffen?

Mit Rohstoffen, die man vor Ort findet.

Mit welchen Energieressourcen?

Beispielsweise mit Kerfusion. Zur not geht aber auch Solarenergie.

Mit welcher Technologie?

Mit einer Technologie, die es in ein paar hundert Jahren sicher geben wird.

Mit welcher künstlichen Intelligenz?

Intelligenz ist dafür nicht notwendig. Oder hälst Du beispielsweise Pflanzen für intelligent?

Da müssten wir das Projekt dann wohl ins 10. Jahrtausend oder
so verschieben

Nein, so lange wird das ganz sicher nicht dauern.

denn zum heutigen Zeitpunkt könnte ich mir
sowas mit meinem begrenzten Verstand noch nicht mal
theoretisch vorstellen.

Ich schon.

Für eine solche All-in-One-Anlage
(nehmen wir mal an, die Ressourcen wären da) bräuchtest du X
Industriezweige: Energieversorgung, Bergbau,
Aufbereitungsindustrie, Chemieindustrie, Stahlindustrie,
Maschinenbau, Elektroindustrie, Verkehr- und
Transportindustrie, Rohstofferkundung und und und…

Eine Pflanze hat fpür ihre Energieversorgung Blätter, für den bergbau Wurzeln, für die Aufbereitungsindustrie und Chemieindustrie Enzyme in ihren Zellen, für Verkehr- und Transportindustrie Kapillargefäße und Stahlindustrie, Maschinenbau, Elektroindustrie sowie Rohstofferkundung braucht sie gar nicht. Wenn ich eine selbstreproduzierende Maschine bauen sollte, würde ich es genau so versuchen.

Und dass
soll alles in einer Anlage sein und sich selbst reproduzieren?

Wie ich bereits sagte: Solche Anlagen gibt es schon. Du bist selbst eine. Bis wir sowas auch bauen können, ist es nur eine Frage der Zeit und ich rechne damit nicht in Jahrtausenden, sondern in Jahrhunderten. Vielleicht erlebe ich sogar noch die ersten primitiven Prototypen.

Wie groß wird diese Anlage eigentlich

Lebewesen bringen sowas in Millimeterbruchteilen unter. Das werden wir in absehbarer Zeit wohl nicht schaffen, aber das ist auch nicht notwendig. Auf ein paar Meter sollte man die Abmessungen aber begrenzen können.

wenn die benötigten
Ausgangsmaterialien (sollte es sie geben), wie Erze, Wasser,
Erdöl (*g*) etc. über 1000e Km verteilt wären?

Die Anlagen werden nur dort wachsen, wo es alle benötigten Rohstoffe gibt. Man könnte die Produktion natürlich beschleunigen, wenn man die Anlagen mit den benötigten Rohstoffen beliefert. Pflanzen wachsen schließlich auch schneller, wenn sie genüngt werden.

Ich weiß nicht, aber für mich sind solche Überlegungen zu
SciFi-lastig

Wenn man über Terraforming redet, ist das unvermeidlich.

Kann man nicht einen grossen Wasserkometen
Auf den MArs knallen lassen?