Erst- und Zweitstimme

Moin,

nach der BTW wurde natürlich viel diskutiert.

Bei ca. 5 Personen (40 - 65) kam folgendes „Wissen“ heraus:

  • Erststimme: Partei, die ich gewinnen sehen möchte
  • Zweitstimme, Alternative, falls 1 nicht gewinnt
  • auch: Erst- und Zweitstimme dürfen nicht der gleichen Partei gegeben werden

Hm, da haben Leute also ihre Stimme ihrer Partei gegeben, die verloren ist, wenn der Kandidat das Rennen nicht macht.
Zusätzlich haben sie irgend einer anderen zu Punkten verholfen.

Sind die Begriffe nicht wirklich irreführend?

Durch mehrfaches Arbeiten in Briefwahlbüros weiss ich, dass dort auch immer wieder nach dem Unterschied und der Bedeutung gefragt wurde.

Gerade Ältere „das hab ich schon immer so gemacht“, " das Klein gedruckte kann ich nicht lesen".

Was kann man da machen???

Gruß Volker, der unterstellt, dass die Verwirrung nicht gewollt ist😊

Das Wissen verbessern. So erklären, dass sie es verstehen.

Oder man ändert das Wahlrecht.

Beatrix

Bildung
ist durch nichts zu ersetzen - ausser
durch mehr Bildung
.
notfalls wikipedia auswendig lernen

Hallo,

es wäre schon mal gut, wenn man von den Begriffen Erst- und Zweitstimme abrückt und etwas anderes findet, das deutlich herausstellt, welche für einen einzelnen, persönlichen Kandidaten ist und welche für eine Partei als Ganzes.
Parteistimme?
Kandidatenstimme?
Bin auch nicht glücklich mit meinen Vorschlägen, aber so entlang diese Linien.

Grüße
Siboniwe

Hallo Volker!

Vermutlich gar nichts, jedenfalls nichts mit dauerhaftem Erfolg. Bis zur nächsten Wahl ist alles wieder vergessen, zumal zwischendurch Landtagswahlen und Kommunalwahlen stattfinden, mit anderen Stimmzetteln und womöglich einem Dutzend abzugebender Stimmen. Wer sich nicht aus eigenem Interesse um Information bemüht, durchschaut das System nicht und ist natürlich überfordert.

Hoffentlich ist das Ergebnis des „Wissenstests“ nicht repräsentativ. Oder sind Seiten von Google, Wikipedia und der Bundeszentrale für politische Bildung in der Region Deiner Umfrage kaputt?

Wer sich nicht informiert, wird auch bei anderen Begriffen zu eigenwilligen Interpretationen kommen.

Du hast doch nur Jungspunde befragt; Ältere waren gar nicht dabei : -)

Gruß
Wolfgang

Die Änderung der Begrifflichkeiten bringt keinen Wissenszuwachs. Oder Interessenszuwachs… Erklärungen zum Wahlsystem sind ja nun wirklich überall zu haben, wer trotzdem keine Ahnung davon hat, interessiert sich einfach auch überhaupt nicht dafür. Egal, ob es Erst- und Zweitstimme heißt oder Fritz und Franz.

Die Bayerische Mittelschule ist ja auch nicht automatisch besser als die frühere Hauptschule…

Bufo

Ziemlich erschreckend.

Die Diskussion hatten wir doch erst. Mit der Argumentation der „verlorenen Stimmen“ könnte man gleich ein Zweiparteiensystem einführen.

Hier ist eigentlich alles klar und deutlich erklärt.
Vielleicht sollte man das, auf die Kernaussagen reduziert, als Plakat in der Wahlkabine aufhängen.

Gruß,

Kannitverstan

Eine einfache Namens Änderung würde ja schon helfen.
Sowas wie Personen und Parteistimme oder ähnlichem.

Wer lesen kann ist ja nun mal sowieso im Vorteil.

es steht schlicht auf dem Stimmzettel drauf.

wenn man bei Erststimme nur einen Namen stehen hat und ggf. eine Partei.
Welche Zweifel könnte es da geben, dass es die Stimme für diesen Mann/Frau ist und zwar nur für ihn ?

und für die die jetzt immer noch Zweifel haben, steht es oben auf dem Stimmzettel. bei der Erklärung der Erst und Zweitstimme.

das steht :smile:
"Sie haben 2 Stimmen"
darunter (links) "hier eine Stimme für die Wahl eines/einer Wahlkreisabgeordneten

Und rechts steht . "Hier eine Stimme für die Landesliste (Partei)- maßgebende Stimme für die Verteilung der Sitze insgesamt auf die Parteien "

Selbst wer das nicht weiß, liest oder verinnerlicht, für den stehen doch immer noch die Parteikürzel drauf. Und mir kann keiner erklären, das es dabei nun Zuordnungsschwierigkeiten geben kann.

Mag sein, mancher sucht Frau Merkel vergeblich auf dem Zettel, sollte doch aber wissen für welche Partei sie steht.

Abgesehen davon, dass es viele geben wird, die intellektuell schlicht überfordert sind, könnte man auch auf diese wirklich überkomplexe Berechnung von Ausgleichs- und Überhangmandaten verzichten und neben den Listenkandidaten ausschliesslich die Direktkandidaten einziehen, die eine absolute Mehrheit (>50,0%) erreicht haben.

Das würde den BT endlich mal verschlanken (was seit über zehn Jahren versprochen wird), aber von den Kleinen nicht akzeptiert werden.

Die zweite Variante wäre, dass für jeden einziehenden Direktkandidaten mit absoluter Mehrheit der Letztplatzierte von der Landesliste rausgekegelt wird. Damit würden sich die Berechnungen (Überhang/Ausgleich) erürbrigen.

Da dies Vorschläge sind, die darauf hinauslaufen, nicht wenige (nach eig. Ansicht) „Berufene“ unversorgt zu lassen, werden sie niemals umgesetzt werden. Viel zu groß ist die Eigensucht der Repräsentanten. Die Entscheidung müsste also von einer Art Bundesversammlung beschlossen werden, in der die Parteien nur eine Minderheitsposition haben. Auch das wird nie (=nicht auf absehbare Zeit) eintreten.

Doch.

Einer, der bspw. rot-grün in der Regierung haben möchte, wird in der Mehrheit der Fälle (je nach Wahlkreis) seine Erststimme wegwerfen, wenn sie an Grün geht. SIe hätte an Rot gehen müssen, weil diese Partei i.d.R. mehr Chancen hat. Die Zweitstimme hingegen sollte an Grün gehen.

Bei Wünschen in Richtung schwarz-gelb sieht es genauso aus.

Gruß
vdmaster

1 Like

Die FDP hat sich jahrzehntelang mit Kampagnen über Wasser gehalten ala "Wenn Sie uns schon nicht die Erststimme geben wollen, so geben Sie uns doch wenigstens Ihre Zweitstimme. " :grinning:. Irgendwer ist immer auf den Leim gegangen.
Gruß
rakete

und was macht man mit den ganzen überkomplexen Ausgleichs- und Überhangsmandatsberechnern? :fearful: Willst du die alle auf die Straße setzen? :rage:

im ersten Wahlgang?!?

eine aparte Vorstellung. Da würde ich mich direkt als Kegler bewerben …

Ich schätze, wenn über diese Frage die wahlberechtigte Bevölkerung direkt abstimmen würde, hätte dein Vorschlag auch gute Chancen auf Realisierung.

FG myrtillus

Manchmal frag ich mich was zB. den Schülern beigebracht wird. Wie unser Wahlsystem funktioniert sollte doch wohl zur Allgemeinbildung gehören und schon jedem „KInd“ beigebracht werden.
Das bundesdeutsche Wahlsystem hatte ich schon als 16jähriger DDR-Schüler begriffen(!)

Die haben ja auch sonstige Jobs und müssen nur alle vier Jahre mal in dieser Angelegenheit den Rechenschieber bemühen. Jedenfalls hoffe ich das.

Die Vorstellung einer vollversorgten und verbeamteten 100%-Stelle, in der der Inhaber nur alle vier Jahre aus dem Dornröschenschlaf erweckt wird, fände ich erschreckend. :fearful:

Ja, sonst gibt es eh nur Kungelei wie das in Frankreich üblich ist. Natürlich wäre damit die Zahl der einziehenden Direktkandidaten eher gering. Abgesehen von einigen Hochburgen.

:grin:. Ich spüre eine gewisse „Gewaltbereitschaft“ bei Dir. :stuck_out_tongue_winking_eye:

Gruß
vdmaster

Moin,

erstmal herzlichen Dank an euch; schnelle Antworten und viele Aspekte sind aufgezeigt.

Mein Wunsch ist, dass durch eine Umbenennung die Fehler reduziert werden. Die Umbenennung schafft natürlich keinen Wissenszuwachs, aber mehr Klarheit.

Ja, Bildung kann man nur durch noch mehr Bildung verbessern.

In der Schule hat sich kaum jemand für Politik interessiert. Leider manchmal auch die Lehrer.

Ja, es gibt ausreichend Information, aber nicht jeder kann sie nutzen.

Im etwas älteren Bekanntenkreis fällt Internet oft aus, Sehprobleme, Ungeduld, „Was Neues“.

Die vielen Infos überlasten aber auch viele Bürger.

Ich hoffe, dass ich nichts wichtiges übersehen habe. Danke nochmal, seid mir nicht böse, dass ich summarisch geantwortet habe.

Ein schönes WE und Gruß

Volker

Nach Irrwegen hier gelandet
Danke an Christa, die mein Chaos geordnet hat😀
Ich hoffe, ich habe als Fremd-MOD nicht zu arg eingegriffen