Hallo,
ich bin überzeugt, dass die FDP von den 10 % Stimmen, die sie bekommen hat, 6 % (also ca. 60 % ihrer Stimmen) von CDU-Wählern bekommen hat, die Angst hatten, dass die FDP gar nicht in den Landtag kommt und die CDU dann demzufolge nicht regieren kann.
Macht dann ja auch Sinn.
Ich glaube also, dass sie nur deshalb so viele Stimmen bekommen hat, weil die Prognosen so schlecht waren.
Ja, und weil es eben den Wahlkampfstrategen der CDU nicht möglich war einer exakten Anzahl von CDU-Wählern aufzugeben, eben die Zweitstimme der FDP zu geben.
Sowas ist schon mal vorgekommen, als der Möllemann noch da war, ich glaub 2000 Landtagswahl. Da dachten auch alle, die FDP sei bald am Ende, und dann haben sie auch so einen unerwarteten Stimmenzuwachs bekommen - bestimmt auch nur, damit sie nicht ganz verschwindet.
Nichts genaues weiß man nicht. Ist doch nicht die erste Wahl, bei der Prognosen vom Ergebnis abweichen und/oder einfach nur der richtige Zeitpunkt dem einen oder anderen Knadidaten (Partei) zugute kommt bzw. schadet. Und natürlich ist es bei einem erwarteten knappen Ausgang leichter die Leute zu mobilisieren. Wenn der 100m-Läufer im Olypia-Finale weiß, dass der nächstbeste zwei Sekunden langsamer ist, dann gibt er vielleicht weniger, als wenn er Angst haben muss Zweiter zu werden.
Letztlich war der ganze Zinnober nur wieder mal möglich und zumindest erfolgversprechend, weil es die 5%-Hürde gibt und sich jeweils zwei Parteien so stark aneinander gebunden fühlen bzw. im Vorfeld eindeutige Koalitionsaussagen getroffen haben. Ich wäre echt mal auf die Gesichter bei der SPD gespannt, wenn sich die CDU und Grünen bei gefühlt ausreichend großen Schnittmengen kurzfristig anders entschieden. Sich bei der SPD nun mit diesem Ergebnis schon wieder als überragender Sieger zu fühlen, erscheint schon ein wenig als Realitätsverlust. Wenigsten ist der dortige Spitzenkandidat nicht schon länger Ministerpräsident und riskiert das Schicksal eine Kollegin aus dem Norden ;o)
Grüße