Erste Strassenzulassung fuer selbstfahrenden LKW

Guten Abend,
heute ist ein toller Tag denn in den USA hat der erste autonom fahrende LKW die Strassenzulassung bekommen.

Es wird nicht mehr lange dauern bis andere Laender nachziehen und weil selbstfahrende LKW keine teueren Fahrer brauchen und keine Lenkzeiten einhalten muessen werden sie Gueter viel guenstiger transportieren koennen und sich am Markt durchsetzen.

Toll fuer alle LKW-Fahrer, denn die werden arbeitslos. Taxifahrer usw. werden ihnen folgen.

Toll auch fuer die Umwelt denn die LKW verbrennen weiterhin Diesel und sorgen somit fuer hohe Feinstaubwerte und hohen CO2-Ausstoss. Transport ueber die Schiene oder mit dem Schiff kann sich gegen die billigeren und schnelleren selbstfahrenden LKW wohl kaum behaupten, deshalb wird es noch mehr LKW auf den Strassen geben - was die Autobahnen noch weiter verstopfen wird.

Die Sicherheit der selbstfahrenden Systeme ist ebenfalls eine Geschichte mit ungewissen Ausgang…

Oder bin ich zu pessimistisch?
Gruss
Desperado

On n’a pas d’essence, mais on a des idées!
Servus,

à propos Nachrichten: Am elften Februar ist nach ungefähr zwei Wochen Fahrt (ca. 650 Kilometer) der Frachtkahn „Alizarine“ mit einer Ladung Wein von Viviers in Paris angekommen. Nach vielen Jahrzehnten Pause dieses spritsparenden (und weinfreundlichen, weil nur ganz sanft schaukelnden) Transportmittels haben einige Winzer aus dem Rhonetal und der Ardèche die „Alizarine“-Transporte ins Leben gerufen, nachdem M. Hollande Cunctator irgendwie eine Art LKW-Maut auch auf Nationalstraßen oder vielleicht doch nicht, jedenfalls warten wir erstmal das Dossier ab, einführen wollte und dann zuletzt nicht eingeführt hat, aber da war die Alizarine schon da und jetzt fährt sie auch, grad mit Fleiß.

Fluctuat, nec mergitur - Prosit Alizarine!

Ja, ich glaube, Du bist zu pessimistisch - es gibt nämlich ein Leben jenseits der alternativlosen Sachzwänge.

In diesem Sinne

MM

Guten Abend!

heute ist ein toller Tag denn in den USA hat der erste autonom
fahrende LKW die Strassenzulassung bekommen.

Ja, 2 Einzelstücke sind mit Fahrer in mit Assistenzsystemen bestückten Lkw versuchsweise auf schnurgerader Strecke in der Wüste Nevadas unterwegs.

Es wird nicht mehr lange dauern bis andere Laender nachziehen
und weil selbstfahrende LKW keine teueren Fahrer brauchen…

Genau das ist bislang nicht absehbar. Assistenzsysteme, z. B. Abstandswarner, die unter bestimmten Voraussetzungen eine Notbremsung einleiten, sind sicherlich sinnvoll. Aber fahrerlose Fahrzeuge auf normalen öffentlichen Straßen sind denn doch noch eine andere Welt und derzeit weder in Sicht noch das Ziel. Fast täglich werden Lkw-Fahrer verletzt oder tot aus zerquetschten Kabinen geborgen, weil sie eingeschlafen, abgelenkt und/oder Sicherheitsabstand missachtend auf den Vorausfahrenden gedonnert sind. Es geht also um mehr Sicherheit, aber nicht um Einsparen der Fahrer.

Technikferne Marketingfritzen stellen Schwerpunkte möglicherweise etwas schräg dar und manche noch ahnungslosere Journalisten bekommen das schräge Zeug unkritisch in den falschen Hals. Da passt es natürlich in die Landschaft, irgendwas von USA zu schreiben und Leser technischen Vorsprung assoziieren zu lassen. Ist aber mitnichten der Fall. Vielmehr sind werkseigene Daimler-Strecken zu kurz und öffentliche Straßen in Europa ungeeignet. Viele Kilometer geradeaus durch die Wüste - das geht, aber auch dort nur mit Fahrer, obwohl der Lkw von alleine Geschwindigkeit, Spur und Abstand hält.

Toll fuer alle LKW-Fahrer, denn die werden arbeitslos.
Taxifahrer usw. werden ihnen folgen.

Das ist Science Fiction unter der Voraussetzung anderer und vorhersehbar in besiedelten Gebieten nicht darstellbarer Straßen. So etwas gibt es für Flurförderfahrzeuge, aber deren Einsatzbedingungen haben nicht einmal entfernt etwas mit Fahrzeugen auf öffentlichen Straßen zu tun.

…deshalb wird es noch mehr LKW auf den Strassen geben - was die Autobahnen noch :weiter verstopfen wird.

Mit der von Flurförderfahrzeugen bekannten Technik wäre eine deutlich höhe Straßenkapazität möglich. Aber das ist weder bezahlbar, noch hat es etwas mit Individualverkehr zu tun. Es wäre etwa vergleichbar mit dem Schienenverkehr, wo aber keiner auf die Idee kommt, mal eben eine Draisine auf die Gleise zu setzen, in der Hoffnung, der ICE fährt irgendwie daran vorbei. So etwas lässt sich nur von übergeordneter Warte steuern und niemand kann mehr fahren, wann er will.

Die Sicherheit der selbstfahrenden Systeme ist ebenfalls eine
Geschichte mit ungewissen Ausgang…

Oder bin ich zu pessimistisch?

Du hast z. B. diesen Bericht http://www.handelsblatt.com/unternehmen/industrie/se… missverstanden. Nicht einmal Schienenfahrzeuge lässt man unbemannt/unbefraut fahren, obwohl es möglich wäre. Auch Flugzeuge ließen sich wie Drohnen ohne mitfliegendes Personal fliegen. Aber Automaten sind nur in der Lage, in buchstäblich berechenbaren Situationen geeignet zu steuern. Die Vorausahnung, dass der aus der Seitenstraße angerauscht Kommende entgegen aller Regeln nicht anhalten wird, war bisher keinem Automaten zu vermitteln.

Gruß
Wolfgang

Moin,

Aber fahrerlose Fahrzeuge auf normalen öffentlichen Straßen sind
denn doch noch eine andere Welt und derzeit weder in Sicht
noch das Ziel.

IMHO irrst Du hiermit gewaltig. Sie sind das Ziel, auch wenn sie noch nicht in unmittelbarer Sicht sind.

Die Vorausahnung, dass der aus der Seitenstraße angerauscht
Kommende entgegen aller Regeln nicht anhalten wird, war bisher
keinem Automaten zu vermitteln.

Dies wäre auch höchst überflüssig. Der Automat hat sich allein an der Geschw. des potentiellen Risikos zu orientieren. Wird diese nicht im „zu erwarteten Rahmen“ (regelkonformes Verhalten) vermindert, dann wird der Automat seine Fahrzeuggeschwindigkeit bis ggf. Null anpassen. „Vorausahnungen“ sind nur Wetten auf eine Wahrscheinlichkeit und kommen damit dem Rechenprogramm nahe, dass sich aber auf Gewißheit verlässt. Andersherum wird ein passenderer Schuh daraus. Der „Nichtahnende“ verlässt sich auf das regelkonforme Verhalten seinen zukünftigen Unfallgegners und verliert die Wette, die der Automat gewinnt.

Gruß
vdmaster

Fahrerloser Betrieb
Hallo Wolfgang,

Nicht einmal Schienenfahrzeuge lässt man unbemannt fahren, obwohl es möglich wäre.

Die aktuell eingesetzten fahrerlosen Schienenfahrzeuge zeichnen sich alle dadurch aus, dass sie unter Bedingungen unterwegs sind, unter denen mögliche Ereignisse, auf die ein Fahrer bzw. das System reagieren muss, nur in einer sehr übersichtlichen Auswahl auftreten und gleichzeitig keine hohen Geschwindigkeiten im Spiel sind: U-Bahnen auf reinen Tunnelstrecken, Standseilbahnen und ähnliche sehr einfach strukturierte, spurgebundene „Peoplemover“.

Im ICE, wo hohe Geschwindigkeiten „im Freien“ gefahren werden, ist der Triebfahrzeugführer außerhalb der Bahnhöfe, in denen der Zug manuell gesteuert wird, ausschließlich für eventuelle Notbremsungen „zuständig“ - und dies, obwohl er einen Bremsweg von über einem Kilometer weniger überblicken kann, als ein geeignetes technisches System das könnte: Wie bei Deinem Beispiel (das wegen der Vorahnung, die auch ein Mensch eigentlich nicht hat, ein bissel am Rande liegt) geht es dabei um die schnelle Deutung unerwarteter Ereignisse; der weit überwiegende Teil erwarteter Ereignisse, die eine schnelle Reaktion nötig machten, ist beim spurgebundenen Verkehr ohnehin bereits vom System ausgeschlossen - ungefähr wie auf der Strecke in Nevada, auf der der LKW-Versuch läuft.

Die Anzahl „erwartbarer“ Ereignisse, auf die ein automatisches System vorbereitet ist, ließe sich freilich sehr stark erhöhen - wie (und mit welchem Aufwand) man da in eine Größenordnung kommt, die dem entspricht, was auch ein Fahrer nicht schneller und besser kann (auch der kann nur auf eine begrenzte Zahl von Situationen richtig reagieren), dürfte aber aktuell noch nicht bekannt sein.

Schöne Grüße

MM

Hallo,

heute ist ein toller Tag denn in den USA hat der erste autonom fahrende LKW die Strassenzulassung bekommen.

Es wird nicht mehr lange dauern bis andere Laender nachziehen und weil selbstfahrende LKW keine teueren Fahrer brauchen und keine Lenkzeiten einhalten muessen werden sie Gueter viel guenstiger transportieren koennen und sich am Markt durchsetzen.

Ist doch prima für alle bis auf die LKW-Fahrer. Außerdem fahren doch bei uns ohnehin sehr viele ausländische LKW samt Fahrer. Da wird sich der Verlust in Grenzen halten. Die hiesigen Spediteure klagen ohnehin über mangelnden Nachwuchs.

Toll fuer alle LKW-Fahrer, denn die werden arbeitslos. Taxifahrer usw. werden ihnen folgen.

Das wäre dann eben so, wenn sich Kunden in solch ein Fahrzeug setzen. Die Konkurrenz des Taxifahrers ist nicht das autonom fahrende Taxi, sondern jeder Privat-PKW, Bus, Bahn…

Toll auch fuer die Umwelt denn die LKW verbrennen weiterhin Diesel und sorgen somit fuer hohe Feinstaubwerte und hohen CO2-Ausstoss.

Aber vielleicht fahren die wesentlich effizienter, weil die aufgrund von Beladung, Streckenprofil usw. viel besser wissen, wann sie wo wieviel Gas geben und ob es sich wirklich lohnt 12 Kilometer mit 0,1743 km/h Geschwindigkeitsüberschuss den Vorausfahrenden zu überholen, der vielleicht an der nächsten Ausfahrt sowieso abfährt. Wenn die LKW miteinander kommunizieren, kann der sich ausrechnen, ob es sich lohnt den Windschatten dafür zu verlassen und für 20 Sekunden Zeitgewinn x% mehr Sprit zu verblassen.

Transport ueber die Schiene oder mit dem Schiff kann sich gegen die billigeren und schnelleren selbstfahrenden LKW wohl kaum behaupten, deshalb wird es noch mehr LKW auf den Strassen geben - was die Autobahnen noch weiter verstopfen wird.

Ich denke mal, dass auch die andere Technik dafür sorgen wird, dass da noch viel mehr transportiert werden kann als heute, ohne das Strecken verstopfen. Gilt natürlich auch für Schiffe und Schiene, wobei das Problem bei Schiffen ja schonmal die Schiffbarkeit der gesamten Strecke ist. Die Kosten für den LKW-Fahrer werden eher das geringste Problem sein. Und wenn es keine Lenk- und Ruhezeiten mehr gibt, dann gibt es auch keine verstopften Rastplätze mehr und die Fahrzeuge können insgesamt effizienter eingesetzt werden.

Die Sicherheit der selbstfahrenden Systeme ist ebenfalls eine Geschichte mit ungewissen Ausgang…

Ja, da hat der deutsche Mensch, der sich selbst und gerade als selbststeuernder Fahrzeugführer für unfehlbar hält, ganz sicher ein mulmiges Gefühl. Davon lässt er sich auch nicht von den vielen Unfällen abhalten, die heute von eben solchen Menschen verursacht werden. Ich meine, dass heute nur noch Menschen in Loks und Flugzeugen sitzen, weil das den Passagieren sonst zu unheimlich wäre, obwohl auch dort viele Unfälle gerade auf deren Versagen zurückzuführen ist. Der Mensch ist also auch so ein System mit unsicherem Ausgang.
Also werden da wohl auch auf weit absehbare Zeit noch Fahrer auf den LKWs sitzen. Es ist dann eben nur nicht mehr so schlimm, wenn die gerade Zeitung lesen, mit dem Disponenten quatschen, dessen Fax lesen, gerade mal hinten Kaffee kochen sind oder sich einen von der Palme wedeln (lassen). Der Automat fährt trotzdem und interessiert sich nicht dafür.

Oder bin ich zu pessimistisch?

In der Bewertung sicher. Auf modernen Loks fährt heute nur noch einer. Ganz schlimm für die vielen Heizer, die früher auf den vielen Dampfloks Kohle schippten. Würden wir aber deswegen auf diesen Fortschritt verzichten wollen?

Grüße

Hallo Martin!

Wie bei Deinem
Beispiel (das wegen der Vorahnung, die auch ein Mensch
eigentlich nicht hat, ein bissel am Rande liegt)…

Vorahnung ist ungeschickt ausgedrückt. Erfahrung wäre passender. Jemand hat soeben eingeparkt und man sieht, dass dieser Mensch in seinem Auto nach irgendwelchen Sachen greift und sich gerade so bewegt, als wolle er seine Fahrertür aufmachen, ohne auf den Verkehr zu achten. Die Situation kann ein Mensch bemerken, einschätzen und sich entsprechend vorsorglich verhalten, aber kein Automat.

Oder

Man fährt hinter einem mit Äpfeln, Brennholz o. ä. beladenen Traktor mit Anhängern und sieht, dass der Vorausfahrende seine Ladung nicht gesichert hat. Man hält tunlichst gewaltigen Abstand. Das macht man aus Erfahrung. Ein Automat ist nicht in der Lage, solche Situation zu erkennen.

Oder

Man fährt in bewaldeter Gegend hinter einem Lkw her, möchte gerne überholen, weiß aber, dass in ein paar hundert Metern eine Lichtung kommt, wo der Lkw möglicherweise vom Wind erfasst wird und einen Satz zur Seite macht.

Oder

Man sieht auf dem Bürgersteig eine Mutter mit einem zappeligen Kind, das drauf und dran ist, sich loszureißen. Nenne es Vorahnung, nenne es Erfahrung, was einen aufmerksamen Menschen veranlasst, mit verminderter Geschwindigkeit und größtmöglichem Abstand zum Fußweg zu fahren.

Oder

Ein offensichtlich Ortsunkundiger sucht wohl eine bestimmte Adresse, fährt auffällig, wechselt unvermittelt die Spur. Oder ein womöglich Betrunkener zeigt auffälliges Fahrverhalten. So etwas merkt man und verhält sich entsprechend. Was „entsprechend“ ist, ist von der Situation abhängig. Wir reagieren auf bestimmtes Outfit/Erscheinungsbild, auch Gesichtsausdruck und Blickrichtung anderer Verkehrsteilnehmer. Wir bemerken den Typen, der seine Musik dröhnend aufgedreht hat, wie ein Gestörter am Gas spielt, irgendwelche Albernheiten abzieht, an seiner Beifahrerin herumschraubt und offenkundig nicht mehr viel vom Verkehrsgeschehen mitbekommt.

Die Aufzählung lässt sich beliebig fortsetzen.

Daraus folgt: Fahrerlose Fahrzeuge sind vertretbar, wo man Unwägbarkeiten ausschließen kann. Es kann funktionieren, wenn es sich bei allen Verkehrsteilnehmern um Automaten handelt und man zudem Imponderabilien etwa durch Witterung und Fahrbahnschäden ausschließen kann. Inmitten eines Verkehrsgeschehens, wo vom ungeübten Gespannfahrer mit schlingerndem Wohnwagen, über Kinder bis zu Rollatorfahrern, vom Pferdegespann bis zum Gülletransporter mit meterweit durch die Gegend schlenkenden Schläuchen alles gemeinsam unterwegs ist, muss man sich von Gedanken an fahrerlos und automatisch durchs Gewusel steuernde Fahrzeuge verabschieden.

Ein Automat kann versagen, er kann falsche Sensorsignale bekommen und entsprechend ungeeignet reagieren und grundsätzlich kann er nur mit Situationen umgehen, die in Sensorik und Programmierung berücksichtigt wurden. Für viele zu beachtende Dinge gibt es aber keine Sensoren. Ein Automat erkennt nicht, wohin ein anderer Verkehrsteilnehmer guckt. Andererseits schläft ein Automat nicht ein und beschäftigt sich nicht plötzlich mit seltsamen Sachen. Er sucht keine heruntergefallene Kippe und interessiert sich nicht fürs Knie der Mitfahrerin.

Deshalb ist es sinnvoll, menschliche Unzulänglichkeiten mit Assistenzsystemen zu mildern. Es ist aber nicht vernünftig, das mit Schwächen behaftete System Mensch gegen Automaten zu tauschen, die andere, aber nicht minder schwerwiegende Unzulänglichkeiten haben. Wenn Automaten zuverlässig funktionieren sollen, muss man für automatengerechtes Umfeld sorgen, d. h. nur Automaten auf der Straße, aber keine Menschen. So etwas findet statt, z. B. in automatischen Lagern mit Flurförderfahrzeugen und in weitgehend automatisierten Fertigungsanlagen. Dort kann man ausschließen, dass z. B. ein Kind plötzlich querbeet auftaucht. Es gibt auch keine mit Schnee oder von einem eingeklemmten Ahornblatt verdeckten Sensoren und falls es doch mal durchs Dach regnet und unerwünschte Einflüsse auftreten, bemerkt man den Schaden in einer Leitwarte. Dort funktioniert alles nach zuvor festgelegten Abläufen. Sobald etwas Unvorhergesehenes auftaucht, ist wieder der Eingriff eines Menschen erforderlich.

Solche Gedankengänge sind allesamt nicht neu. Sie werden seit Jahrzehnten auf verschiedenen Gebieten angestellt, wo es darum geht, Einsatz von Menschen zu minimieren, sei es aus Kostengründen, zum Ausschluss menschlicher Unzulänglichkeiten oder weil die Einsatz- und Umweltbedingungen für Menschen unangenehm oder gefährlich sind. Das Ergebnis ist immer ähnlich: Je mehr Einflüsse von nicht der Automatisierung zugänglichen Systemen (z. B. Kind, Witterung) vorliegen, desto geringer ist die Chance vollständiger Automatisierung.

Gruß
Wolfgang

Hallo,

ich denke man sollte da keine 100% Perfektion erwarten und es ansonsten verwerfen, wenn dadurch Unfälle vermieden werden können. Streckenprofile und Wetterdaten sind für einen Automaten pillepalle. Der weiß ich zweifel sogar bevor ich es sehen, ob irgendwo eine Stelle vereist ist oder der Wind etwas heftiger weht. Es gibt heute schon zig Sensoren am Auto, die gleichzeitig in mehr Richtungen schauen können als jeder Mensch, der allein durch sein Gesichtsfeld, seine Sehstärke, allgemein seine Fitness oder irgendwelchen baulichen Sperren behindert ist. Mal noch davon abgesehen, dass der von vielen sinnlosen Eindrücken abgelenkt sein kann und noch am Handy rumspielt, eine raucht, isst, am Radio oder Navi rumspielt usw. usf. Den Automaten interessiert die geile Schnecke am Straßenrand oder im Nachbarauto nicht die Bohne, um mal eins Deiner Beispiele aufzugreifen.
Heute gibt es schon Totwinkel-Assistenten. Warum soll das Teil einen Parker nicht warnen, wenn da was von hinten naht und/oder das Öffnen der Tür in diesem Moment blockieren? Auch der von hinten Ankommende könnte gewarnt werden, sobald der Parkende seine Patschhändchen an den Türöffner bewegt.

Also wie gesagt, man sollte keine 100% erwarten, solange der Mensch täglich Tausende Unfälle produziert. Denn dann müsste man konsequenterweise auch dem Menschen das Fahren verbieten, so fehleranfällig wie der ist.
Bis es mal soweit ist, wird es schon noch eine Weile dauern. Bis dahin werden wir uns immer öfter wünschen, dass es sowas gäbe und keine Senioren mehr falschrum auf die Autobahn donnern, Gas und Bremse verwechseln oder ähnliche Kapriolen fabrizieren.

Grüße

Vor kurzem war irgendwo im TV ein selbstfahrender Pkw zu sehen. Fuhr über die Autobahn, ziemlich souverän, gab allerdings bei besonderen Schwierigkeiten das Kommando wieder ab,

Das System wird kommen, mit einem unerhörtem technischen Aufwand.

Wie einfach wäre das alles, wenn wir von Anfang an auf die Schiene gesetzt hätten.

Gruß, Nemo.

Wie einfach wäre das alles, wenn wir von Anfang an auf die
Schiene gesetzt hätten.

Genau. So eine Eisenbahnschiene bis vor jedes Haus hat auch ein dekoratives Element. Mal ganz davon abgesehen vom schicken Lokschuppen, in dem man seine Draisine oder Schienenbus unterstellt. Außerdem könnte man so das Problem mit den Arbeitslosen lösen. An die 500.000 zusätzliche Mitarbeiter würde die Bahn bestimmt brauchen, um die rd. 500 Mio. zusätzlichen Weichen und Signalanlagen zu überwachen und bedienen.

Hi,

vermehrt auf Schiene zu setzen, wäre eine sinnvolle Sache. Dann aber bitte gleich mit Magnetschwebetechnik. Ein kleiner Wagen (20 Personen), der sich selbstständig (Radantrieb) im Wohngebiet auf Elektro-Basis bewegt, sich auf den lokalen Schwebebalken für Kleinstrecken einfädelt und später im angekoppelten Konvoi regional und international unterwegs ist. All dies kombiniert mit Carsharingkonzepten wäre eine interessante Überlegung auf lange Sicht.

vdmaster

Visionen
Hallo!

vermehrt auf Schiene zu setzen, wäre eine sinnvolle Sache.
Dann aber bitte gleich mit Magnetschwebetechnik.

Wo Tausend oder mehr Menschen auf einem Quadratkilometer leben, kann man auf solche Ideen kommen. Oder auch nicht. Schließlich gibt es in solchen Regionen bereits Verkehrsinfrastruktur aller Art. Der größte Teil der Bevölkerung ist damit ausreichend versorgt.

Im flächenmäßig größeren Teil Deutschlands sieht es aber anders aus. Unser Landkreis hat im Durchschnitt 33 Einwohner/km² und das auch nur, weil der Durchschnitt von vergleichsweise Megastädten wie Hagenow und Ludwigslust in die Höhe getrieben wird. Der überwiegende Teil ist weitgehend menschenleer mit übers Land verteilten Ortschaften aus ein, zwei Dutzend Häusern, zuweilen auch weniger, manche nur über einen Sandweg durch den Wald erreichbar. Ohne viel Rechnerei merkt man, dass im flächenmäßig größeren Teil der Republik mit Carsharing nichts läuft und Schienensysteme welcher Art auch immer jenseits des Diskutablen liegen. Keine Frage der technischen Möglichkeiten, aber eine Frage des Geldes bzw. der Wirtschaftlichkeit.

Außerdem sollte man gelegentlich einen Gedanken daran verschwenden, wer solche Infrastruktur überhaupt haben will. Ich jedenfalls nicht. Nicht mal geschenkt. Die schwer überbrückbare große Entfernung zum Ballungsraum bietet nämlich die einzige Garantie für Ruhe, bzw. dafür, dass man nur Vogelgezwitscher hört (na ja, gelegentlich auch Mähdrescher, Kreissägen, Traktoren und Aufsitzrasenmäher) .

Visionen (H. Schmidt meinte, wer Visionen hat, sollte zum Arzt gehen) von fahrerlosen Kabinen, die in Städten in mehreren Etagen kreuz und quer wuseln und ans Ziel führen, gibt es von phantasiebegabten Zeichnern schon seit einem halben Jahrhundert - mindestens. Für den Fall, dass wir die Erde zubetoniert oder auf andere Weise ruiniert haben, bringt der gleiche Zeichner Shuttleverkehr zu anderen Planeten aufs Papier.

Im Ballungsgebiet sind Verbünde aus U-Bahnen, Bussen und Carsharing vorhanden. Die Voraussetzungen für grundlegende Veränderungen, nämlich Leidensdruck nebst ausreichend Geld, sind nicht vorhanden. In der Fläche wird es nach meiner Prognose beim Individualverkehr in der bisherigen Form bleiben, nur mit dem Unterschied, dass wir Brennstoffzellen mit Wasserstoff füttern und E-Autos fahren. Für denkbar, sinnvoll und finanzierbar halte ich in Fahrbahnen eingebaute Unterstützungen für Assistenzsysteme, z. B. automatisch auszulesende Kennungen für Geschwindigkeitsbegrenzungen, Überholverbote, Spurhaltung, Höhenbegrenzung u. v. m.

Gruß
Wolfgang

Wie einfach wäre das alles, wenn wir von Anfang an auf die
Schiene gesetzt hätten.

Genau. So eine Eisenbahnschiene bis vor jedes Haus hat auch
ein dekoratives Element.

Äh, du hast keine Ahnung, wie klein und unauffällig Bahnschienen sein können, oder?
Außerdem sind sie natürlich weit billiger als Straßen, versiegeln den Boden weit weniger und können natürlich notfalls auch besser getarnt werden.

Mal ganz davon abgesehen vom schicken
Lokschuppen, in dem man seine Draisine oder Schienenbus
unterstellt.

Na ja manche würden das Ding, genau wie heute, vermutlich Garage nennen, aber das bleibt jedem selbst überlassen.

Außerdem könnte man so das Problem mit den
Arbeitslosen lösen. An die 500.000 zusätzliche Mitarbeiter
würde die Bahn bestimmt brauchen, um die rd. 500 Mio.
zusätzlichen Weichen und Signalanlagen zu überwachen und
bedienen.

Man würde natürlich weit weniger Personal als im heutigen Straßenverkehr brauchen. Weil sich ein jeder, im übertragenen Sinne genau wie heute, selbst seinen Weg suchen müsste.

Dafür gäbe es allerdings weit weniger Unfälle, weniger Schäden, weniger Stau’s, weniger Streitigkeiten bei Gericht usw.

Komisch, dass das anscheinend niemand rafft.

Weder Strasse noch Schiene
braucht man wenn man einfach ein fliegendes Auto hat. Das ist kein Zukunftstraum denn der Prototyp faehrt bzw. fliegt bereits: http://en.wikipedia.org/wiki/Terrafugia_Transition

Moin,

man benötigt dennoch Strassen, um

a. sie entweder als Start -und Landebahnen zu nutzen
oder
b. zur Startbahn zu gelangen.

vdmaster

Es kann doch nicht gar so schwer sein, sich vorzustellen, wie der Verkehr heute aussehen könnte, wenn wir statt Straßen Geleise gebaut und unsere Automobile statt mit teuren Gummireifen mit Spurrädern ausgerüstet hätten.

Dass es sich nach und nach so ergeben (musste) hat, wie es heute ist, ist schon klar, aber schad ist es halt trotzdem.

Bedeutend weniger Verkehrstote und -verletzte, Energieverbrauch, Materialverbrauch, Landschaftsverschandelung usw. kommen einem sofort in den Sinn.

Dass eine Umstellung heute noch möglich wäre, aber massenweise kapitalistische Interessen dagegen stünden, ist wieder ein anderes Kapitel.

Leider ist hier nicht das richtige Brett, um das Thema weiter auszuspinnen.

Gruß, Nemo.