Erwachsenenbildung

Liebe/-r Experte/-in,
mein Name ist Johannes Zang, ich bin Journalist und Autor. Ich habe lange in Bethlehem und Jerusalem gelebt und halte seit meiner Rückkehr vor einem Jahr in Kirchen, Bildungseinrichtungen, VHS, Schulen, etc. Vorträge zu

  • Polit. Lage in Nahost
  • Hintergrund des Nahostkonfliktes
  • Christen im Hl. Land
  • Die paläst. Gesellschaft
  • Die israel. Gesellschaft
    bzw. veranstalte Lesungen aus meinem Buch UNTER DER OBERFLÄCHE.

Da stellt sich dann immer die Frage: Was darf so etwas kosten?
Für eine Abendveranstaltung (1,5 - 2 Std. inkl. Diskussion, ohne Anfahrt) nehme ich mittlerweile 200 EURO, wobei das für manchen Veranstalter schon zuviel ist.
WAS RATET IHR? WELCHE ERFAHRUNGEN HABEN SIE? Und was sollte ein Ganztagesseminar kosten?
es grüßt aus Unterfranken
Johannes Zang

Lieber Herr Zang,

ich arbeite als Medienpädagoge in der kirchlichen Erwachsenenbildung und führe häufig Abendveranstaltungen und Halb- oder Ganztagsseminare durch. In der kirchlichen Erwachsenenbildung sind folgende Honorare üblich:

Abendveranstaltung (90 - 120 Min.): 55 - 120 €

Halbtagsveranstaltung (3 - 4 Std.): 150 - 200 €

Ganztagesveranstaltung (6 - 8 Std.): 250 - 400 €

Bei besonderen oder bekannten Referenten sind durchaus auch höhrere Honorare möglich, das ist aber eher die Ausnahme.

Die Honorarsätze liegen bei staatlichen oder städtischen Einrichtungen in ähnlicher Höhe.

Die Honorare waren vor einigen Jahren durchaus höher, aber im kirchlichen bzw. staatlichen Erwachsenenbildungsbereich gab es in den letzten Jahren starke Kürzungen, die sich auch auf die Honorare auswirkten. Als freier Referent kann man sich in diesem Bereich leider kaum mehr über Wasser halten.

WEnn Sie als freier Referent für die erwähnten Themen arbeiten, ist Ihr 200-€-Honorar sicherlich notwendig, aber auf dem Markt nur schwer durchsetzbar.

Ich hoffe, ich konnte Ihnen ein wenig weiterhelfen.

Mit kollegialen Grüßen

Franz Haider

Hallo Herr Zang,

ich komme - nach Urlaub - leider erst jetzt dazu, auf Ihre Frage zu antworten.

Da „tingeln“ Sie ja mit einem interessanten Thema durch die Lande. Ihre bisherige Honorarforderung würde sich mit meiner Einschätzung zu einer realistischen Forderung decken. Allerdings gilt auf dem Bildungsmarkt ganz einfach die Regel „Nachfrage bestimmt den Preis“. Im Bereich der freien Wirtschaft (Firmenschulungen) sind 200 Euro günstig, im Bereich von non-profit-Unternehmen finde ich 200 Euro aber auch nicht als zu hoch, die Praxis sieht jedoch anders aus. Ich habe lange als Seminarleiterin in der beruflichen Weiterbildung gearbeitet, dort sind niedrige Honorare zwischen 40 und 60 Euro pro 45 Minuten durchaus üblich. Vergleichsweise kann man sich ja aber auch an Stundenhonoraren für Psychologen orientieren, da sind für 45 Minuten zwischen 100 und 120 Euro (und höher) üblich. Bei Pädagogen liegt der Satz ein wenig darunter.
Tagesseminare Stundensatz mal 8 + 1-2 Stunden Vor- und Nachbereitung also zwischen 1000 und 1200 bzw. 1400 Euro sind m. M. nach nicht zu hoch gegriffen. Das nutzt Ihnen nur wenig, wenn Kirchen, Bildungseinrichtungen etc. das Geld dennoch nicht ausgeben wollen (obwohl sie es sich nach meiner Erfahrung - im freikirchlichen Bereich - häufig leisten können, es nur nicht einsehen, wenn kein „Christen-Dienst-Bonus“ abgezogen wird…)

Viel Erfolg für Ihre Arbeit!

Grüße Achmayr

Hallo Herr Zang,
bei uns im Raum Saarland werden für solche Veranstaltungen ab 60 Euro aufwärts gezahlt (abends)- mit 200 Euro wäre hier nichts zumindest im kirchl. Bereich zu machen - die Obergrenze sehe ich bei ca. 100-120 Euro für Abendveranstaltungen

Gruß
Marlen Dräger-Ottenbreit

ganz vielen Dank für diesen wichtigen Tipp. Sind Sie im kirchl. Bereich tätig?

Grüße, Joh. Zang